Dreisamtal für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende. Regio-Portal for Volunteering, Business and Holidays


Aktuelles zur Bildung
in Freiburg und Dreisamtal
 

Home >Bildung >Bildung3

  Klima: Einkaufszentrum ZO Freiburg-Oberwiehre am 25.7.2006 .... Bildung: Warum spritzt das Wasser auch bei 35 Grad Hitze noch hoch?

 

Sponsorenlauf an der Rheinhold-Schneider-Schule am 25.Juli

Nach dem Laufen: Lange Schlange beim Getränkestand im Schulhof Basislager von Klasse 2a
 
Andrang beim Tisch von Klasse 2b: Frau Schüle trägt die gelaufenen km ein
Sonsorenlaufkarte: Svenja von der 2b ist 10 km gelaufen Urkunde RSS-Sponsorenlauf
 
Die Ergebnisse werden um 11.45 Uhr im Schulhof verkündet
Sponsorenlauf: Beifall sogar von der 1. Etage aus der RSS in Littenweiler Nach dem Sponsorenlauf: Die Schulleiterin sagts: " ... einfach toll" Blumen und Applaus beim Sponsorenlauf 2007 am 25.7.2007
Sponsorenlauf: Beifall sogar von der 1. Etage aus der RSS in Littenweiler
 
Nach dem Sponsorenlauf: Die Schulleiterin sagts: " ... einfach toll"
 
Blumen und Applaus beim Sponsorenlauf 2007 am 25.7.2007
 

Als Gerda Liebner, die Schulleiterin, am Freitag kurz nach 12 Uhr im Schulhof ins Mikrofon sagte "Die Schüler der Littenweiler Reinhold-Schneider-Schule sind nicht dick, nicht faul und nicht lahm, sie sind einfach toll", da applaudierten alle: Die noch verschwitzen Mädchen und Jungen der Grundschulklassen, die bis zu 20 km liefen, die Eltern, Lehrer wie die zahlreichen Helfer.
Ekke, 25.5.2007

Schwitzen für den Schulhof
Gut gelaunt und ganz stolz gingen die drei Zweitklässler der Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler Noe Geniaux, Anton Kopp und Jakob Ludwig unbeirrt ihren Weg. Und das nicht ohne Grund: Zusammen mit 275 weiteren Mitschülern der Grundschule machten sie beim Sponsorenlauf mit und liefen - alle zusammen - 2806 Kilometer für einen guten Zweck. Als Projekt nahmen sich die Grundschüler zusammen mit dem Förderverein der Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler einen Sponsorenlauf vor, um den Schulhof verschönern zu können. Bald können sie sich über das neue Klettergerüst, Schaukeln und viele andere Spielgeräte freuen. Bereits vor dem Start hatten die Kinder Sponsoren gesucht und einen Geldbeitrag vereinbart, den diese pro gelaufener Runde (jeweils zwei Kilometer) für die Aktion spenden. Zusammen kamen rund 10 000 Euro, die von den Eltern, Großeltern, Bekannten und Mitgliedern des Bürgervereins gespendet wurden. Voll im Einsatz waren aber nicht nur die kleinen Läufer. Auch die Brauerei Ganter und die Bäckerei Faller kamen zur Hilfe und unterstützen in der brütenden Hitze die Kinder mit alkoholfreien Getränken und Backwaren. Wie seine Mitschüler hat auch Noe Geniaux jede Menge Stempel als Beleg für seine Laufleistung gesammelt. Er legte immerhin zwölf Kilometer zurück. Eine reife Leistung, vor allem angesichts der gestrigen Hitze, die etlichen Läufern ganz schön zu schaffen machte. Dass sie trotzdem noch eine Runde nach der anderen anhängten, liegt auch daran, dass die Schülerinnen und Schüler sich jetzt in aller Ruhe erholen können: Direkt nach dem Sponsorenlauf begannen die zweiwöchigen Pfingstferien.
Alina Mkrdychyan , 26.5.2007, www.badische-zeitung.de
 
 
Start zum Sponsorenlauf am Schulhof in Littenweiler   Zwei Fotos: Jan Flitschen / Astrid Schaffert
schaffert at attac.de

Sponsorenlauf der Reinhold Schneider Schule - neue Spielgeräte >Littenweiler7 (10.5.2007)

Sponsorenlauf - Wer läuft denn da?
Manch einer wird sich am Vormittag des 25. Mai gewundert haben, als 275 Schüler unbeirrt ihre Runden (insgesamt 2806 km!) durch Littenweiler zogen. Die Straßen in der Nähe der Schule wurden von helfenden LehrerInnen und Eltern flankiert und gelegentlich mussten Autofahrer warten und den laufbegeisterten Kindern den Vortritt lassen. Das Wetter spielte bestens mit (was in diesem Sommer keine Selbstverständlichkeit ist), die Stimmung war großartig und die Bewegung machte allen Kindern sichtlich Freude. Auf dem Schulhof gab es gespendete Getränke und Laugenbrötchen zur Stärkung. Organisiert hatten den Sponsorenlauf der Reinhold-Schneider-Grundschule die SMV (Schülermitverantwortung) mit den dazu gehörenden Vertrauenslehrern und engagierten Eltern des Förderkreises.  Sie hatten sich diese Schulveranstaltung ausgedacht um einen immer wieder gehegten Wunsch wahr werden zu lassen. Auf einem der Schulhöfe sollte es ein Klettergerüst geben, das viel Platz zum Bewegen böte. Doch da solche Geräte in der Anschaffung und in der Realisierung sehr teuer sind, galt es eine große Sammelaktion zu starten. Mit dem Sponsorenlauf ist dies gelungen. Jeder Läufer suchte sich Sponsoren im Bekannten- und Familienkreis oder auch bei Firmen, die sich bereit erklärten dessen Laufleistung in bare Münze umzuwandeln. Auch Eltern engagierten sich und liefen mit. So kam es, dass einer der Schüler ebenso 20 Kilometer lief wie ein lauferfahrener Vater (siehe Foto), der für die Aktion auch das Littenweiler Dorfblatt und das Littenweiler Fahrradeck als Sponsoren gewinnen konnte. Auf diese Weise kamen insgesamt gut 11.000.- € zusammen, die die Umsetzung des Wunsches erfüllen helfen. Die ersten Begehungen haben zwischenzeitlich bereits stattgefunden und so kann hoffentlich bald mit den Aufbauten begonnen werden. Ein herzliches Dankeschön nochmals an alle kleinen und großen Läufer und an deren Sponsoren.
Daniela Körner, Förderkreis der Reinhold-Schneider-Schule
10.8.2007, Littenweiler Dorfblatt

 

Klasse 2000: Hochdorfer Mühlmattenschule fördert Persönlichkeitsentwicklung

Nicht selten sind schon Grundschüler einem spürbaren Leistungsdruck ausgesetzt. Beurteilungen, Noten und Zeugnisse gehören zum Alltag. Völlig Neues erleben seit drei Jahren die Grundschüler der Mühlmattenschule in Hochdorf. Das Projekt "Klasse 2000" unterbricht die übliche Wissensvermittlung.

Mehrere Stunden im Schuljahr steht einzig und allein die Entwicklung der Persönlichkeit, die Aufklärung über Gesundheitsthemen und das gesellschaftliche Miteinander im Vordergrund. Ganz ohne Leistungsdruck und Zeugnisnoten. "Versetzt euch mal in die Rolle eines Blinden" , sagt Gesundheitspädagogin Inge Jakob-Jackl. Eine Herausforderung, die von den quirligen Drittklässlern an diesem Morgen in der Hochdorfer Sporthalle vor allem ein gerüttelt Maß an Rücksichtsnahme und Einfühlungsvermögen verlangt. Zumal sie ihren "blinden" Kameraden möglichst vorsichtig und unbeschadet über eine schmale Bank führen müssen. "Es ist wichtig, dass ihr euch gegenseitig vertraut und keine Angst habt. Dann fühlt ihr euch auch wohl" , meint die Pädagogin als Fazit der Übung. Noch problematischer zu bewältigen ist die nächste Aufgabe. "Plätze tauschen ohne runter zu fallen" , heißt es plötzlich, während die neunjährigen Mädchen und Jungs nebeneinander auf der Bank stehen und mit dem Halten des Gleichgewichts so ihre Schwierigkeiten haben. Auch hier zeigt sich schnell, dass nur eine gemeinsame Strategie und gegenseitige Rücksichtnahme zum Erfolg führen. "Klasse 2000" ist das größte Programm zur Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung an deutschen Grundschulen. Es begleitet die Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse und setzt vor allem auf die Zusammenarbeit von Lehrkräften, externen Gesundheitsförderern und Eltern. Dabei lernen die Schüler die Funktionen des Köpers kennen. Insbesondere die Atmung, das Herz-Kreislauf-System und die Wege der Nahrung. Zu weiteren Bestandteilen der etwas anderen Schulstunde zählen die spielerische Erfahrung der Sinne, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung sowie soziales Lernen. Inge Jakob-Jackl, die sich als gelernte Krankenschwester zur Gesundheitspädagogin weiterbilden ließ, ist überzeugt, dass der ganzheitliche Ansatz des "Klasse 2000" -Modellversuches langfristige Erfolge mit sich bringen wird. Jakob-Jackl: "Wenn sich die Kinder in ihrem Körper wohl fühlen, dann benötigen sie keine schädlichen Einflüsse von außen." Finanziert wird das Programm an der Mühlmattenschule in Hochdorf durch Sponsoren, die für eine Klasse über vier Jahre hinweg die Patenschaft übernehmen. Das Sponsoring deckt die Kosten für Lehrer- und Schülermaterial, Ausbildung und Einsatz von externen Gesundheitsförderern und eine ständige Evaluation. Neben einigen ortsansässigen Firmen zählen auch der Ortschaftsrat und der Förderverein der Mühlmattenschule zu den Geldgebern. Der jährliche Patenschaftsbetrag für ein solches Sponsoring wurde zum Schuljahr 2006/2007 von zuvor 260 Euro auf nunmehr 240 Euro gesenkt. Im vergangenen Schuljahr beteiligten sich bundesweit knapp 10 000 Klassen mit mehr als 200 000 Schülern aus allen 16 Bundesländern.
24.5.2007, www.badische-zeitung.de 

