Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Luchse im Hochschwarzwald
       

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Der Luchs in diesen dunklen Wäldern im Hochschwarzwald? Früher einmal war er hier zuhause!


 

Luchs-Monitoring der AG Luchs - Bitte melden

Die Situation des Luchses wird durch ein ständiges Monitoring erfasst. Das Monitoring ist für Baden-Württemberg organisatorisch bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) angesiedelt. Als lokale Ansprechpartner stehen die sogenannten „Wildtierbeauftragten“ zur Verfügung. Die Wildforscher der FVA bitten darum, alle auffälligen Risse oder Beobachtungen direkt an die unten angegebenen Stellen für eine schnelle Überprüfung zu melden. Das von allen Partnern der AG Luchs gemeinsam getragene und unterstützte Monitoring kann nur umgesetzt werden, wenn alle Beobachtungen von Luchsen, Fährten oder Rissen direkt gemeldet werden an:
den örtlich zuständigen Wildtierbeauftragten oder
an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt
Tel. 0761 / 4018 - 274 oder 0761 / 4018 - 0, Fax 0761 / 4018 - 333
E-Mail: rudi.suchant at forst.bwl.de

oder an Gerhard Arndt
Tel. 07244 / 737476 oder 0172 / 7861940

 

Neuer Luchspfad an der Bühlerhöhe - auch für Kinder

Irgendwo hier könnte er durch den Wald tapsen, mit leiser Pfote und elegantem Gang. Allerdings nur theoretisch. Denn rund um den ersten deutschen Luchspfad, der am Montag bei Baden-Baden eröffnet wurde, dürfte sich der Schleicher nur höchst selten aufhalten. Mehr als 150 Jahre galt der Luchs in Baden-Württemberg als ausgerottet, erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden hin und wieder vereinzelte Exemplare gesichtet. Grund genug aber für Tierschützer, auf eine Rückkehr des "Ureinwohners" aus der Schweiz oder den Vogesen zu hoffen. Mit dem neuen Pfad will der Naturschutzbund (Nabu) um mehr Akzeptanz für den Luchs werben. Auf vier Kilometern können Besucher künftig in der Nähe von Baden-Baden nach der seltenen Großkatze Ausschau halten und sich über deren Lebensweise informieren. Dabei soll der Luchs auf dem Pfad lebendig werden, auch wenn er im Original nicht dort auftritt. Spannend ist der Weg unter dem Motto "Schleichen – Spähen – Ohren spitzen" vor allem für kleinere Tierfreunde: An zwei Dutzend interaktiven Stationen können sie nachempfinden, was es heißt, ein Luchs zu sein und durch den Wald zu streifen. Mit einem Fernrohr lässt sich nach den Katze Ausschau halten. Ein ausgestrecktes Exemplar aus Stein wirkt auf einem Felsplateau täuschend echt. An einer Hörstation kann der gellende Schrei des Luchses abgespielt und auf wippenden Dielen sein federnder Gang nachgeahmt werden. "Es ist wichtig, dass die Menschen die scheue Katze kennenlernen und wir uns wieder an das Zusammenleben gewöhnen", sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Vor allem Kindern zeige der Weg, was ein Luchs sei, und dass von ihm keine Gefahr ausgehe. Nach wie vor wird die Rückkehr des Luchses als "Ureinwohner" des Waldes allerdings nicht in allen Branchen akzeptiert: Viele Schäfer sehen den Luchs als Gefahr, Jäger betrachten ihn als Konkurrenten, und vielfach haben die Menschen laut der Freiburger Arbeitsgemeinschaft Luchs einfach Angst. "Dabei ist der Luchs für den Menschen völlig ungefährlich", betont der Nabu. "Wir müssen jedoch wieder lernen, mit ihm zusammenzuleben und ihn als Mitbewohner zu akzeptieren." Der Weg zur Akzeptanz führe über Aufklärung und Information. Nabu-Landeschef Andre Baumann, dessen Verband den Pfad zusammen mit der Stadt Baden-Baden ins Leben rief, bezeichnete den Luchs als "Botschafter für naturnahe Wälder, mehr Wildnis und einen starken Naturschutz im Schwarzwald". Der Luchspfad ist ständig offen, der Eintritt ist frei. Drei bis vier Stunden Zeit sollte man einplanen. Start ist der Parkplatz an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) bei den Hotels Plättig und Bühlerhöhe.
4.7.2009, Nabu

 

 

Die Wiederansiedelung im Schwarzwald fällt der Großkatze schwer

Die Meldungen häufen sich derzeit im Bereich zwischen Dreisamtal und dem Feldberg, sagt Michael Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA). Doch trotz einzelner Hinweise auf Luchse im Schwarzwald ist dieser noch längst nicht wieder eingewandert. Dafür muss die Großkatze noch weit mehr Hindernisse als den Rhein überwinden. Dass sich selbst Luchs-Befürworter nicht einig sind, welche Lobbyarbeit geleistet werden soll, wurde vergangenen Freitag im Rahmen zweier Vorträge der Luchs-Initiative Baden-Württemberg im Kirchzartener Hotel Fortuna klar.

