Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Tunsel bei Bad Krozingen

im nördlichen Markgräflerland 
      
 

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Tunsel, Schmidhofen, Pfohlacker, Schrennen

Spargelernte zwischen Tunsel und Schlatt am 1.Mai 2008
Spargelernte zwischen Tunsel und Schlatt am 1.Mai 2008


 

Tunsel
 

Blick nach Westen zur Maria-Hilf-Kapelle westlich Tunsel am 6.5.2007 Blick nach Südosten auf Tunsel am 6.5.2006 Blick nach Norden zum Rebberg bei Tunsel am 6.5.2007
Blick nach Westen zur Maria-Hilf-Kapelle westlich Tunsel am 6.5.2007 Blick nach Südosten auf Tunsel am 6.5.2006 Blick nach Norden zum Rebberg bei Tunsel am 6.5.2007
Blick vom Bergle 240 m bei Tunsel am 1.5.2008 nach Nordosten über den Bad Krozinger Rebberg zum Schauinsland Blick vom Bergle 240 m bei Tunsel am 1.5.2008 nach Westen zum Erdbeerfeld Burghöfe
Blick vom Bergle 240 m bei Tunsel am 1.5.2008 nach Nordosten über den Bad Krozinger Rebberg zum Schauinsland Blick vom Bergle 240 m bei Tunsel am 1.5.2008 nach Süden über den Ort
 
Blick vom Bergle 240 m bei Tunsel am 1.5.2008 nach Westen zum Erdbeerfeld Burghöfe bis zu den Vogesen
     
     

Um Tunsel gibt es Spargel und Erdbeeren in Hülle und Fülle.

 

Gänse von Martin Cammerer - ohne Stopfleber und Federnrupfen

Noch schnattert es und flattert es im Stall von Bauer Martin Cammerer in Bad Krozingen-Tunsel. Aber bald wird wieder Ruhe eingekehrt sein. Cammerers letzte noch lebende Gänse und Enten werden bald auch den Weg ihrer Artgenossen gegangen sein. Auch sie müssen ihr Leben lassen, um zum Festtagsbraten für die Feiertage zu werden.

Manchmal tun ihm die Tiere schon ein bisschen leid. Cammerer hat sich für das Foto eine seiner Gänse geschnappt und hält sie jetzt im Arm. „Die haben ja schon auch Persönlichkeit“, meint er und versenkt seinen Finger im dichten Federkleid des Vogels. Seit über 20 Jahren macht er nun schon in Geflügel, hält er Gänse, Enten, Puten und Hähnchen. Das Geschäft mit den Enten und Gänsen ist ein Saisongeschäft, das vom Martinstag bis Weihnachten dauert. Aus dem Ei schlüpft bei Cammerer keine Gans. Die Tiere kommen im Sommer als vier Wochen alte Jungtiere von einem Zuchtbetrieb aus dem Sauerland nach Tunsel. Bis Martini und Weihnachten haben sie mit fünf bis sechs Kilo das ideale Schlachtgewicht erreicht. „Danach werden sie nur noch fett“, weiß Cammerer. Damit ihr Fleisch mager und fest bleibt, füttert er die Vögel mit einer Mischung aus Weizen und Mais aus eigenem Anbau. Obendrein bekommen sie noch Reste aus dem Gemüseanbau, dem Hauptstandbein des landwirtschaftlichen Betriebes, zu fressen.
Ein Gänsehalter aus Deutschland ist zu einer fast ausgestorbenen Spezies geworden – fast 90 Prozent der traditionell zu Weihnachten verspeisten Vögel stammen aus Polen und Ungarn und kommen als Tiefkühlware zu uns. Wie wachsen die Tiere in Osteuropa auf? Cammerer zufolge bekommen sie dort oft Abfälle aus der Lebensmittelindustrie zu fressen. Bei der Ware von dort sei das Fleisch oft nur die billige Zweitverwertung der Tiere. Polnische und ungarische Mastbetriebe hätten ein viel größeres Interesses an ihrer Leber, die sie unter tierquälerischen Bedingungen zu einem Vielfachen ihrer natürlichen Größe anwachsen lassen. Man kennt die schrecklichen Bilder: Wie den Gänsen bis zu 50 Zentimeter lange Metallrohre in den Hals gesteckt werden und daraus der Futterbrei heraus quillt, in einer Menge, die den natürlichen Kalorienbedarf des Tieres um das Fünffache übersteigt. Bei der auch bei uns beliebten Delikatesse der Gänsestopfleber handelt es sich ja um nichts anderes als durch ein durch Überfressung krankhaft angeschwollenes Organ. „In Deutschland und anderen europäischen Staaten ist das Stopfen schon nicht mehr erlaubt, in Polen und Ungarn aber schon“, erzählt Cammerer.