"Verein Programm Klasse 2000" , Feldgasse 37, 90489 Nürnberg,

Tel 0911 / 891210, www.klasse2000.de.

 

 

Naturwissenschaft und Technik für Mädchen: Girls Day

Jede Menge Informationen aus der Welt der Naturwissenschaft und Technik bietet der Girls’ Day (Donnerstag, 26. April) in Freiburg : So können die Mädchen etwa an der Universität bei einem Computer-Workshop einen Rechner in all seinen Einzelheiten erkunden (10 bis 13 Uhr, Uni, Hermann-Herder-Str. 9, Erdgeschoß, für Schülerinnen ab der 9. Klasse) und dabei mit Studentinnen über das Studium sprechen. Anmeldung über www.girls-day.de oder Tel. 0761/203-8850.

An der Uni gibt es zum Girls’ Day auch ein Mentoring-Projekt (www.idea.uni-freiburg.de bei dem sich Schülerinnen von Studentinnen der Naturwissenschaften im Chat beraten lassen und einen Blick in deren Studienalltag werfen können. Der Chat Informatik ist von 16 bis 17 Uhr, der Chat Mikrosystemtechnik von 17 bis 18 Uhr. Telefon: 0761/203/8850, SMS: 0151-53203693.

Zusätzlich wird eine Führung im Uniseum angeboten, die sich mit dem Beginn des Frauenstudiums beschäftigt (14 bis 15.30 Uhr, Bertoldstraße 17, Anmeldung unter www.girls-day.de

Die Agentur für Arbeit bietet einen Berufswahltest für Mädchen an . Dazu ist eine Anmeldung unter der E-Mail-Adresse: freiburg.bca@arbeitsagentur.de  erforderlich.

Der Aktionsnachmittag der Stadt von 15 bis 17 Uhr im Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, bietet Techniktraining und praktische Erfahrungen, wie etwa selbst eine Energiespartaschenlampe bauen oder Fahrräder reparieren. Fachfrauen aus der Jugendhilfe und die Frauenbeauftragte stehen für Gespräche zur Verfügung. Infos:
201-1700, E-mail: frauenbeauftragte@stadt.freiburg.de 

Die Kontaktstelle Frau und Beruf bietet Gymnasiastinnen der 10. und 11. Klasse den Workshop "Find your way" an, der Berufe der IT- und Medienbranche vorstellt (10 bis 14 Uhr, FWZ Frau und Technik, Günterstalstraße. 17, Info: www.zora-freiburg.de ,
0761/ 288592)

Auch virtuell ist der Girls’ Day vertreten — ein Internetspiel des Wissenschaftlichen Instituts des Jugendhilfswerks (Vormittagsspiel 10 bis 13 Uhr, Nachmittagsspiel 14.30 bis 17.30 Uhr) hilft bei der Berufsorientierung (Anmeldungen: www.multinline-net.de ). Zusätzlich ist ein Expertinnenchat mit der Medienfachfrau Manuela Müller zum Thema Medienberufe (13.15 bis 14.15 Uhr) geplant.

Angebote, eine Übersicht über die freien Plätze und Anmeldung generell unter www.girls-day.de Mädchen, die sich am Girls’ Day beteiligen, können einen Antrag auf Unterrichtsbefreiung stellen.
25.4.2007

 

Ehrenamtliche Lernbegleiter ebnen den Weg in Ausbildung und Beruf

Dieses Trio hofft voller Zuversicht auf viele ehrenamtliche Lernbegleiter: Martin Geserich, Stefanie Issler und Manfred Löffler (v.l.).

Foto: Gerhard Lück

Kirchzarten (glü.) Jonathan (15), Schüler der 8. Klasse an der Kirchzartener Hauptschule, hat den sehnlichen Wunsch, nach einem hoffentlich in eineinhalb Jahren geschafften Hauptschulabschluss eine Ausbildung als Fliesenleger zu beginnen. Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg. Die Schule fällt ihm nicht leicht. Daheim ist niemand, der ihn unterstützen kann - und um seine Lernmotivation ist es auch nicht allzu gut bestellt. Doch ganz tief drinnen schlummert der Berufswunsch. Er will sich nicht mit Hartz IV zufrieden geben. Jonathan kann geholfen werden. 

Franz M. (63) (alle Namen von der Redaktion verändert!), Personalsachbearbeiter eines Pharmakonzerns im Freiburger Norden im Vorruhestand, will ihm als „ehrenamtlicher Lernbegleiter“ zu einer Ausbildung und späterem Job als Fliesenleger helfen. Einmal wöchentlich kommt Jonathan zu Franz M. und paukt mit ihm Mathe und Deutsch, seinen größten Schwachstellen. Beide freuen sich, dass der letzte Aufsatz vor den Fasnetferien schon recht zufriedenstellend für Lehrerin und Schüler ausfiel. Daran knüpfen Franz M. und Jonathan jetzt an. Ziel ist ein gutes Versetzungszeugnis in die neunte Klasse. Und dann wird es Ernst. Dann trainieren beide, wie sich Jonathan erfolgreich bewerben kann - sie machen das so „richtig live“ im Rollenspiel. Franz M. hat das ja zigmal als Vertreter seines Personalchefs verantwortlich durchexerziert. Und er hat Jonathan versprochen, seine Beziehungen - Vitamin B genannt - bei der Bewerbung auch ins Spiel zu bringen. Damit in Kirchzartens Hauptschule nicht nur Jonathan so optimistisch nach vorne schauen kann, sondern möglichst viele seiner Klassenkamerad(inn)en eine gute Zukunft vor sich haben, wurde jetzt hier wie an der Hebelschule und der Hans-Thoma-Schule in Neustadt und der Sommerbergschule in Lenzkirch vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald das Projekt „Individuelle Lernbegleitung für benachteiligte Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Beruf“ ins Leben gerufen. Hauptschulleiter Manfred Löffler ist riesig froh über dieses Projekt, dass die Landesregierung derzeit in 34 Stadt- und Landkreisen durch Fördermittel der Zukunftsoffensive IV der Landesstiftung Baden-Württemberg finanziert.  

Projektleiterin fürs Dreisamtal und den Hochschwarzwald ist die Diplom-Pädagogin Stefanie Issler. Sie möchte an allen beteiligten Schulen ein Netzwerk mit ehrenamtlichen Paten aufbauen. Unterstützt wird sie in Kirchzarten durch den kommunalen Jugendpfleger Martin Geserich, der bei seinen Kontakten mit jungen Menschen schon lange an eine solche Patenschaft gedacht hat. Jetzt will er bei der Patensuche helfen: „Da muss ein richtiges Netzwerk im Dreisamtal entstehen.“ Die „Lernbegleiter“ - das können Berufsprofis genauso sein wie Pädagogikstudenten - werden im übrigen in ihre Aufgaben eingeführt und viermal im Jahr lädt Stefanie Issler sie zu Fortbildungstagen ein. „Da informieren wir beispielsweise über neue Ausbildungsberufe“, erzählt die engagierte Pädagogin. Selbstverständlich besteht Versicherungsschutz und auch die Kosten für Fahrten oder Fortbildungen werden ersetzt. Schon mit ein bis zwei Stunden pro Woche ist jungen Menschen wie Jonathan erfolgreich zu helfen.

Für den Schulleiter Manfred Löffler ist das „nicht der große Zauber“, sondern „ein weiteres Angebot, dass wir unseren Schülern auf dem Weg ins Leben machen“. Wichtig ist ihm auch, dass die Eltern einbezogen werden. Er stellt sich gar eigene Elterngesprächskreise vor. „Toll wäre es“, so Löffler, „wenn sich bald viele Paten melden, damit wir dann die zu ihnen passenden Jugendlichen suchen.“ Die größten Erfolgschancen sieht der erfahrene Lehrer übrigens, wenn mit der Lernbegleitung bereits in der 8. Klasse begonnen wird: „Dann bleibt einfach mehr Zeit.“ Auch das Betriebspraktikum könnten Pate und Schüler dann bereits miteinander planen. „Schließlich war das auch schon oft der erste Schritt in ein Ausbildungsverhältnis“, erinnert sich Löffler.