"Aktuell haben sich Leute gemeldet, die im Eschbachtal und im Bereich des Thurners einen Luchs beobachtet haben wollen" , sagt Michael Herdtfelder von der FVA, der im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Luchs-Initiative das Luchs-Projekt der FVA zusammen mit der Universität Freiburg vorstellte. Doch dass nicht hinter jeder Meldung ein wahrhaftiger Luchs steckt, machte der Experte klar. "Viele Leute wissen gar nicht, wie ein Luchs aussieht" , sagt Herdtfelder. Die Großkatze werde in ihren Maßen leicht unterschätzt: Sie kann eine Schulterhöhe von bis zu 70 Zentimetern erreichen. "Wenn jemand anruft und sagt, er habe einen Luchs in der Größe eines Fuchses gesehen, weiß ich, dass das nicht sein kann" , sagt Herdtfelder. Als auf der A 8 im Januar vergangenen Jahres schließlich ein echter Luchs überfahren wurde, habe ein Anrufer von einem toten Tiger gesprochen. Ganz sichere Nachweise von Luchsen in Südwestdeutschland durch Fotos, Filme oder dem Fund von toten Tieren wie auf der A 8 gebe es seit 2004 lediglich vier Stück. Dazu gesellen sich allerlei unsichere Hinweise.
Bis vor 300 Jahren war es selbstverständlich, dass das Pinselohr durch die heimischen Wälder streifte. Dann wurde ihm an den Pelz gegangen, schließlich habe es sich für die noblen Jäger damals um eine Art Jagdkonkurrenten gehandelt, vermutet Herdtfelder. Eine Gefahr für den Menschen sei der Luchs nie gewesen, stellt Herdtfelder fest. In zahlreichen Naturräumen wie im Schweizer Jura, den Vogesen oder den Alpen ist der Luchs, teilweise mit etwas Nachhilfe durch den Menschen, wieder heimisch geworden. Mit dem Schwarzwald tut sich der Luchs noch etwas schwer. Nicht der Rhein selbst, sondern das stark besiedelte Rheintal sei die größte Barriere für das Raubtier, meint Herdtfelder. Er erzählte von einem Luchs mit Senderhalsband, von dem bekannt sei, dass er über den Rhein geschwommen sei. Ein Radfahrer sei an einer anderen Stelle auf einer Brücke einem Luchs begegnet. "Es gibt einzelne Tiere, die es schaffen, aber das reicht noch nicht aus, um eine Population zu bilden."
Derzeit untersucht die FVA in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg alle Möglichkeiten, die sich bieten, dass sich der Luchs wieder ansiedelt. Zudem wurden sämtliche betroffene Gruppen wie Landwirte, Jäger oder Touristen um ihre Meinung gebeten. "Die Landwirte beispielsweise haben gar nicht so viel Angst, dass ihre Nutztiere gerissen werden", sagt Herdtfelder, "viele befürchten beispielsweise, dass dort, wo der Luchs lebt, neue Schutzgebiete mit neuen Einschränkungen entstehen." Auch wird im Rahmen des Projektes die Möglichkeit beleuchtet, Tiere in Südwestdeutschland auszusetzen. Während dies in Slowenien gut geklappt habe, seien Wiederansiedelungen von Luchsen in anderen Gegenden häufig durchaus negativ aufgefasst worden. "In der Schweiz beispielsweise kommen die meisten Luchse durch illegalen Abschuss ums Leben" , sagt Herdtfelder.
Mit allerlei wissenschaftlich aufgearbeiteten Schaubildern und Diagrammen zeigte der Experte den rund 40 anwesende Luchs-Freunden die Ergebnisse und Ansätze seiner Untersuchungen. Beispielsweise die Akzeptanz des Luchses bei unterschiedlichen Berufsgruppen: Vor allem Pädagogen geben sich begeistert von der Großkatze. Doch wie einzelne Wortmeldungen Anwesender und nicht zuletzt der Vortrag von Wolf Hockenjos, dem Mitbegründer und stellvertretenden Vorsitzenden der Luchs-Initiative, zeigen, wird derartige intensive wissenschaftliche Arbeit nicht nur positiv gesehen. Während Hockenjos im Anschluss an seinen Vortrag das Projekt der FVA und der Universität Freiburg "mit kritischer Sympathie" begrüßt hat und verspricht, dieses "mit viel Erfahrung" begleiten zu wollen, äußerten sich einige Zuhörer doch sehr kritisch. Vor lauter Statistik werde vieles vergessen, "vor allem die Poesie des Luchses" , wie eine Zuhörerin es formulierte.
I
sabella Denk , 8.4.2008, BZ


 

 

 

Mit High Tech dem Luchs auf der Spur

Im Anschluß an die Mitgliederversammlung der Luchs-Initiative Baden-Württemberg e. V. findet folgender Vortrag statt:

"Mit High Tech dem Luchs auf der Spur.
Erforschung der Räuber-Beute-Beziehungen zwischen Luchs, Reh und Rothirsch
im Nationalpark Bayerischer Wald"
von Dr. Marco Heurich (Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald) zum Thema  hinweisen.

Dienstag, 27. März 2007 um 20:00 Uhr im "Heiliggeist-Stüble", Münsterplatz 15 in Freiburg.
Alle am Luchs Interessierten sind herzlich willkommen!

Mit freundlichen Grüßen, Dr. Stefan Büchner, Haus der Natur Feldberg, 8.3.2007

 

Gesicherte Spur in Münstertal belegt Rückkehr des Luchses

Der Luchs ist zurück. Nachdem vor fast 250 Jahren das letzte Exemplar der Raubkatzenart im Schwarzwald geschossen wurde, hat man jetzt gesicherte Spuren seiner Wiederkehr im Münstertal gefunden: in Form eines toten Kalbs von Landwirt Axel Ortlieb. Dem wurde nicht nur der Verlust ausgeglichen. Er bekam vom Naturschutzbund Baden-Württemberg (Nabu) zusätzlich 100 Euro überreicht, als Meldeprämie.

