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Kartaus in Dreisamtal
Freiburg-Waldsee
 

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Blick nach Norden über Dreisam und Kartauswiesen hoch zur Kartaus am 29.10.2005
Blick vom USC nach Norden über die Dreisam (unterbelichtet tiefblau), Kartauswiesen (grün), Kartaus (weiß)  und Ottilienwald (schwarzwalddunkelgrün) zum Freiburger Himmel (manchmal wie hier blau) am 29.10.2005 (erinnern Sie sich?) Blick nach Südwesten zur alten Kartaus am 12.7.2007
 
  Blick nach Norden über die Dreisamt zur Kartaus am 30.7.2011 früh morgend
 

Trotz United World College UWC - der Kartausgarten muß erhalten bleiben!
 

Kartaus - Kulturlandschaft im Freiburger Osten

Kartaus 1998 oben links im Dreisamtal am Waldrand

Blick nach Norden zur Kartaus im April 2005

Blick übers Dreisamtal von Südost nach Nordwest: Kartaus oben links am Südhang des Hirzberges jenseits der Dreisam wunderschön gelegen- Mitte SC Freiburg

Blick nach Norden zur Kartaus
im April 2005
Stört Sie diese grüne Wiese wirklich?
  
  

Blick nach Norden zur Kartaus
am 29.10.2009 - Wirtschaftsgebäude
 
 
  

Blick nach Osten über den Bauerngarten der Kartaus im April 2005 Blick nach Norden zur Kartaus
Blick nach Norden in den Innenhof der Kartaus im April 2005 Blick nach Osten über den Bauerngarten der Kartaus im April 2005 Blick nach Norden zur Kartaus
am 29.10.2009
Blick nach Nordwesten über die Dreisamt zur Kartaus im April 2005 Blick nach Norden über die Dreisam zur Kartaus am 29.10.2005

  Blick nach Norden über die Dreisam zur Kartaus am 13.8.2011
 
Blick nach Nordwesten über die Dreisam und die wunderschönen Kartauswiesen hoch zur Kartaus im April 2005 - ungenutze Fläche?
   
Blick nach Norden vom Dreisamuferweg über die Dreisam zur Kartaus am 29.10.2005 - WARUM HIER WAS VERÄNDERN?
Blick nach Nordwesten über Dreisam und Kartauswiesen zur Kartaus am 11.5.2006 Tele-Blick von der Dreisam nach Norden zur Kartaus am 19.8.2006
Am Dreisamuferweg unterwegs nach Osten hoch zum Feldberg am 29.10.2005 Blick nach Nordwesten über Dreisam und Kartauswiesen zur Kartaus am 11.5.2006 Tele-Blick von der Dreisam nach Norden zur Kartaus am 19.8.2006
Blick nach Westen zur riesigen Platane an der Kartaus am 12.7.2007 Kartaus-Garten am 27.8.2009: Die 38 m hohe Naturdenkmal-Platane
  Blick nach Westen zur riesigen Platane an der Kartaus am 12.7.2007 Kartaus-Garten am 27.8.2009: Die 38 m hohe Naturdenkmal-Platane
Blick nach Westen zur Werkstatt von Spielmobil-Freiburg an der Kartaus Spielmobil bei der Kartaus am 12.7.2007
  Blick nach Westen zur Werkstatt von Spielmobil-Freiburg an der Kartaus Spielmobil bei der Kartaus am 12.7.2007
Blick nach Süden über den Kräutergarten der Kartaus (links) am 12.7.2007 Blick nach Norden zur Kartaus am 1.8.2007 - Sportplatzplanierung beginnt Blick nach Norden zur Kirche an der Kartaus am 2.4.2010
Blick nach Süden über den Kräutergarten der Kartaus (links) am 12.7.2007
 
Blick nach Norden zur Kartaus am 1.8.2007 - Sportplatzplanierung beginnt
 
Blick nach Norden zur Kirche an der Kartaus am 2.4.2010
 
Blick nach Süden über den Garten hinter der Kartau zur Kirche am 2.4.2010 Am Kartausbach 24.7.2010: "Pinkeln hoch 3" Blick nach Norden zu Spielmobil und  Kartaus-Kirche am 2.4.2010
Blick nach Süden über den Garten hinter der Kartaus zur Kirche am 2.4.2010 Am Kartausbach 24.7.2010: "Pinkeln hoch 3"
 
Blick nach Norden zu Spielmobil und  Kartaus-Kirche am 2.4.2010
Blick nach Norden zur Kartaus am 4.11.2010 - ein goldener Traumbaum
Blick nach Ost en an der Kartaus am 4.11.2010 Blick nach Norden zur Kartaus am 4.11.2010 - ein goldener Traumbaum Kartaus am 16.4.2011: Blick nach Osten zum Stromschlössle rechts
Kartaus am 16.4.2011: Blick nach Norden
 
Kartaus am 16.4.2011: Seiteneingang zum hinteren Garten - Obstbaum blüht Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Osten zu den Pferden
Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Norden zu den Schafen - Solarstrom für den Zaun Blick nach Osten ins Dreisamtal bei der Kartaus am 27.7.2011 - Gladiolen
Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Norden zu den Schafen - Solarstrom für den Zaun Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Osten zum Esel Blick nach Osten ins Dreisamtal bei der Kartaus am 27.7.2011 - Gladiolen
 
20.9.2011 20.9.2011  

Zu den Freiburger Naturdenkmalen zählt die mindestens 38 Meter hohe Platane an der Alten Kartaus.

Die Kartaus am Stadtrand von Freiburg liegt malerisch an einem Hang über der Dreisam. Nach der Gründungsurkunde und Chronik des ehemaligen Kartäuserklosters aus dem Jahre 1346 kamen die ersten Mönche aus Grenoble/Frankreich auf den St. Johannes-Baptistenberg nach Freiburg.
Mehr auf http://www.stiftungsverwaltung-freiburg.de/index.php?id=909

  
 

 

Altenpflegeheim Kartaus

Umzug ins Haus Katharina Egg am 8./9.12.2008: "Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Kartaus ziehen noch vor Weihnachten in das neue, moderne und sehr innovative - nach dem Wohngruppenkonzept arbeitende - Haus Katharina Egg auf dem Laubenhofgelände um“, erläutert Stiftungsdirektor Lothar A. Böhler.

