Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Freiburger Münstermarkt
- Direktvermarktung im Hochschwarzwald
       

Home >Einkaufen >Markt >FreiburgerMuenstermarkt >FreiburgerMuenstermarkt1

Markt auf dem Münsterplatz in Freiburg - Infos

Frau Kiener hat die besten Kolrabi. Manfred Kiener, Vörstetten, Tel 07666/5426

Markt am Freiburger Münster
Montag-Samstag 7.30 bis 13.30 Uhr

Blick nach Norden über den Münsterplatz mit Markt am 24.9.2005

 

Backware vom Ex-Lehrer - Teegebäck von Raffael Zimmermann

Der da "Jacquelines Hilda-Halbkreise" als besonders köstlich anpreist, der oktogonale Münstertaler im Sortiment hat, war bis vor kurzem Möbelschlepper beim großen Umzugsunternehmen Zapf. 20 Jahre lang hat der studierte Deutschlehrer gemöbelt. Trotz eines sehr guten Examens durfte Zimmermann nämlich nicht als Lehrer arbeiten. Warum? "Berufsverbot", sagt er, "das kennen die Jungen heute gar nicht mehr, dass es zu unserer Zeit den unseligen Radikalenerlass gab." Also musste er sich nach dem Lehrerexamen zum ersten Mal komplett umorientieren. Nach 20 Jahren Möbelschleppen fand Raffael Zimmermann vor zwei Jahren, es sei an der Zeit, noch einmal umzusatteln. Und da fiel ihm das köstliche Teegebäck ein, das einst seine Mutter buk.
Alles vom 9.7.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/backware-vom-ex-lehrer--47261155.html

 

Stände des Münstermarktes müssen Platz machen für Events

Blick nach Süden in der KaJo zum Martinstor am 2.7.2011
Blick nach Süden in der KaJo zum Martinstor am 2.7.2011: Stände des Marktes Blick nach Süden in der KaJo zum Martinstor am 2.7.2011: Enge am Bächle Blick nach Süden in der KaJo zum Martinstor am 2.7.2011
 
Blick zum Münsterportal am 2.7.2011: Cafe des Weindorfes anstelle der Marktstände Sonnenblumen am 2.7.2011 auf der Nordseite des Münsterplatzes - dahinter die Wein-Zelte  

Immer häufiger müssen die Anbieter des Münstermarktes ihre angestammten Stände am Münsterplatz räumen und in Richtung KaJo mitsamt Seitenstrassen umziehen: Ärgerlich, da umsatzbremsend, und eigentlich unnötig, gibt es doch zahlreiche Plätze in Freiburgs Altstadt, die sich für Events wie Weinfest und Wissenschaftsmarkt anbieten.

Der Wissenschaftsmarkt kollidiert räumlich mit dem Münstermarkt – deswegen hatte es jüngst Kritik von Marktbeschickern gegeben, dass direkt im Anschluss an das Weinfest eine weitere Veranstaltung am Münster stattfindet: in der Hochsaison der Marktleute. FWTM-Chef Dallmann weist die Kritik zurück: Vertraglich vereinbart sei, dass der Münsterplatz an bis zu 30 Tagen im Jahr für Veranstaltungen genutzt werden könne. Belegt sei er aber dieses Jahr nur an zwölf Tagen.
Alles vom 1.7.2011 auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wissenschaft-zum-anfassen-auf-dem-muensterplatz--46943089.html


Freiburger Weinfest:
bis Dienstag, 5. Juli. Öffnungszeiten: Freitag 17 bis 24 Uhr, Samstag 15 bis 24 Uhr, Sonntag 12 bis 24 Uhr, Montag/Dienstag 17 bis 24 Uhr.
http://www.freiburger-weinfest.de

8./9. Juli 2011 um 10.00 - 18.00 Uhr Münsterplatz Freiburg >Wissenschaftsmarkt (1.7.2011)

 

60 Jahre Markt: Emilie Wiedemann, Maria Scherzer, Else und Rudolf  Schumacher

Als Emilie Wiedemann 1951 begann, regelmäßig die 20 Kilometer von Eichstetten auf den Freiburger Münstermarkt zu fahren, war sie mit dem Fahrrad unterwegs. "Befestigte Straßen gab’s zu der Zeit auf der Strecke kaum", erzählt sie, "aber als 17-Jährige hat mich das nicht gestört." Heute, 60 Jahre später, ist an manchen Tagen sogar das Beladen des Autos mühsam. Und doch wurden in diesen Tagen gleich vier Marktbeschicker geehrt, die seit sechs Jahrzehnten diese Mühe auf sich nehmen: Neben Emilie Wiedemann ist das Maria Scherzer aus Eichstetten – und aus Bahlingen kommen seit 1951 Else und Rudolf Schumacher mit selbst gezogenem Gemüse, mit Obst, Blumen – und bei den Schumachers ist der süße Honig von Anfang an im Sortiment.
Alles vom 22.3.2011 von Julia Littmann bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ans-aufhoeren-denkt-keiner--43057551.html

Die Enkel Fabian und Philipp helfen Emilie Wiedemann aus Eichstetten am 16.6.2006 Else Schumacher am 26.3.2011 auf der Münstermarkt
Die Enkel Fabian und Philipp helfen Emilie Wiedemann aus Eichstetten am 16.6.2006 Else Schumacher am 26.3.2011 auf der Münstermarkt Else Schumacher am 26.3.2011 auf der Münstermarkt

 

Marktbeschicker - die wahren Münsterplatzhelden

Grund genug für uns, den Marktbeschickern, die hier stoisch ausharren, ein Kränzlein zu flechten. Diese Heldinnen und Helden des Alltags stehen ab morgens um sechs in dicken Moonboots und Daunenjacken hinter ihren Ständen und halten den Laden am Laufen – Respekt. Wir verweichlichten Großstädter traben im Schweinsgalopp von Stand zu Stand, die Nasen bläulich angelaufen wie die Kartoffelsorte Violetta, verlangen zitternd unseren Feldsalat oder einen Rettich und retten uns so schnell wie möglich ins Warme. Die wahren Helden bleiben, bis die Stände abgebaut sind.
22.1.2011, Münstereck, Alles von Simone Lutz bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/freiburg/muenstereck-eisig-kalt-und-grillwurstwarm--40318143.html

 Am 28.1.2011 bei -2 Grad und Ostwind am Freiburger Münstermarkt  Am 28.1.2011 bei -2 Grad und Ostwind am Freiburger Münstermarkt

 

FWTM soll die Menschen mehr in den Blick nehmen

Zwei Artikel beschäftigen sich recht kritisch mit dem Stil der Geschäftsführung der "Freiburg, Wirtschaft, Touristik und Messe" GmbH (FWTM). Ich kann dies nur aus Sicht als Münstermarktbeschicker beurteilen. Doch wenn man einer städtischen Verwaltung wie der FWTM Mafiamethoden vorwirft, muss der Grund dafür doch fundamental sein.
Es ist von Abzocke die Rede, wo doch von führenden Politikern im Wahlkampf eine kostenneutrale Ausrichtung der Marktgebühren ausgesprochen wurde. Wer nicht zahlt, egal ob Standgeld oder die neue Parkgebühr, wird mehr oder weniger deutlich darauf hingewiesen, dass man auch auf ihn verzichten kann. Er braucht ja nicht zu kommen. Geht man so mit langjährigen Geschäftspartnern um, die seit Jahrzehnten den Markt beschicken?
Es ist schon erstaunlich, dass die "Freiburg, Wirtschaft, Touristik und Messe" im Winter werbewirksam Marktfrauen für viele Jahrzehnte "Treue zum Münstermarkt" auszeichnet, um sie dann, um Parkgebühren einzutreiben, paparazzimäßig fotografieren lässt, wenn sie nicht zahlen wollen oder ihre Autos wie schon immer stehen lassen. Dass eine fast 70-jährige Beschickerin auf der Flucht vor dem Fotografieren schwer gestürzt ist und durch eine Schulterverletzung monatelang ausfällt, ist nur am Rande zu erwähnen. Alles passt zu dem schon seit Jahren sich abzeichnenden Trend, den Markt zu vermarkten, auch wenn die Beschicker dadurch Nachteile in Kauf nehmen müssen. Das an Geschäftsführer Bernd Dallmann Kritik vorbeigeht, ist sicherlich nichts Neues. Dass Stadträtin Maria Vieten die konkrete Arbeit als "nebulös" – also undurchsichtig – bezeichnet, sagt einiges über den Stil der Verwaltung aus. Wie sollen wir Marktleute damit umgehen? Erbhöfe, nicht erkennbare Kriterien für bestimmte Entscheidungen und Verträge – bemängelt Stadtrat Atai Keller. FWTM-Aufsichtsräte berichten von einer unwilligen Geschäftsleitung, welche sie zu kontrollieren haben. Sollte jedoch nicht gerade dem Aufsichtsrat, um die Aufsicht zu ermöglichen, klare Fakten und Daten vorgelegt werden? Wie gut die Arbeit der meist neuen Aufsichtsräte sein wird, wenn sie einem eingespielten Team wie Herrn Dallmann und Herrn Seilnacht [FWTM-Geschäftsfürer, die Red.] gegenübersitzen, wird die Zukunft zeigen. Die Erfahrungen und genauen Zusammenhänge scheinen jedoch eindeutig bei der FWTM zu liegen. Wie das versprochene Wort am Ende eingelöst oder gar praktiziert wird, ist nach meiner Erfahrung mit der FWTM noch einmal eine andere Geschichte. Die Zahlen mögen Herrn Dallmann recht geben, doch es wäre schön, die FWTM und die Aufsichtsräte würden die von ihren Entscheidungen betroffenen Menschen mehr in ihren Blick nehmen!
30.8.2010, Walter Schwaab, Denzlingen; Marktbeschicker auf dem Münsterplatz

