Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Selbstmord - Selbsttötung - Suizid
Selbsthilfegruppen in Breisgau und Hochschwarzwald
 

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Suizid, Selbstmord, Suizidprävention, ...

Eine riesengroße Fichte umkrallt mit drei Wurzelarmen ihren lieben Felsbrocken - und der hält im Zastler Loch auch noch am 5.9.2006

von nah





 

von fern

Blick über den Hüttenwasen nach Südosten zum Feldberg am 5.9.3006
 


Ein Mord ist eine heimtückische Tötung
.
Somit ist "Selbst-Mord" ein unsäglicher Begriff, den man eigentlich durch Selbsttötung ersetzen müsste.

Eine Selbsttötung bzw. Suizid ist ein tragischer und finaler Akt eines Menschen, der nicht mehr weiter weiß
- so tragisch, dass wir diese Seite unsäglicherweise als Selbstmord-Seite bezeichnen,
(und ehrlicherweise auch Tribut zollend an die Suchmaschine Google, um gefunden zu werden)
 

 

Tele-Blick von Tote Mann nach Norden zu den Windrädern von St.Peter-Platte und St.Märgen (rechts) a, 6.2.2011
Tele-Blick von Tote Mann nach Norden zu den Windrädern von St.Peter-Platte und St.Märgen (rechts) a, 6.2.2011

Suizid und Suizidversuch sind keine Probleme von Randgruppen
 
Zwischen 11.000 und 13.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland durch die eigene Hand. Das bedeutet, dass sich durchschnittlich alle 47 Minuten ein Mensch das Leben nimmt. Alle fünf Minuten, so vermuten Fachleute, versucht es jemand. In Deutschland wie auch in Freiburg sterben mehr Menschen durch die eigene Hand als im Straßenverkehr, es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch illegale Drogen, Aids und Verkehrsunfälle zusammen. Und: jeder Suizidtote lässt durchschnitt-lich ca. sechs nahe stehende Menschen zurück, die oft kaum wissen, wie sie weiterleben können.

Freiburg im Jahr 2004:
3 HIV-Tote
8 Verkehrstote
9 Tote durch illegale Drogen
29 Suizide

http://www.suizidpraevention-freiburg.de/tabu_suizid.htm
mehr auch auf www.suizidpraevention-deutschland.de

In Deutschland nimmt sich etwa alle 47 Minuten ein Mensch das Leben und etwa alle fünf Minuten wird ein Suizidversuch begangen. Zwar ist die Suizidrate seit den 80er-Jahren rückläufig, mit 11 000 bis 12000 Selbsttötungen pro Jahr übertrifft sie aber die Zahl der durch Verkehrsunfall, Aids und illegalen Drogenkonsums Verstorbenen deutlich, zumal davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist. Unter Fachleuten ist unbestritten, dass sich hinter vielen Drogen- und Verkehrstoten Suizide verbergen. In Baden-Württemberg wurden vom Statistischen Landesamt 2004 1366 Selbsttötungen registriert — 1003 davon waren Männer. In Freiburg-Stadt starben 2004 18 Männer und elf Frauen durch Suizid, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 19 Männer und 9 Frauen.
Quelle: Arbeitskreis Leben Freiburg (AKL) im Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg

 

Welttag der Suizidprävention Veranstaltungen in Freiburg

Im Jahr 2007 starben im Gebiet Breisgau-Hochschwarzwald 67 Menschen durch Suizid, 24 bei Unfällen, 2 als Folge von HIV und einer durch illegalen Drogenkonsum. Dabei ist die Zahl der Suizidversuche ist bis zu 30 mal so hoch wie die der Suizide selbst. Diese Zahlen stammen vom  Arbeitskreises Leben (AKL) unter Wolfgang Stich und zeigen, welches Problem hier vorliegt und zu oft totgeschwiegen wird: Alljährlich verlieren mehr Menschen ihr Leben durch Suizid  als im Straßenverkehr, wegen HIV oder Drogen.
Der AKL ist wichtig: Im Jahr 2007 haben 596 Personen (3/4 Frauen) beim AKL Hilfe gesucht. Davon 252 über das Internet-Jugendprojekts U25

Samstag, 13. September in Freiburg:
Samstag ab 11 Uhr Musik von Gottfried Beck und Rochus Marx vor dem Bettenhaus Stiegeler auf dem Augustinerplatz zugunsten von AKL und U25. Infostand des AKL.
18.30 Uhr: Messe zum Gedenken an die Suizidverstorbenen im Münster mit Stadtdekan Claudius Stoffel.
10.9.2008

http://www.welttag-suizidpraevention.de/
http://www.suizidpraevention-deutschland.de/

 

Krisenbegleiter gesucht von AK Leben: Anderen Zeit schenken
 
In Freiburg und in den beiden Nachbarkreisen haben sich im vergangenen Jahr 88 Männer und Frauen das Leben genommen. Entgegen dem Trend - landesweit sinkt die Zahl der Selbsttötungen — stagniert dieser Wert seit drei Jahren auf hohem Niveau. Wer seinem Leben ein Ende setzt, tut das in einer Situation tiefster Einsamkeit. Hier setzt ein Hilfeangebot des Arbeitskreises Leben (AKL) des AGJ-Fachverbandes an. Wer sich dort hinwendet, kann Menschen finden, die einem beistehen. AGJ-Mitarbeiter Wolfgang Stich erzählt im Gespräch mit BZ-Mitarbeiterin Silvia Faller von dieser Begleitung in der Krise. Ein neuer Kurs beginnt im Oktober.