Seine Tiere sind, seit es kalt geworden ist, im früheren Schweinestall untergebracht, auf Stroheinstreu und in Gruppen, die klein genug sind, dass ihnen noch Platz zum Herumlaufen bleibt. Bis St. Martin halten sie sich auch noch im Freien auf. Aber mit Winterbeginn entwickeln die Tiere, um sich vor der Kälte zu schützen, neue kleine Federn. Cammerer will das mit ihrer Stallhaltung verhindern, aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Denn diese kleinen Federn sind nach der Schlachtung nur mit großem Aufwand aus der Haut zu bekommen. „Wir wollen einen möglichst optimalen Schlachtkörper“, sagt der Tunsler Gänsehalter. Nebenan, im bis unter die Decke gefliesten Schlachtraum, steht eine Maschine mit vielen schwarzen Gumminoppen daran. Hier kommen die getöteten Tiere hinein und die Noppen ziehen die Federn heraus. Mit den Federn fängt Cammerer übrigens nichts an. Verwertbar seien ohnehin nur die hochwertigen Daunen, die auf der Brust wachsen. Und wenn man an diese herankommen will, muss man sie den Tieren bei lebendigem Leib herausrupfen. Auch das ist in den riesigen Mastbetrieben in Polen und Ungarn üblich. Da Cammerer auf die Verwertung der Federn verzichtet, bleibt seinen Tieren dieser Schmerz erspart.
All das bleibt natürlich nicht ohne Folgen für den Preis. 12,90 Euro pro Kilo kostet Cammerers Ware. Er weiß: Für das Geld gibt es im Supermarkt fast schon eine ganze polnische Gans. Dafür haben seine Kunden die Gewissheit, dass die Tiere artgerecht gemästet wurden. Es braucht keine teure Energie für die Tiefkühlung. Und es fallen keine Transportwege an – mal abgesehen von den wenigen Kilometern zwischen dem Hof in Tunsel und den Verkaufsläden in Bad Krozingen und Neuenburg, wo das Geflügel am Stück oder zerlegt in Keule und Brust angeboten wird.

Hans Christof Wagner, 21.12.2008, www.der-sonntag.de

 

LEA-Mittelstandspreis soziale Verantwortung für Agriforum von Cammerer

Auf Tobias will keiner mehr verzichten  /
Beatrix und Martin Cammerer aus Tunsel werden mit dem "Mittelstandspreis für soziale Verantwortung" ausgezeichnet