Interessierte Patinnen und Paten sollten sich möglichst bald bei Stefanie Issler in der Außenstelle des Landratsamtes in Titisee-Neustadt, Telefon 0761 21872286, Mobil 0162 2550645, eMail: stefanie.issler@lkbrh.de melden.

Gerhard Lück, 1.3.2007, www.dreisamtaeler.de

Schule erlebt Kino - SchulKinoWoche Baden-Württemberg 2007

Filme spielen im Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle. Spielfilme allerdings im Kino zu erleben, ist eine ganz besondere Erfahrung. In der SchulKinoWoche vom 05. bis 08. März 2007 haben jetzt zum ersten Mal in Baden-Württemberg Schulklassen die Möglichkeit,
Spielfilme während des Unterrichts im Kino wahrzunehmen. Wer sich schnell entscheidet, hat noch die Möglichkeit, mit seiner Klasse einen der Termine im Central--Theater in Müllheim oder im Kino Friedrichsbau in Freiburg zu belegen. Die von den Fachleuten ausgewählten Filme richten sich an
Schülerinnen und Schüler aller Klassen und Altersstufen. Das Angebot ist abgestimmt auf die Bildungspläne, Lehrinhalte und die Lebenswelt der Jugendlichen. Über die Webseite der SchulKinoWoche (www.schulkinowochen.de) steht für die Vor- und Nachbereitung im Unterricht pädagogisches Begleitmaterial zur Verfügung. Interessierte Lehrkräfte können ihre Klassen direkt beim Projektbüro in Stuttgart unter der Telefon-Nr. 0711/2850840 registrieren lassen. Anmeldeschluss ist der 02. März 2007.

Die SchulKinoWoche Baden-Württemberg ist ein Projekt von VISION KINO und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) in Kooperation mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, den Stadt- und Kreismedienzentren des Landes, dem Kinomobil Baden-Württemberg e.V., der Stiftung MedienKompetenzForum Südwest, dem Medienteam der Stadt Stuttgart und der
Bundeszentrale für politische Bildung. Schirmherr ist kein Geringerer als Bundespräsident Horst Köhler.
Ziel des Projekts ist, Kindern und Jugendlichen den kompetenten und kritischen Umgang mit Film als bedeutendem Kultur- und Bildungsgut zu vermitteln. Kooperationspartner vor Ort ist das Kreismedienzentrum Freiburg. Dort erhalten Sie bei Bedarf weitere Informationen unter der Telefon-Nr. 0761/278079.

15.2.2007, Landratsamt Breisgau-Hochscwharzwald

 

Mittlere Reife an Werkrealschule Kirchzarten: Gute Lehrer

Meiner Meinung nach ist die 10. Klasse der Werkrealschule einer der besten und schnellsten Wege zu der Mittleren Reife. Ich selber habe diese Möglichkeit genutzt und kann nur Positives darüber berichten. Ich besuchte drei Jahre lang die Hauptschule und die 10. Klasse der Werkrealschule in Kirchzarten und ich hätte es mir nie vorstellen können, irgendwann mal Studentin einer der besten Universitäten Deutschlands zu sein.

Natürlich war das nicht nur mit der Mittleren Reife gemacht, aber dadurch, dass es ein sehr intensives Lernen und außerordentliche Disziplin erforderte und einem dieses Durchhaltevermögen abverlangt wurde - denn, wie alle wissen, sollten gute Noten und ebenfalls ein guter Schulabschluss niemals geschenkt sein - war das eine sehr gute Vorbereitung für meinen späteren Weg. Denn dadurch, dass ich an das regelmäßige Lernen gewöhnt war, hatte ich dann einen großen Vorteil auf dem Gymnasium.
Natürlich muss man dazu sagen, dass das "Lehrer-Team" der Werkrealschule in Kirchzarten, das uns unterstützt hat, einen sehr großen Beitrag leistete, indem es mir und einigen anderen Mut machte, weiter zu machen und unseren Weg zu gehen. Denn meiner Meinung nach hängt es sehr viel von den Lehrern ab, dass die Schüler verstanden werden und sich wohl bei dem fühlen, was sie tun. Ich habe schon einige Schulen besucht und kann aus Erfahrung sagen, dass ich in Kirchzarten eine sehr schöne Schulzeit hatte, denn die Lehrer haben uns sehr unterstützt und viel eigene Kraft und Begeisterung in den täglichen Unterricht eingebracht. Höchstwahrscheinlich ist das einer der Gründe, wieso es uns so sehr Freude am Lernen bereitet hat und wir regelrecht im Unterricht mitgerissen wurden. An dieser Stelle möchte ich mich gerne bei meinen damaligen Lehrern, ganz besonders bei dem Schulrektor, Herrn Löffler, und meiner ehemalige Klassenlehrerin, Frau Kaiser-Möbius, die mich sehr geprägt hat, für diese Unterstützung von ganzem Herzen bedanken.
Ich hoffe, dass viele Jugendliche und ebenfalls ihre Eltern, die diesen Artikel lesen, ihre Vorurteile der Werkrealschule gegenüber ablegen und das als eine tolle Möglichkeit sehen für sich selber beziehungsweise für ihre Kinder, einen wichtigen Schritt für die Zukunft zu machen. Ich weiß, dass es höchstwahrscheinlich ganz besonders den jungen Menschen, die gerade vor dieser Entscheidung stehen und Angst davor haben, was auf sie zukommt, sehr schwer fällt, sich auf etwas einzulassen, was in diesem Moment so unüberwindbar erscheint Aber in Wirklichkeit ist das eine tolle Möglichkeit für junge Menschen, ihren Weg zu gehen und es ist machbar, vor allem, wenn man so toll unterstützt wird.
Diana Frick, 14.2.2007, www.badische-zeitung.de


Die Autorin Diana Frick ist 22 Jahre alt und ehemalige Hauptschülerin in Kirchzarten. Heute studiert sie an der Uni Freiburg Romanistik und Klassische Philologie

 

Schulferienkalender 2007: Alkohol, Fasnet, Mobbing

Mit der Neuauflage des Schulferienkalenders im Taschenformat macht der Fachbereich Soziale Dienste des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald erneut auf die Jugendschutzbestimmungen aufmerksam. Kinder und Jugendliche konsumieren alkoholische Getränke immer früher im Leben. Oft ist es für sie eine Leichtigkeit, Alkoholisches in Lebensmittelmärkten, bei Kiosken und Tankstellen oder Feiern und Festen zu erhalten. Die leichte Verfügbarkeit lädt zu einem frühen Konsum ein und kann so gesundheitsschädigend wirken. Aus diesem Grund enthält das Jugendschutzgesetz Regelungen und Vorschriften, die Kinder Jugendlichen vor negativen Entwicklungen schützen sollen. Neben dem Umgang mit Alkoholika und Tabakwaren werden auch der Besuch von Kinofilmen und öffentlichen Tanzveranstaltungen geregelt. Das Gesetz orientiert sich hierbei am Alter der jungen Menschen sowie
daran, ob sie durch Eltern oder beauftragte Personen begleitet werden. Immer wieder wird deutlich, dass diese gesetzlichen Vorgaben nicht hinreichend bekannt sind und einige Veranstalter sich nur unzureichend für die Einhaltung der Bestimmungen einsetzen.
Mit der Herausgabe des Schulferienkalenders wird vor allem auch auf den Jugendschutz im Hinblick auf die bevorstehende Fasnetszeit hingewiesen. Generell dürfen keine alkoholischen Getränke wie etwa     Bier, Wein oder Most an unter 16-jährige und darf kein Branntwein oder Spirituosen an unter 18-jährige abgegeben oder von ihnen verzehrt werden. Weitere Gefährdungen für Kinder und Jugendliche treten vor allem durch den Konsum und die Abgabe von Tabakwaren an unter 16-jährige oder durch die zu lange Anwesenheit bei öffentlichen Tanzveranstaltungen und in öffentlichen Spielhallen auf. Auch hier kennt das Gesetz klare Regelungen. Die Rückseite des Schulferienkalenders "Mobbing: Hinschauen - Nicht wegsehen - Handeln" macht auf ein Thema aufmerksam, das bereits Kinder und Jugendliche betreffen kann. Gleichzeitig informiert der Kalender über eine durch Kinder und Jugendliche einfach zu erreichende erste Hilfestellung durch professionelle Berater und Beraterinnen (www.maildichaus.de).