 

Einkaufen - die Birne Geißhirtle
 
Der Einkaufsbummel am Münster ist das Gegenteil vom Internetshopping. Die winzige Birne Geißhirtle, die rote Karotte Roter Stern oder die blaue Kartoffel Violetta gehören zu den Stars auf dem Münstermarkt.
Alles von Julia Littmann vom 23.8.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/einkaufen-auf-dem-muenstermarkt--34520904.html

 

Ursula Wagner geehrt: 50 Jahre Marktbeschickerin

Marktbeschicker lassen es auf dem Münstermarkt kräftig menscheln - Bettler oder König

Seit Jahrzehnten bei Wind und Wetter auf dem Markt haben sie dennoch immer wieder herzhaft etwas zu lachen: Marktfrau Ursula und ihr Sohn Ringold Wagner

Foto Kleinhans

Damals hat sie die Eier noch in Zeitungspapier eingewickelt. Jedes einzelne. Denn Anfang der 50er-Jahre hatten sich die jetzt so selbstverständlichen Eierkartons noch nicht etabliert. Ursula Wagner wurde am Montag von der Stadt für ihr 50jähriges Jubiläum als Marktbeschickerin auf dem Münstermarkt geehrt, hält aber so gar nichts von dem Wirbel um ihre Person.

„Eigentlich wollte man, dass ich schon vergangenes Jahr zur Ehrung komme, aber da hatte ich keine Lust", schmunzelt Ursula Wagner. Die Bäuerin versteht das Aufheben um ihre Person nicht, tut sie doch nur das, was man in ihrer Familie bereits seit Generationen macht: nämlich morgens auf den Münstermarkt gehen und die eigenen Waren zum Verkauf feilbieten. Und das bei (fast) jedem Wind und Wetter. Gemeinsam mit Sohn Ringold und dessen Freundin bewirtschaftet sie den eigenen Hof in Denzlingen, auf dem Obst und Gemüse produziert werden. Familienzusammenhalt ist wichtig, das bestätigt auch der Sohn. „Ohne die richtige Frau ist so ein bäuerliches Leben nämlich nicht vorstellbar, da müssen alle mit anpacken", berichtet er. Während die Mutter eher zurückhaltend ist, ist der Sohn das genaue Gegenteil. Er erzählt viel und gerne. Hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Und hält auch immer mal ein Pläuschchen mit den anderen Beschickern oder langjährigen Kunden. „Als Beschicker ist man schon ein wenig anders als die anderen Landwirte", erklärt er lachend, „schließlich kommen alle auf den Markt, von arm bis reich, von Touristen bis Einheimischen. Da lernt man offen zu sein und auf die Menschen zuzugehen." Und schließlich sei er Alemanne und Badner, die seien ja für ihre Freiheitsliebe und Aufmüpfigkeit bekannt. So sei er eben auch. „Ich bin halt ein bißchen verrückt", sagt er und hört sich dabei fast ein wenig stolz an. Immer geht es allerdings nicht so lustig auf dem Markt zu. „Wir sind hier in der freien Marktwirtschaft, natürlich merkt man auch hier, dass viele um ihre Existenz kämpfen müssen, vor allem auch nach diesem  strengen Winter", bedauert Ringold Wagner. „Hier geht man als König oder als Bettler vom Platz", unterstreicht er nochmals, „wenn fünf Tage die Kasse leer bleibt, wird es schon schwierig für uns." Dennoch engagiert sich die Familie schon seit Jahren bei der Freiburger Tafel. Gibt ab, was nicht mehr zu verkaufen ist. „Denn wenn für uns etwas abfällt und es uns gut geht, soll es auch anderen besser gehen", findet der Landwirt mit Herz. Ihre Arbeit wollen beide nicht missen. Denn Marktbeschicker zu sein sei „mehr als ein Beruf", so Wagner. Schließlich teile man mit den anderen, egal ob Händler oder langjährige Stammkunden, auch Sorgen und Nöte, das bleibe bei der räumlichen Nähe und der vielen gemeinsamen Zeit unvermeidbar. „Ich fühle mich hier schon wie in einer großen Familie aufgehoben", findet Ringold und da nickt auch die Mutter wieder bestätigend.
Claudia Kleinhans, 24.2.2010, www.freiburger-wochenbericht.de

 

Emilie Bär mit 21 Marktbeschickern von FWTM geehrt

Fast hätte es mit der Ehrung am Montagabend im Historischen Kaufhaus gar nicht geklappt. Emilie Bär hatte in Eichstetten übers Rebenschneiden die Zeit vergessen. Die Fahrt in die Stadt zusammen mit ihren beiden Schwestern wurde zu einem regelrechten Husarenritt. "Mir haben richtig die Backen geglüht", sagt Emilie Bär. Schließlich gehörte das Trio aber sogar zu den ersten im Festsaal, in dem insgesamt 21 Marktbeschicker von der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) für langjährige Treue auf dem Münstermarkt geehrt wurden. Wie am Montagnachmittag ist die 74-jährige Emilie Bär nur selten in die Stadt geeilt. Dafür aber hat sie in 60 Jahren als Münstermarktbeschickerin diese Reise seit sie 14 war an die 10 000 Mal unternommen. Dicht gefolgt übrigens in der Rangliste langjähriger Marktbeschickertreue von ihren eigenen Schwestern, den Zwillingen Anni Koch und Leni Meier, die – damals gerade 12-jährig – noch nicht mit einsteigen mussten....
Viele von uns", sinniert Emilie Bär, "sind inzwischen ganz schön alt – wer weiß, wie lange wir noch so kommen können." Und Landwirt Stefan Meier, der für 25 Jahre Münstermarkttreue ausgezeichnet wurde, findet: "Wenn man erst mal die 25 hat, werden’s ganz schön schnell 50." Für den Holzkünstler Raphael Fels ist die Ehrung zu 25 Jahren Marktzugehörigkeit wie ein Geburtstag, und beschenkt von der "offiziellen" Aufmerksamkeit fühlen sich alle 21 Beglückwünschten an diesem Abend. Natürlich auch Emilie Bär, die lässig mit ihrem Strauß gelber Lilien gestikuliert. Blumen sind ihr liebstes: "Auch auf meinem Marktstand!" ... 
Alles von Julia Littmann vom 24.2.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/treue-zum-muenstermarkt--27398325.html

Frau Anni Koch mit einmalig schönen Blumensträußen am 6.6.2007 - siehe (6) Die schönsten Blumensträuße am Münster! mehr

 

Beschicker sollen statt 36 Euro nun 350 Euro Parkgebühren zahlen

Und wenn denn schon Gebühren und Neuregelungen, da sind sich die Marktleute weitgehend einig, dann bitte gerechter. Die Jahresgebühr von 350 Euro nämlich träfe die Bäuerin, die nur samstags mit ihrem selbstgezogenen Gemüse auf dem Markt steht als 7 Euro-Tagesgebühr. Für den Großanbieter von Händlerware, der an sechs Markttagen kommt, schlüge sie mit rund einem Euro zu Buche..... Alles von Julia Littmann vom 12.9.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/beschicker-des-muenstermarkts-sollen-mehr-parkgebuehren-zahlen

Abzocke ist angesagt: Parkgebührenerhöhung am Münsterplatz
„Die Stadt verkauft Ihr Herz“ war der Slogan in dem sich im Sommer 1995 die Marktbeschicker gegen die Privatisierung des Freiburger Münstermarktes zu wehren versuchten. Von verantwortlichen Politikern, wie Herrn Neideck und verschiedenen Stadträten wurden die Bedenken der Marktbeschicker nur belächelt. Auch Herr Bernd Dallmann versuchte alle Bedenken zu zerstreuen. Heute nach 14 Jahren Übernahme durch die FWTM, verschiedene Satzungsänderungen, eigenwillige und Platzgeldfördernde Auslegungsweisen und Erweiterung der Marktfläche, sieht die Sache anders aus. Jetzt kommen auch noch saftige Parkgebühren dazu. Der Markt soll von den Autos befreit werden, natürlich nur zum Wohle des Marktes, der Kundschaft, des Münsters und der Stadt. Die Marktbeschicker (Vertreter?) werden bei solchen Entscheidungen nicht einbezogen sondern wie fast immer, vor vollendete Tatsachen gestellt.. Hierbei werden zwei Ereignisse, die nur Vordergründig miteinander zu tun haben, in einen Topf geschmissen..
Zum einen die Parkgebühren: Dies ist für mich nichts anderes als eine Gebührenerhöhung durch die Hintertüre. Falls jeder der rund 200 Beschicker 350,- € bezahlt, sind dies Maximum 70.000,00 € Mehreinnahmen für die Kassen der FWTM ohne dass nur ein Anrecht oder eine Garantie für einen bestimmten Stellplatz besteht. Es wird keine zusätzliche Leistung hierfür erbracht. Ein ganz anderes Problem ist die zunehmende Enge auf dem Münstermarkt. Dies ist jedoch hausgemacht, durch die Marktverwaltung und an deren Spitze Herr Dr. Bernd Dallmann, zu verantworten. Seit die FWTM diesen Markt vermarktet (nicht verwaltet) werden immer mehr  Beschicker zugelassen. Mehr Beschicker, mehr Autos. Diese stehen dann natürlich dort wo Platz ist, am Münster in den Gassen und bei den Gartenwirtschaften. Gleichzeitig wachsen die ursprünglich neuen kleinen Stände recht schnell, was wieder mehr Platzgeld einbringt. Der Markt wird überfüllt und über seine im Plan festgesetzten Grenzen hinaus, erweitert! Flair, Atmosphäre und angenehmes Ambiente werden besonders bei den Auf-. und Abbauzeiten in chaotische Enge umgewandelt. Für unsere Kundschaft auch insbesondere für deren Kinder wird es zum gefährlichen Hindernislauf. Im übrigen würde ich mir wünschen, dass die Marktkommission des Stadtrates sich mehr für den Münstermarkt interessieren würde. Es ist Ihre Aufgabe die FWTM zu kontrolliere, wäre da die Teilnahme an einer Beschickerversammlung oder das Gespräch mit Marktbeschickern, nicht nur in Wahlkampfzeiten angebracht.
BZ-Leserbrief vom 23.9.2009 von Walter Schwaab, Denzlingen

 

Etikettenschwindel auf dem Erzeuger-Bauernmarkt?