Alle Zimmer mit Waschbecken, Gemeinschaftsräume, weitläufiger Park und Gärten in ruhiger Waldlandschaft, große Terrasse, fahrbarer Kiosk, Sozialdienst.
102 Zimmer (33 EZ, 27 DZ, 5 DZ mit Zusatzbelegung)
Träger: Allg. Stiftungsverwaltung
Kartäuserstraße 119, 79104 Freiburg, Tel 0761/2113-200, Fax 0761/2113-209
eMail kartaus@stiftungsverwaltung-freiburg.de

Zur Stiftungsverwaltung Freiburg >Senioren

Zum Pilzstand an der alten Kartaus >Lebensmittel
Neues Pflegeheim am Laubenhof heißt „Haus Katharina Egg“ >Senioren3 (25.2.2008)
Laubenhof wird zur Kartaus - Pflegeheim voraussichtlich 2009/2010  >Senioren2 (5.3.2005)
Kartaus mit bewegter Geschichte - Kloster, Gutshof und Altenheim >Senioren2 (27.6.2005)


 

Johannisheim am Hirzberg

Blick nach Westen zum Johannisheim am 4.11.2010 Blick nach Westen zum Johannisheim am 4.11.2010

Das Johannisheim wurde 1969 als Alten- und Pflegeheim in landschaftlich einmalig schöner Lage am Südhang des Hirzberges in Freiburg erbaut. Es bietet älteren Menschen ein zuhause im Alter, das auch dann noch lebenswert ist, wenn man der Pflege bedarf. Das Johannisheim ist heute ein Pflegeheim mit 103 Plätzen. Das Haus verfügt über 85 Einzelzimmer, 6 Doppelzimmer und 3 Appartements für Paare.

Kartäuserstraße 115, 79104 Freiburg, Telefon 0761 / 2113-100, Fax 0761 / 2113-118
Aufnahme: Frau Rautenberg-Züger
Wolfram Kurzman, Heimleiter, kurzmann.w@stiftungsverwaltung-freiburg.de
johannisheim@stiftungsverwaltung-freiburg.de

Zur Stiftungsverwaltung Freiburg

Hobbykünstlerbazar im Johannisheim neben Kartaus am 20.11.2011 >Senioren3 (27.11.11)

 

Schafe an der Kartaus

4.9.2010 Schafe in den Kartauswiesen am 15.4.2011: Blick nach Nordosten Schafe in den Kartauswiesen am 15.4.2011: Blick nach Norden
Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Norden zu den Schafen - Solarstrom für den Zaun
    Kartaus am 27.7.2011: Blick nach Norden zu den Schafen - Solarstrom für den Zaun

Eigentlich fast unvorstellbar, dass in den Wiesen rund um die Kartaus keine Schafe grasen. Das gelegentliche "Määääh" gehört dazu - unendlich gut fürs Gemüt.

Schafschur und Wolle spinnen >Kartaus1 (27.7.2008)



 

Klostergarten - Sanierung der Mauern im Kostergarten

17.7.2007   17.7.2007 - Blick nach Nordwesten zur Natursteinmauer an der Kartaus Freiburg
Blick nach Norden am 2.4.2010 - wunderschöne Mauer hinter der Kartaus Blick nach Nordwesten im Kartausgarten am 4.11.2010 Blick nach Nordosten im Kartausgarten am 4.11.2010
Blick nach Norden am 2.4.2010 - wunderschöne Mauer hinter der Kartaus Blick nach Nordwesten im Kartausgarten am 4.11.2010 Blick nach Nordosten im Kartausgarten am 4.11.2010

Die alte Kartaus ist umgeben von uralten Natursteinmauern, die teilweise zusammengefallen sind. Diese Mauern werden seit dem Jahr 2004 saniert - von drei Männern aus Nordhausen im Harz, die jeden Freitag und Montag die lange Strecke Freiburg-Nordhausen nach Hause fahren.
Steffen Hummitzsch, eMail: mathias at bd4.de
Sosa Sonderbau und Sanierung GmbH, Nordhausen / Harz, Tel 03631/476382

Bilder von Christophe Girardin im Klostergarten >Kartaus (5.9.2010)

 

Busfahrer Jean Luc - Ausflüge mit Esprit

Seine Fans neigen nicht zu spitzen Schreien und La-Ola-Wellen. Aber für die Menschen im Pflegeheim Kartaus ist Jean Luc Leicarrague ein Ereignis. Beziehungsweise, er macht es erst möglich. Der 44-jährige Franzose, der mit seiner Familie in Tiengen wohnt, ist Fahrer bei der Südbadenbus GmbH und holt die Bewohnerinnen und Bewohner ein- bis zweimal im Jahr zu einem Ausflug ab — jüngst in eine Strauße nach Jechtingen (übrigens unterstützt von den Frauen des Lions-Clubs Freiburg). Das ist ein aufwendiges Unternehmen: zuerst rückwärts den Bus die schmale Straße hoch zur Kartaus zirkeln,13 Rollstühle und 9 Gehwagen zusammenklappen und verstauen, 31 Menschen an ihren Platz bringen und unterwegs betreuen. Und das macht der Franzose mit Charme und Esprit. Die alten Männer und Frauen sowie die Pflegekräfte sind jedenfalls begeistert von Jean Luc, wie sie ihn nennen, und haben ihm kurzerhand einen einmaligen Titel verliehen: der beste Busfahrer der Welt.
24.10.2007


 