BZ: Herr Stich, offenbar sind viele Menschen so allein, dass sie in einer Krisensituation keinen Ansprechpartner haben.
Stich: Ja, aber nicht jeder, der allein ist, ist auch einsam und umgekehrt gibt es Menschen, die von Freunden und Angehörigen umgeben sind und sich dennoch einsam fühlen oder sich ihren Nächsten nicht öffnen, weil sie Angst vor den Reaktionen haben, oder weil sie sie schonen wollen. Das trifft ganz besonders bei Suizid zu.
BZ: Sind Suizidgefährdete die Zielgruppe des Angebots?
Stich: Ja, darüber zu reden ist nach wie vor tabuisiert.
BZ: Und da springen die Krisenbegleiter ein?
Stich: Sie springen nicht ein, sie übernehmen das, was wir Alltagsbegleitung nennen.
BZ: Was heißt das konkret?
Stich: Ich will das Angebot in Abgrenzung zur therapeutisch-professionellen Hilfe erklären. Ein Therapeut muss stärker die persönliche Distanz wahren, um therapeutisch hilfreich sein zu können. Bei der Alltagsbegleitung kommt es darauf an, dass eine persönlichere Beziehung auf Augenhöhe entsteht. Unser Modell kommt ja ursprünglich aus England. Dort ist von "befriending" , als von "Befreundung" die Rede. Die Begleiter treffen den Hilfesuchenden etwa einmal in der Woche und bieten sich ihm als Gesprächspartner an. Viele brauchen genau das: Ein Gegenüber, mit dem man einfach über alles reden kann, der einem zuhört und der sich für einen interessiert. Es gibt aber auch Situationen, in denen ein ehrenamtlicher Krisenbegleiter überfordert ist, und ich will auch betonen, dass die Alltagsbegleitung eine Therapie nicht ersetzen kann. Die Abwägung, was für die Hilfesuchenden jeweils der richtige Weg ist, ist meine Aufgabe und die meiner hauptamtlichen Kolleginnen.
BZ: Wer engagiert sich?
Stich: Die Alltagsbegleiter kommen aus allen erdenklichen Berufen. Zurzeit sind es 21 Frauen und Männer, ausgebildet haben wir in den vergangenen 15 Jahren insgesamt 70. Im Team sind Akademiker, Kaufleute, Handwerker, Rentner und auch Hausfrauen, wobei die Frauen überwiegen.
BZ: Was motiviert sie?
Stich: Das ist sehr unterschiedlich. Einige haben selbst schon mal eine Krise überstanden und wollen ihre Erfahrungen weitergeben, andere möchten in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles tun, andere sind christlich motiviert oder suchen einen Ausgleich zu ihrem Beruf. In einer Gruppe war zum Beispiel ein Architekt. Er schätzt an der Alltagsbegleitung die ganz andere Ebene, auf der er mit Menschen umgehen kann. Denn in seinem Beruf geht es um Fakten, Zahlen und Pläne.
BZ: Muss man bestimmte Voraussetzungen mitbringen?
Stich: Wichtig ist die Bereitschaft, etwas zu lernen und anzunehmen und eine offene Grundhaltung. Denn nur wenn ein Hilfesuchender das Gefühl hat, angenommen zu sein, auch mit seinen Problemen, und eine vertrauensvolle Gesprächsbeziehung entsteht, lässt sich eine Entwicklung anstoßen und ist die Alltagsbegleitung erfolgreich.
BZ: Wie ermitteln Sie den Erfolg Ihrer Arbeit?
Stich: Wir wissen natürlich nicht, wie viele Suizide durch unsere Beratungsarbeit und speziell durch die ehrenamtlichen Krisenbegleiter verhindert werden. Aber wir wissen aus den Rückmeldungen Betroffener, wie wichtig die Hilfe im Einzelfall ist. Ganz besonders schätzen sie, dass ein Mensch ihnen Zeit schenkt, ohne eine Gegenleistung zu fordern.
BZ: Suchen Sie noch Krisenbegleiter?
Stich: Ja, der Bedarf ist groß. Denn in der Regel begleitet jeder nur einen Hilfesuchenden. Und wir müssen genau hinschauen, ob die Wellenlänge zwischen beiden stimmt.
BZ: Was lernen die Begleiter im Kurs?
Stich: Die Ausbildung zielt stark auf Selbsterfahrung ab. In Rollenspielen wird beispielsweise Gesprächsführung vermittelt. Wir vermitteln aber auch Wissen über die Psychodynamik von Suizidgefährdeten oder über Depressionen. Sehr wichtig ist uns zu vermitteln, wie die Gratwanderung zwischen Nähe und Distanz gelingen kann, wobei die Krisenbegleiter sich bei regelmäßigen Treffen mit me
iner Kollegin Heike Tisch über all diese Fragen auch noch danach aussprechen können