Die Marktmeister der FWTM kamen am Tag nach der Beschwerde der Kundin zum Stand und zum gleichen Befund: Die falschen Eier steckten im falschen Karton. "Der Fall ist eindeutig", sagt FWTM-Geschäftsführer Dallmann. Die FWTM hätte handeln müssen und deswegen die "Platzsperre" ausgesprochen: Elf Tage mitten in der Hochsaison sei "eine merkliche Strafe und das soll sie auch sein". Oberstes Gebot, so Dallmann, sei der Schutz des Verbrauchers und eben die Glaubwürdigkeit des Marktes. "Wir können nicht zulassen, dass durch einzelne schwarze Schafe der Markt kaputt gemacht wird", sagt er. Das harte Durchgreifen solle auch Signalwirkung für andere haben
Alles vom 26.6.2009 von Joachim Röderer bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/etikettenschwindel-auf-dem-freiburger-muenstermarkt

 

Vom Kirchhof zum Münsterplatz - Ausstellung

Zu den ältesten Plätzen der Stadt zählt ohne Zweifel der Münsterplatz. Seine heutige Ausdehnung hat er allerdings erst nach und nach mit dem Wachstum des Münsters erhalten. Noch im 18. Jahrhundert wurde der Platz als "Kirchhof" bezeichnet, erst nach dem Abbruch der alten Kirchhofmauer 1784 setzte sich der Name "Münsterplatz" durch. Über seine Geschichte berichtet derzeit eine Ausstellung im Wentzingerhaus, dem Museum für Stadtgeschichte am Münsterplatz.

Etwa zwei Drittel der heutigen Fläche des Münsterplatzes waren einst bebaut, dies belegen zahlreiche Funde von verfüllten Kellern, Mauerzügen und sogar Latrinen unter dem heutigen Pflaster. Zum Friedhof hin – der schon das erste, bald nach der Marktgründung 1120 errichtete Münster umgab – lagen zunächst vor allem Höfe und Rückgebäude von Häusern in der Umgebung des Kirchhofs. Erst die spätere Vergrößerung des Platzes erhöhte dessen Attraktivität für Bauherren. Ein Beleg ist die 1376 erfolgte erste Nennung des Hauses "Zum Schönen Eck". Der Name bezieht sich bereits auf die Ausrichtung des Hauses zum Kirchhof hin und den noch heute nachvollziehbaren attraktiven Blick auf das Langhaus des Münsters und seinen Turm. So entstanden unmittelbar am Platz auch repräsentative Bauten des städtischen Gemeinwesens wie 1498/99 das Kornhaus oder 1520/30 das Kaufhaus, das mit seiner Laube in den Platz ausgreift. 250 Jahre später ließ die Breisgauer Ritterschaft ihr repräsentatives Barockpalais am Kirchhof errichten.

Seine endgültigen Ausmaße erhielt der Kirchhof im Zusammenhang mit dem um 1350 begonnen Neubau des Münsterchors, der weit nach Osten in die zuvor bestehende Bebauung eingriff. Eine ganze Häuserzeile an der Ostseite musste dem ambitionierten Projekt weichen. In der Kooperatur, dem heutigen Pfarrheim der Münsterpfarrei, steckt das Rückgebäude eines Hauses aus der verschwundenen Häuserzeile. 1733 wurde die Hauptwache (heute "Alte Wache") vor die im 14. Jahrhundert geschaffene neue Häuserflucht gesetzt. Die Gebäudeecke rechts auf dem Foto aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gehört zu dem Haus Münsterplatz 42, das sich seit dem 15. Jahrhundert nachweislich im Besitz der Münsterfabrik befindet und das heute als Wohnung für den Münstermessner dient. Ursprünglich wohnte hier der Münsterschaffner, dem als Geschäftsführer der Münsterfabrik die Organisation des Baubetriebs oblag. Ihm unterstand auch die Münsterbauhütte mit dem Werkmeister, der für Planung und Bauausführung zuständig war. Mit dem östlich angrenzenden Werkstattgebäude der Münsterbauhütte war das Haus des Schaffners durch eine Tür verbunden.
Die genannte Gebäudeecke springt im Erdgeschoss zurück und besetzt unten einen Prellstein, um Beschädigungen durch Fahrzeuge zu vermeiden. Anders als heute begrenzte damals im Norden das Haus "Zum Lindenkranz" die enge Verbindungsgasse zur Herrenstraße. Seine Hofmauer begleitet auch die Durchfahrt hinter dem Münsterchor. In der zweistöckigen, blumengeschmückten Laube an der Nordseite des Hofs dürften sich die Toiletten befunden haben.
Dieses Haus "Zum Lindenkranz" wurde beim Bombenangriff am 27. November 1944 völlig zerstört, und die Bewohner, Dompräbendar Ernst Schlenker und seine Haushälterin, fanden den Tod. Im Nachbarhaus "Zur Linde" starben alle Angehörigen des Domorganisten Carl Winter, der kurz vor dem Angriff zum Abendgottesdienst ins Münster hinübergegangen war und das Bombardement dort überlebte.
Noch lange Zeit erinnerten Kreuze auf dem Trümmergrundstück an die Toten. Doch nicht die Pietät gegenüber den Gräbern war der Grund, weshalb das Haus "Zum Lindenkranz" nicht wieder errichtet wurde, vielmehr nahmen die Stadtplaner hier die Möglichkeit wahr, von der Herrenstraße aus einen besonders schönen Blick auf den Münsterchor mit seinem Kapellenkranz zu bieten.
Peter Kalchthaler, 29.4.2009

 

Werner Höfflin aus Eichstetten seit über 50 Jahren Marktbeschicker

Seit mehr als 50 Jahren ist der Eichstetter Landwirt Herbert Höfflin regelmäßig auf dem Münstermarkt vertreten. Dafür bekam der mittlerweile 77-Jährige – so wie etliche andere Marktjubilare – eine Urkunde der "Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH" (FWTM). Höfflin, der wie seine Ehefrau Frieda sein ganzes Leben lang in Eichstetten wohnte, bewirtschaftet noch einen Teil seines früheren Hofes mit Reben, Obst und Gemüse. Das Ehepaar hat vier Kinder und fünf Enkel.

50 Jahre Münstermarkt – was war die größte Veränderung?
Für mich die Anfahrt. Am Anfang habe ich meine Waren am Vorabend auf den Hänger eines Kollegen geladen und bin dann am Morgen mit dem Linienbus nach Freiburg gefahren. Jetzt habe ich längst meinen eigenen Verkaufshänger, den ich mit dem Opel ziehe.
An Markttagen müssen Sie um 4 Uhr morgens aufstehen. Verfluchen Sie das nicht manchmal?
Wenn’s im Winter richtig ekliges Wetter hat, würde ich lieber liegenbleiben. Aber wenn ich erstmal im Auto sitze, ist das vergessen. Um 4 Uhr ist die Nacht auch noch nicht ganz für mich vorbei. Wenn ich in Freiburg aufgebaut habe, lege ich mich noch mal ins Auto. Dann falle ich eine halbe Stunde in Tiefschlaf. ......
Komplettes Interview vom 19.2.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/sagen-sie-mal-dann-falle-ich-eine-halbe-stunde-in-tiefschlaf

 

Stadt ehrt langjährige Marktbeschicker

Bei einer Feierstunde im Historischen Kaufhaus hat die Stadt Freiburg den Einsatz langjähriger Beschicker des Freiburger Wochenmarkts rund ums Münster gewürdigt. Der Erste Bürgermeister Otto Neideck und die FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann und Klaus Seilnacht überreichten Ehrenurkunden an die insgesamt 31 Jubilare, die seit mindestens 20 Jahren, teils aber auch schon seit 60 Jahren am Markt sind. Für 50 Jahre treuen Einsatz ausgezeichnet wurden Balbina Groß und Herbert Höfflin, für 55 Jahre Emilie Trautwein. Schon seit 60 Jahren bietet Paula Bürklin – nun in zweiter Generation – Obst und Gemüse aus eigenem Anbau den Marktbesuchern an.  
17.2.2009, www.stadtkurier.de 