Kräutervormittag mit Heilkräuterfachfrau Ursula Bertsch
  

Kräutervormittag am 12.7.2007 im Kräutergarten hinter der Kartaus
Blick nach Osten - Kräutervormittag an der Kartaus am 12.7.2007 Ursula Bertsch präsentiert ihre Kräuter am 12.7.2007 hinter der Kartaus
Blick nach Osten - Kräutervormittag an der Kartaus am 12.7.2007 Ursula Bertsch präsentiert ihre Kräuter am 12.7.2007 hinter der Kartaus Bei diesem Angebot von Ursula Bertsch fällt die Auswahl wirklich angenehm schwer.
Brötchen mit eßbaren Blüten - Nachtkerze gelb, Boretsch blau, Malve lila und orangegelb Ringelblume
Eßbare Blüten - die Gourmetküche von Ursula Bertsch am 12.7.2007 Brötchen mit eßbaren Blüten - Nachtkerze gelb, Boretsch blau, Malve lila und orangegelb Ringelblume  
Kräutervormittag am 12.7.2007 im Kräutergarten hinter der Kartaus  
   
Kleinblättriges Weidenröschen alias Männerkraut Großblättriges Weidenröschen - als Männerkraut unwirksam Verblühtes Weidenröschen wurde zum Engelshaar

Am 12.7.2007 versammelten sich ungefähr 50 Besucher unter der großen Eiche hinter der Kartaus und warteten gespannt auf die Sozialdienst-Mitarbeiterin Ursula Bertsch, die als ausgebildete Heilkräuterfachfrau Heil-, Küchen- und Wildkräuter vorstellten wollte. Und die Erwartungen wurden erfüllt. Frau Bertsch stellte ihre Wildkräuter in der gemütlichen Halbrund unter dem mächtigen Baum vor, reichte wunderschön angerichtete Brötchen mit eßbaren Blüten und nahm die Besucher dann mit zu ihrem Kräutergarten zwischen Kartaus und Wald. Hier gab es viele Tips wie zum Beispiel:

Dost wirkt gegen das Böse. Am Eingang zum Garten links und rechts gepflanzt werden die bösen Dämonen garantiert abgewehrt. Im Gegensatz zum Dost bzw. Oregano wohnt im Holunder das Gute.

Brennessel sind wunderbar und vielseitig verwendbar. Erfreuen Sie Ihren Nachbarn mit dem Angebot, sein vermeintliches Unkraut - die Brennessel - zu jäten und zu entfernen.

Johanniskraut, das bekannteste teufelaustreibende Kraut, wirkt beruhigend - oftmals besser als synthetisch hergestellte Antidepressiva.

Weidenröschen lindern als Männerkraut bei Prostatabeschwerden, allerdings nur die kleinblättrigen Röschen während der Blütezeit (die mittel- und großlättrigen sind wirkungslos). Das heilkräftige Weidenröschen heißt kleinblütiges Weidenröschen und die nicht medizinische verwendete Art, die auch im Garten wächst, firmiert als rauhhaariges (oder zottiges) Weidenröschen.

Kräutertees von Garten und Wiese
Würziger und anregender Tee: Schafgarbe, Beifuß, Bohnenkraut, Dost (Oregano), Rosmarin, Johanniskraut, Minze, etwas Salbei, Thymian und Melisse

Lieblicher und entspannender Tee: Melisse, Johanniskraut, Malvenblüten, Rotklee, Rosenblüten, Brombeerblätter, Himbeerblätter, Ringelblumenblüten und etwas Lavendel.

Essbare Blüten: Rose, Nachtkerze, Dost bzw. Oregano, Rotklee, Salbei, Ringelblume, Malve bzw. Stockrose, Borretsch, Klatschmohn, Taglilie, Gänseblümchen, .....

12.7.2007

Kontakt: Ursula Bertsch, Heilkräuterfachfrau, Tel 0761/2113-200,
eMail sozialdienst.kartaus@stiftungsverwaltung-freiburg.de

 

 

Die Kartauswiesen sind keine "ungenutzte" Freifläche!

Dass in der BZ ein Redakteur, der sich für verkaufsoffene Sonntage stark gemacht hat, sich auch warm für die Nutzung der Kartauswiesen einsetzt, ist nicht verwunderlich. Es geht nämlich hierbei nicht um ein Rechtsproblem, sondern um eine grundsätzliche Denkweise. Es gibt immer noch allzu viele, die eine “ungenutzte” Freifläche, als da sind landschaftsgeschützte Feuchtwiesen in Wassereinzugsgebieten, Auwälder, Gartengelände  ein Dorn im Auge sind. Alles soll verfügbar gemacht werden zu Bebauung, zu Fun, Event und Spiel. Dass die Schönheit und der Lebenswert einer Stadt auch von ihren freien Naturgebieten abhängt, dieses Bewusstsein ist vielen verloren gegangen. Irgendwelche Ansprüche und sachliche Erfordernisse lassen sich immer herbeizaubern. Wer wird es etwa wagen, etwas gegen sportliche Betätigungen vorzubringen? Allzuviel ist bereits geopfert worden, wie gerade jetzt erst ein weiterer Teil des Mooswaldes. Der Gemeinderat sollte sich solchen Zumutungen, die immer wieder vorgebracht werden können, bis nichts mehr von innerstädtischen landschaftlichen Kostbarkeiten übrigbleibt, klaren Widerstand entgegenzusetzen.