Krisenbegleiter
Interessenten können sich an den AK Leben wenden, Oberau 23, 79102 Freiburg, Tel 0761/33388. Eine Informationsveranstaltung gibt es am 17. September. Die Ausbildung zum Krisenbegleiter beginnt mit einem zweitägigen Seminar am 10. und 11. Oktober, dem acht dreistündige Unterrichtseinheiten in 14-tägigem Abstand folgen. Anmeldung ab sofort. www.suizidpraevention-freiburg.de

Silvia Faller, 18.7.2008, BZ

 

Statistik 2006 - 75% Männersuizide

Starke Zunahme von Selbsttötungen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, ebenso starke Abnahme in Freiburg

Es heißt, sie haben sich das Leben genommen. In Wirklichkeit haben sie sich den Tod genommen. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald waren es im vergangenen Jahr auffallend viele Menschen, die den Tod dem Leben vorzogen: 41 gegenüber 28 im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 46 Prozent innerhalb eines Jahres. In Freiburg war die Entwicklung genau umgekehrt: Von 45 auf 23 und damit um fast 49 Prozent sank die Zahl der Selbsttötungen. Im Landkreis Emmendingen gab es mit 25 Suiziden keine Veränderung. "Die Entwicklungen sind nicht voraussehbar", erklärt Wolfgang Stich, Leiter des von der AGJ (Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg) getragenen Arbeitskreises Leben (AKL). Willkürliche Sprünge in der Statistik scheinen immer wieder vorzukommen wie zu Beginn der 1990er Jahre in Freiburg, als die Zahl der Selbsttötungen auffallend zurückging — um nur ein Jahr später wieder auf dem alten Level anzukommen. Die einzige Gesetzmäßigkeit, die Wolfgang Stich erkennen kann: Seit den 1980er Jahren sei die Suizidrate in Deutschland kontinuierlich gesunken. Nahmen sich 1994 noch 15 000 Menschen das Leben, seien es jetzt "nur" noch 11 000 jährlich. Ähnlich sind die Daten für Baden-Württemberg: Kamen 1985 noch 21,4 Selbsttötungen auf 100 000 Einwohner, so waren es 2006 noch 12,4. Wobei sich die Zahlen in der Region Freiburg seit 2004 mit einem Anstieg der Suizide um 8,9 Prozent entgegen dem Landestrend (2,3 Prozent weniger) entwickeln. Dennoch: Die äußere ökonomische Situation allein dürfte bei der Ursachenforschung wenig hilfreich sein. Obwohl das gesellschaftliche Klima deutlich rauer geworden ist, bringen sich weniger Menschen um.

Über die individuellen Motive verrät die Statistik wenig. Körperliche und psychische Erkrankungen wie Depressionen jedenfalls werden von den Fachleuten als wesentliche Risikofaktoren genannt. Häufig gingen Menschen mit einer Depression nicht zum Arzt und wenn doch, werde sie vom Hausarzt oft nicht erkannt. Auffallend ist: Die Suizidtoten sind zu 75 Prozent männlich. Das bestätigt sich auch im Landkreis: Der dramatische Anstieg der Selbsttötungen ist vor allem ein Ergebnis der kontinuierlichen Zunahme der Männersuizide, von 19 im Jahr 2004 auf 32 im vergangenen Jahr. Stichs Erklärung: "Frauen sind eher in der Lage, sich mitzuteilen und Hilfe zu suchen." Für Männer sei Hilfebedürftigkeit schon ein Grund, sich das Leben zu nehmen. In ihrer Autonomie eingeschränkt zu sein, ist auch für alte Menschen ein Grund, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen. Über 75-Jährige sind in den Suizidstatistiken überproportional stark vertreten. Manche kündigen an, was sie vorhaben, bei anderen kommt ein Suizid für die Angehörigen völlig überraschend. "Auch da gibt es keine Gesetzmäßigkeit" , weiß Wolfgang Stich. "Es bleibt etwas Unberechenbares." Beim Tabuthema Selbsttötung gebe es zudem "starke Wahrnehmungssperren" im näheren Umfeld. Zum gestrigen Welttag der Suizidprävention, den die Weltgesundheitsorganisation ins Leben rief, plädierte er für den "Mut, das Thema anzusprechen" . Gefährdete könne das entlasten. Neben dem AKL als einziger Beratungsstelle zur Suizidprävention in Südbaden stellen sich die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen als Ansprechpartner zur Verfügung. Hilfreich wäre laut Stich eine engere Verzahnung von AKL und Kliniken, wie sie etwa in Heilbronn aufgebaut wurde. "Nach einem Suizidversuch sollte man innerhalb von 48 Stunden ein Beziehungsangebot machen. Danach wird der Vorfall von den Betroffenen meist bagatellisiert."
Anita Rüffer, 12.9.2007, BZ

Im Oktober 2007 startet der AKL eine therapeutische Gruppe für Hinterbliebene nach einem Suizid. Kontakt: Telefon 0761/33388
Am Samstag, 22. September, findet um 14 Uhr in der Kapelle des Freiburger Herz-Jesu-Klosters, Okenstraße 17, ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für Suizidverstorbene und ihre Hinterbliebenen statt.