Lebensmittelversorgung: Ein Dank an die Marktbeschicker
Die Situation für Betreiber wie Kunden von Lebensmittelläden in der Innenstadt hat sich mit den Jahren und vor allem in den vergangenen Monaten geändert. Dabei ist die Existenz des Wochenmarkts immer wichtiger geworden, meint eine Leserin.
Wie schön, dass es die Wochenmärkte noch gibt. Seit vielen Jahren wohnen wir nun schon in Emmendingen und sind hier heimisch geworden. Wir haben uns daran gewöhnt, hier einzukaufen, was wir zum Leben brauchen. In der letzten Zeit mussten wir immer wieder schmerzlich erleben, dass Geschäfte, an die wir uns gewöhnt hatten, geschlossen werden mussten, weil der Konkurrenzdruck der Billigmärkte am Rande und vor der Stadt zu groß geworden war. Umso mehr freuen wir uns über die Lebendigkeit unserer Wochenmärkte. Bei jedem Wetter, auch wenn wir selbst uns kaum vor die Haustüre trauen, kommen die Marktbeschicker aus dem Umland, bauen ihre Stände auf und bieten ihre frischen Waren an. Die Märkte sind ein wichtiger Teil der Lebensqualität in unserer Stadt. Dabei werden sie immer wieder hin und hergeschickt, weil gerade "Events" durchgeführt werden müssen. Da ist es wichtig, dass wir uns als Emmendinger auch einmal bedanken bei den Marktbeschickern. Wir freuen uns, dass sie immer wieder kommen und hoffen, dass das so bleiben wird.
BZ-Leserbrief vom 20.2.2009 von Frauke von Troschke, Emmendingen

 

Marktordnung muss dem heutigen Kaufverhalten angepasst werden

Mit Interesse habe ich Ihren Artikel über Wochenmärkte und ihren Wandel in den Großstädten im Ruhrgebiet gelesen. Leider habe ich feststellen müssen, dass in Freiburg solch positive Entwicklungen auf dem Münsterplatzmarkt fehlen. Besondere Aktionen würden die meisten Marktleute unterstützen, doch sind diese leider in den meisten Fällen mit der bestehenden Marktordnung der Stadt Freiburg nicht vereinbar. Die Marktzeiten sind dem heutigen Kaufverhalten in der Innenstadt nicht mehr angepasst. Besonders samstags, wenn erst nach dem Kaufhausbummel Lebensmittel eingekauft werden, ist der Münstermarkt schon lange geschlossen. Wer will denn schon mit frisch eingekauften Lebensmitteln und schweren Taschen noch einen Stadtbummel machen? Es bleibt also nur der Gang in den Discounter und der regionale Anbieter hat das Nachsehen. Gerade Freiburg als Ökostadt fördert damit nicht die regionale Landwirtschaft! Die Stände werden meist von Familienbetrieben geführt, die dazu beitragen unsere schöne Landschaft zu erhalten. Viele Markstände brauchen heute Strom, um ihre Waren zu kühlen oder um aus hygienischen Gründen ein Handwaschbecken mit warmem Wasser vorweisen zu können. Das ist für die Stände oft problematisch, denn Strom ist auf dem Münsterplatz Mangelware und heiß begehrt. Solche Klagen hört man des Öfteren von den Verkäufern — besonders wenn mal wieder der Strom ausgefallen ist. Ganz zu schweigen ist von den Stromkabeln, die notgedrungen über den Wegen liegen und schon vielen, besonders älteren Marktbesuchern zur Stolperfalle wurden! Wie Sie in ihrem Artikel geschrieben haben, ist der Markt ja auch ein urbaner Treffpunkt. Verkäufer und Käufer kennen sich seit Jahren und so erfährt man als Käufer viel über die Sorgen und Nöte der Standbetreiber auf dem Freiburger Münstermarkt. Der Münstermarkt ist ein Publikumsmagnet, auf dem sich täglich hunderte von Besuchern und Touristen der Stadt tummeln. Von diesen Gästen leben aber nur die Wurst- und Imbissbuden der Stadt. Um das Weiterbestehen unseres geliebten Freiburger Münstermarktes zu sichern, muss die Marktordnung dem heutigen Kaufverhalten angepasst werden. Schließlich möchten wir weiterhin unsere Lebensmittel aus der Region in großer Vielfalt auf dem Markt aussuchen können. Eine Litanei an Imbissbuden ist auch keine Touristenattraktion mehr! Und nicht nur das, auch Arbeitsplätze und Existenzen ganzer Familienbetrieben stehen auf dem Spiel.
BZ-Leserbrief vom 10.9.2008 von Regina Aleman, Freiburg


 

 

Marktmeister Andreas Weigl - mal Ordnnugskraft, mal Psychologe

Sie sind die Ersten. Bevor die Sonne aufgeht, haben Freiburgs Frühaufsteher schon ein gutes Stück ihres Tagwerks verrichtet. Manche sind berufsbedingt täglich Bettflüchter, andere stehen nur hin und wieder mitten in der Nacht auf — allerdings freiwillig. Wir stellen solche Menschen vor. Heute: Münstermarktmeister Andreas Weigl. Münstermarkt, kurz vor sechs. Gähnend leer erstreckt sich der sonst so wirbelige Platz. Die Morgendämmerung gibt schon eine Ahnung von dem sonnigen Tag, der kommen wird, doch noch weht ein kräftiger Bergwind ums Münster, der frösteln lässt. Der ein oder andere Nachtschwärmer trottet über den Platz, auf dem Weg ins heimische Bett. Der einzige, der um diese Uhrzeit hellwach und gut gelaunt ist, ist Andreas Weigl. Der 43-jährige ist seit 2002 einer von zwei Marktmeistern der Freiburger Wirtschaft Touristik Messe (FWTM) auf dem Münstermarkt. "Die Marktmeister sorgen seit dem Mittelalter für die Marktorganisation - wir müssen darauf
achten, dass zwischen den Ständen keine Lücken entstehen, im Streitfall schlichten, unpünktliche Händler ermahnen und ab und zu auch mal psychologisch tätig werden" , beschreibt er seine Tätigkeit. Für ihn ist es auch nach sechs Jahren ein Traumjob. Um vier Uhr ist Andreas Weigl heute aufgestanden, seit kurz vor sechs wieselt er auf dem Münsterplatz herum. Bevor die ersten Händler mit ihren Wagen anrücken müssen Verkehrsschilder in der Herrenstraße gerichtet werden. Um sechs rücken die ersten Händler an, um ihre Stände aufzubauen, weitgehend schweigend — die Handgriffe sind routiniert, und wer hat schon Lust, um diese Uhrzeit große Reden zu halten? Einer der ersten Händler, oder, wie sie im Fachjargon genannt werden, "Marktbeschicker" , ist Christian Meier, 80, in Begleitung seiner Frau und der Enkelin Rahel. Der Landwirt aus Eichstetten ist schon zu Schulzeiten mit auf den Markt gekommen, damals noch mit Pferdewagen. "Wir mussten um zwei Uhr aufstehen, um pünktlich zu Marktbeginn da zu sein" , erinnert er sich. "Teilweise gab es dann nur eine Stunde Schlaf" , erzählt er, während er seine Karotten, Bohnen und Petersilie auslädt. Später gab es einen Fuhrpark von der Stadt, der die Ware der Händler abholte. "Erst seit 1960 haben wir unseren eigenen Lieferwagen" , sagt er. Das Tagesgeschäft überlässt er mittlerweile seinem Sohn, "ich komme nur noch Montags aus Hobby hierhin." Während für den Normalsterblichen fünf Uhr als Weckzeit eine Zumutung ist, scheint der rüstige Kaiserstühler dies gar als Luxus zu empfinden. Weigl kennt jeden der 180 Händler persönlich, begrüßt sie, ist zur Stelle, wenn es Fragen gibt, und nimmt sich für jeden so viel Zeit wie möglich. "Montags morgens ist der Markt sehr ruhig, aber am Wochenende geht es hoch her, da muss man manchmal überall zugleich sein." Seine Devise: Immer ruhig bleiben. "In meiner Dienstzeit ist zum Glück noch kein schlimmerer Unfall passiert, kein überfahrener Fuß oder sonstige Blessuren" , sagt er. "Wir müssen so etwas wie den ruhenden Pol auf dem Markt darstellen, und auch schon mal Leute aufrichten." Unter Stress die Nerven zu behalten, hat der 43-Jährige auch anderswo schon trainiert: Er ist leidenschaftlicher Taucher, und hat sogar den Tauchlehrer-Schein. Die Stimmung auf dem Markt ist absolut wetterabhängig. "Die meisten Leute haben hier immer noch ihre Haupteinnahmequelle, deshalb wirkt sich schlechtes Wetter natürlich immer unmittelbar aus" , sagt Weigl, während er nebenbei einen Wursthersteller auf seinen Standplatz winkt. Die "große Rote" , die zum Münstermarkt genauso gehört wie das Münster selbst, findet schon morgens um sieben Uhr ihre ersten Abnehmer — als Frühstücksersatz, oder für Leute, die sich nach einem Arzttermin belohnen wollen. Wolfgang Hassler brutzelt hier schon seit 35 Jahren seine sieben Wurstsorten. Eine Lieblingssorte hat er nicht: "Ich ess’ sie alle gern" , meint der 57-Jährige, während er die Würste dreht. Einige Hochzeiten hat er auf dem Platz schon bewirtet, "die haben Sekt mitgebracht, und sind dann hier mit der ganzen Gesellschaft angerückt" , erinnert sich der Freiburger. Das Verhältnis der Marktbeschicker untereinander ist meistens gut, zwei bis dreimal im Jahr unternehmen sie sogar alle etwas zusammen. Gestritten wird natürlich trotzdem, etwa wenn einer mit seinem Stand aus der Reihe tanzt, und der Eindruck entsteht, er werbe dadurch die Kunden ab. "Aber man muss bei diesem Job immer wissen, dass man es nie allen recht machen kann" , sagt Weigl. Dabei ist die Atmosphäre heute sehr viel freundlicher als früher. "Da haben sich die Händler zum Teil noch angeschrien" , erinnert sich Martin Hansen, einer der älteren Marktbeschicker. Mittlerweile hat sich die Sonne über die Turmspitzen des Münsters vorgewagt, die meisten Händler haben fertig aufgebaut und die ersten Kunden trudeln ein. Weigl blickt zufrieden über sein Revier. Bis zwei Uhr wird er noch unterwegs sein, danach geht es ins Büro. "Das ist das Tolle an dem Job - ich habe sowohl Freiluft- als auch Büroarbeit." Weiter hinten scheppert’s, es gibt wieder etwas zu tun, der Schlichter wird gebraucht.
Meike Rieban , 19.8.208, BZ

 Marktmeister auf Rundgang am 17.11.2007   Marktmeister Andreas Weigl auf Rundgang am 17.11.2007

 

 

 

Schwarzwaldmädel-Tour auf dem Markt an einem Junifreitagmorgen

Am Brunnen beim C-Punkt
 
"Schaut da oben am Münster"
 
... Blicke ....
 