Der Schulferienkalender 2007 und weitere Informationen zum Thema Jugendschutz wie etwa die Broschüre "Jugendschutz und Fasnet" sind kostenlos beim Fachbereich Soziale Dienste des Landratsamtes erhältlich. Ansprechpartnerin ist Claudia Brotzer (Telefon 0761/2187-2280 oder Mail Claudia.Brotzer@lkbh.de). Der Schulferienkalender kann auch von der Homepage des Landratsamtes unter www.breisgau-hochschwarzwald.de (Bereich Soziales und Jugend) heruntergeladen werden.
25.1.2007,  Bildungsserver.de


 

Demokratische Schule: Kapriole

Nein", bestimmt die zehnjährige Anna Cordes resolut, "das geht so nicht. Der Punkt ist abgestimmt und damit ist die Sache abgeschlossen." Der 14-jährige Max Backfisch muss seinen nachgereichten Einwand zurückziehen. Eben haben 26 Kinder und 7 Erwachsene die bislang nur irgendwie besprochene Verabredung für alle Menschen an der Freien Schule Kapriole in eine verbindliche Handy -Regel gegossen: Handys bleiben in der Schule aus. Anna und die ebenfalls zehnjährige Paula Murdolo leiten die Versammlung und gehen routiniert zum nächsten Punkt weiter: "Was ist mit MP3-Playern und iPods?" Dienstagsversammlung in der Freien Schule Kapriole: Das ist die wöchentliche Vollversammlung aller am Schulleben Beteiligten — insgesamt sind das derzeit 115 Schülerinnen und Schüler und 14 Lehrerinnen, Lehrer und andere Erwachsene. Die Teilnahme an der dienstäglichen Versammlung ist freiwillig. Und nach etlichen anderen, durchaus Zeit raubenden Tagesordnungspunkten haben denn auch zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler vorhin schon die Versammlung verlassen. Das geht. Zumindest nach den vorläufigen Regeln, die sich die Schülerinnen und
Schüler gegeben haben. Punkt A2.11: "Nach jedem abgeschlossenen Thema
können Menschen die Versammlung verlassen." Dass in der heutigen Sitzung über Handy und iPod verhandelt wird, war allen bekannt — "und wer jetzt nicht hier ist und was anderes gewollt hätte" , findet der 14-jährige Miguel Hauber,"hat selber schuld. Jeder weiß ja, dass das jetzt auf der Schulversammlung Thema ist." Stimmt. Die Tagesordnung der Dienstagsversammlung hängt auf Kinderaugenhöhe am "Versammlungsbrett" aus. Überhaupt ist in dieser Schule gewollt, dass möglichst alles öffentlich, durchschaubar und gestaltbar ist. Die sehr weit reichende Teilhabe der Kinder bedeutet auch, dass sie über Umgebung und Abläufe mit voll gültiger Stimme entscheiden — damit haben sie an dieser Schule eine überwältigende Stimmenmehrheit. Das ist wesentlich mehr als das, was an allen anderen Schulen für gewöhnlich "Schülerinteressenvertretung" heißt. In der Kapriole geschieht tatsächlich genau das, was Schüler interessiert — und was Schüler entscheiden. Zum Beispiel, dass die MP3-Player im Flur und in den Pausen benutzt werden dürfen — vorausgesetzt, man stört niemanden damit. Im Gebäudeteil der Grundschule sollen sie vorläufig noch ganz ausbleiben. Lehrer Niklas Gidion ist mit dieser Abstimmung unzufrieden: "Mir ist das zu viel Einschränkung, MP3-Player sind Musikabspielgeräte — und die Benutzung so zu reglementieren, wird der Lust an Musik nicht gerecht." Gerechtigkeit wird zumindest in der anschließenden Sitzung des Justizkomitees angestrebt. Das ist nach einem ausgefuchsten rollierenden System besetzt — ein Eigenmix aus den Erfahrungen ausländischer Demokratischer Schulen (siehe Infobox) und eigenen Überlegungen: Fünf Schüler aus einer Justizexperten-Arbeitsgruppe sind für ein halbes Schuljahr gewählt. Jeden Wochentag hat einer von ihnen den Vorsitz im Komitee. Ihm zur Seite stehen für zwei Wochen am Stück zwei andere Schüler — jeder kommt einmal im Schuljahr dran. Vierter im Justizkomitee ist ein Lehrer — jeden Wochentag ein anderer — der die Sitzungen begleitet. Wichtig: kein Gekungel und möglichst viel Einblick für alle. Klassenbucheintrag, Klassenkonferenz, Disziplinarmaßnahmen? Niklas Gidion schüttelt den Kopf: "Hier sind die Lehrer keine ,Vollstrecker’ eines beliebigen Regelwerks, sondern wir alle tragen gemeinsam Sorge dafür, dass unsere Regeln lebbar sind und eingehalten werden." Wozu? "Weil nur so ein gutes Zusammenleben funktioniert."  Als Mitte November die Arbeit des Komitees begann, erzählt Lenja Haas, "gab’s eine Flut von Beschuldigungen, manchmal hatten wir an einem Tag zwölf Fälle." Das Justizkomitee beklagte das auf der Versammlung — mittlerweile sind es zwei, drei Beschwerden pro Tag. Und die funktionieren an der Kapriole so: Wer eine Regel übertritt, kann "angezeigt" werden. Dafür gibt es Formulare, auf denen sich derjenige einträgt, der anzeigt. Außerdem wird der Beschuldigte vermerkt, sein "Vergehen" — und mögliche Zeugen. Was für Vergehen das sind? "Das Übliche" , sagt Niklas Gidion, "Rennen im Flur, Toben, Beleidigungen." Unüblich aber ist das: Auch Lehrerin Rosa Scherf wurde schon wegen Rennens im Flur von einem Schüler angezeigt. Wie alle anderen Flurflitzer wurde sie für dieses eine Mal Rennen nur verwarnt. Beim zweiten Mal ist ein Aufsatz fällig: "Warum ich im Flur nicht rennen soll." Und beim dritten Mal? Anfangs entschied das Justizkomitee auf Geldstrafe. "Das hatten wir gründlich diskutiert" , berichtet Lenja Haas. Aber das Strafen mit Geldbußen hat sich nicht lange gehalten, ergänzt die Fünfzehnjährige: "Wer nicht viel Geld hat, den trifft das wahnsinnig hart." Derzeit werden andere Sanktionen ausprobiert, Dienste zum Beispiel: "Wir sind in einer Testphase für Regeln und Strafen." Zwischen den drei 14-Jährigen Ray Hoffmann, Miguel Hauber und Katrin Goerke funktioniert das Zusammenleben derzeit nicht reibungslos. Die beiden Jungs haben Katrin angezeigt, weil sie nach der Pause "ihr Vesper-Zeug nicht aufgeräumt" , die Jungs beschimpft hat und handgreiflich geworden ist. Katrin widerspricht: Die Jungs haben sie zuerst beleidigt. Lenja hat den Vorsitz und schlägt vor, diese Pattsituation in einem Streitgespräch zu klären. Keiner will zustimmen. "Aber die haben doch damit angefangen" , empört sich Katrin, "dann sollen die auch bestraft werden!" Lehrerin Bärbel Stoeckicht favorisiert das Streitgespräch: "Was ihr vortragt, ist zu konfus." Das Komitee entscheidet: Streitgespräch.

Murrend nehmen Ankläger und Beschuldigte an. Sieben Zuschauer verfolgen das Verfahren und kommentieren von der Seite: "Ihr könnt auch ablehnen!" Das könnte auch Ray, der nun seinerseits als Beschuldigter bestraft werden soll, eine Woche lang im Flur darüber zu wachen, dass alles ruhig abläuft. Warum? Er selbst hat "im Flur laut rumgehampelt" . Und akzeptiert die Strafe. Das nämlich gehört zur Rechtsprechung an der Kapriole: Dass die Bestraften mit der Strafe einverstanden sein müssen. Hätte Ray nicht zugestimmt, wäre neu verhandelt worden — bei weiterer Ablehnung müsste die Versammlung beraten. Kompliziert? Vielleicht. Sicher aber ist eines: Bislang gibt es in Deutschland keine andere Schule, die mit solcher Konsequenz demokratische Umgangsformen lebt.

Infos: Tag der offenen Tür am Samstag, 27. Januar 2007, 14 bis 17 Uhr, Infoabend am Montag, 29. Januar, 20 Uhr (Oberrieder Straße 20)

Demokratische Schulen
Weltweit rund 100 Demokratische Schulen ermöglichen ihren Schülern ein selbstbestimmtes Lernen. Die meisten Demokratischen Schulen gibt es in den USA, Israel und in den Niederlanden, weitere in Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Finnland, Indien, Großbritannien, Japan, Kanada, Neuseeland, Russland, Spanien, Südafrika. Regeln und Regelverletzungen werden in den Demokratischen Schulen unterschiedlich gehandhabt. In einigen Schulen haben Schüler und Mitarbeiter detaillierte Regeln ausgearbeitet und für den Umgang mit Regelverletzungen gibt’s eine Schulversammlung oder ein Justizkomitee, das nach festgelegtem Verfahren Sanktionen verhängen kann. An der Freien Schule Kapriole gibt es so ein Justizverfahren und auch so genannte Streitgespräche.
Julia Littmann, 14.1.2007, www.badische-zeitung.de

 

Ökumenische Erwachsenenbildung beginnt 2007



Wer bisher die Angebote der Katholischen und der Evangelischen Erwachsenenbildung — und das waren 2005 insgesamt fast 1250 Veranstaltungen — annahm, muss vom neuen Jahr an umdenken. Beide nämlich haben sich jetzt unter einem gemeinsamen Dach zusammengetan, und ihre Programme laufen künftig unter der Überschrift "Ökumenische Erwachsenenbildung" .
Eine Zusammenarbeit gibt es zwar schon seit Jahrzehnten (zum Beispiel bei Ehevorbereitungen, Männertagen). Jetzt aber soll sie noch einmal eine neue Qualität bekommen. Denn mit dem neuen Namen und den dahinter stehenden Überlegungen, sagt Wolfgang Schmidt (Evangelische Erwachsenenbildung), "ist ein Prozess eröffnet, der in ein verbindliches Miteinander führt" . Matthias Berg (Katholisches Bildungswerk) sieht die Umbenennung ebenfalls nicht etwa als Schlusspunkt einer langen Entwicklung aufeinander zu. Vielmehr hofft er, künftig dem Ziel kirchlicher Erwachsenenbildung näher zu kommen: "Den Menschen in ihrer Menschwerdung zu helfen."