Ortlieb wollte an einem Morgen im Oktober nach der Herde am Rotenbuck sehen, als er feststellte, dass ein Kalb fehlte. Das fand er in der Nähe - tot und mit deutlich sichtbaren Bissspuren im Fleisch. Zudem sah man eine Fährte über die Weide verlaufen. Doch weder damit, noch mit den Bissspuren wusste der Landwirt etwas anzufangen. Er holte einen Jäger dazu. Doch auch der war ratlos. So rief man Luchsexperte Gerhard Arndt von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg zu Hilfe. Der ordnete die Spuren eindeutig der pinselohrigen und stummelschwänzigen Raubkatze zu.
Der erste handfeste Beweis für seine Rückkehr, nachdem sich beim Nabu bereits mehrere Dutzend Bürger gemeldet hatten mit der Behauptung, den Luchs zu Gesicht bekommen zu haben. Ob der Luchs Ortliebs Kalb wirklich gerissen hat, bleibt fraglich. Dass ihm das erst vier Tage alte Tier überhaupt zum Opfer fallen konnte, führt der Bauer auf eine Verwechslung zurück. Die Mutter habe das Junge alleine gelassen, weil sie dachte, es sei in ihrer Nähe. Ortlieb: “Doch das war das Kalb einer anderen Kuh”. Seit dem Vorfall im Oktober hat es keine weiteren Luchs-Risse in seiner Herde mehr gegeben. Anfangs habe er schon Befürchtungen gehabt, gesteht Ortlieb. Zumal sich die Tiere das ganze Jahr auf der Weide und in einem Stall aufhalten, wo der Bauer sie nicht ständig im Auge hat.
Doch bei der Scheckübergabe zeigte sich der Münstertäler, trotz des traurigen Anlasses, erfreut über die Rückkehr des Luchses. Der, so Ekkehard Köllner, Vorsitzender der Luchs-Initiative Baden-Württemberg, in den Schwarzwald gehöre und ein natürlicher Bewohner unserer Wälder sei. Michael Hug vom Nabu betonte, dass es die Akzeptanz der Raubkatze in unserer Region zu fördern gelte. Vor allem Landwirte dürften im Fall, dass ein Luchs eines ihrer Tiere reiße, nicht alleine gelassen werden. Nachdem sein Verband nun freiwillig den ersten Schadensfall finanziell ausgeglichen habe, sei es künftig Sache des Landes, für solche Fälle Vorsorge zu tragen, unterstrich Hug. Ein “ Rissfonds” müsse her. Doch, so der Biologe weiter, stünden auf dem Speiseplan des Luchses vor allem Rehe, Gämsen und kleinere Wildtiere. An Schafen oder Kälbern vergreife er sich nur in Ausnahmefällen oder bei Wildknappheit.
Der jetzt im Münstertal nachgewiesene Luchs ist vermutlich aus der Schweiz über den Hochrhein in den Schwarzwald eingewandert. Im Schweizer Jura wie in den Vogesen sind in den 70er- und 80er- Jahren Luchse ausgesetzt worden. Im Schwarzwald sei der letzte 1769 geschossen worden, auf der Schwäbischen Alb im Jahr 1846, berichtete Köllner. Das Revier eines Tieres kann bis zu 100 Quadratkilometer umfassen. Vermutlich handelt es sich bei dem Münstertäler Luchs um ein Jungtier, das von der Gruppe verstoßen wurde und sich einen neuen Lebensraum suchen musste. Die Sterblichkeit unter den Raubkatzen, betonte Hug, sei groß. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass er sich fortpflanze. Um wieder eine sichere Population im Schwarzwald anzusiedeln, werde man nicht umhin kommen, Luchse ähnlich wie in der Schweiz und in Frankreich auszusetzen.
H
ans Christof Wagner am 17.12.2005 in der BZ

 

 

Wildbiologen der FVA Freiburg beweisen - Luchs im Schwarzwald

Wir waren aus dem Häuschen“ BZ-Interview mit dem Wildbiologen Rudi Suchant, dessen Team Videoaufnahmen von einem Luchs im oberen Donautal gelangen

Bisher galten Luchse in Baden-Württemberg als ausgerottet. 200 Jahre waren die scheuen Jäger verschwunden. Doch nun gelang einem Team von Wildbiologen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg der Gegenbeweis: Zumindest eine der Raubkatzen streift durch den Schwarzwald. Mit Hilfe von Videokameras und Infrarotscheinwerfern wurde das Tier gefilmt. Mit Rudi Suchant, dem Leiter des Teams, sprach Oliver Susami.

BZ: Wie war Ihre Reaktion, als Sie auf Ihren Aufnahmen zum ersten Mal den Luchs entdeckten?
Suchant: Wir waren alle ganz aus dem Häuschen. Zwar hatten wir vermutet, dass es im Schwarzwald Luchse gibt, doch unsere Annahmen beruhten auf Indizien. Die Videoaufnahme ist der erste sichere Beweis.

BZ:
Wie entstand die Aufnahme?
Suchant: Wir wurden benachrichtigt, dass im oberen Donautal, in der Nähe eines frisch gerissenen Rehs, ein Luchs gesichtet worden sei. Auch die Spuren an dem toten Tier ließen auf einen Luchs schließen. Wir installierten unsere Videoanlage und filmten das Reh vom 19. bis zum 21. September. Dabei entstanden die Aufnahmen, die man auf unserer Seite
www.fva-bw.de unter der Rubrik „Aktuelles“ ansehen kann.

BZ: Wie viele weitere Luchse leben im Schwarzwald?
Suchant: Über die Zahl kann man nichts sicheres sagen. Wir vermuten, dass es mehr als einer ist. Ob eine überlebensfähige Population entsteht, ist fraglich.