"Ihre Tracht ist so schön.
Darf meine Frau ...."
"... Sie mit mir fotografieren?"
 
Hotel Rappen
 
"Dieser alte Münstersandstein ...."
 
"... steht mir gut!"
 
Mit Tracht und ohne Tracht am Portal des Freiburger Münsters

Schlendere ich über den Münstermarkt, dann wird es niemals langweilig: Man trifft nur nette Leute, kann das Französisch, Englisch oder Italienisch mal wieder etwas aufpolieren,  frische Erdbeeren und Spargel von maximal 10 km weit her, eine Wurst essen oder beobachten, wie eine charmante junge Dame mit Schwarzwälder Tracht und Bollenhut die Marktbesucher interessiert, erstaunt, fasziniert, umgarnt und um immer wieder verzückt um einen Fotoschnappschußgebeten wird.  Die Agentur Timewalking von Barbara Krull aus Horben bietet interessante Tourismusevents an, so auch die Schwarzwaldmädel-Tour. Später erfahre ich, dass die heutige Tour über den Markt Teil einer Prüfung ist - hoffentlich und eigentlich natürlich mit Auszeichnung bestanden.
Ekke, 13.6.2008

 

Fünf Studenten aus der Comté bringen Käsestand mit

Agrarstudenten aus Lons-Le-saunier am eigenen Käsestand am 17.12.2007 Agrarstudenten aus Lons-Le-Saunier am eigenen Käsestand am 17.12.2007

Die Studentin Laure und die Studenten Quentin, Maxime, Jann und Guillaume kaufen sich zuhause zwei Riesenlaibe Käse der Comté und fahren damit in zwei Pkw's von Lons-le-Saunier (das liegt am Rand des französischen Jura zwischen Besancon und Lyon) nach Freiburg, um den wunderbaren Käse auf dem Münstermarkt Südseite zu verkaufen. Von Montag 17.12. bis zum Donnerstag. Eine tolle Idee! Selbst organisiert, ohne Dazutun von Behörden oder gar der Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Besancon. Die fünf Agrarstudenten besuchen nach dem Abitur das L.E.G.T.A. (Lycee d'Enseignement général et technologique agricole de Lons-le-Saunier) in Montmorot, einer Berufsausbildungsstätte, die zwischen Agraruniversität Uni Hohenheim und Landwirtschaftlicher Fachschule anzusiedeln ist. Wünschen wir Ihnen ein gutes Käuferpublikum, trockenes Wetter, viele interessante Kontakte und eine bequeme Unterkunft der Jugendherberge bei Ebnet.
Kontakt:
eMail von Quentin Besnard: quentin.bes at wanadoo.fr
legta.montmorot@educagri.fr
www.gegta.montmorot@eduagri.fr

17.12.2007, Ekkehard Kaier

 

Wird der Erzeugermarkt auf der Nordseite kaputt reglementiert?

Sind die Freiburger Bobbele als Touristen im Ausland unterwegs, dann haben sie es gut: Sie können auf Wochen- und Bauernmärkten flanieren und dabei zwischendurch einen Happen essen. Sei es in Carpentras oder Vaison-la-Romaine in der Provence, in Perpignan im Roussilon, in Genua auf dem Fischmarkt, in Siena und Florenz in der Toskana - überall das gleiche: Fisch, Fleisch, Käse, Wurst und Gemüse als Imbiß erstehen und an Ort und Stelle verzehren. Sogar im Inland ist so etwas möglich, zum Beispiel am Bodensee: In Lindau, Überlingen wie Konstanz kann man leckeren Bodenseefelchen nicht nur kiloweise für die häusliche Küche erstehen, sondern auch gleich probieren für den kleinen Hunger zwischendurch: auf einem Weißbrot oder Vollkornbrötchen etwa. Nicht so in Freiburg. Auf dem Münstermarkt ist die Kategorie "Imbiß" nur den Würstchenbuden erlaubt - vier auf der Nordseite und einer auf der Südseite.

Das führt dann zu folgendem Kuriosum: Ein Hinweis "Bringen Sie uns ein Brötchen vom Bäckerwagen, wir belegen es mit Fisch!" informiert den hungrigen Touristen: 30 m weiter gehen, ein Vollkornbrötchen vom hiesig-regionalen Bäcker kaufen, wieder zurück zum Fischstand. Nun wird das Brötchen seiner Funktion als Verpackungshilfe zugeführt: Aufschneiden, lecker geräucherte Umkircher Forelle auf die eine Brötchenhälfte, zugeklappt und ab in die Papiertüte (muß sein). Dann muß sich der Tourist zum Essen irgendwo hinter die Marktstände verstecken - denn ein ehrlicher Im- bzw. Hineinbiß wie in Florenz ist ja gar nicht erlaubt. Nochmals zum Verständnis: Das an der Münsterseite Nord zum Einsatz kommende Brötchen dient als Verpackungs- und Transporthilfe des fischernen Lebensmittels.

Stand vom Forellenhof aus Umkirch auf dem Münstermarkt am 11.10.2007

Der Kunde ist König
und kauft sich
sein Brötchen
als
"Verpackungs- und Transporthilfe" selbst

inweis beim Bäcker:  Paty's Brotwagen am 31.12.2007

Stand vom Forellenhof aus Umkirch auf dem Münstermarkt Nordseite am 11.10.2007  

Hinweis beim Bäcker:  Paty's Brotwagen am 31.12.2007

Man könnte ja lachen - wenn die Angelegenheit auf der Nordseite des Münstermarkts nicht so bitterernst traurig wäre: Früher kamen hier Freiburger hin, um Lebensmittel wie Obst und Gemüse einzukaufen. Diese Freiburger gibts schon noch, nur sie versorgen sich überwiegend bei Aldi, Lidl und Co sowie Edeka. Heute besteht die Kundschaft zu vielleicht 30 % Einheimischen und 70 % aus Touristen. Diese sind begeistert vom Erzeugermarkt nördlich des Münsters - aber sie schauen, staunen, flanieren, bewundern, fotografieren, kaufen vielleicht ein Pfund = 500 gr Kaiserstühler Weintrauben oder ein Glas Honig, aber keine Kartoffeln, Salatköpfe, Kohlrabi oder Riesenrettiche. Etwas so en passant essen würden sie ja zu gerne, dürfen's aber mit Ausnahme der Wurscht nicht.

Viel kleine Obst- und Gemüseerzeuger prägen die Anbieterseite, früher im Vollerwerb, heute mehr und mehr im Nebenerwerb. Wenn nach oftmals über 40 bis 50 Jahren Marktpräsenz die Alten feststellen "Es geht nicht mehr", dann ist das verständlich und normal. Bei Wind und Wetter ernten, lagern, verladen, anfahren, Stand aufbauen, stundenlang anbieten, abräumen und heimfahren - ein mühsames Geschäft, dass immer weniger belohnt zu werden scheint durch Kontakte und Gespräche mit treuer Kundschaft rund ums Münster. Wenn aber weder Kinder noch Nachfolger bereit sind, den Stand auf lange Sicht fortzuführen, dann muß man nach den Gründen fragen. Und mit der rasch hingeworfenen Antwort "Die Jungen übernehmen heutzutage eine so schwere Arbeit nicht" macht man es sich zu einfach, mehr noch, sie ist schlichtweg überheblich und falsch! Die Jungen würden es sicher gerne tun, wenn man nur zuließe, auf die gewandelte Nachfrageseite mit pfiffigen und neuen Ideen reagieren zu dürfen. Und dazu gehört auch, dass man eine Scheibe Brot mit selbstgemachtem Quark bestreichen, auf einen Weck eine geräucherte Forelle legen und einem Kind ein Bauernhofeis zum Schlotzen reichen darf.

Die Nachfrageseite des nördlichen Münstermarkts hat sich also gewandelt - vom Bürgermarkt zum Touristenmarkt. Auf der Anbieterseite sieht es viel bedenklicher aus, da geht es nicht um Wandlung, sondern um Untergang. Wenn es so weitergeht, dann finden wir auf der Nordseite nur noch einige wenige Stände - die neuen nachrückenden Bio-Betriebe wie Piluweri aus Hügelheim, Distel aus Kiechlinsbergen und Kiechle aus Schallstadt-Mengen sind zwar ausgezeichnet und nachhaltig innovativ, können die vielen kleinen Erzeuger aber niemals ersetzen. 