BZ-Leserbrief vom 11.4.2006 von Manfred Kleehammer, Freiburg

  

 


Hilfe - die Kartauswiesen müssen freibleiben

Blick nach Osten - Dreisamuferweg beim SC-Stadion am 29.10.2005

sehr geehrte damen und herren, liebe freunde,
wie in den vergangenen tagen der presse - und auch dem bürgerblatt im stadtteil oberwiehre-waldsee - zu entnehmen war, gibt es seitens der universität starke bestrebungen, einen teil der kartauswiesen als spielfläche für den freizeitsport von studenten und anderen universitätsangehörigen auszubauen. zwar soll zunächst nur ein rasenplatz geschaffen werden - mit fußballtoren, die abends über die dreisam zurück ins gelände des sportinstitus getragen werden; wie realistish eine solche vorstellung ist, mag sich jeder selber ausmalen. im bürgerverein gibt es jedenfalls die ganz große sorge, dass dies nur der anfang einer entwicklung ist, deren weiteren verlauf man nicht mehr unter kontrolle hat. es ist sicher unverdächtig, wenn ich in der sache die vorsitzende der CDU-gemeinderatsfraktion zitiere, die davon spricht,
dass die kartauswiesen "unantastbar" seien.

damit dies so bleibt, sollte es eine starke öffentliche resonanz zu diesem thema geben. die wesentlichen argumente sind in einem brief zusammengefasst, den der vorstand des bürgervereins an OB und unirektor
geschrieben hat - aus dem die BZ gestern aber nur einen satz zitierte. er ist unten wiedergegeben. ich bitte herzlich darum, sich in leserbriefen an die BZ und die sonntagszeitung - oder auch an unser "bürgerblatt" zu wort zu melden und vehement für den erhalt der freien - nur landwirtschaftlich genutzten
kartauswiesen zu werben. natürlich wäre es auch hilfreich, direkt den OB und rektor jäger anzuschreiben.
vielen dank für ihre/eure/deine hilfe.
mit besten grüßen
helmut thoma

Helmut Thoma, Hallerstraße 3, 79117 Freiburg, Tel 0761/66336,
helmut.thoma@freenet.de

 

Heftiger Zwist um die Kartauswiesen

Die Uni will - wie vor 30 Jahren vereinbart - nördlich der Dreisam einen Rasenplatz bauen. Doch dagegen regt sich Widerstand

Die Universität will auf dem äußeren Rand der Kartauswiesen einen neuen Rasenplatz anlegen und beruft sich dabei auf alte Vereinbarungen mit der Stadt. OB Dieter Salomon (Grüne) erkennt diese Vereinbarungen an und unterstützt das Anliegen. Dagegen lehnt Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik (Grüne) den Standort ab und sucht derzeit nach einem alternativen Rasenplatz-Gelände. Auch die Grünen-Ratsfraktion und wohl auch auch die CDU wollen die Kartauswiesen nicht antasten — das wäre die Ratsmehrheit. Nun droht ein Streit zwischen Stadt und Uni. Schon jetzt ist die Stimmung an der Alma Mater gereizt, wenn es um das heiße Eisen “Kartauswiesen” geht: “Wir fühlen uns über den Tisch gezogen” , klagt Uni-Sprecher Rudolf-Werner Dreier. Angefangen hat alles mit einem Grundstückstausch im Jahr 1973 zwischen Uni und Stiftungsverwaltung respektive der Stadt: Landeseigene Flächen im Gewann “Kreuzsteinäcker” gingen an die Stiftungsverwaltung und wurden zu Wohnbauflächen. Die Uni bekam im Gegenzug einen Teil der Kartauswiesen zur Erweiterung ihres Sportgeländes. “Wir haben ein Filetstück gegen eine Wiese getauscht” , sagt Uni-Sprecher Dreier. Seither waren die Sportflächen in jedem Flächennutzungplan enthalten — in der Neuauflage, die derzeit in Arbeit ist, jedoch nicht. Mehr noch: Die Kartauswiesen haben mittlerweile den Status eines Landschaftsschutzgebietes erhalten.

Die Uni beharrt jedoch auf ihrem versprochenen Rasenplatz. “Wir haben nur zwei Außenflächen für 1200 Sportstudenten und für 4500 Studierende, die am allgemeinen Hochschulsport teilnehmen” , klagt Professor Albert Gollhofer, der Direktor des sportwissenschaftlichen Instituts. Im Vergleich zu anderen Universitäten, etwa Tübingen und Heidelberg, sei Freiburg bei den Sportflächen klar im Hintertreffen. Eine andere Möglichkeit als die Kartauswiesen sieht Gollhofer nicht: “Wir sind hier räumlich in der Zange.” Vor allem für den Freizeitsport der Studierenden werde der 96 mal 64 Meter große Zusatzplatz gebraucht. Der soll ein einfacher Rasenplatz ohne sonstigen Aufbauten sein. “Es geht hier nicht um einen Jux- und Gaudiplatz” , so der Direktor der Sportinstituts.

Oberbürgermeister Salomon sieht die Stadt gegenüber der Uni in der Pflicht. “Gegen einen einfachen Rasenplatz ist nichts einzuwenden” , meint der OB. Es könne planungsrechtlich festgeschrieben werden, dass keine Bauten errichtet werden dürfen. Der OB bekommt Schützenhilfe von Norbert Schröder-Klings, dem Leiter der Projektgruppe Integrierte Stadtentwicklung. Auch im Landschaftsschutzgebiet sei ein Rasenplatz zulässig, weswegen die Universität möglicherweise sogar einen Rechtsanspruch auf die “niedrigste Version” geltend machen könne. Schröder-Klings verweist auch darauf, dass die Uni viele Zugeständnisse machen musste: Statt zwei Plätzen darf nun nur ein Platz angelegt werden, die einst anvisierte neue Fußgängerbrücke über die Dreisam ist ebenfalls vom Tisch. Und auch die Grünfläche zwischen Sportinstitut und Dreisamuferweg — ursprünglich als Standort für eine Sporthalle vorgesehen — sei passé. Was die Kartauswiesen anbelangt, bleibt Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei ihrem Nein: “Wir müssen eine Alternative suchen, mit der der Uni vom Standard her mehr geholfen wäre” , sagt sie. Der Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee hat einen Brandbrief an OB Salomon und Uni-Rektor Wolfgang Jäger geschrieben: Der Bau eines Sportplatzes nördlich der Dreisam sei ein Sündenfall, der sich später weder rückgängig noch wiedergutmachen lasse. Der Bürgerverein befürchtet eine intensive Nutzung des Platzes: “In lauen Sommernächten dürften Zustände wie auf der Sternwaldwiese niemanden überraschen.”
Grünen-Stadtrat Eckart Friebis fürchtet, dass es nicht bei einem einfachen Rasenplatz bleiben wird: “Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.” Die nördliche Flussseite müsse Ruhezone bleiben. CDU-Fraktionschefin Martina Feierling-Rombach hält die Kartauswiesen insgesamt für unantastbar — und noch dazu das Terrain für einen Sportplatz für zu sumpfig und damit ungeeignet. Der Uni müsse geholfen werden — aber eben an einem anderen Standort.