BZ:
Woran könnte dies scheitern?
Suchant:
Die natürliche Umgebung ist nicht das Problem, der Lebensraum ist geeignet – es ist genügend Beute und ausreichend Deckung vorhanden. Die Frage lautet, ob genügend Luchse aus der Schweiz, aus Frankreich oder aus dem Bayerischen Wald den Weg nach Baden-Württemberg finden. Gefährlich kann auch der Straßenverkehr sein. In der Schweiz wurden schon häufig Luchse überfahren. Auch haben viele Menschen Vorbehalte gegen den Luchs, betrachten diesen sogar als gefährlich.

BZ:
Ist Angst angebracht?
Suchant: Nein, der Luchs ist ein extrem scheues Tier und hält sich von Menschen fern. In der freien Wildbahn ist die Chance extrem gering, einen zu sehen. Dazu muss man schon in den Wildpark. Die Faszination der Großkatze kann aber auch dort erlebt werden.

BZ:
Eine gewisse Furcht vor der Raubkatze besteht aber trotzdem.
Suchant: Ja, die Menschen müssen sich erst wieder an den Luchs gewöhnen. Dazu muss man ihn besser kennen lernen. Zu diesem Zweck veranstalten wir unter anderem am 23. November 2005 um 19 Uhr einen Diavortrag im Audimax der Universität Freiburg mit dem Thema „Begegnungen mit der Wildnis“. In diesem Vortrag wird auch der Luchs „vorgestellt“.

BZ: Müssen Landwirte oder Schäfer um ihre Tiere fürchten?
Suchant: Mit „Nein“ zu antworten wäre Romantik. Der Luchs ist ein Raubtier und erlegt, was er leicht kriegen kann. Allerdings wird die Luchs-Population immer so klein sein, dass mit großen Verlusten nicht zu rechnen ist. Auch ist bereits angedacht, dass mögliche Schäden durch das Land ersetzt werden.
Alles vom 12.10.2005 auf www.bzol.de lesen

  

 

Der Luchs ist im Schwarzwald noch nicht willkommen 

Alle Bemühungen, die Großkatze im Schwarzwald wieder einzubürgern, treten auf der Stelle / Bedenken bei Bauern und Jägern

Ein Braunbär setzt derzeit die Schweiz in Aufregung: Die Begeisterung über die Rückkehr dieser ausgestorbenen Tierart ist groß. Der Luchs im Schwarzwald könnte solche Begeisterung ebenfalls brauchen. Doch die Luchs-Initiative, die die Raubkatze wieder einbürgern will, tritt auf der Stelle.

Gut 200 Jahre ist es her, dass der letzte Luchs im Schwarzwald erlegt worden ist. Wer heute einen Luchs live erleben will, muss beispielsweise den Schwarzwaldzoo in Waldkirch besuchen. In freier Wildbahn ist das Tier so gut wie nicht mehr zu sehen. Dies empfinden viele als ökologischen Mangel, allen voran die Luchs-Initiative Baden-Württemberg.

Dass der Luchs wieder im Schwarzwald heimisch wird, dagegen spreche eigentlich nichts, sagt Rudi Suchant von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Doch der Weg dahin ist nicht einfach: Eine Wiederansiedlung erfordere viel Information und die Klärung rechtlicher Fragen, so Suchant. Denn wenn es um die Katze mit den Pinselohren und dem Stummelschwanz geht, kollidieren verschiedene Interessen, dazu gibt es Vorurteile und Ängste. Auch die Akzeptanz in der Öffentlichkeit fehlt, obwohl die Großkatze zur natürlichen Tiervielfalt des Schwarzwalds gehört.

Die noch vorhandenen Tiere könnten aus der Schweiz zugewandert sein. Dort wurden in den 70er- Jahren Luchse ausgewildert. Vielleicht sind es aber auch illegal ausgesetzte Luchse aus Käfighaltung. In der Schweiz ging es jedenfalls mit der Luchs-Rückkehr etwas zu schnell, mit der Folge, dass dort heute regelmäßig Luchse geschossen werden. Um diesen Fehler nicht ebenfalls zu begehen, gründete das Agrarministerium 2004 die Arbeitsgemeinschaft Luchs. Verschiedene Interessenverbände, vom Landesjagdverband bis zum Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband, von der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft bis zur Luchs-Initiative sind hier vertreten. Drei Treffen gab es bisher – einen Konsens allerdings noch nicht.

Wo klemmt es? Suchant hält alle Konflikte um den Luchs für lösbar. Bauern fürchten um ihre Tiere: Ihnen könnte, reißt der Luchs ein Schaf oder Kalb, ein Entschädigungsfond helfen. Die Jäger sehen im Luchs einen Rivalen, was Suchant für übertrieben hält: „Bei einem Streifgebiet des Luchses von bis zu 300 Quadratkilometern und einer realistischen Population muss man ganz grob mit einem halben Reh weniger pro Jagdrevier rechnen.“ Immerhin hat man sich auf ein „Luchs-Monitoring“ geeinigt, in dem Berichte über Luchse, deren Fährten oder Beutetiere gesammelt werden.
Eva Britsch am 6.8.2005 in der BZ

  

 

Einige Luchs-Spuren gibt es, aber der Nachweis für die Familie fehlt

Luchs-Initiative diskutiert die Möglichkeiten zur Einbürgerung der pinselohrigen Raubkatze / Experte Köllner fordert, Luchse auszusetzen statt auf sie zu warten

TITISEE-NEUSTADT. Über seine Erfahrungen bei der Wiederansiedlung und Verbreitung von Luchsen in Frankreich berichtete François Léger vor rund 60 Forstleuten, Landwirten und Jägern, die der Einladung der Luchs-Initiative Baden-Württemberg in den "Neustädter Hof" gefolgt waren. Sein Fazit: Ohne Aussetzen dürfte sich der Luchs im Schwarzwald in absehbarer Zeit nicht verbreiten, auch wenn seit 15 Jahren hin und wieder Menschen berichten, seine Spuren gesehen zu haben.