Aufgabe der gemeinderätlichen Bürokratie ist, Regelungen so zu gestalten, dass den einheimischen Erzeugern und der nachrückenden Generation Freiräume geschaffen werden, Marktnischen zu entdecken, pfiffige Ideen zu entwickeln und umzusetzen - und zwar in zweierlei Hinsicht: Auch hungrige Touristen müssen bedient werden. Einheimische Bobbele müssen als Marktkunden zurückgewonnen werden. Ich habe nichts gegen die Münsterwurst, esse sie zuweilen sehr gerne (wenn auch lieber mit einem Vollwertbrötchen vom heimischen Bäcker als den Weissmehlwecken von ich weiß nicht woher und wie weit weg). Es darf aber nicht sein, dass Frau W aus Denzlingen, seit 45 Jahren auf dem Münstermarkt, die netten Norditaliener zum McDonalds schicken muß, wo diese doch zu gerne ihre Denzlinger Kohlräble - dünn geschnitten auf einer Scheibe Steinofenbrot - probiert hätten. Kann es sen, dass die jetzige uralte Marktsatzung den regionalen Erzeugermarkt auf der Nordseite ruiniert? Muss sie nicht umgehend aktualisiert werden?.
Ekkehard Kaier, 12.10.2007


 

36. Weinfest - Die Veranstalter sind hochzufrieden

Nicht jeden Tag hat die Sonne über dem diesjährigen Freiburger Weinfest geschienen — und den Vorhersagen nach wird sie es auch heute, am letzten Tag, nicht tun. Und doch ist ausgerechnet das 36. Weinfest auf dem Münsterplatz eines der erfolgreichsten, erzählt Bernd Dallmann, Chef des Mitveranstalters Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe (FWTM): "Das Wetter war 2006 besser, aber die WM hat uns Gäste abgezogen — in diesem Jahr ist es anders. Diesmal sind dank des Uni-Jubiläums viele Menschen in der Stadt, die genau so ein Angebot suchen und schätzen."

Genau das hat auch Barbara Schätzle vom Lehener Weingut Schätzle beobachtet: "Am Samstagabend waren sehr viele Almuni unterwegs." Die hatten die Gastgeber an den Ständen und in den Zelten auf dem Münsterplatz sich auch für den Sonntagmittag im Anschluss an den Alumni-Gottesdienst im Münster erhofft, aber wegen des regnerischen Wetters hielt es da nicht viele. Dennoch erklärt Weinexpertin Alixe Winter vom Haus des badischen Weines in der Alten Wache: "Im Grunde ist das diesjährige Wetter das perfekte Weinfestwetter — im vergangenen Jahr war es zu heiß." Auch Barbara Schätzle hadert keineswegs mit dem Wettergott, sondern erzählt, dass sich bereits am fünften Tag des sechstägigen Festes das Gelingen abzeichnet. Das sieht auch Hansjörg Dattler, der betont, dass das Konzept mit den großen Gastronomie-Zelten sich vor allem bei dem regnerischem Wetter sehr bewährt. Für Dattler zählt zu den größten Erfolgen dieses Weinfests, dass es ein so "friedliches und fröhliches Fest" sei. Auch schön: "Das Weinfest ist wieder zu einem Ereignis geworden, wo man sich trifft." Das tut hier auch Bernd Dallmann Jahr für Jahr mit seinen ehemaligen Kommilitonen, andere kommen für Betriebsausflüge oder Geburtstagsfeiern.
Sechs Tage währt das Weinfest, für das sich rund ums Münster seit Donnerstag etliche Veranstalter zusammengetan haben: Erzeugerbetriebe der badischen Weinwirtschaft, Winzergenossenschaften, Weingüter und Kellereien aus dem Markgräflerland, vom Kaiserstuhl, vom Tuniberg, aus dem Breisgau — kurz: alle Weinbaugebiete in und um Freiburg sind hier vertreten. Zahlen über den Erfolg des Weinfestes, liegen den Veranstaltern noch nicht vor, wohl aber sei festzustellen, dass auffällig viel von dem Angebot Gebrauch gemacht werde, diverse Weine zu probieren. "Es werden weniger Flaschen genommen, sondern es wird durchprobiert." Das hat auch Alixe Winter beobachtet: "In diesem Jahr gibt es gar nicht so einen erkennbaren Weinfestwein — es werden vielmehr die Sorten durchgetestet.
Julia Littmann, 10.7.2007, BZ

www.freiburger-weinfest.de

 

 

Ein Leben für den Käsekuchen: Stefan Linder

Stefan Linder, 38, wurde selbstständig weil er Angst hatte, ein Eigenbrötler zu werden. Droben auf der Rappenecker Hof, dem beliebten Einkehrlokal auf dem Wanderweg zum Schauinsland. Sechs Jahre lang lebte und arbeitete Stefan Linder als Pächter in tausend Meter Höhe, sechs Kilometer von der Zivilisation entfernt. Wenn es regnete oder der Nebel nicht weichen wollte, sah er tagelang keine Menschenseele. Doch wenn Gäste kamen, war sein Käsekuchen der Renner. Ein Kuchen wie eine Mahlzeit — nicht zu süß, nicht zu fest, aber sättigend. "Warum verkaufst du den Kuchen eigentlich nicht auf dem Münsterplatz?" , wurde er eines Tages von einem Gast gefragt. Warum eigentlich nicht? Die Idee ließ ihn nicht mehr los. "Ich musste es einfach testen." Vor fast fünf Jahren, in der Woche nach Ostern, traute sich der stille Schwarzwälder endlich: Er buk 50 kleine Käsekuchen, organisierte einen kleinen Klapptisch und stellte sich auf den Freiburger Münsterplatz. Und ein kleines Wunder geschah: Schon nach wenigen Stunden war alles weg. An guten Samstagen verkauft er heute schon mal 700 Stück. Der Erfolg war aus der Not geboren. "Wenn ich einen festen Job gehabt hätte, hätte ich diesen Schritt nie und nimmer gewagt" , sagt Stefan Linder ehrlich. Aber was konnte er schon verlieren? Ohne Kapital, ohne Backstube, ohne Logistik und ohne Geschäftsplan machte er sich mit nichts als einer Idee daran, sich eine Existenz aufzubauen. Das Rezept stammt aus einem uralten Emmendinger Kochbuch, gebacken wurde in den ersten Jahren bei einem Freund. Seine Verlobte und seine Mutter halfen ihm. Einfach war es nicht: Kuchen auf dem Münstermarkt? Den Konkurrenten wollten die alteingesessenen Bäcker und Konditoren so einfach nicht schlucken. Ein Café darf jeder eröffnen. Selbst gebackenen Kuchen über die Straße verkaufen, ist schon komplizierter. Die Schriftwechsel gingen hin und her, bis ein Kompromiss gefunden wurde. Stefan Linder, der gelernte Hotelkaufmann, darf Kuchen verkaufen, aber nur Käsekuchen. Kein Problem, sagt er: "Ich habe ein Produkt, und auf das konzentriere ich mich." So sicher war er sich nicht immer. Die ersten drei Jahre fragte er sich jede Woche aufs Neue, ob der Ansturm nicht von heute auf morgen zu Ende sein könnte. Doch es funktioniert immer noch: dienstags und mittwochs wird in der mittlerweile gemieteten Backstube produziert, am Donnerstag, Freitag und Samstag auf dem Münstermarkt verkauft. Und wo sieht sich der Jungunternehmer in zehn Jahren? "Ich habe eine Produktionsstätte auf der grünen Wiese, backe 2000 Käsekuchen in der Woche und beliefere vier Märkte in der Region mit Käsekuchen." Die bewährten Sorten, keine Experimente. Käsekuchen, tagein, tagaus Käsekuchen. Kann dies nicht sehr langweilig werden? Lindner schaut verständnislos. Er hat sein Glück gefunden.
Petra Kistler, 17.2.2007, www.badische-zeitung.de

 


 

Bäuerinnen und Bauern werden immer älter - alte Obstsorten immer seltener

Die derzeit älteste Bäuerin auf dem Bauernmarkt am Münsterplatz ist 83. Von den insgesamt 88 Bauern, die Woche für Woche als so genannte Selbsterzeuger auf dem Markt stehen sind 20 über 70. Und nochmal 20 sind über 60. Für die Kunden bedeutet das sozusagen sichtbare Tradition — und ein üppiges Angebot alter Sorten, nicht genormt, aber schmackhaft. Auf den Freiburger Bauernmärkten lässt sich über die Jahre feststellen: Wer von den ganz Alten nicht mehr kann, bleibt weg — und selten rücken Junge mit gleich viel Herzblut und ähnlichem Sortiment nach.

"Wer will denn heute noch 17 Stunden am Tag schaffen?" fragt Christa Merz. Aufstehen um halb sechs und nicht vor halb elf ins Bett - arbeiten ohne Pause: Die 63-Jährige aus Wildtal macht das täglich seit über 40 Jahren. Vor 30 Jahren hat sie beschlossen neben der Landwirtschaft auch noch auf den Markt zu gehen. Von da an kam zu Kindern, Garten, Acker, Mosten und Milchvieh auch noch das Backen und Marmeladekochen. Wer´ s auf geschmackvolles Obst abgesehen hat, ist bei Christa Merz bis heute richtig: Da gibt´ s zum Beispiel Goldparmäne und Geißhirtle, direkt von der Streuobstwiese. Die leckeren kleinen Äpfel und Birnen machen rein äußerlich nicht viel her — und erfordern wesentlich mehr Arbeit als die mittlerweile gängigen neueren Züchtungen. Für die Äpfel, sagt Christa Merz, schleppt man die 30-sprossige Leiter über die abschüssige Wiese — und rauf- und runterklettern muss man sie auch: "Eigentlich müssten die alten Hochstamm-Apfelsorten doppelt so viel kosten wie die neuen."