Die Stadt ist in der Pflicht: Die Uni und die Kartauswiesen
Pacta sunt servanda - an Verträge muss man sich halten. Moralisch steht die Stadt deswegen in der Pflicht: Sie hat vor mehr als 30 Jahren beim Geländetausch einen guten Schnitt gemacht - und kann nun die Uni nicht im Regen stehen lassen, wenn diese jetzt ihre damals erworbenen Rechte einfordert. Wenn die Stadt einen besseren Platz für ein Rasenspielfeld als die Kartauswiesen findet, soll´ s allen Recht sein. Nur: Ein solches Ersatzgelände ist derzeit überhaupt nicht in Sicht. Es ist durchaus auch verständlich, dass die Uni die Zusatzfläche in der Nähe der vorhandenen Infrastruktur haben will. Dabei wurden der Hochschule schon Daumenschrauben angelegt. Die Erweiterungspläne sind auf eine Mini-Version geschrumpft, die das Kartauswiesen-Idyll schont. Der Rasenplatz ist dort geplant, wo er am allerwenigsten auffällt. Das Vorhaben widerspricht weder dem neuen Flächennutzungsplan noch dem Landschaftsschutz. Gegenargumente lassen sich nur finden, wenn man die Mini-Variante per Horrorszenarien zu einer Maxi-Version hoch reden will. Das schürt die Emotionen, verzerrt aber die Diskussion. Legt der Gemeinderat sein Veto gegen den Ballspielplatz nur deswegen ein, weil irgendwann einmal mehr daraus gemacht werden könnte (was rechtlich gar nicht möglich ist), muss er künftig konsequenterweise jeden Antrag auf Eröffnung eines kleinen Ladens ablehnen. Es könnte ja später mal ein riesiges Einkaufszentrum daraus werden

Badische Zeitung Freiburg
Joachim Röderer
, 4.4.2006 auf www.badische-zeitung.de

 


Brief des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee an OB und Unirektor



An den Rektor der Universität Freiburg, Herrn Prof. Dr. Dr. hc. Wolfgang Jäger
An den Oberbürgermeister der Stadt Freiburg, Herrn Dr. Dieter Salomon

Kartauswiesen

Magnifizenz, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir wenden uns heute an Sie in großer Sorge um die Zukunft der Kartauswiesen. Sollten Informationen aus dem Stadtentwicklungsausschuss zutreffen, so verlangt die Universität Freiburg, den vom Gemeinderat (in diesem Punkt einstimmig verabschiedeten) Entwurf zum Flächennutzungsplan (FNP) abzuändern und im Westen der Kartauswiesen einen 96 x 64m großen Ballspielplatz zu ermöglichen.
Wir möchten Sie mit diesem Schreiben herzlich und eindringlich bitten, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen. Uns ist zwar bekannt, dass zunächst nur eine offene Rasenfläche im äußersten Nordwesten
vorgesehen ist und eine spätere Ausdehnung nach Osten vertraglich ausgeschlossen werden soll; diese Details können uns aber nicht beruhigen. Es wäre wohl vermessen, Ihnen die Bedeutung der Kartauswiesen als enorm wichtigen und äußerst beliebten Naherholungsbereich darlegen zu wollen. Deren Reiz besteht - abgesehen von ihrem unvergleichlichen Landschaftsbild und ihrer unmittelbaren Stadtrandlage - nicht zuletzt im Kontrast zwischen dem südlichen Dreisamufer mit seiner hohen Nutzungs- und Aktivitätsdichte (Strandbad, Badenova - Stadion, Sportvereine PTSV - Jahn und FT
sowie die Sportinstitute der Universität) und der heute landwirtschaftlich genutzten, unbebauten nördli-chen Talaue, die sich trotz ihrer Nähe zu den südlichen Bereichen ihre Ruhe und Idylle weitgehend bewahrt hat.
Dabei erscheint uns das Anlegen einer bloßen Rasenfläche noch vergleichsweise unkritisch - die zu erwartende äußerst intensive Nutzung wird das Problem sein. Eine frei zugängliche Kickwiese in
dieser attraktiven Lage wird vom Nachmittag bis in die Dämmerung und über das ganze Wochenende eine große Anziehungskraft auf zahlloses Freizeitfußballer (und Fußballerinnen) ausüben; will man eine
Nutzung auf bestimmte Zeiten und Personengruppen beschränken, ist eine Einzäunung unumgänglich. Es bedarf darüber hinaus keiner ausufernden Phantasie, sich angesichts der unmittelbar angrenzenden
Straße und eines Bachlaufs Ballfangnetze vorzustellen, der erwartbare Andrang wird zu Ausweicheffekten in die benachbarten Wiesen und Felder (mit eingelagertem Biotop) und zu Parkproblemen für Kfz und Fahrräder führen, und in lauen Sommernächten dürften Zustände wie auf der Sternwaldwiese niemanden überraschen.
Wir sehen im Bau eines Sportplatzes nördlich der Dreisam einen Sündenfall, der sich später weder rückgängig noch wieder gut machen lässt. Nicht umsonst wurde vor Jahren ein ähnliches Ansinnen des Sport-Club Freiburg zurückgewiesen - obwohl damals zusätzliche ortsnahe Trainingsflächen für den Fußballbetrieb dringend benötigt wurden und dieser nachgewiesene Bedarf in Rufweite des Stadions fraglos optimal hätte verwirklicht werden können. Im Vergleich dazu scheint das Ansinnen des Sportinstituts jetzt wenig plausibel: Offenbar soll ja nicht eine zwingende
Erweiterungsmöglichkeit für den Trainings-, Lehr- und Forschungsbetrieb geschaffen werden. Wäre dies so, unsere Position wäre vielleicht eine differenziertere. Es ist nach unserer Kenntnis vielmehr erklärte Absicht, eine Spielwiese - für den allgemeinen studentischen Freizeitsport zu schaffen. Dies aber wäre nicht nur an fast jeder beliebigen anderen Stelle im Stadtgebiet möglich, sondern sogar vorteilhaft in jenen Stadtteilen zu realisieren, in denen sich Schwerpunkte des Lehrbetriebs oder des Wohnens von
Studierenden befinden. Die Oststadt wäre von daher nicht gerade die erste Adresse.
Zudem ist es für uns ein Widerspruch, wenn einerseits dieser Feierabendsport nach Ende des Lehrbetriebs stattfinden soll andrerseits aber in dieser Zeit die ausgedehnten Trainingsflächen des Sportinstituts nicht mehr genutzt werden, und es kann aus unserer Sicht nicht angehen, dass organisatorische Fragen wie die Anwesenheit von Hausmeistern den Ausschlag geben, wenn es um eine
derart sensible Frage geht wie hier. Nun ist uns auch die belastete Vorgeschichte der fraglichen Fläche
bekannt. Ein Grundstückstausch vor Jahrzehnten kann aber heute nicht als entscheidendes Argument herangezogen werden, um die Stadt Freiburg moralisch in die Pflicht zu nehmen - wie dies
augenblicklich offenbar versucht wird. Im übrigen werden es auch viele andere (und überwiegend private) Grundstückseigentümer hinnehmen müssen, dass der neue FNP früheres Bauerwartungsland�
zurückstuft � und damit ein erheblicher Wertverlust eintritt. Nicht umsonst aber hat der Gesetzgeber Schadensersatzansprüche für solche Fälle ausgeschlossen. Unter Abwägung aller Aspekte kommen wir jedenfalls zu dem klaren Ergebnis, dass die ins Gespräch gebrachte Nutzung von Teilen der Kartauswiesen als Spiel- und Sportfläche unterbleiben muss. Aus guten Gründen hat die Stadt ein solches Ansinnen bisher stets vereiteln können. In einer Pressemitteilung vom 4.11.2004 hat die
Stadt Freiburg erklärt: "Die im FNP von 1980 dargestellte Unisportfläche auf den Kartauswiesen wird aus ökologischen Gründen nicht mehr in den neuen FNP übernommen." Nach unserer Überzeugung sind heute keine Gründe erkennbar, um von dieser klaren Position abzuweichen. Im übrigen existieren seit Jahren Pläne für eine naturnahe Umgestaltung der Dreisam im Bereich der Kartauswiesen - als mögliche Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe, die beim Bau des 3. und 4. Gleises der Rheintalbahn stattfinden.