 

Das Leben ist nicht totzukriegen: u25-freiburg.de hilft

Nikolai ist ein ganz normaler 17-Jähriger — aber er hilft anderen Jugendlichen, die in einer Krise stecken. Und zwar per E-Mail über das Portal u25-freiburg.de

Alle 47 Minuten bringt sich in Deutschland ein Mensch um. Das steht an der Eingangstür zu Nikolai Sexauers Arbeitsraum im zweiten Stock des Freiburger Altbaus an der Dreisam. Ein kleiner, vollgestopfter Büroschlauch mit zwei Computern, Kaffeemaschine und Zettelwirrwarr an den Wänden. Hier ist die Beratungsstelle Arbeitskreis Leben. Passwort "Sonnenlicht" * — eine halbe Stunde nach Schulschluss loggt Nikolai sich ins Computersystem ein. Eigentlich würde man den Zwölftklässler in Jeans und rotem Shirt eher mit seinen Kumpels im Fußballverein vermuten als in der Beratungsstelle für Suizidgefährdete und deren Angehörige. "Cool, dass du dich wieder gemeldet hast, Lonely-Girl*" , tippt er im flotten Zweifinger-Takt, streicht sich durch die blond verwuschelten Haare, stützt den Kopf in die Hände und starrt auf den Flachbildschirm. Nikolai ist ehrenamtlicher Krisenbegleiter. "Seit Oktober schreibt Lonely-Girl mir über ihre Familienprobleme und Ängste", erzählt er. Ernst wird sein sonst so verschmitzter Gesichtsausdruck, wenn er von ihr spricht. Dass Nikolai einer ist, der so etwas wie Vertrauen ausstrahlt, wird das 14-jährige Mädchen nie erfahren, denn leibhaftig dürfen sie sich nicht treffen. Hier läuft alles anonym über E-Mail. Das ist das Prinzip von "U25" , dem Jugendprojekt des Arbeitskreises Leben. Träger des Arbeitskreises Leben und des Projekts "U25" ist der AGJ, der Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg. Ob aus Afrika oder dem Schwarzwald — aus aller Welt treffen die Mails in Freiburg ein und werden unter Anleitung der Sozialpädagogin Daniela Ball von 25 Jugendlichen ehrenamtlich beantwortet. Täglich ein bis zwei neue Fälle, dazu kommen die Mails von bereits laufenden Kontakten. Auf "Senden" zu klicken ist leichter, als den Telefonhörer in die Hand zu nehmen oder jemanden anzusprechen. Insgesamt 1217 E- Mails kamen im Jahr 2006, Tendenz steigend. Kein Wunder, schließlich ist Selbstmord bei Jugendlichen nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Drei Suizide sind es täglich.
Warum wird ein 18-Jähriger ehrenamtlicher Krisenbegleiter? Nikolai zuckt mit den Achseln. Er habe etwas Soziales machen wollen, sagt er dann. Vor zwei Jahren opferte er drei Wochenenden und sechs Nachmittage für die Ausbildung zum "U25" -Berater. Für ihn offenbar keine große Sache. Er ist nicht der Typ, der sich wichtig macht. Von seinem auf eigene Faust organisierten Schulhalbjahr in El Salvador erfährt man auch nur beiläufig. Freiburgs Öko- und Familienstadtteil Vauban: Autos parken außerhalb, Kinder spielen auf der Straße, an der Bahnhaltestelle grüßt man sich. Hier wohnt Nikolai mit seiner jüngeren Schwester und seinen Eltern, einer Arzthelferin und einem Chemieingenieur. Die Welt scheint in Ordnung zu sein. "In meinem Leben gab es bisher weder tiefe Krisen noch persönliche Erfahrungen mit dem Thema Selbstmord" , sagt Nikolai. Es sei ihm aber wichtig, sich die Probleme seiner Mitmenschen bewusst zu machen. Dass es sich dabei nicht nur um Gewichts- und Beziehungsprobleme, sondern auch um Vergewaltigungen, Unglücks- und Todesfälle handelt, ist für ihn nicht so belastend, wie man annehmen könnte: "Durch das Medium Internet bleiben die Fälle ziemlich abstrakt." Zu manchen Klienten habe er dennoch intensivere Beziehungen als zu anderen: "Ein Gleichaltriger ist näher an mir dran als eine Sechstklässlerin." Marc17* zum Beispiel, sein zweiter Fall für heute. "Drei Seiten, das ist aber lang für einen Jungen" , sagt Nikolai beim Lesen. Marc17 fühlt sich alleingelassen, geht kaum noch aus dem Haus. "Meinst du, er ist depressiv?" , wendet sich Nikolai an die Praktikantin Claudia. Wenn die Probleme der Jugendlichen auf psychische Störungen hindeuten, die behandelt werden müssen, überweisen die Krisenbegleiter sie an professionelle Helfer. "Wir sind eher auf freundschaftlicher Ebene für die Klienten da" , so Nikolai. Man merkt, dass ihm die Arbeit Spaß macht: "Sind halt auch alles soziale Leute hier." Sozialarbeit als Hauptberuf ist jedoch nichts für ihn, "zu Wischiwaschi" : "Vielleicht geh’ ich an die Berufsakademie, Marketing oder Tourismus studieren." Etwas Handfestes soll es sein. Oder doch Musiker? Der Gymnasiast steht als Rocksänger auf der Bühne, schreibt Lieder und übt für die Aufnahme in Freiburgs renommierten Jazzchor. "Schaust du nochmal drüber?" , fragt er Claudia, als er nach einer Dreiviertelstunde die Mail an Marc17 beendet hat. Verbesserungsvorschläge lässt er sich gern gefallen, schließlich ist das Gegenlesen auch ein Schutz für ihn. Auf diese Weise trägt er nicht die alleinige Verantwortung. Im Nebenzimmer wird schon das abendliche Treffen für Hinterbliebene von Suizidopfern vorbereitet, als Nikolai aufbricht. "Ich muss los, ich hab noch einen Termin beim Optiker" , ruft er Claudia zu. Er nimmt zwei Treppenstufen auf einmal und schwingt sich auf sein Fahrrad. Dann schluckt ihn das Innenstadtgetümmel. Der Satz, der über seinem Arbeitsplatz in dem kleinen Büro steht, bleibt hängen: "Das Leben ist nicht totzukriegen."