Die Luchs-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, dem Luchs "die Rückkehr in seine einstigen Lebensräume" zu ermöglichen, also auch in den Schwarzwald, wie der Vorsitzende Ekkehard Köllner erläuterte. In Frankreich, der Schweiz und Teilen Deutschlands sei das inzwischen gelungen. Auch seien im oberen Wiesental, am Feldberg, im Wutachtal und im mittleren Schwarzwald Luchsspuren gesehen worden. Ein Nachweis von Jungtieren und damit einer richtigen Population sei "bisher leider nicht gelungen". Bürgermeister Armin Hinterseh erzählte, sein Onkel habe eine Luchsspur gesehen, und befand, dessen ungeachtet, was für eine Spur es tatsächlich gewesen sei, "es ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Bevölkerung für das Thema Luchs sensibilisiert ist".
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Köllner fragte, wie weit die französischen Luchse über den Rhein in den Schwarzwald vordringen könnten. Léger sagte, die Wanderungsbewegungen seien noch gering, weil die Populationen noch klein seien, sodass es noch lange dauern werde. Köllner meinte deshalb, es sei sinnvoller, im Schwarzwald Tiere auszusetzen statt zu warten, damit die später wandernden Tiere Artgenossen vorfinden. Thema in der Diskussion waren auch die Schäden, die Luchse anrichten. So vermutete ein Zuhörer, dass die Zahl der Auerhähne in Frankreich durch Luchse stark zurückgegangen sei. Forstamtsleiter Gerrit Müller bestätigte einen "ganz schlimmen Abfall, der mit dem Luchs aber überhaupt nichts zu tun hat".

Kompletten Text vom 14.4.2004 bitte auf www.bzol.de lesen

  

 

Luchse am Thurner

HOCHSCHWARZWALD. Der Luchs ist wieder da. Was seit Jahren diskutiert und vermutet wurde, bestätigte vor zwei tagen eine Wandergruppe aus dem Schweizer Aargau. Sie entdeckte und identifizierte eindeutig die seit nahezu 200 Jahren verschwundene Raubkatze. Die Gruppe war auf dem Weg von Wildgutach über die Panoramastraße nach St. Peter. Nach der Aumatte im Dreieck Salpeterhof, Luxhof, Kapfenhof sah der Vorausgehende am etwas entfernteren Waldrand zwei katzenartige Tiere. Er griff zum Feldstecher, mahnte zur Ruhe und beobachtete diese seltsamen Schleicher. Der Mann stellte fest, dass es sich hierbei nur um Luchse handeln kann: Pinselohren, Stummelschwanz, geflecktes gelbliches Fell ließen keinen Zweifel. Das bestätigte auch seine Begleiterin, eine Biologin. Freudig überrascht durch einen solch seltenen Anblick meldete die fünfköpfige Gruppe bei ihrer Ankunft im Gasthof, diese Aufsehen erregende Beobachtung. Die Nachricht erreichte rasch die Luchs-Initiative, die seit Jahren für eine Wiedereinbürgerung der Tiere eintritt. Informiert wurde auch der Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjägervereinigung Hochschwarzwald, Eugen Liebermann, der wiederum die Land- und Forstwirtschaft und auch die Jägerschaft in St. Märgen aktivierte.
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BZ vom 1.4.2003, ganzen Artikel lesen auf www.bzol.de

  

 


 

 

 

Luchsspuren am 9.11.2002 am Belchen?

Bitte prüfen Sie, ob die am 9.11.2002 fotografierten Spuren am Belchen Nordhang und über dem Belchengipfel eine Luchsspur sein könnte. Die Schrittlänge  30 - 40 cm. Bilder zwischen 9.00 und 11.00 Uhr.
 

     

Ich bin leider kein Fachmann, was Spurenlesen angeht, aber ich habe gesehen, dass man die Krallen sehen kann. Das sieht man normal bei Hunden, die die Krallen nicht einziehen  können. Bei Katzen sieht man eigentlich keine Krallen, aber wie das bei Großen Katzen ist, und dann noch im Schnee, wo die Pfoten etwas einsinken, weiß ich leider nicht genau. Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen, das Rätsel zu Lüften.
Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei der Suche.
Grüße aus Lörrach, Ralf@r-graphics.de, 11.1.2003
PS.: Es wäre echt toll wenn es Luchse bei uns gäbe.

Kontakt über Ekkehard Kaier

  

 

Luchs-Initiative Baden-Württemberg

"Der Schwarzwald ist dank der ausgedehnten Wälder und seiner Wildbestände ein für den Luchs geeigneter Lebensraum. Dies beweisen wissenschaftliche Untersuchungen und Vergleiche mit anderen Luchsvorkommen etwa in den Vogesen oder dem Schweizer Jura. Entscheidend für eine dauerhafte Rückkehr des Luchses ist allein, dass der Mensch ihm einen Platz in seiner Nähe zugesteht. Sein Vorkommen ist ein lebendiger Beweis dafür, dass der Schwarzwald auf großer Fläche noch urwüchsige Natur bietet."