Mit den Bäuerinnen und Bauern altern auch die Obstbäume — das wird vermutlich das Aus für die Goldparmäne sein, erzählt man sich auf dem Markt, denn älter als hundert wird so ein Baum kaum und im übrigen: "Hochstamm ist nicht mehr angesagt." Immer weniger junge Landwirte halten mit dem gleichen Arbeitseinsatz gegen diesen Trend — wie Otmar und Christa Binder aus Forchheim. Seit mehr als zehn Jahren kommen sie auf den Bauernmarkt am Stühlinger Kirchplatz. "Wir kämpfen gegen den Strukturwandel" , erklärt der 45-jährige Otmar Binder. Der gelernte Landwirt liebt seinen Beruf, testet neue Sorten — allein 18 verschiedene Tomaten haben die Binders im Angebot — und rettet alte Sorten. Fast ausgestorben war die Kerbelrübe und seit 1880 züchterisch unverändert hat auch die blaue Kartoffel Violetta Seltenheitswert — und schmeckt, wie fast alle alten Sorten, besonders intensiv.

Intensiv schmeckt auch der gelbe Eierpfirsich, die Landsberger Renette oder die Stangenbohne Blauhilde, die auf Freiburgs Bauernmärkten längst seltener zu haben sind als Kiwi oder Andenbeere. Intensiv ist bei etlichen dieser alten Sorten jedoch auch der Anbau und der Aufwand für die Ernte. "In zehn Jahren wird sich das Gesicht unserer Bauernmärkte deutlich verändert haben", glaubt denn auch Marktmeister Michael Danner. Darauf deutet allein schon die Vormerkliste für den Münstermarkt hin: Von derzeit 180 Bewerbern sind keine zehn Selbsterzeuger. Solche wie die alten allerdings, fürchtet Michael Danner, sterben ohnehin aus: "Die sind phänomenal belastbar und stehen auch in hohem Alter noch bei Wind und Wetter da." Wie Emilie Trautwein aus Eichstetten, die seit 1950 Samstag für Samstag eigenes Obst und Gemüse feilbietet — "so lang es noch irgend geht!"

Alles vom 19.1.2005 lesen Sie auf www.badische-zeitung.de

Christa Merz am 7.10.2006 auf dem Münstermarkt Christa Merz am 7.10.2006 auf dem Münstermarkt

 


 

 

Gemüsestände auf der Kaiser-Joseph-Straße: Schlechtere Geschäfte

Blick nach Westen auf der Nordseite des Münsterplatzes am 19.5.2006: Sperrung Blick nach Westen auf der Nordseite des Münsterplatzes am 19.5.2006: Sperrung

Seit Montag gibt es Gemüse, Salatpflanzen, Blumen und Champignons auch auf der Kaiser-Joseph-Straße zu kaufen. Dorthin mussten Beschicker des Münstermarktes umziehen, nachdem die Absperrung vor dem Portal bis zur Einmündung der Münsterstraße und auf die Höhe des Historischen Kaufhauses ausgeweitet worden waren. Entlang des Gebäudes der BW-Bank besteht nur noch ein Durchgang für Fußgänger, hin zur Eisenstraße haben nur noch drei Anbieter Platz. Die Marktbeschicker kritisieren, dass sie erst am Mittwoch vergangener Woche darüber informiert worden waren. Entlang der Kaiser-Joseph-Straße — die Stände befinden sich im Bereich zwischen Münster- und Engelstraße auf der Höhe des Regierungspräsidiums - laufen die Geschäfte deutlich schlechter. Stefanie Metzger, Inhaberin von “Schlossberg-Pilze” , beklagt Umsatzeinbußen von 50 Prozent. “Ich konnte weder Kunden noch Zulieferer informieren” , sagt die Gärtnerin Mirjam Kost. “Diese Bauarbeiten sind doch lange Zeit geplant gewesen, warum informiert man uns so spät?” Schneller ging es aber tatsächlich nicht. Erst am 9. Mai habe sich ergeben, dass die Absperrung einen Radius von 30 Metern rund um den Turm aufweisen muss. “Wir betreten mit der Turmsanierung ja auch Neuland, was die Dimension angeht” erklärt Werkmeister Christian Leuschner. Zunächst habe sich die Münsterbauhütte an den Vorschriften der Berufsgenossenschaft für den Schornsteinbau orientiert, die bei der Höhe der Baustelle einen Radius von 12,5 Meter als ausreichend bezeichnen. “Das war aber nicht einzuhalten, weil der Münsterturm viele Vorsprünge aufweist” sagt Leuschner. “Wenn von dort oben ein Schraubenschlüssel herunterfällt, kann er auf seinem Weg nach unten seine Richtung ändern und weit ab aufkommen.” Die Münstermarktbeschicker stellen die Turmsanierung und den Zaun nicht in Frage. “Es ist eine Ausnahmesituation und es ist klar, dass wir Abstriche machen müssen” , sagt Mirjam Kost. Sie und andere hatten jedoch am Montag den Eindruck, dass die Mitarbeiter von Polizei und Gemeindevollzugsdienst gar nicht Bescheid wussten. Den Vorwurf mangelhafter Koordination weist Ralf Deckert, Sprecher der Freiburger Wirtschaft und Touristik, von sich und verweist auf das Amt für Öffentliche Ordnung. “Es kann schon sein, dass die Situation am Montag etwas verworren war” , sagt Petra Zinthäfner vom städtischen Presseamt. Nun aber sei geklärt, dass die Marktbeschicker über die Engelstraße die Kaiser-Joseph-Straße anfahren und über die Schiffstraße wieder verlassen können.
Am Samstag dieser Woche, wenn die Bauarbeiten ruhen, werden die Marktbeschicker ihre Stände wieder auf dem Münsterplatz aufstellen, vom 27. Mai an ist die weitläufige Absperrung beendet.

Alles von Silvia Faller vom 19.5.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

Fünf Wurstverkäufer auf dem Münsterplatz spendeten für Bürgerstiftung

“Mann, ist die lang!” Wenn Wurstverkäufer Gunter Uhl den Zollstock anlegt, ist er selbst überrascht: Die traditionelle “lange Rote” , die er auf dem Münsterplatz verkauft, misst stolze 35 Zentimeter. Viel mehr kann er nicht sagen, denn die Kundschaft drängelt. Gestern dienten die Würste nicht nur als Magenfüller, sondern auch einem guten Zweck: Die vier traditionellen Wurstanbieter auf dem Münsterplatz, Hauber, Hassler, Meier und Uhl, spenden die gesamten Tageseinnahmen der Freiburger Bürgerstiftung.

“Wir müssen zunächst bekannt werden” , sagt Hanna Lehmann, Gründungsmitglied der Stiftung, während sie in eine “lange Rote” beißt. “Dafür sind Aktionen wie heute genau das Richtige.” Zwei Euro kostet der Klassiker, der traditionell im Brötchen serviert wird. Und der Andrang ist groß, trotz bescheidenen Wetters. Der Freiburger Bürgerstiftung kommen hungrige Mägen gerade recht. Die Verwirklichung ihrer Ziele — Projekte im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich — können in Angriff genommen werden, sobald genug Kapital vorhanden ist. Momentan sind es rund 90 000 Euro, die nach ethisch-ökologischen Kriterien als Treuhandfonds angelegt worden sind. “Seit unserer Gründungsveranstaltung im Februar haben wir eine sehr gute Resonanz und viel Zuspruch erfahren,” erzählt Hanna Lehmann. Konkrete Pläne gebe es bereits - etwa Kurse für Migrantenkinder und deren Mütter sowie die Etablierung eines Zivilcourage-Preises für Jugendliche. “Am 1. Juni stellen wir beim Regierungspräsidenten den Antrag, offiziell als Bürgerstiftung anerkannt zu werden” , so Lehmann. Viele Passanten erkennen schnell, dass es auf dem Münsterplatz nicht nur um die Wurst geht. Bei Claudia Manz steht nach der “langen Roten” ein besonderer Nachtisch an: Die 50-Jährige trägt sich als Gründungsstifterin ein, “weil man in schlechten Zeiten einfach die Initiative ergreifen muss.” Ähnlich sieht es Hubert Weber: “Wenn ich bald in den Ruhestand gehe, möchte ich meine freie Zeit etwas Sinnvollem widmen” , sagt der 59-Jährige. “Bei der Bürgerstiftung kann ich meine Ideen sicher gut einbringen.”