Passwort und Pseudonyme verändert. Anonyme Hilfe per E-Mail für Jugendliche gibt es unter www.u25-freiburg.de. Die Autorin der Reportage ist 25 Jahre alt, Studentin aus Freiburg, hat sich mit dieser Reportage mit Erfolg bei der Journalistenschule in München beworben.
Johanna Schoener, 6.6.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Über Selbstmord wird geschwiegen - Buch einer Mutter

Marion Weidner hat ihre Erfahrungen mit dem Tod ihres Sohnes aufgeschrieben

Neuenburg am Rhein. Die Freunde kommen immer seltener, die Familie ist überfordert, "und dann bist du ganz allein" , sagt Marion Weidner, "allein mit dem Schmerz, der dich fast zerreißt, allein mit der Angst, der Hoffnungslosigkeit und manchmal auch der Wut. Und immer wieder fragt man sich, warum, warum nur?" Marion Weidner hat ihren Sohn verloren. Er hat Selbstmord begangen. Über den Tod spricht heute noch kaum jemand ohne Scheu. Über Selbstmord wird geschwiegen. Er wird verschwiegen, umschrieben. "Die Leute reden drum herum", sagt Weidner im Gespräch. Er ist ein Tabu. Als ihr Sohn sich erhängt, ist sie fassungslos. Sie ist es, die ihn an seiner Arbeitsstelle als erste findet. Das Bild wird sie nicht mehr los. Doch so schrecklich das ist, mehr noch beschäftigt sie die Frage nach dem Warum. Warum hat er das getan? "Er war immer fröhlich" , erinnert sie sich. Auf alten Bildern hat er so viel gelacht — egal wie alt er war, schreibt sie in ihrem Buch. "Mein Sohn ist einfach so gegangen & " ist der Titel, in dem sie ihre Tagebuchaufzeichnungen veröffentlicht, ihre späteren Gedanken zu damals und die E-Mails von Betroffenen, die ihr zur Hilfe wurden und auch Einblick in die "andere Seite" gaben. Die andere Seite: Das ist ihr Sohn, dessen Selbstmord ihr ein Rätsel bleiben wird.

Der Sohn schien glücklich. Er hatte viele Freunde, eine Arbeit, die ihn erfüllte, eine Schwester und eine Mutter, mit denen er gern zusammen war. Für alle war er der lebenslustige Alex. Niemand ahnte, dass er vorhatte, seinem Leben am 29. August 2003 ein Ende zu setzen. Es gibt keinen Abschiedsbrief, nur eine SMS an einen Freund, in dem er bittet, er möge seiner Mutter sagen, "dass sie nichts falsch gemacht hat" — als Trost gedacht, vielleicht, aber es ist ihr keiner.
Marion Weidner macht sich kundig. Sie geht in Buchläden. Viel Literatur gibt es dort über den Tod, wenig findet sie über den Selbstmord und nichts über den eines Kindes. Selbstmord wird mitunter angekündigt. Bei Depressionen ist die Umgebung wachsam. Nichts davon war an ihrem Sohn zu beobachten. Wer weiß schon, dass in Deutschland mehr Menschen durch Suizid sterben als durch Verkehrsunfälle und illegale Drogen? Der AKL (Arbeitskreis Leben im Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg) nennt Zahlen in seinem Jahresbericht 2005. Das Wissen darum hilft nicht. Es rüttelt aber auf. Weidner findet den Weg zum AKL über das Internet. Hier trifft sie auch betroffene Eltern und Jugendliche, die der Gedanke an Selbstmord ebenfalls umtreibt. Sie kommt in einer Selbsthilfegruppe mit Eltern, deren Kinder sich selbst das Leben genommen haben zusammen, sie trifft auf Menschen mit ganz ähnlichen Erfahrungen. Sie kann offen sprechen und ohne Scham weinen. Diese Erfahrung ist ihr so wichtig, dass sie sie weiter geben will. "Es gibt viele, denen es ähnlich geht" , weiß sie. Für sie hat sie ihr Buch geschrieben. Sie hat es auch für Jugendliche geschrieben, die nicht mehr weiter wissen, die glauben, ihre Probleme nicht anders lösen zu können, die nicht mehr leben wollen. "Suizid kann man nicht mal so ausprobieren, Suizid ist endgültig und unwiderruflich" , schreibt sie in ihrem Buch.
sf, 2.6.2007, www.badische-zeitung.de