Auch Dorothea Mangold (Ehe + Familie) verspricht sich einiges davon, dass fortan unterschiedliche Traditionen enger verknüpft werden: zum einen die katholische Volksbildung, zum anderen die die eher intellektuell ausgerichtete evangelische Bildungsarbeit. "Wir erhoffen uns dadurch auch, im öffentlichen Gespräch eine stärkere Stimme zu haben." Denn auch da sind sich alle einig: Das Miteinander unter einem Dach (von Mitte Januar an im ersten gemeinsamen Programmheft zu zu sehen) soll christliches Profil zeigen. Das sie nicht verwechselt sehen wollen mit Pastoral (Seelsorge) oder Katechese (Unterweisung). Kirchliche Erwachsenenbildung versteht sich stattdessen als ein Angebot, wie es Wolfgang Schmidt formuliert, "das Prozesse eröffnet, in deren Verlauf sich eigenständige Subjekte bilden". Dafür wird es allerdings nötig sein, meint Wilhelm Pfaff (Heinrich-Hansjakob-Haus), noch genauer hinzuschauen: "Was sind die Bedürfnisse der Menschen, damit sie Menschen werden können?" Folglich sieht er die ökumenische Erwachsenenbildung erst am Anfang eines Weges, auf dem neue Horizonte und neue Teilnehmer, Teilnehmerinnen zu gewinnen sind. Deshalb soll auch das Programm unter einem Dach auf Dauer nicht nur die gewohnten Angebote versammeln, sondern, deutet Wolfgang Schmidt die Richtung des Weges an: "Wir wollen daneben ökumenisch Schwerpunkte setzen."
Dass das neue Miteinander auch eine Gratwanderung ist, die unterschiedliche Traditionen, Profile und Finanzierungsquellen berücksichtigen muss, ist allen Beteiligten durchaus bewusst. Dennoch ist ihnen nicht bange. So fürchtet etwa Wolfgang Schmidt nicht, dass der kleinere evangelische Partner vom größeren katholischen dominiert wird. Und weil Matthias Berg so etwas wie Rückenwind von den Kirchenleitungen spürt, hat er sogar heute schon "die Vision von einem gemeinsamen Bildungszentrum"
Gerhard M. Kirk , 20.12.2006, BZ

 

 

Uwe von Dücker nach 20 Jahren mit jungen Menschen im Ruhestand

Maschinenschlosser hat er gelernt, Erziehungswissenschaften und Philosophie studiert. Doch gearbeitet hat Uwe von Dücker während der vergangenen zwei Jahrzehnte vor allem auf der Straße. Auf den Straßen Chiles, Perus und Freiburgs, wo er vor fast zehn Jahren die Straßenschule mitbegründete. "Jahrelang hatten wir es schwer in der Stadt, als eine Schule der Straße angenommen zu werden." Vermutlich weil er - ungewöhnlich genug - im Bestreben, junge Menschen ernst zu nehmen, als Hörender bald selbst "ein Schüler der Straße" wurde.

Und da hat er gelernt: Erstens hassen die Straßenkinder Erwachsene, fühlen sich aber gleichzeitig zu ihnen hingezogen — sie sind auf der Suche nach einem anderen Erwachsenenbild. Zweitens lehnen sie ab zu arbeiten, sind aber gleichzeitig verrückt nach Arbeit, die ihre ist. Drittens suchen sie nach irgendeiner Kraft, die stärker ist als sie selbst. Kurzum: "Junge Menschen auf der Straße haben den Wunsch, sich auszugrenzen, und gleichzeitig den Wunsch, dazu zu gehören." Tief beeindruckt hat Uwe von Dücker jedenfalls in all den Jahren seines "Hineinhörens in die Andersartigkeit der jungen Menschen" deren Mut - und wie sie ihn ausdrücken. Den brauchte der Mann, der selbst gleichzeitig Lehrer (an der Albert-Schweitzer-Schule) und Schüler (auf der Straße) war, auch selbst. Zum Beispiel als er vor gut fünf Jahren die — inzwischen geschlossene — "Haltestelle" eröffnete, in der nicht immer alles so reibungslos lief wie geplant. Wenn etwa die Vereinbarungen (keine Gewalt, keine illegale Drogen, kein exzessiver Alkoholkonsum) nicht immer eingehalten wurden. "Dennoch würde ich es noch mal machen" , sagt der sich selbst und anderen eher unbequeme 65-Jährige, der jetzt seinen Ruhestand begonnen hat. Der ihm freilich wenig Ruhe lässt: Gerade schreibt Uwe von Dücker an seinem siebenten Buch, hat Lehraufträge nicht nur an der Freiburger Katholischen Fachhochschule und möchte nun auch in die "Schönschreiberei" und in die Erwachsenenbildung reinkommen.

Wobei ihn weiter umtreibt: "Ich spüre in mir eine tiefe Wut, einen großen Zorn, dass die modernen Gesellschaften immer häufiger dazu übergehen, ihre Kinder auf der Straße verkommen zu lassen." Auf mindestens vierhundert schätzt er deren Zahl in Freiburg, wo, wie er sagt, die Straßenschule zum ersten Mal in Deutschland mit handwerklichen und theaterpädagogischen Angeboten vorbeugend gearbeitet hat. Während er selbst siebenmal in den vergangenen Jahren ums Überleben dieser Einrichtung kämpfen musste, ist die Straßenschule nun dank der Zusammenarbeit mit dem SOS Kinderdorf zunächst einmal gerettet. "Der richtige Moment aufzuhören" , meint Uwe von Dücker, der zugibt, sich (wie auch seine zum großen Teil ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) kräftemäßig oft übernommen zu haben. Was für ihn indes fast selbstverständlich erscheint. Denn: "Es gibt nichts Schwierigeres und Riskanteres als die Arbeit auf der Straße — ich bin froh, dass ich es überlebt hab' ."
15.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

Freiburger Kursbuch in neuer Ausgabe

Freiburg ist nicht nur wegen seiner besonderen geografischen und klimatischen Vorzüge bekannt - in kaum einer anderen Stadt gibt es eine derartig aktive und lebendige Gemeinschaft von Kursanbietern und Teilnehmern. Bisher stellte sich für Kursanbieter und -suchende gleichermaßen die Frage, wie man zueinander findet. Nur durch Glück und Zufall konnte der passende Kursanbieter oder Kurs in einem der vielen Kleinanzeigenblätter, ausgelegten Flyer oder Aushänge gefunden werden. Dieses Problem löst das Freiburger Kursbuch, ein kombiniertes Branchen- und Kursverzeichnis, das nun erneut erschienen ist. Die gedruckte Ausgabe für das erste Halbjahr 2007 liegt ab Dezember überall im Freiburger Stadtgebiet zur kostenfreien Mitnahme aus. Die zuletzt erschienenen Ausgabe erhielt regen Zuspruch von Kursnehmern und Kursanbietern, so dass die 10.000 Exemplare der Startauflage innerhalb weniger Wochen vergriffen war.

'Kursbuch Printausgabe:
Handliches Format (17 cm hoch x 21 cm breit), durchgehend vierfarbig
2. Ausgabe, gültig vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2007
Gratis ausliegend im Freiburger Stadtgebiet

Kursbuch Online-Ausgabe:
www.freiburger-kursbuch.de

7.12.2006

 

Grundschüler erleben den Jahreszeitenzyklus im Wald

Buchenbacher Grundschüler begleiten zu allen Jahreszeiten Förster Hansjörg Bockstaller durch die Natur

Wenn "Trixie" mit der Rute wedelt und gar nicht weiß, welches Kind sie zuerst begrüßen soll, ist Unterricht im Wald für die Erst- und Zweitklässler von Lehrerin Iris Friedmann angesagt. Mit Förster Hansjörg Bockstaller und seinem Jagdhund starten alle zum Herbstspaziergang. Ein langes Seil umfängt die Mädchen und Buben, daran festgehalten lehnen sie im Kreis, schließen die Augen und lauschen auf einem Platz im schulnahen Wald auf Blätterrauschen, Vogelstimmen und Fließgeräusche des Baches. So eingestimmt ist die Wahrnehmung auf das Thema Herbstwald gerichtet und los geht´ s auf schmalem Pfad zum Sammeln von Herbstpflanzen und -früchten des Waldes. Mit Wonne wird gestöbert und gefunden, ganz begeistert zeigt sich Hansjörg Bockstaller beim Auswerten der Funde, wissen die Sechs- und Siebenjährigen doch schon eine Menge über Pflanzen, Tiere und Nahrungskreislauf und hören gut zu, was essbar ist oder was nicht in den Mund rutschen darf.