Badische Zeitung Freiburg
Steve Przbilla, 11.5.2006 auf www.badische-zeitung.de

Anmerkung: Paul's Imbiss an der Münsterplatz-Südseite wurde in dem Artikel leider vergessen.
Ekke, 6.7.2006

 

Hui Yu, die Markt-Aushilfe vom Hasgartenhof

“Ein Leben, das meiner Seele gut tut” / Die Chinesin Hui Yu ist eine hochqualifizierte Betriebswissenschaftlerin - und ein glücklicher Mensch

Die Markt-Aushilfe von Hasgartenhof-Bäuerin Maria Gehri, ist selber auf dem Land groß geworden. Das Dorf, in dem ihre Mutter hauptsächlich für die Selbstversorgung ihrer großen Familie Gemüse anbaute und Hühner, Enten und Schweine hielt, liegt allerdings viele tausend Kilometer entfernt von Freiburg mitten in China. Die 34-jährige Hui Yu nämlich ist nahe der Millionenstadt Wuhan aufgewachsen, auf halber Strecke zwischen Peking und Hongkong. Das Leben in ihrem Dorf war einfach, sagt Hui Yu — ohne großen Luxus. Dass man schon als Kind in der Schule mit Tai Chi und Qi Gong und den Lehren des Konfuzius vertraut gemacht wurde, habe sie mit solcher Gelassenheit ausgestattet, dass sie nach stressigen Phasen immer wieder zu innerer Ruhe zurückfindet: “Aus mir selbst heraus, ganz ohne irgendwelche Übungen!” Eine Phase von Stress war für die sehr junge Hui Yu die Abschlussprüfung an der Wirtschaftsuniversität von Wuhan. Die legte sie 1993 ab, arbeitete dann ein Jahr lang bei der Bank of China — und kam 1994 als 22 jährige nach Freiburg. “Ich wollte unbedingt noch ein Auslandsstudium machen” , erklärt sie. Und dass das nach einem Deutschkurs auch gleich hier angegangen wurde, lag für Hui Yu nahe: “Ich bin zwar als Einzelkämpferin in eine fremde Stadt gekommen, aber ich habe ganz viel Unterstützung von sehr netten Menschen bekommen — und fühlte mich schon bald gar nicht mehr fremd hier.” Nur weniges war gewöhnungsbedürftig. Kaffee und Kartoffeln, beispielsweise. In China ist das Getränk der Wahl immer Tee und zu den Hauptgerichten gibt´ s Reis. Nudeln sind Frühstückszubehör und zwar gerne schon einer Hühnerbrühe. Und vor allem eines, betont Hui Yu freundlich, sei in China völlig anders: “Bei uns kauft man jeden Tag auf dem Markt frische Lebensmittel ein und bereitet sie frisch zu — auch, wenn man in einer Großstadt lebt.” Das hat sie beibehalten und auch den Kaffee hat sie nicht in ihren Getränkemix aufgenommen: “Ich bin sowieso ein sehr aktiver Mensch, ich brauche keinen Kaffee.”

Und aktiv ist Hui Yu tatsächlich. Nach ihrem Examen in Betriebswirtschaftslehre begann sie 2004 als Sekretärin am Pharmazeutischen Institut der Uni zu arbeiten. Eine Arbeit entsprechend ihrer hohen Qualifikation nämlich hätte ihr nicht die Freiheit gegeben, auch ihren vielen Hobbies nachzugehen. Schwimmen, Skifahren, Tanzen und Reisen gehören zu ihren großen Leidenschaften - und wandern, “natürlich am liebsten auf einen Berg.” Das wäre auch das Ziel ihrer aktuellen Traumreise: “Ich will in China Berge besteigen, bei denen die Baumgrenze anders als in den Alpen bei 2000 oder 3000 Metern liegt.” Heimweh hat Hui Yu überhaupt nicht: “Ich bin ein sehr glücklicher und zufriedener Mensch - was ich habe, freut mich, was ich nicht haben kann, beschäftigt mich nicht.” Viele Freunde in Freiburg, viele Unternehmungen und das Gefühl, hier am richtigen Fleck zu sein - alles stimmt: “Ich wüsste ja nicht einmal, wann ich überhaupt Zeit und Gelegenheit haben soll für Heimweh.”

So wenig Zeit auch bleibt, für die Mithilfe am Marktstand, muss es immer wieder mal reichen. Um sechs Uhr morgens geht es dann raus - wie für alle Marktleute bei Wind und Wetter. Anstrengend findet Hui Yu das nicht: “Ich habe zwar mein akademisches Leben, aber ich habe in mir auch diesen bäuerlichen Teil - und liebe es, mit den Bauern zusammen zu sein.” Und lockt die fließend mehrsprachige, unerschrockene junge Chinesin nicht auch eine Karriere? Hui Yu schüttelt entschieden den Kopf: “Große Reichtümer interessieren mich nicht, obwohl ich tatsächlich für sehr gut bezahlte Jobs qualifiziert wäre.” Nach was sie strebt? “Ich will ein gutes, menschliches Leben, mit guten Freunden. Eins, das meiner Seele gut tut.”

Badische Zeitung Freiburg
Julia Littmann, 10.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 

Kraut und Rüben bleiben - Kein Importgemüse auf der Bauernseite

Der Markt auf Freiburgs Münsterplatz soll auch künftig so sauber geordnet bleiben wie bisher. In einer nicht öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses haben sich die Mitglieder der Gemeinderatsfraktionen am 17.1.2005 mehrheitlich gegen eine Vorlage ausgesprochen, die darauf abzielt, den Anbietern des "Bauernmarktes" auf der Nordseite auch den Verkauf importierter Obst- und Gemüseprodukte zu gestatten.
Wie berichtet, hat die für den Markt zuständige "Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messen GmbH" (FWTM) dem Gemeinderat neue Richtlinien empfohlen, die es den "Erzeugern" winters erlauben würde, wie die Händler auf der Südseite auch angekaufte Produkte aus fernen Regionen anzubieten. Gegen die Öffnung des "Bauernmarktes" für Auslandsware haben sich indes nicht nur die Händler im Süden ausgesprochen, sondern auch die Mehrheit der Anbieter im Norden. Die Entscheidung hat der Gemeinderat am 25. Januar zu treffen. Im Hauptausschuss aber wurden nun bereits die Weichen gestellt. Martina Feierling-Rombach macht als CDU-Fraktionsvorsitzende klar: "Für eine Aufweichung wird's keine Mehrheit geben. Wir sind geschlossen dagegen." Maria Viethen, Fraktionsvorsitzende der Grünen: "Der Antrag hat keine Chance. Er würde die Identität des Münstermarktes zerstören." Die SPD-Fraktionsvorsitzende Renate Buchen betont: "Es darf und wird keine Änderung geben." Und Gerolf Staschull ist als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler gleicher Meinung. ....
Alles vom 19.1.2005 lesen Sie auf www.badische-zeitung.de

 

 

Nordseite des Marktes für Auslandsware öffnen?

Der Disput um den Münsterplatzmarkt wird nicht auf offenem Markt ausgetragen: In nichtöffentlicher Sitzung wird der Hauptausschuss des Gemeinderats am kommenden Montag über eine Vorlage der für den Münstermarkt zuständigen "Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messen GmbH" (FWTM) beraten. Diese zielt darauf ab, den "Bauernmarkt" auch für Tomaten, Kohlköpfe oder Spargelstangen aus Holland oder Zypern zu öffnen. Am 25. Januar 2005 hat dann der Gemeinderat seine Entscheidung zu treffen.

Weithin wurde die bisherige Satzung für den Markt auf dem Münsterplatz als vorbildlich gepriesen, da der Kunde hier dank der klaren Trennung zwischen der Händler- und der Erzeugermarktseite darüber im Bilde sei, ob er Plantagenware oder Produkte aus Breisgauer Feldern und Gärten kauft. Eine Umfrage der Händler auf der Südseite hat ergeben, dass das Gros der Kunden ebenso wie die Mehrheit der kleinen Erzeugerbetriebe auf der Nordseite die saubere Aufteilung zwischen beiden Angebotspaletten als Gewinn bringend erachtet. Fast 40 Anbieter auf der Nordseite haben per Unterschrift für eine Beibehaltung jener Satzung plädiert, die es den Erzeugern gestattet, von November bis April 30 Prozent ihres Sortiments anzukaufen, sofern die Ware aus der Region stammt.

Ein halbes Dutzend von Landwirten und Gärtnern mit Vollerwerbsbetrieben jedoch fordert energisch eine Öffnung der Nordseite für Auslandsware. Etwa der Denzlinger Walter Schwab. "Es ist doch längst gang und gäbe, dass bei uns winters ,unterm Tisch' ausländische Produkte vom Großmarkt angeboten werden." Die von der FWTM stillschweigend geduldete Praxis sollte "im Interesse des Friedens auf dem Münstermarkt legalisiert werden". Tatsächlich fand, wer suchte, in dieser Woche auf der "Bauernseite" viel Grünzeug, das nie und nimmer im Umkreis von 150 Kilometern herangewachsen sein kann. Und unter den Markttischen lagen Spankisten und Kartons mit spanischen, italienischen oder holländischen Aufschriften. Händler Bernhard Maar, seit 13

Jahren auf der Südseite, schwant Übles: "Wenn auch die angeblichen Bauern auf der Nordseite mal offiziell Auslandsware anbieten dürfen - südfranzösischen Blumenkohl oder Spargel -, dann bricht der so schön gegliederte Münstermarkt zusammen, und darunter leiden auch die Nebenerwerbslandwirte auf der Nordseite. Die nämlich können dann mit den fünf Großen nimmer konkurrieren." Gemüsebauer Gerald Burkhart aus Eichstetten, dessen Familienbetrieb schon seit 100 Jahren auf dem Münstermarkt präsent ist, pflichtet bei: "Wenn wir auf der Bauernseite nicht mehr auf regionale Produkte verpflichtet werden, wird der Markt sterben. Denn wer mit mit holländischen Tomaten, italienischen Broccoli oder französischem Peterle anrückt, kann billiger verkaufen. Das ist Wettbewerbsverzerrung! Dann verkommt der Bauermarkt zum Freiluftbasar." Und wenn Kunden dennoch winters auf Zucchini oder Paprika bestehen? "Dann muss man offen sagen: Leut', das gibt's zurzeit bei uns halt nicht. Geht in den Supermarkt! Und wer bei uns Importware verhökert, sollte eine Woche Marktverbot kriegen. Dann wär' Ruh'!"
Alles vom 15.1.2005 auf www.bzol.de

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es so richtig teuer. Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

© Freiburg-Schwarzwald.de, Kontakt,, Update 09.07.11