Marion Weidner, Mein Sohn ist einfach so gegangen& , Wagner Verlag, 2007

 

 

 

Suizidrate in Freiburg dramatisch gestiegen - Hilfsangebote

Obwohl die Suizidrate in Freiburg zwischen 2004 und 2005 um dramatische 55 Prozent anstieg, bleibt Selbstmord ein Tabuthema. Der Förderverein Suizidprävention Freiburg will diese Tabuisierung durchbrechen. Der bereits im April 2006 gegründete Förderverein für den Arbeitskreis Leben Freiburg (AKL) stellte jetzt seine Ziele vor.

Durchschnittlich nimmt sich in Deutschland alle 47 Minuten ein Mensch das Leben, alle 5 Minuten wird ein Suizidversuch unternommen. Der Suizid ist nahezu allgegenwärtig, trotzdem redet niemand darüber. "Wir müssen endlich aus dieser Ecke raus, dass der Suizid ein Tabu ist" , erklärt Dorothea Köpfer, die Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Tatsächlich sind die Statistiken besorgniserregend: In Freiburg stieg die Suizidrate von 2004 bis 2005 um erschreckende 55 Prozent, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald starben 2004 mehr als doppelt so viele Menschen durch eigene Hand als durch Verkehrsunfälle. "Das mag ein einmaliger Ausreißer sein, aber die Zahl bleibt hoch" , so Wolfgang Stich, der Leiter des AKL Freiburg. "Die vollzogenen Suizide sind ja nur die Spitze des Eisberges" , ergänzt Bernhard Kraus, seit der vergangenen Woche Vorsitzender des Fördervereins. "Die Zahl der Suizidversuche ist noch viel, viel höher." Durch Benefizveranstaltungen und Lobbyarbeit wollen die bisher 38 Mitglieder des bereits im April 2006 gegründeten Fördervereins finanzielle Mittel für die Arbeit des AKL erschließen. Jüngstes Projekt des Fördervereins Suizidprävention ist die Karten- und Plakatkampagne "Auf-Brüche" , mit der das Thema Suizid in die Öffentlichkeit getragen werden soll.

Auch das in Deutschland einmalige Jugendprojekt des AKL [U25] will man beim Förderverein unterstützen. Dabei handelt es sich um eine E-Mail-Beratung für junge Suizidgefährdete. "Jugendliche kommen nicht zu Beratungsgesprächen, mit dem Online-Projekt kommen wir viel besser an junge Gefährdeten heran" , so Solveig Rebholz, ehrenamtliche Mitarbeiterin bei [U25]. 2006 wurden 219 Online-Klienten mit etwa 1100 Emails beraten und über einen längeren Zeitraum von mehr als 50 ehrenamtlichen Beratern begleitet. Wichtige Säule der Suizidprävention des AKL ist neben dem Online-Projekt die konventionale Beratung älterer Suizidgefährdeter im Alltag durch Krisenbegleiter, denn auch der so genannte Alterssuizid bei Senioren nimmt immer mehr zu. Als ebenso notwendig wie die Suizidprävention betrachtet Wolfgang Stich die Hilfe für Hinterbliebene nach einem Suizid. "Wir haben bei der Suizidprävention immer die Option, jemanden aus eine Krise heraus zu helfen, aber für die Hinterbliebenen ist der Tod ein unumstößlicher Fakt" , erklärt Stich.
Kai Glinka , 17.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Suizid - Da tut sich eine große Not auf

Den morgigen Sonntag hat die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Internationalen Suizidpräventionstag ernannt. Auch in Südbaden wird dabei der Menschen gedacht, die sich selbst das Leben nahmen. Bundesweit stirbt jede 47. Minute ein Mensch von eigener Hand. Trotzdem ist Suizid ein Thema, um das sich viele Halbwahrheiten ranken. Maikka Kost sprach darüber mit Uli Frick, Chefarzt der Abteilung Psychotherapeutische Medizin am Zentrum für Psychiatrie Emmendingen.