Auch vor dem Hintergrund dieser möglichen Entwicklung erscheint uns die geplante Maßnahme fragwürdig. Wir möchten daher Sie, sehr geehrte Herren, Magnifizenz und Oberbürgermeister, dringend bitten, gemeinsam nach einer anderen Fläche im Stadtgebiet zu suchen, auf der studentischer
Freizeitsport stattfinden kann. Wir würden darüber hinaus über die AFB gerne alle Anstrengungen unternehmen, Sie bei dieser Suche zu unterstützen. Für ein Gespräch stehen wir jederzeit gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Sieß
1.Vorsitzende

Freiburg, 24. März 2006
Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee e.V., Glareanstr.4, 79102
Freiburg, T/F: 70387843, e-mail:
info@oberwiehre-waldsee.de


Kartaus - müssen die Ordensfrauen das Altenheim verlassen?

Werden die letzten vier Ordensfrauen im Juni das Altenheim Kartaus verlassen müssen? Dürfen sie bleiben? Oder wird ihnen, wie kürzlich geschehen, ein weiterer Aufschub gewährt? Dies ist die bange Frage, die sich die dort lebenden alten Menschen und deren Angehörige stellen. Initiiert von zwei engagierten Frauen, kämpft eine Bürgerinititative mit Vehemenz für den Verbleib der Ordensfrauen. Anhand von Flugblättern macht sie auf die klösterliche Anordnung, "die allen Betroffenen großen Kummer bereite", aufmerksam. Die Klosterfrauen möchten gerne bleiben und nach jahrzehntelangem segensreichem Wirken auch ihren Lebensabend in den Dienst der Alten und Kranken stellen.

Das Altenheim Kartaus wurde im Jahre 1897 von der Heilig-Geist-Spitalstiftung für bedürftige alte Menschen gegründet. Seit seinem Bestehen sind hier die Barmherzigen Schwestern "vom heiligen Vinzenz von Paul" tätig. Ein Orden, der sich seit Jahrhunderten ganz in den Dienst der Armen, Kranken und Schwachen stellt.



 "Morgens um fünf stehen die Schwestern auf und abends um zehn Uhr begeben sie sich zur Ruhe. Sie haben eine sechzehnstündige Arbeitszeit und opfern dazu oft einige Stunden der Nachtruhe, wenn Kranke rufen oder Sterbende jemand haben müssen, der mit ihnen betet, bis sie den letzten Seufzer getan". So beschrieb im Jahre 1897 der Pfarrer, Dichter und Hausgenosse Heinrich Hansjacob die Arbeit der hier lebenden Schwestern. 

Eine Aussage, die auch heute, nach fast 100 Jahren, ihre Gültigkeit nicht verloren hat. Noch immer sind die Schwestern rund um die Uhr im Hause und sofort zur Stelle, wenn Beistand, Trost und Hilfe gebraucht wird. Dennoch die Zeiten haben sich geändert. Der Orden hat Nachwuchsprobleme. Immer weniger Frauen entschließen sich zu einem Leben in der Ordensgemeinschaft. Dies ist nach Aussage der Generaloberin Birgitta auch ein Grund, weshalb seit Jahren nach und nach Schwestern aus ihren Arbeitsbereichen zurückgezogen und Stationen gekündigt werden. In den letzten Jahren seien 31 Stationen aufgelöst worden. Leider gebe es auch für die Schwesternstation der Kartaus keine Zukunftsperspektive. Außerdem, so die Generaloberin, müsse sich fast jeder Mensch, der alt werde, von seiner Arbeit und ihm Liebgewordenes trennen. Das sei meist schwer. Eine Schwester könne und müsse sich gemäß der Lebensordnung der Ordensgemeinschaft auf diesen Abschnitt vorbereiten. Sie wisse, daß jeder Arbeitseinsatz zeitlich begrenzt sei, und darauf habe sie sich in der von ihr freigewählten Lebensform eingelassen. 