Beim nächsten Halt auf dem Weg zur Burg Wiesneck ertönt ein Vogelruf, der schnell die Schüler versammelt, als Teil verschiedener Rituale auf den Waldwanderungen. "Herkommen, ruhig sein!" bedeutet er. Der Förster packt knackige Äpfel aus seinem Rucksack, Gruppen werden eingeteilt: "Ihr nehmt jetzt die Äpfel, kraxelt den Hang hinauf, versteckt sie und legt eine Fährte" , fordert er die einen auf, während die anderen, entgegengesetzt stehend, auf ihr Zeichen zum Suchen warten. "Das sorgt für Bewegung und das Erleben des Themas mit Körper und Sinnen" , weiß er. Es gehört zu Information, Abenteuer und Spiel, die bündeln, was das Landeswaldgesetz unter Öffentlichkeitsarbeit mit Kindern versteht.

Zum fünften Mal ist Iris Friedmann zum Jahreszeitenzyklus mit Schülern unterwegs. Begonnen wird im Herbst, "denn jetzt wird die Saat gelegt für alles, was im Frühjahr aus dem Boden sprießt". Begeistert erzählt sie über bisherige Wanderungen mit allen Sinnen, mit Untersuchungen von Bachwasser, Erkundung der Burg, Verfolgen von Tierspuren im Schnee, Beobachtung der jahreszeitlichen Veränderung von Laubbäumen. Im Schulunterricht bereitet sie fächerübergreifend vor und nach, das macht den Kleinen Spaß. "Wichtig ist dabei auch der Aspekt Kommunikation in gemischten Klassen. Sie unterrichtet Erst- und Zweitklässler zusammen, da an dieser Schule die Möglichkeit besteht, im Februar Erstklässler aufzunehmen, die im Herbst noch nicht schulreif waren. Schließlich sind alle Äpfel gefunden und schmecken nun besonders gut, kein Streit, kein Gebrüll, Förster Bockstaller wird respektiert, die Kinder mögen seine besonnene Art. Und sie vertrauen ihm, wie ein weiteres Spiel zeigt, das Abseilen quer waldein, steil abwärts, rechts den Abgrund im Auge: Seil und Rücksicht aufeinander sind beste Voraussetzung, dass niemand zu Schaden kommt, stellen sie fest.
Monika Rombach , 5.12.2006, Badische Zeitung

 

 

Grips - Hirnleistungstraining in Littenweiler

Frau Fünfgeld (Bauernmarkt) und Ralf Jogerst vom Grips Hirnleistungstraining am 30.9.2006

Frau Fünfgeld (Bauernmarkt Littenweiler) und Ralf Jogerst vom Grips Hirnleistungstraining am 30.9.2006

Hirnleistungstraining Grips, Heirich-Heine-Strasse 10, 79117 Freiburg, Tel 0761/61291520
Ralf Jogerst, info@stiftungsverwaltung-freiburg.de

 

 

Kinderlernhaus bringt Kindergarten und Grundschule unter ein Dach

Es ist ein beispielloses Vorhaben: Im nächsten Frühjahr soll in Freiburg ein Kinderlernhaus öffnen, das Kindergarten und Grundschule unter einem Dach vereint. Als Schulträger hat sich inzwischen der gemeinnützige Verein "Kinderlernhaus" gegründet, der eigenständig ist, aber vom Freiburger Kinderschutzbund unterstützt wird. Dessen Vorsitzende Gabriele Daniel-Schnitzler bringt die Überlegungen hinter dem Modell so auf den Punkt: "Damit wollen wir sprengen, was wir an eingefahrener Bildung haben."

Oder anders ausgedrückt, wie es Veronika Ringelmann tut: "Glücklicherweise funktionieren unsere Kinder nicht so, wie die Bürokratie es vorschreibt." Die Lehrerin, Erzieherin und Erziehungswissenschaftlerin hat das neue Projekt während der vergangenen Jahre entwickelt. Wobei sie vor allem zwei Mängel im Blick hatte: Einerseits werden Kinder, die lernen wollen, darin von ihren Eltern nicht immer ausreichend unterstützt; zum anderen setzt ihnen das traditionelle Bildungssystem immer wieder Stichtage. "Da wollen wir einen Punkt setzen und gleitende Übergänge schaffen" , erklärt Veronika Ringelmann. Deshalb soll das Kinderlernhaus auch nicht mit Beginn des nächsten Schuljahrs 2007/2008 anfangen, sondern voraussichtlich am 1. März 2007. "Höchstwahrscheinlich" im Parterre des Bachchor-Hauses in Ebnet (auf dem Gelände des Ebneter Schlosses). Und zwar mit 20 bis 30 Kindern, die dann im Herbst 2007 auf etwa 60 aufgestockt werden sollen. "Wir wollen ganz bewusst von dem üblichen Stichtag wegkommen, weil Kinder nicht in eine Schablone zu pressen sind."
Im Kinderlernhaus werden daher Mädchen und Jungen zwischen drei und zehn Jahren in denselben Räumen von denselben Erzieherinnen (drei) und Lehrerinnen (zwei) begleitet. So sollen sie zwischen 9 und 17 Uhr lernen, ihren Tag zu gestalten, ihren je eigenen Lernrhythmus zu finden. In Buchstaben-, Zahlen-, Kreativ- und Bewegungsräumen, im Garten. Mit Montessori-Lernmaterial. Denn, sagt Veronia Ringelmann: "Wir wollen weg von dem Denken, dass alle zum selben Zeitpunkt gleich zu funktionieren haben." Verbunden damit ist noch ein zweites Ziel: Möglichst frühzeitig Kinder und Eltern, besonders aus benachteiligenden Lebensverhältnissen, mit Bildung vertraut zu machen und frühzeitig zu schauen, was ein Kind braucht. Das Kultusministerium in Stuttgart hat zur Freude von Gabriele Daniel-Schnitzler zwar schon seine grundsätzliche Unterstützung des Vorhabens zugesagt. Gleichwohl muss das Kinderlernhaus wie alle Privatschulen zunächst einmal ohne staatliche Förderung auskommen. Das bedeutet: Eltern werden Schulgeld zu zahlen haben, zwischen 200 und 300 Euro pro Monat. Wer sich das nicht leisten kann, soll dennoch dabei sein können — dank Sponsoren, die dieses Schulgeld aufbringen. Für Veronika Ringelmann, die sich seit zwei Jahrzehnten für eine Veränderung im herkömmlichen System einsetzt, ist es den Versuch auf jeden Fall wert: "Ich merke fast täglich, wie notwendig ein Angebot wie unseres ist, weil viele Kinder im traditionellen Schulsystem oft entweder unter- oder überfordert sind — und das ist ein Frevel an den Kindern."

Informationen zum Kinderlernhaus geben der Trägerverein und der Kinderschutzbund am Mittwoch, 27. September, um 20 Uhr im Gasthaus "Ruh" in Ebnet, Schwarzwaldstraße 225 A ....

Kompletten Beitrag vom 26.9.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

Katholische Akademie Freiburg ist 50 Jahre alt

Die Katholische Akademie Freiburg versteht sich zu ihrem 50. Geburtstag wie schon 1956 als "Entschieden im Dialog"

Einmal drohte ihr die italienische Fluggesellschaft Alitalia mit einer Klage, weil das Logo der Katholischen Akademie mit dem der Flieger zu verwechseln sei. Immer wieder gingen Beschwerden nach Rom an den Vatikan, diese Akademie sei alles andere, nur nicht katholisch. Doch all das überstand sie ebenso schadlos wie das Ansinnen des früheren Oberhirten Hermann Schäufele, die Akademie habe "die Kanzel des Erzbischofs" zu sein. Und so feiert die Katholische Akademie Freiburg morgen nun ihren 50. Geburtstag nach wie vor "Entschieden im Dialog" .