Luchs-Initiative Baden-Württemberg e.V.
Eggstrase 20, 79117 Freiburg, c/o Ekkehard Köllner, Tel/Fax 0761/7071957
www.der-luchs.de , info@der-luchs.de
http://www.belchen.org/luchs/

  

 

 

Der Luchs ist Teil des Naturerbes des Schwarzwald

Interview von Dieter Schneckenburger mit dem Vorsitzenden der Luchs-Initiative, Ekkehard Köllner

BZ: Der Luchs wurde früher oft als reißendes Raubtier angesehen. Hat er heute immer noch diesen schlechten Ruf?
Köllner: Teilweise ja! Tief verwurzelt in unserem Volksempfinden schlummert die Erfahrung unserer Vorfahren, deren wenige Haustiere durch Bär, Wolf und Luchs gefährdet waren. Ein geringer Wildtierbestand zwang die Raubtiere, zunehmend, Haustiere zu reißen. Dies führte im 17. Jahrhundert zu einer unerbittlichen Verfolgung mit allen Mitteln, die schließlich mit der Ausrottung aller Großraubtiere in unserem Land endete. Der Luchs wurde wegen seiner Heimlichkeit als besonders gefährlich und heimtückisch angesehen. Die aktuellen Erfahrungen mit ihm zeigen jedoch, das dieses frühere Einschätzung weit übertrieben ist.
BZ: Wo leben heute noch Luchse?
Köllner: Nach 1970 fanden in Mitteleuropa, wie zum Beispiel in der Schweiz, in Österreich, Slowenien und in Tschechien sowie in Frankreich, Wiederansiedlungen statt, die sich teilweise zu mehr oder weniger stabilen Populationen entwickelt haben. In Deutschland gibt es inzwischen wieder geringe Luchsbestände, im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge, im Elbsandsteingebirge, entlang der Tschechischen Grenze. Auch im Pflälzer Wald haben sich einige Luchse aus einer Aussetzung halten können. Im Harz läuft zur Zeit ein Aussetzungsprojekt mit bisher zwölf Tieren.
BZ:
Warum soll der Luchs im Schwarzwald wieder angesiedelt werden?
Köllner: Der Luchs ist Teil unseres Natur- und Kulturerbes.
Er ist ein wichtiges Glied in natürlichen Nahrungsketten. Nachdem er früher in unserem Land flächendeckend lebte, soll er in Zukunft in allen Landschaften, die ihm auch als Kulturlandschaft noch ausreichende Lebensbedingungen bieten, wieder eine Lebenschance erhalten. In einer eingehenden Lebensraumanalyse wurde der Schwarzwald auch mit seinen heutigen Strukturen als für den Luchs geeignet eingestuft. Die Europäische Union hat den Luchs als europaweit besonders zu schützende und fördernde Tierart erklärt. Die einzelnen Staaten und die Bundesländer sollen entsprechende Konzepte entwickeln, die den Schutz, die Rückwanderung oder die künstliche Wiederansiedlung in heute noch geeignete, durch Wanderkorridore verbundene Landschaften aufzeigen soll.
BZ: Gibt es bereits Luchse im Schwarzwald und wo ist ihr Lebens- und Rückzugsgebiet?
Köllner: Auch im Schwarzwald werden seit über zehn Jahren sporadisch Luchse beobachtet. 1988 wurde ein Luchs auf der Autobahn bei Bad Krozingen überfahren. 1991 wurde einer in der Nähe eines Bauernhofes bei Waldkirch erlegt. Seither werden im gesamten Schwarzwald Luchshinweise gemeldet. Zahl und Herkunft dieser Tiere ist bisher ungewiss. Die Zuwanderung aus den benachbarten schweizerischen und französischen Luchsgebieten wie Jura und Vogesen kann nicht ausgeschlossen werden.
Bevorzugte Aufenthaltsbereiche des Luchses sind unwegsame, waldreiche Schwarzwaldtäler wie zum Beispiel rund um den Feldberg.
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BZ vom 12.3.2002, Dieter Schneckenburger, Ganzer Artikel in www.bzol.de

  

 

 

 

Ungewisse Zukunft für die Luchse im Pfälzerwald

Luchse, die größten Beutegreifer im Pfälzerwald, sind mit einer Schulterhöhe von 50 bis 70 Zentimetern und einem Gewicht von 17 bis 25 Kilogramm nicht gerade unscheinbar und dank eindeutiger Merkmale wie Stummelschwanz, Pinselohren und Backenbart auch kaum mit anderen einheimischen Tieren zu verwechseln. Aufgrund ihrer großen Reviere, ihrer Angewohnheit, Menschen aus dem Weg zu gehen und ihrer guten Tarnung werden die imposanten Tiere jedoch nur sehr selten entdeckt.

Im Pfälzerwald, wo der Luchs seit den frühen 1980er Jahren wieder heimisch ist, richtete die Forstverwaltung 1998 ein Meldenetz für Hinweise auf Luchse ein. Im Jahr 2000 wurden zwischen Kaiserslautern, Wachenheim, Eppenbrunn und Bad Bergzabern 16 glaubwürdige Hinweise auf Luchse registriert. Dabei handelte es sich um 12 Sichtbeobachtungen von bis zu 15 Minuten Dauer und vier Nachweise von Ranzrufen. Auch aus 2001 liegen mehrere Meldungen vor. H. Müller-Stieß von Öko-Log Freilandforschung in Zweibrücken, der die Luchshinweise auswertet, schätzt das Vorkommen im Pfälzerwald zur Zeit auf drei bis vier Tiere. Auch aus anderen Regionen von Rheinland-Pfalz gibt es einzelne Hinweise auf Luchse. Dennoch ist die Anzahl der Tiere viel zu gering, um von einer überlebensfähigen Population sprechen zu können. Leider konnte bisher auch keine erfolgreiche Fortpflanzung nachgewiesen werden.