Schwester Katharina, die noch jüngste der vier Schwestern in der Kartaus, werde dringend in einer ordenseigenen Einrichtung gebraucht. Die drei anderen Schwestern könnten in ihrem Alter zwischen 70 und 75 Jahren nicht in der Kartaus verbleiben, weil sie bereits jetzt auf die Hilfe dieser Schwester angewiesen seien. Außerdem nehme der Orden die Fürsorgepflicht für alte Schwestern in eigenen und nicht in fremden Einrichtungen wahr. Die betroffenen Schwestern allerdings sind, wie aus gut informierten Kreisen berichtet wurde, über diese klösterliche Verfügung sehr verzweifelt. Die Kartaus ist ihnen in den vier Jahrzehnten ihres Wirkens zur Heimat geworden. Darüber hinaus schmerze sie der Gedanke, die Heimbewohner, die großes Vertrauen zu ihnen hätten, verlassen zu müssen. Gebrechlich, alt und teilweise verwirrt bräuchten diese Menschen viel Zuwendung und seelsorgliche Betreuung und diese könnten sie, so meinen die Schwestern, auch wenn ihre Kräfte etwas nachlassen, noch immer gewährleisten. 

Der Direktor der Stiftungsverwaltung Lothar Böhler bedauert ebenfalls den beabsichtigten Abzug der Schwestern. "Die Kartaus ist unverwechselbar mit den Schwestern verbunden. Ihr sich abzeichnender Abzug bedeutet einen schwerwiegenden Einschnitt in der Tradition und Geschichte der Kartaus" schrieb er in einem Brief an die Generaloberin. Ferner erinnerte er daran, daß die betroffenen Schwestern schon sehr lange in der Kartaus wohnen und arbeiten. Aus menschlichen Gründen bat er darum, den Schwestern etwas mehr Zeit zu lassen, und den ursprünglich auf den 31. Dezember 95 festgelegten Auszug auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Inzwischen wurde den Schwestern ein Aufschub bis zum 30. Juni gewährt. 

Böhler wies alle Vermutungen, "der Abzug der Schwestern komme für die Stiftungsverwaltung nicht ungelegen, weil sie die Schwesternwohnung anderweitig verwenden möchte", weit zurück. Bei der dringend notwendigen großen Umstrukturierung der Kartaus spielten die Räumlichkeiten der Schwestern so gut wie keine Rolle. Außerdem, so betonte er, sei es nicht der Stil der Heiliggeist - Spitalstiftung, Schwestern wegzuschicken, die sich durch ihre aufopfernder pflegerischer und seelsorglicher Arbeit verdient gemacht hätten. Allerdings könne die Stiftungsverwaltung dem Orden auch keine Vorschriften machen. Nach all den Jahren der guten Zusammenarbeit, meint Böhler, sei es gewiß nicht sinnvoll sich in die klösterlichen Interna einzumischen. In der Vergangenheit hätten viele der Schwestern wunschgemäß ihren Lebensabend in der Kartaus verbringen dürfen und dem stehe zumindest seitens der Stiftungsverwaltung auch heute nichts im Wege. Die Einzigen, die sich zu diesem Problem nicht äußern wollten waren die betroffenen Ordensfrauen selbst. Sie schweigen und werden sich, wenn nicht doch noch ein Wunder geschieht in klösterlichem Gehorsam den Anordnungen ihrer Oberen beugen müssen.
Anita Hohler, Oktober 1996

 

Kartaus - Führung durch ein modernes Pflegeheim

Die Kartaus ist viel besser als ihr Ruf. Vom einstigen Armenhaus der Stadt hat sie sich längst zu einem modernen Pflegeheim entwickelt. Davon konnten sich jetzt die Bürgerinnen und Bürger überzeugen, die auf Einladung des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee an einer Führung durch die altehrwürdigen Räume teilgenommen haben.

Die gute Stube des Hauses, das Hansjacobzimmer, war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Bürgervereinsvorsitzende Thomas Oertel die Veranstaltung eröffnete. Anschließend lud Berthold Pfeifer, seit Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kartaus, zu einem Ausflug in die bewegte Geschichte des ehemaligen Kartäuserklosters ein.

Die Kartaus wurde 1346 von aus Frankreich kommenden Kartäusermönchen gegründet. Der damalige Bürgermeister Johannes Snwelin, Ritter zu Freiburg, stellte den Mönchen das hierzu benötigte Gelände, Geld und von fünf Pfründe zur Verfügung. In ihrer 650 jährigen Geschichte beherbergte die Kartaus bedeutende Persönlichkeiten. Unter ihnen der Prior Georg Reisch. Er trat im Jahre 1496 dem Orden bei, war Hochschullehrer an der Universität Freiburg , Beichtvater des österreichischen Kaisers Maximillian I. und berühmtester Kartograph seiner Zeit. Viele Jahre später von 1895 bis 1918 lebte der Pfarrer, Heimatdichter und Regimekritiker Heinrich Hansjacob in der Kartaus. Im Laufe der Jahrhunderte überdauerte das Kartäuserkloster mehrere Kriege und Katastrophen.