"Als Ort des Dialogs ist die Akademie ein Gewinn für die Kirche und die Gesellschaft insgesamt" , ist Weihbischof Paul Wehrle überzeugt: "Von ihrem Anliegen her ist sie unverzichtbar." Auch nach fünfzig Jahren noch. Was vor allem mit denen zu tun hat, die die Akademie als Direktoren prägten. Geradezu programmatisch stellte Klaus Hemmerle, der Gründungsdirektor (1956-1961) und spätere Bischof von Aachen, schon die zweite Tagung (mit Karl Rahner) am 1. Dezember 1956 unter die Überschrift "Die Freiheit in der Kirche und das Gespräch" . Diese Tagung fand auf der Insel Reichenau statt. Denn die ersten elf Jahre war die Akademie "ein Wanderzirkus" (Hemmerle). Das Albertus-Magnus-Haus an der Wintererstraße gibt es erst seit 1967. Bei dessen Einweihung machte auch der zweite Direktor Helmut Gehrig (1961-1973) deutlich: "Die Akademie will Raum des offenen Gesprächs zwischen Kirche und Welt sein, eines Gesprächs, das es auf allen Breitengraden des Geistes und des Lebens zu führen gilt." Dass dies ohne Berührungsscheu geschah, verschreckte nicht wenige im geschlossenen katholischen Milieu der 1950er und 1960er Jahre. "Mir war es immer zu wenig, dass Kirche zu abgegrenzt vorgeht, zu ideologisch", erinnert sich Joseph Sauer (Direktor von 1974 bis 1979). Sein Bemühen, die Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft zu erörtern, "den Glauben als heilsame Kraft fürs Leben" zu vermitteln, wurde freilich nicht von allen geschätzt. "Man kann sagen, dass ich viele Prügel einstecken musste" , schmunzelt er heute, "weil ich versuchte, die Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils verständlich zu machen." Dennoch wäre Joseph Sauer lieber Akademiedirektor geblieben als Domkapitular geworden. "Ich habe da viel Zuversicht erfahren, dass eine weltoffene Kirche eine Chance auf Zukunft hat." Auch Dietmar Bader möchte seine Zeit als Direktor (1979-1990) nicht missen. Der Nato-Doppelbeschluss, die Nachwehen des deutschen Terrorismus, die Jahre vor der "Wende" , eine Öffnung zur Ökumene hin, die "Entdeckung" der so genannten Dritten Welt, Befreiungstheologie. "Es ist schon spannend, wie jedes Jahrzehnt eine andere Akademiearbeit bewirkt."
Und er hatte offenbar Glück: "Die achtziger Jahre waren kirchenpolitisch eine sehr offene Zeit." "Im Unterschied zu manchen Tendenzen heute" , ergänzt Joseph Sauer, "leider Gottes!" Dietmar Bader jedenfalls hat in seiner Zeit als Akademiedirektor gelernt: "Je kritischer man den Glauben befragt, um so klarer tritt seine Plausibilität zu Tage, seine Stärke." Nicht zuletzt im Gespräch mit Naturwissenschaftlern. Denn, sagt Ludwig Wenzler (Direktor von 1990 bis 2002): "Die Akademie ist der Ort, wo die Grundfragen des Menschseins diskutiert werden, also auch die religiösen." Er setzte noch einmal andere Akzente, holte Kunst und Ökologie in die Akademie, ersetzte die alte Vortragsform durch Seminare, brachte die Russische Philosophie über Freiburg nach Deutschland. Und er baute die Akademie um, fühlte sich in jener Zeit verantwortlich für alles "vom Klopapier bis zur Sinnfrage" — aber von der Bistumsleitung nie an die Kandare genommen (trotz mancher Bitte, bestimmte Themen nicht zu machen). Wobei Ludwig Wenzler erfahren hat: "Eine gute Spiritualität ist die beste Kirchenkritik." Dass insgesamt eine solche Offenheit sich selbst und der Welt gegenüber in der Kirche möglich ist, verwundert viele Gäste, wie Thomas Herkert (Direktor seit 2002) beobachtet. "Wir müssen viele Vorurteile beiseite schaufeln — und treffen dann auf eine große Offenheit." Allerdings: "Wir müssen ähnliche Themen wie während der vergangenen fünfzig Jahre heute ganz anders angehen — weil alle Plausibilitäten verloren gegangen sind." Gleichwohl schätzt Thomas Herkert die Akademie als einen "Ort, der mir das Leben in der Kirche leichter macht, weil sie hier glaubwürdig wird" . Diese Atmosphäre hat seit 1956 hier auch manchen Kirchenmann Dinge sagen lassen, die er sonst so nicht geäußert hätte. Das spricht für den Charme der Freiburger Katholischen Akademie, der nicht nur Männersache ist. Denn da gab es ja viele Jahre lang als Leiterin der Hauswirtschaft auch noch die allen unvergessliche Ordensschwester Gertraud.

Kompletten Beitrag vom 22.9.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen

 

VHS Dreisamtal: Programm Herbst-Winter-Semester 2006/2007

Kulturelle und berufliche Bildung - Gesundheit - Sprachen - Junges Dreisamtal

Eine Volkshochschule in Trägerschaft eines Gemeindeverbundes aufzubauen und zu führen, ist ideell, finanziell und organisatorisch ein nicht ganz einfaches Unterfangen; dass gerade jetzt in zunehmendem Maße die Zuschüsse des Landes, des Landkreises und der Gemeinden wegbrechen, erschwert die Aufgabe erheblich. Aber durch das Engagement und die Eigeninitiative des VHS-Vorstandes sowie durch beherztes und tatkräftiges Handeln der Bürger war es im Dreisamtal möglich, über Jahre Aufgebautes zu erhalten. Und so konnten das Herbst-Winter-Semester 2005/06 und das Frühjahr-Sommer-Semester 2006 erfolgreich abgeschlossen werden. Besonders wichtig: die Volkshochschule Dreisamtal ist trotz angespannter Finanzlage nicht in die roten Zahlen geraten.

Besonders erfreulich: Den Bürgerinnen und Bürgern des Dreisamtals kann zum Herbst-Winter-Semester 2006/07 wieder ein umfangreiches und interessantes Programm vorgelegt werden, das in diesen Tagen auf den üblichen Wegen der Öffentlichkeit präsentiert wird. Dabei dürften den aufmerksamen Leserinnen und Lesern viele kleine, aber wichtige Veränderungen im Aufbau des Heftes auffallen. Unübersehbar ist schließlich der begrüßenswerte Versuch, in einem eigenen, in der Mitte des Heftes platzierten Teil mit speziellen Angeboten auf  junge Menschen zuzugehen. Neuerungen sollten jedoch behutsam eingeführt werden, denn nur so kann man an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre anknüpfen und den bisher erzielten positiven Ergebnissen Kontinuität verleihen. Im Ergebnis setzt das Programm die Idee einer modernen „Hochschule für alle“, wie man „Volkshochschule“ interpretieren kann, in die Praxis um, realisiert von bewährten und erprobten Dozentinnen und Dozenten. Mit der Erweiterung, Umbenennung und Umordnung der Fachbereiche sind erste Zeichen auf veränderte Akzente in der Konzeption des Angebots gesetzt und zu­gleich Freiräume für neue Positionen und Wege geschaffen worden.  Der Bogen, der sich von Beiträgen zu brennenden Problemen in Politik und Gesellschaft über kulturelle Bildung, Bewegung und Gesundheit, Sprachen, Arbeit bis hin zur Schulbildung spannt, umfasst nicht nur alle Altersgruppen, sondern auch alle Interessenbereiche einer Gesellschaft, in der die Schulung körperlicher Fähigkeiten und das Lernen im engeren Sinn neben den Bildungsangeboten „mit Tradition“ ihren inzwischen unverzichtbaren Platz einnehmen. Angesprochen sind neben den schon erwähnten jungen Menschen ganz besonders Familien mit ihren Kindern, für die in allen Bereichen gemeinsame und getrennte Angebote vorhanden sind. Auf einige Punkte sei speziell hingewiesen:

Volkshochschulen sind bekanntlich die größten Anbieter von Sprachkursen. Diesem Ruf genügt die Volkshochschule Dreisamtal mit ihrem Angebot vollauf. Herauszuheben ist in der aktuellen ge­sell­schaftspolitischen Situation der Kurs „Deutsch als Fremdsprache“, durch den Mitbürgerinnen fremdsprachiger Herkunft ein Zugang zur Sprache ihres Wohnortes ermöglicht werden soll - ein kaum zu überschätzender Beitrag zum brisanten Problemfeld Integration. 

Außerdem ein Entgegenkommen für alle: Wer an einem Sprachkurs teilnehmen möchte, aber zunächst noch ratlos ist, welcher Kurs der „richtige“ oder der „passende“ ist,  kann sich wie bisher am Tag der offenen Tür, diesmal ist es der 23. September, vorab beraten lassen und zusätzlich am ersten Kurster­min kostenlos und unverbindlich „schnuppern gehen“.

In der Computerschule erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer völlig erneuerte Arbeitsplätze. Denn mit Blick auf die schnell fortschreitenden Entwicklungen im EDV-Bereich hat der Vorstand des Vereins Volkshochschule Dreisamtal e. V. einstimmig die zur Moder­ni­sierung der Ausstattung erforderlichen finanziellen Mittel trotz der schwierigen Finanzsituation bewilligt - ein mutiger und, wie wir meinen, wichtiger und richtiger Schritt in die digitale Zukunft. Wer im Programm nachschaut, findet als Reaktion auf diese Maßnahme ein erweitertes und großzügiges Angebot bei den EDV-Kursen. An modernsten Geräten kann man in den Bereichen der beruflichen Qualifikation oder der multimedialen Kompetenz grundlegende, aber auch weiterführende und vertiefende Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben. Wie bisher wird am Tag der offenen Tür, dem 23. September 2006, eine umfassende Beratung angeboten.