BZ: Fangen wir gleich mit einem Vorurteil an: Suizide sind Einzelfälle. Stimmt das?
Frick: Auf keinen Fall. Suizid ist eine der häufigsten Todesursachen. Statistisch gesehen, tötet sich bei uns alle 47 Minuten ein Mensch selbst. Durch Suizid sterben mehr Menschen als durch Unfälle, Gewalttaten, Drogen und Aids zusammen. Das ist vielleicht nicht so bekannt in der Bevölkerung. Aber die Zahlen entsprechen unseren Erfahrungen.
BZ: Manche sagen, Suizid kommt nur bei Reichen vor. Andere meinen, Arme sind überwiegend betroffen. Was ist richtig?
Frick: Speziell dazu ist mir keine Statistik bekannt. Ich würde auch eher sagen, Suizid kommt in allen Schichten vor. Statistisch und erfahrungsgemäß belegt sind andere Risikogruppen wie psychisch Kranke und besonders Depressive. Sehr häufig sind auch Suchtkranke betroffen. Aber auch junge und ältere Menschen.
BZ: Warum gerade letztere?
Frick: Bei Suizid gibt es keine bestimmten einzelnen Gründe. Von älteren Menschen weiß man, dass die Vereinsamung eine Rolle spielt, der Verlust von Beziehungen und von Möglichkeiten, sich aktiv am Leben zu beteiligen. Auch Krankheiten sind ein Faktor. Und das Gefühl, unwichtig zu sein. Bei Jugendlichen kennt man die Gründe um verallgemeinern zu können, noch gar nicht. Auf jeden Fall sind Suizide bei den unter 20-Jährigen die zweithäufigste Todesursache nach den Unfällen.
BZ: Erschreckend. Aber das Thema wird trotzdem oft verdrängt. Warum?
Frick: Suizid ist eines der unangenehmen Themen in unserem Leben. Zugleich ist es ein Thema, bei dem viel Unsicherheit und Ängstlichkeit besteht. Übrigens auch innerhalb der Hilfssysteme, also in Krankenhäusern, Beratungsstellen und Arztpraxen. Selbst da geht man spontan nicht gerne damit um.
BZ: Vielen Menschen macht das Thema vielleicht Angst. Sie fürchten, wenn Sie sich darauf einlassen, könnte dies dem Suizidgefährdeten nur schaden?
Frick: Diese Befürchtung muss man nicht haben. Nach allem, was man weiß, ist es ein Schutz für den Betroffenen, wenn ein anderer auf seine Situation eingeht. Ich rate immer: Man muss einen Weg finden, um mit dem Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Und offen sein. Denn meistens tut sich große Not auf, mit der nicht einfach umzugehen ist. Aber man kann sicher sein, dass das Gesprächsangebot angenommen wird.
BZ: Heißt das, dass ein Mensch, der an Suizid denkt, zuvor Zeichen aussendet?
Frick: Ja, man kann so etwas durchaus mitbekommen.
BZ: Es gibt aber auch die folgende These: Wer von Selbstmord redet, begeht ihn nicht. Stimmt die dann nicht?
Frick: Diese Aussage ist eindeutig falsch, weil belegt ist, dass der Großteil derer, die einen Suizid begingen, ihn vorher angekündigt haben. Gleichwohl können Gedanken an Suizid verschiedene Bedeutungen haben. Sie müssen nicht heißen, dass jemand unbedingt tot sein möchte. Sie können auch nur bedeuten, dass jemand sein Leben nicht weiter so ertragen will, wie es ist. Das ist auch der Punkt, an dem die Therapie ansetzen muss. Um den Menschen da zu erreichen, wo er mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt.
BZ: Sind alle, die Suizid begehen wollen, geisteskrank?
Frick: Nein. Suizidüberlegungen können grundsätzlich bei jedem vorkommen. Sie können sehr schnell entstehen. Oder das Ergebnis eines langen Prozesses sein.
BZ: Häufig hört man, Suizidgefährdung sei ein "Familienübel" . . .
Frick: Das würde ich nicht sagen, aber eine Tatsache ist, dass das Risiko für einen Menschen höher ist, wenn in seiner Umgebung schon Suizide vorkamen.
BZ: Nun kommt der Herbst und damit die Jahreszeit für Suizidenten?
Frick: Das stellt sich in unserer Praxis nicht so dar. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass wir jahrein jahraus in gleicher Weise mit dem Thema zu tun haben
BZ: Es gibt Untersuchungen, nach denen viele Suizidenten vorher einen Arzt aufsuchten. Was sagt uns das?
Frick: Dass der Weg zum Suizid immer verschiedene Stationen hat. Eine davon kann sein, dass die Betroffenen beim Arzt Hilfe suchen. Dennoch kann es passieren, dass sie dann gar nicht aussprechen können, was in ihnen vorgeht. Das verdeutlicht die Notwendigkeit, dass Ärzte aller Fachrichtungen geschult werden und sensibel sind für solche Signale.
BZ: Wenn Ärzte es nicht erkennen, wie können Laien die Vorboten sehen?
Frick: Wenn ein Mensch lang verzweifelt oder beunruhigt wirkt, oder wenn er ganz offensichtlich innerlich mit schwierigen Gedanken umgeht und dann plötzlich wieder so wirkt, als ob das Problem plötzlich gelöst sei. Dann kann das ein Alarmsignal sein. Eines von vielen. Es gibt leider kein Patentrezept.