Lebensraumvernetzung
Voraussetzung für ein langfristiges Überleben der Luchse im Pfälzerwald und in den Nordvogesen ist eine Verbindung zur benachbarten Luchspopulation in den französischen Mittel- und Südvogesen. Diese Verbindung wird jedoch bei Saverne durch die Schnellstraßen A 34 und N 4, durch den Rhein-Marne-Kanal und in Zukunft auch durch den Bau der TGV-Eisenbahnstrecke Paris-Straßburg erschwert. Bisher konnte noch keine Abwanderung von Luchsen aus den Mittelvogesen in die Nordvogesen dokumentiert werden. Deshalb wird von den Umweltministerien beiderseits der Grenze eine Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Lebensraumvernetzung, zum Beispiel durch den Bau von weiteren Grünbrücken, angestrebt.

Eine Expertenanhörung im Ministerium für Umwelt und Forsten (MUF) in Mainz erörterte im März 2001 konkrete Maßnahmen zum Erhalt des kleinen Inselvorkommens. Von Seiten des Naturparks Nordvogesen war der Vorschlag gekommen, die im Pfälzerwald und in den Nordvogesen ansässigen Luchse einzufangen und mit Halsbandsendern zu versehen, um die weitere Entwicklung des kleinen Vorkommens beobachten zu können. Vom Referat Biotop- und Artenschutz des MUF und vom Büro Öko-Log Freilandforschung wurde angeregt, stattdessen über zusätzliche Aussetzungen von Luchsen zur Stützung des rheinland-pfälzischen Vorkommens nachzudenken. Wissenschaftlich begleitete Aussetzungen von wenigen Tieren (mit einem Sender versehen) könnten den Luchs vor dem erneuten Aussterben in Rheinland-Pfalz bewahren. Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzerwald - Nordvogesen könnte so zum Verbindungsglied zwischen der Vogesenpopulation, dem bereits zaghaft wiederbesiedelten Schwarzwald und den potenziellen Luchsgebieten wie der Saar-Hunsrück-Region werden.

Akzeptanz in der Bevölkerung
Überlebenswichtig für den großen Beutegreifer ist neben der Lebensraumvernetzung auch die Akzeptanz durch die Bevölkerung. In der Schweiz wurde der Luchs in den 1970er Jahren ohne ausreichende Öffentlichkeitsarbeit wiederangesiedelt mit dem Ergebnis, dass dort heute trotz großer Rehpopulationen und trotz Entschädigungszahlungen bei Verlust von Haustieren eine kleine aber aggressive Anti-Luchs-Front existiert, die mit illegalen Tötungen von Luchsen den Fortbestand gefährdet. Auch im Pfälzerwald und in den Vogesen kam es in der Vergangenheit zu Abschüssen von einzelnen Luchsen.

Mit der "Initiative Pro Luchs" (IPL) gibt es einen Zusammenschluss verschiedener am Thema Luchs interessierter Gruppen. Das gemeinsame Anliegen soll durch eine einheitliche Vorgehensweise optimiert werden; vor allem kümmert sie sich darum, die Öffentlichkeit sachlich über den Luchs zu informieren und sie für den Schutz zu gewinnen. Beim letzten Treffen der IPL im April wurden Ziele, Zielgruppen und Taktiken für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet. Als wichtige Zielgruppen gelten unter anderem Jäger und Förster, Waldbesucher und Schulen. Das Ministerium für Umwelt und Forsten hat bereits die Erstellung einer Ausstellung, eines Posters und eines Aufklebers finanziert; bald wird die IPL auch im Internet präsent sein.

Die Universität Kaiserslautern beteiligt sich auch an der Initiative. So wurden im Rahmen des Projekts "Der Luchs im Biosphärenreservat Pfälzerwald - Nordvogesen", angesiedelt in der Abteilung Ökologie im Fachbereich Biologie unter Leitung von PD Dr. H.-W. Helb, bereits Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften und eine Posterausstellung erstellt, die zuletzt auf der Landesgartenschau in Kaiserslautern (2000) und auf dem Rheinland-Pfalz-Tag in Landau (2001) präsentiert wurde. In Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Zentrum Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach werden zur Zeit Projekte entwickelt, um auch Schülern, den Naturschützern von morgen, das Thema Luchs sachgerecht näher zu bringen.

Luchse waren jahrtausendelang Teil unserer heimischen Tierwelt und gefährden keine anderen Arten in ihrem Bestand. Für Menschen sind Luchse ungefährlich, selbst wenn man sich ihren Jungen versehentlich nähert. Der Pfälzerwald und die Nordvogesen bieten alles, was der Luchs zum Leben braucht: Große, deckungsreiche Landschaften mit einem ausreichenden Angebot an Beutetieren. Letztendlich ist für die Zukunft der Luchse jedoch die Duldung durch uns Menschen entscheidend.

Zum Schluss eine Bitte: Alle Hinweise auf Luchse sind wichtig! Bitte melden Sie Ihre Beobachtungen an: Ditmar Huckschlag, Mitarbeiter im Luchsberaternetz, Tel. 0 63 06-91 11 15, 0 63 06-555, Huckschl@rhrk.uni-kl.de.
Mark A. Postel
Universität Kaiserslautern, FB Biologie, Abt. Ökologie
Quelle: Naturschutz in Rheinland-Pfalz – Ausgabe 3/01 vom 27. Juli 2001
http://www.nabu.de/nh/301/rp/luchs301.htm

  
 

Initiative Pro Luchs (IPL) m Pfälzerwald gestartet

Die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Naturpark Pfälzerwald rief am 14. Juni 2000 die ,,Initiative Pro Luchs" in Lambrecht wieder ins Leben. Dieser Kreis ist ein formloser Zusammenschluss von Personen, die am Thema Luchs interessiert sind. Er umfasst Vertreter der Forstbehörden, der privaten Jägerschaft, des Naturschutzes und integriert die Wissenschaft durch die Beteiligung der Universität Kaiserslautern sowie das Büro Ökolog-Freilandforschung aus Landau. Besonderen Wert legt die Geschäftsstelle auf die regelmäßige Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarn aus dem Biosphärenreservat Nordvogesen und die Einbindung der Luchsinitiative Baden-Württemberg. Eine überregionale Zusammenarbeit ist sinnvoll und notwendig, da sich der Luchs aufgrund seiner großräumigen Streifgebiete nicht an politische Grenzen hält. Die einzige in Mitteleuropa noch vorkommende Großkatzenart könnte damit auch zu einem Symbol für das weitere Zusammenwachsen Europas werden.