Große Verwüstungen wurden im dreißigjährigen Krieg angerichtet. Unwiederbringliche Verluste verursachte 1780 ein Brand, bei dem die reichhaltige Bibliothek der Kartäusermönche bis auf wenige Kostbarkeiten zerstört wurde. Die Auflösung des Klosters erfolgte schließlich im Jahre 1782 im Auftrag von Joseph II. Der Sohn der österreichischen Kaiserin Maria Theresia ließ in seinem Bestreben die Kirche zu entmachten und sie dem Staat unterzuordnen rund 800 Klöster schließen (Freiburg stand seit 1368 unter österreichischer Herrschaft und war von 1648 bis 1805 Sitz der vorderösterreichischen Regierung).

Nach Schließung des Klosters ging die Kartaus in privaten Besitz über. Im Jahre 1895 erwarb die Heiliggeistspitalsiftung das Anwesen für eine halbe Million Mark und richtete hier 1897 ein Heim für bedürftige alte Menschen ein. Im gleichen Jahr nahmen die Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul die Arbeit in der Kartaus auf. Insgesamt 99 Jahre waren sie um das leibliche Wohl und um das Seelenheil der hier lebenden alten Menschen bemüht. Am 1. Juni 1996 schließlich, mußten nach einer sehr umstrittenen Entscheidung des Ordens die letzten vier Klosterfrauen die Kartaus verlassen. In den vergangenen 99 Jahren waren 108 Ordensfrauen in der Kartaus beschäftigt. Am längsten lebte hier die tatkräftige Oberin Maria Dolorosa. Sie war von 1920 bis zu ihrem Tode im Jahre l980 in der Kartaus tätig und hat sich besonders während der Notzeiten vor und nach dem zweiten Weltkrieg in vorbildlicher Weise für die ihr anvertrauten alten Menschen eingesetzt.

Aus den Satzungen der Heiliggeistspitalanstalt von 1897 geht hervor, daß es früher eine strenge Haus- und Arbeitsordnung für die Insassen gab. Nach dem Motto, die Arbeit erhalte den Menschen gesund und froh, wurden alle noch leistungsfähigen Stiftlingen zur Pflege der kranken Mitbewohner und zur Arbeit in Haus und Garten herangezogen.

Diese Zeiten sind natürlich längst vorbei. Aber leider hafte der Kartaus noch immer der Ruf des Armeleuteheims an, berichtete Heimleiter Jacob Mohr. Die Freiburger Bürger hätten ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Kartaus. Einige lehnten die Kartaus völlig ab, andere wiederum schätzten die sorgfältige Pflege und vor allem aber die Vielfalt der sozialen und kommunikativen Angebote der Kartaus. Außer den Pflegekräften seien drei Sozialarbeiterinnen bemüht, die hier lebenden Menschen in den Alltag miteinzubeziehen, sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten geistig und körperlich zu aktivieren und ihnen in hohem Maß ihr Recht auf Selbstbestimmung zu gewährleisten. Nach all diesen Informationen, einem Rundgang durch das freundlich gestaltete Haus und Gesprächen mit Heimbewohnern waren die überwiegend älteren Veranstaltungsteilnehmer sichtlich beeindruckt. Der Besuch in der Kartaus, so meinten sie, habe dazu beigetragen Vorurteile und auch Ängste vor einem vielleicht einmal notwendig werdenden Aufenthalt in einem Pflegeheim abzubauen.
Anita Hohler 10/1996

 

 

Heinrich Hansjakob und die Kartaus

Als die Heiliggeistspitalstiftung 1894 die Kartaus ankaufte um ein Altenheim für die Stadt Freiburg einzurichten, konnte Hansjakob, vermittelt durch seinen Freund Oberbürgermeister Otto Winterer, die drei Zimmer der Priorwohnung im ehemaligen Kartäuserkloster anmieten. Diese ließ er wohl unter Beratung des erzbischöflichen Baudirektors Max Meckel, mit dem er auch bei der Renovierung von St. Martin zusammenarbeitete, im neugotischen Stil ausstatten. Nicht nur daß diese Stil am Ende des 19. Jahrhunderts in Freiburg besonders gegenwärtig war, er mußt auch in besonderem Maße einem Geistlichen entsprechen. Zudem spiegelt die sog. Tyroler Bauerngotik Hansjakobs Vorliebe für die Volkskunst wieder.
http://www.schaefer2day.de/Hansjakob/Kartaus.htm

Fast zwei Jahrzehnte (von 1884 bis 1913) besaß der Schriftsteller und Pfarrer Dr. Heinrich Hansjakob (1837-1916) eine Wohnung im barocken Klostergebäude der Kartause, die er sich 1897 im historischen Stil der Neugotik einrichten ließ. In den zum Teil original erhaltenen, jüngst originalgetreu restaurierten und nun wieder zugänglichen Räumen schrieb er die meisten seiner über 70 Bücher, die wertvolle Zeugnisse zur oberrheinischen Volks- und Landeskunde darstellen. An diesem authentischen Ort wird das Leben des Theologen, Historikers und Politikers dokumentiert, vor allem aber wird sein Wirken als Reise- und Volksschriftsteller, als Schilderer Schwarzwälder Lebensart und Freiburger Lokalgeschichte um 1900 veranschaulicht. Die in den Räumen des kunstsinnigen Pfarrers erhaltenen Kunstwerke spiegeln nicht nur den damaligen Zeitgeist wider, sondern auch seine persönliche Gesinnung. Hansjakob war eine verdienstvolle Persönlichkeit der Stadt Freiburg, in der er von 1859 bis 1862 und von 1884 bis 1913 lebte.  Die gezeigten, historischen Einrichtungsgegenstände aus dem Besitz Hansjakobs konnte das Augustinermuseum Freiburg nach 1916 erwerben. In Hansjakobs ehemaligem "Salon" wurde mit Text- und Bilddokumenten eine umfassende Lebens- und Wirkungsgeschichte des Schriftstellers eingerichtet.

 


 

Kartaus-Links

Kartaus- Geschichte
http://www.himmelsbach-reinigung.de/Pfad/Details/Kartaus.htm

Pflege und Betreuung in der Kartaus von Sebastian Moser - viele Infos
http://www.rfgs.de/Waldsee_Referat/index.html

 

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© Freiburg-Dreisamtal.de, Kontakt,   Update 09.02.12