Badische Zeitung Freiburg
10.9.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Kontakt- und Anlaufstellen bei Suizidgefahr

Arbeitskreis Leben Freiburg:
Oberau 23, 79102 Freiburg, 0761/ 333 88, Fax: 0761/ 207 62 33;
E-Mail-Beratung für junge Menschen über: www.u25-freiburg.de
www.suizidpraevention-freiburg.de

Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle Müllheim
Moltkestraße 1, 79379 Müllheim, 07631/ 5015.

Zentrum für Psychiatrie Emmendingen
Neubronnstr. 25, 79312 Emmendingen, 07641/4610.

Alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten

 

 

Suizid - Selbsthilfegruppe "Zurückbleiben nach Suizid"

Neue Gruppe beginnt im Oktober

Jede Selbsttötung lässt statistisch fünf bis sechs nahe Angehörige zurück. Die Hinterbliebenen stehen häufig unter großem emotionalem Druck. Die Tabuisierung des Themas Suizid führt häufig dazu, dass sich die Betroffenen selbst zurückziehen oder aber von ihrer Umgebung gemieden werden. Fast alle Betroffenen leiden unter starken Scham- und Schuldgefühlen und viele sind durch das schockierende Ereignis traumatisiert. Für viele Trauernde nach Suizid war die Teilnahme an einer therapeutisch geleiteten Selbsthilfegruppe hilfreich und tröstend. Im Oktober bietet der AKL Freiburg (Arbeitskreis Leben Freiburg – Hilfe in Lebenskrisen / Suizidprävention) in der Oberau 23 zum wiederholten Mal eine Gruppe an. Der AKL ist eine Einrichtung der AGJ - Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz in der Erzdiözese Freiburg. Die Gruppenabende finden 14-tägig an etwa acht Abenden statt. Die Leitung liegt bei zwei therapeutischen MitarbeiterInnen, die über langjährige Erfahrung in der Begleitung Trauernder nach Suizid verfügen.
Eine Voranmeldung bei Heike Tisch oder Wolfgang Stich unter Tel. 0761 – 33388 und ein persönliches Vorgespräch sind erforderlich.  
zdlakl@agj-freiburg.de , 5.9.2006

 

Suizidprävention Förderkreis Freiburg e.V.

Der AKL Freiburg (Arbeitskreis Leben – Hilfe in Lebenskrisen / Suizidprävention) ist die einzige ambulante, psychosoziale Einrichtung für Suizidgefährdete, deren Angehörige und für Hinterbliebene nach Suizid im Südbaden. Obwohl die Einrichtung sowohl mit ihrer Zielgruppe und ihren Hilfeangeboten einzigartig und in der Kooperation von professionellen haupt- und qualifizierten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern beispielhaft ist, ist die finanzielle Absicherung nur ungenügend. Die Haushaltslage der Stadt Freiburg und des Landes Baden-Württemberg lassen für die Zukunft schlimmes befürchten… Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den AKL zu unterstützen. Zum einen wollen wir ganz konkrete Projekte fördern, für die öffentlichen Gelder nicht oder nur unzureichend zur Verfügung stehen, zum anderen wollen wir zur Existenzsicherung des AKL beitragen. Sie wünschen mehr Informationen zum AKL Freiburg und U25? Dann besuchen Sie die Homepages:
www.u25-freiburg.de
www.ak-leben.de
www.agj-freiburg.de

www.lebensraeume-akl.de

Förderverein für den AKL Freiburg - Suizidprävention Freiburg e.V.
Oberau 23, 79102 Freiburg, Tel 0761/3 33 88
E-Mail: info@suizidpraevention-freiburg.de 
www.suizidpraevention-freiburg.de 

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nummer: 8 715 900, BLZ: 660 205 00
Spenden an Suizidprävention Freiburg e.V. sind steuerlich absetzbar. Bei Beträgen bis zu 100,-- € wird der Überweisungsbeleg vom Finanzamt anerkannt. Bei größeren Spenden senden wir Ihnen unaufgefordert eine Zuwendungsbescheinigung zu.

Als Pate von LEBENS-RÄUMEN suizidgefährdeten Menschen helfen >Selbstmord1 (3.6.2010)
Zahl der Suizide bei Senioren nimmt erschreckend zu >Selbstmord1 (2.2.2009)

 

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS)

"Seit ihrer Gründung 1972 hat sich die DGS der Aufgabe gestellt, suizidgefährdete Menschen nicht länger sich selbst und einem sie ausgrenzenden Vorurteil der Umwelt zu überlassen und nachhaltig dazu beizutragen, die Phänomene des suizidalen Verhaltens und des Suizid besser zu verstehen und realitätsgerechte Ansätze für wirksame Suizidprävention und Krisenintervention zu finden. Nach den Statistiken der letzten Jahre nehmen sich monatlich etwa 1 000 Menschen das Leben, das sind etwa ein Viertel mehr, als durch den Verkehr umkommen. Bedenkt man, welch immense Aufwendungen zur Verkehrssicherheit unternommen werden, so unterstreichen diese Fakten die Notwendigkeit, auf dem Gebiet der Suizidprävention tätig zu werden."

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention - Hilfe in Lebenskrisen e.V.
www.suizidprophalaxe.de

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 10020500 Konto - Nr.: 3092001

 

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