Der Fachbereich „Grundbildung - Schulabschlüsse“ beschließt das Programmheft mit Kursen, die Schülerinnen und Schülern in ihrer schulischen Laufbahn und bei ihrem Eintritt in das Berufsleben helfen sollen. Das Angebot entwickelt die im Frühjahr-Sommer-Semester 2006 erprobten Ansätze weiter und stellt sie auf eine verbreiterte Basis. Hier lohnt es sich für frustrierte Schülerinnen und Schüler sowie geplagte Eltern, genauer hinzuschauen.

Das neue Programmheft wird in alle Haushalte des Dreisamtals verteilt und liegt in vielen Geschäften, in Sparkassen, Volksbanken und Rathäusern in Kappel, Ebnet und Littenweiler abholbereit aus. Darüber hinaus kann das gesamte Programm im Internet unter www.vhs-dreisamtal.de aufgerufen und in aller Ruhe betrachtet werden. Semesterbeginn ist Montag, der 4. Oktober 2006.

22.9.2006, www.dreisamtaeler.de

< 

 

 

 

Freie Schule des Jugendhilfswerks beginnt mit fünf Klassen im September

Während die einen es kaum erwarten konnten, dass heute die Ferien beginnen, fiebern andere schon dem 18. September entgegen, dem ersten Schultag nach den Sommerferien. Dann beginnt sie nämlich, die "Freie Schule" des Jugendhilfswerks (JHW) an der Helligestraße. Wie geplant, mit drei Grundschulklassen, einer Haupt- und einer Realschulklasse 5 (jeweils 26 Kinder). Dagegen wird es keine Orientierungsstufe geben, die ebenfalls geplant war, aber von den Kultusbehörden nicht genehmigt wurde.

"Wir bedauern das sehr" , sagt JHW-Geschäftsführer Carlos Mari, "aber wir wollen das Beste draus machen." Denn seinen Anspruch hat er nicht aufgegeben: In einem Schulverbund auch Jugendlichen aus bildungsfernen Familien den höchstmöglichen Ausbildungsgrad zu ermöglichen. Deshalb: Im nächsten Jahr soll es mit einer fünften Klasse Gymnasium losgehen; auch Kinder mit Behinderung sollen sich künftig in den Familienklassen wohl fühlen. Zunächst einmal müssen aber die Schulräume in der Helligestraße 2 und in der benachbarten Villa rechtzeitig fertig werden, wo noch lautstark gebohrt, gehämmert und gebaut wird. Doch da ist Carlos Mari ganz zuversichtlich. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Eltern der 130 Kinder kräftig mit anpacken. Sie gestalten die Außenanlagen. Sie helfen drinnen, wenn Mehrarbeit anfällt. Sie wurden bei der Auswahl des Personals gefragt (fürs erste Jahr werden neun Lehrkräfte und fünf Sozialpädagogen eingestellt). "Sie sind an der konkreten Umsetzung der nächsten Schritte zum Aufbau der Schule beteiligt." Vor allem ist der Geschäftsführer erleichtert, dass trotz des veränderten Konzepts keine Eltern abgesprungen sind — und sie auch diese Mischung nicht in Frage stellen, die vorsieht, dass mindestens 30 Prozent der Schulkinder aus bildungsfernen Familien kommen kommen sollen.
Das wirkt sich zum Beispiel aufs Schulgeld aus: durchschnittlich 170 Euro pro Monat — die einen zahlen nichts, andere derweil bis zu 300 Euro. Doch trotz der 530 000 Euro, die das JHW als Starthilfe für seine Schule aufwendet, hofft Carlos Mari, "in drei Jahren wirtschaftlich zu arbeiten" . Schon jetzt sei jedenfalls das Interesse groß an diesem "landesweit ersten Projekt, das Schule und Jugendhilfe in einer Einrichtung zusammenführt" . Natürlich, wird der JHW-Geschäftsführer nicht müde zu erklären, könne eine solche Privatschule keine Alternative zum öffentlichen Bildungsauftrag sein. "Doch unser Modellprojekt soll das staatliche Schulsystem zum Nachdenken bringen."

Im Sozialraum Pflöcke setzen und dabei die in fast sechs Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen zur Verfügung stellen — dieses Bestreben passt nach Ansicht des Politologen gut in die Tradition des Jugendhilfswerks. Das sich mittlerweile auch immer öfter kleineren Initiativen als Partner anbietet. Zum beiderseitigen Nutzen, ist Carlos Mari überzeugt: "Die kleineren Initiativen können dank dieser Partnerschaft wachsen, und das JHW kann seine guten Konzepte weitergeben." So gibt es seit neuestem eine Zusammenarbeit mit dem "Zwergenland" (Stadtteil Vauban). Wie alles andere eine Art Zukunftssicherung. Denn: "Je größer der Träger und je mehr Kooperationen, um so größer die Überlebenschancen für kleinere und größere Träger."

2.8.2006, www.badische-zeitung.de

 

Leseclubs für Erst-/Zweitklässler an fünf Freiburger Schulen mit Zulauf

Die Jugend von heute - eine Ansammlung von Lesemuffeln? Johanna Beuter und Wolfgang Bay machen da ganz andere Erfahrungen. "Man muss nur die passenden Gelegenheiten schaffen und die Kinder richtig motivieren" , haben die Studierenden der Pädagogischen Hochschule (PH) erkannt.

Mit einer Kommilitonin betreuen die beiden Fünft- und Sechstsemester einen Leseclub an der Mühlmattenschule in Hochdorf. Der Zulauf ist gewaltig: Regelmäßig finden sich 30 Erst- und Zweitklässler nachmittags zum Freizeitangebot ein. Stolz zückt die siebenjährige Klara ihren Vampir-Leseclubausweis mit ihrem Namen und ihrem Konterfei. Heute wird sie "Karolina und Miss Pim in der Schule" , das Buch mit dem lustigen Umschlagbild, mit nach Hause nehmen. Lesen kann süchtig machen: Gar nicht genug kriegen können die Kinder auch von Nick Nase und seinen Erlebnissen als Detektiv. Lukas hat´ s mehr mit den Sachbüchern: "Ich will alles wissen über Vulkane und Erdbeben und wie Feuer entsteht." Das Buch dazu hatte er zu Hause studiert. Gleich wird er es den anderen vorstellen und einen Auszug daraus vorlesen. Blamieren gibt es nicht: Auch wer noch ein bisschen stottert beim Lesen, muss nicht fürchten, gleich ausgelacht zu werden. Manchmal gibt's Zwischenfragen: "Was ist ein Pfadfinder?" Da lässt sich womöglich an eigene Erlebnisse anknüpfen. Bücher schaffen Anreize, zu erzählen.

An die 120 stehen im Leseclub zur Auswahl und können ausgeliehen werden. Auf einer Karteikarte wird alles vermerkt. "Die Kinder lernen so den Ablauf des Ausleihens kennen" , sagt PH-Professor Hans-Werner Huneke. Der "heimliche Wunsch" des Mitinitiators der Leseclubs: Dass die Kinder, wenn sie älter sind, die Stadtbücherei nutzen und vielleicht sogar Interesse entwickeln, selbst die Bibliothek ihrer Schule zu betreuen. Bei der Buchauswahl gibt es Hilfestellung von den Betreuern: Was entspricht den eigenen Interessen? Was würde noch überfordern? "Das Angebot muss lesetechnisch einfach, die Inhalte müssen dennoch interessant sein" , erklärt Huneke. Dass Bücher Schätze sind, mit denen pfleglich umzugehen ist, scheinen die Kinder begriffen zu haben. Alle Werke sind in einwandfreiem Zustand. Für die Studierenden zählt die Betreuung eines Leseclubs als Schulpraktikum. Johanna Beuter braucht gar keines mehr und ist trotzdem dabei, weil sie die "praktischen Erfahrungen" mit den Kindern schätzt. Die "Theorie zum Lesenlernen" , die den Studierenden in einer Begleitveranstaltung an der PH vermittelt wird, können sie in der Praxis überprüfen. Sie lernen unterschiedliche Leseniveaus kennen und wie am besten darauf einzugehen ist. Doch jetzt ist erst mal Pause, bis das Wintersemester beginnt. Der Leseclub liegt trotzdem nicht brach. Mütter wie Martina Metzger sind von dem Angebot so begeistert, dass sie gerne als "Lückenfüller" einspringen.

Es gibt sechs Leseclubs an fünf Schulen (Albert-Schweitzer-, Vigelius-, Loretto-, Tulla- und Mühlmattenschule). Finanziert wurden sie aus Mitteln der Aktion Weihnachtswunsch der BZ, aus Spenden des Ravensburger Verlags sowie von den Schulen und der Hochschule.

Badische Zeitung Freiburg
Anita Rüffer, 26.7.2006 auf www.badische-zeitung.de

   

© by Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt,  Update 17.04.09