Mit der Wiederbelebung der Luchsinitiative verfolgt das Biosphärenreservat die Absicht, den vielen verschiedenen Luchs-Akteuren im Pfälzerwald die Koordination und Moderation einer freiwilligen strategischen Allianz anzubieten.

Orientiert an dem gemeinsamen Anliegen, die natürliche Wiederansiedelung des Luchses zu fördern, einigte man sich bei der Auftaktveranstaltung in Lambrecht dann auch darauf, die einzelnen Aktivitäten untereinander abzustimmen, um deren Effizienz zu steigern. Zukünftig will man mit gemeinsamen Botschaften und einer einheitlichen Sprache nach außen auftreten. Zu diesem Zwecke wurde eine konzeptionelle Vorgehensweise vereinbart und eingeleitet. Damit wird eine Forderung des letzten Luchsgutachtens von Ökolog-Freilandforschung erfüllt, das sich dafür ausspricht, die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Luchs zu verbessern.

Mit dem Begriff 'natürliche Wiederansiedelung' sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der bereits in der Region Pfälzerwald lebenden Luchse im weitesten Sinne gemeint. Es ist nicht daran gedacht, Luchse aktiv auszuwildern, wie dies 1983 in den französischen Hochvogesen geschah. Ein Biomonitoringnetz, bestehend aus neun sogenannten Luchsberatern, konnte aufgrund der Gesamtheit der im vergangenen Jahr eingegangenen Meldungen (Sichtnachweis, Riss, Trittsiegel, Kot) mindestens vier Individuen für den Pfälzerwald gesichert nachweisen.

Mit der Schaffung einer Diskussions- und Arbeitsplattform zum Thema Luchs, der ,,lnitiative Pro Luchs'`, wurde null jüngst der Grundstein für ein interdisziplinäres und kontinuierliches Arbeiten für die Aufgabe gelegt, den Luchsen im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald eine dauerhafte Heimat zu geben.
Michael Leschnig, Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald
http://www.oejv.de/positionen/luchs.htm#Initiative%20Pro%20Luchs

  

 

Der Schwarzwald - Heimat für den Luchs?

Anfang der 90er Jahre schlugen die Wogen im Schwarzwald hoch. Heftig tobte ein Streit zwischen Naturschützern, der Landesregierung Baden-Württemberg, Bauern und Jägern. Zankapfel war der Luchs. Erklärtes Ziel der Luchsinitiative Baden-Württemberg war die Wiedereinbürgerung des Luchses rund 200 Jahre, nachdem der letzte Luchs im Schwarzwald geschossen wurde. Dieses Anliegen ist vorerst an bürokratischen Fallstricken, aber auch am Widerstand aus den Reihen der Jägerschaft und der Landwirte, gescheitert. Nun ist das Projekt der Wiederansiedlung etwas in den Hintergrund gerückt, denn Luchse haben sich selbst wieder auf die Tagesordnung gesetzt. In den letzten Jahren haben Jäger, Förster und Spaziergänger immer wieder Luchse im Schwarzwald beobachtet. Ob diese Tiere aus den Vogesen oder aus dem Schweizer Jura zugewandert sind, wieviele es tatsächlich sind und wie sich ihr Bestand verändert, diese Fragen soll das Projekt "Luchsmonitoring im Schwarzwald" der Luchsinitiative Baden-Württemberg klären. Sie arbeitet daran, unterstützt von Euronatur, in enger Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg. Ferner geht es bei diesem Projekt darum, die Akzeptanz für die Rückkehr der Großkatze in den Schwarzwald bei Jägern und Bauern zu erhöhen. Das langfristige Überleben des Luchses im Schwarzwald wird davon abhängen, ob die Menschen bereit sind mit diesen Tieren zusammenzuleben.

http://www.euronatur.org/luchs04.htm

  

 

Schulen zum Spurenlesen - Wildnisschulen

Luchs aus dem Freiburger Naturkundemuseum

Alle Schulen bieten das ganze Jahr über die verschiedensten Kurse an. Hierbei geht es nicht um hartes Survivaltraining, sondern um das alte, fast vergessene Wissen der Wildnis.
Man lernt dabei sich im Fluß der Natur zu bewegen.
Zum Spurenlesen ist die Schule von Gero Wever zu empfehlen.

http://www.natur-wildnisschule.de
Gero Wever (hat auch ein online-Forum für interessierte)

http://www.wildniswissen.de/
Wolfgang Peham

http://www.natur-wildnis-schule.de/
Ralph Müller "Der Vogelmensch"

http://www.achillea.de/
Reiner Besser

http://www.corvus-bodensee.de/
Patrick Schank

Ralf Greiner, 21.10.2003, Kontakt: GreinerR@gmx.de

  

 

Links

Luchs-Initiativen
www.euronatur.org/luchs04.htm

Luchse in der Schweiz:
www.wild.unizh.ch/lynx/d/d_ti.htm

Luchse im Schwarzwald
http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/la/LVA/WFS/Wildtiere/Luchs/Luchs.htm

 

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