Anerkennung für ihr soziales Engagement wurde Beatrix und Martin Cammerer aus Tunsel zuteil. In ihrem landwirtschaftlichen Betrieb beschäftigen sie Tobias (20), der ihnen trotz seiner Mehrfachbehinderung eine wertvolle Arbeitskraft mit inzwischen fester Anstellung ist. Um ihre guten Erfahrungen mit ihrem jungen Mitarbeiter weiterzugeben und anderen Arbeitgebern Mut zu einem ähnlichen Schritt zu machen, bewarben sie sich um den "Mittelstandspreis für soziale Verantwortung" , der in Stuttgart in einer Feierstunde verliehen wurde. "Leistung — Engagement — Anerkennung", kurz "LEA" ; so lautet der etwas sperrige Name des Mittelstandspreises für soziale Verantwortung, den das Land zusammen mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg alljährlich vergibt. Die Cammerers waren mit ihrer Firma "Agriforum" einer von 180 Betrieben, die der Einladung zur Teilnahme gefolgt waren. Bereits im Dankschreiben dafür wird deutlich, dass "alle 180 Bewerber Gewinner" und bei der Preisverleihung in Stuttgart herzlich willkommen seien. "Die Caritas und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg verleihen dem Bauernhof Cammerer Agriforum GmbH in Bad Krotzingen (!) den Titel ,Sozial engagiert 2008 und danken für das gesellschaftliche Engagement" heißt es in der Urkunde. Unterschrieben ist sie vom Rottenburger Bischof Gebhard Fürst, für das Wirtschaftsministerium von MdL Ernst Pfister, für die Diözesancaritas von Wolfgang Tripp als deren Direktor und von Ministerialdirektor Hans Freudenberg — da ist auch das überflüssige "t" im Ortsnamen zu verschmerzen, finden die Cammerers. "Unseren Tobias geben wir nicht mehr her!" — das steht für Beatrix Cammerer fest. Dank ihrer liebevollen Zuwendung hat sich der junge Mann mit Down-Syndrom, Diabetes und verstümmelter linker Hand innerhalb kurzer Zeit zu einem wertvollen Rädchen im Hofgetriebe mit seinen vielfältigen Arbeitsabläufen gemacht und darüber hinaus die Zuneigung aller gewonnen. "Seine Anwesenheit tut unseren Mitarbeitern und uns gut" , hat auch Martin Cammerer beobachtet. Aus seinem Heimatort Kirchhofen kommt Tobias jeden Morgen pünktlich mit dem Bus zur Arbeit: Küken mit frischem Wasser versorgen, "verlorene" Eier der Bodenhaltungshühner einsammeln, Leergut sortieren, Kartonagen pressen, in der Waschküche helfen, Flaschen, Büchsen und Gläser etikettieren. Ist er einmal nicht da, spüren alle bald die Lücke. Gerne, so Beatrix und Martin Cammerer übereinstimmend, wenden sie die für die Betreuung notwendige Zeit auf, denn immer wieder überrasche sie das wachsende Selbstbewusstsein und die Freude ihres Tobias, etwa beim gemeinsamen Mittagessen. Die Idee, es mit einem Behinderten zu versuchen, entnahmen die Cammerers einem Prospekt der Malteserschloss-Schule in Heitersheim. Hier ist man bemüht, im Rahmen des Projekts "Arbeitsplatzreife" geistig Behinderten Erfahrungen in der Arbeitswelt zu verschaffen und sie so für den 1. Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Sie nahmen Kontakt auf und lernten über Fachlehrer Thomas Schrecker den damals 18-jährigen Tobias kennen, für den nach Abschluss der Schule nur die Tätigkeit in einer beschützten Werkstatt infrage zu kommen schien. Zunächst kam der junge Mann an drei Tagen pro Woche auf den Hof und probierte seine Fähigkeiten in den unterschiedlichen landwirtschaftlichen Arbeitsbereichen sowie in der Weiterverarbeitung aus. An den zwei restlichen Tagen wird während eines Praktikums das in der Praxis Gelernte in der Schule aufgearbeitet; hier haben die jungen Leute auch Gelegenheit, sich über die Erfahrungen in den Praktikumsstellen auszutauschen. Von Anfang an war bei den Cammerers der Familienanschluss mit gemeinsamem Mittagessen fester Bestandteil des Programms. Seit dem 1. Oktober letzten Jahres gehört Tobias nun mit festem Arbeitsvertrag zum Team. Und wie sieht Tobias selbst sein jetziges Leben? "Klasse, mir geht es gut" , kommt es wie aus der Pistole geschossen. Ohne Scheu beteiligt er sich am Gespräch. "Das war nicht immer so" , erinnert sich Beatrix Cammerer, "vor drei Monaten hätte er sich noch nicht so selbstverständlich zu Fremden an den Tisch gesetzt." Die Freude über die Fortschritte ist allen Beteiligten anzumerken. In ihrem Bemühen, auch geistig Behinderten den Schritt in die "echte" Arbeitswelt zu ermöglichen, werden die Arbeitgeber nicht allein gelassen, sondern pädagogisch begleitet. Der Fachlehrer hält Kontakt mit ihnen und den Mitarbeitern und ist auch zur Stelle, falls es Schwierigkeiten geben sollte.
Anne Freyer , 20.8.2008, BZ




Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft": Tunsel, Saig und Göschweiler

Die Entscheidung auf Kreisebene im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" ist gefallen. Unter drei teilnehmenden Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ging der Lenzkircher Ortsteil Saig mit 85 von 100 möglichen Punkten als Sieger hervor. Die Plätze zwei und drei belegten die Stadtteile Göschweiler (Löffingen) mit 78,0 Punkten sowie Tunsel (Bad Krozingen) mit 67,7 Punkten. Saig kann sich nun auf die Teilnahme am Bezirksentscheid des Regierungspräsidiums Freiburg im kommenden Jahr freuen.


"Unser Dorf hat Zukunft" war ursprünglich ein reiner Blumenschmuckwettbewerb ("Unser Dorf soll schöner werden"). Dies gehört jedoch der Vergangenheit an. Heute stehen vielmehr Aspekte der strukturellen und wirtschaftlichen Entwicklung, der Baugestaltung, des bürgerschaftlichen Engagements und der Landschaftspflege gleichrangig neben der Grüngestaltung im Dorf. Rund zweieinhalb Stunden hatten die Orte jeweils Zeit, um sich der siebenköpfigen Bewertungskommission in einer Präsentation und einem Rundgang vorzustellen. Die Ortsvorsteher Walter Sigwarth (Saig), Manfred Furtwängler (Göschweiler) und Peter Ritzel (Tunsel) fanden dabei tatkräftige Unterstützung durch zahlreiche Mitglieder aus ihren Ortschaftsräten, den örtlichen Vereinen sowie durch aktive Bürger.
Übereinstimmend berichteten die Ortsvorsteher, dass schon die Anmeldung zur Teilnahme am Wettbewerb eine zusätzliche Welle des Engagements ausgelöst habe.

Ausschlaggebend für die gute Platzierung von Saig waren mehrere Faktoren. So ist es hier in landschaftlich sehr empfindlicher Lage gelungen, die gemischte Dorfstruktur als Tourismusort, Wohngemeinde und Standort landwirtschaftlicher Betriebe harmonisch und störungsfrei zu erhalten. Die
Dorfgemeinschaft hält hervorragend zusammen und beweist dies immer wieder mit guten Aktionen und Bräuchen, wie zum Beispiel mit der schon historischen "Strombezugsgenossenschaft", die schon vor rund 100 Jahren die Elektrizität ins Dorf holte - damals eine kleine Sensation. Auch das Geleit Verstorbener durch ihre Hausnachbarn bis hin zu Netzwerken der Landwirte beweisen den Saiger Gemeinschaftsgeist.

Auch Göschweiler ist ein intaktes Dorf geblieben, das sich störungsfrei in die Landschaft einfügt und durch vorbildliche Aktivitäten überrascht. Hier erhalten zwei Initiativen einen Sonderpreis des Landkreises. So wird die Gruppe der "Rüstigen Rentner" für vorbildliches ehrenamtliches Engagement
mit einem Betrag in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet. Die kleine Grundschule mit weniger als 50 Schülern erhält für ihr modellhaftes umweltpädagogisches Begleitprogramm 300 Euro.

Als der Dritte im Bunde zeichnet sich der Ort Tunsel im südlichen Breisgau als attraktiver Standort zum Leben und Arbeiten aus. Die aus der Selbstanalyse gewonnenen Erkenntnisse zur baulichen und strukturellen Entwicklung wurden hier bereits auf den Weg gebracht und werden in Zukunft  weiter verfolgt. Bürgerschaftliches Engagement ist auch in Tunsel stark ausgeprägt. So pflegt beispielsweise eine private Initiative die örtlichen Wassergräben im Außenbereich. Hier war der Bewertungskommission der ehrenamtlich initiierte Einkaufsservice für Ältere einen Sonderpreis wert.

Der Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wird auch in den kommenden Jahren durchgeführt. Darin sind sich der Vorsitzende der Wettbewerbsverantwortliche Lutz Dierks vom Fachbereich Struktur &  Wirtschaftsförderung des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald und Erster Landesbeamter Helmut Unseld, in dessen Dezernat Wirtschaft und Ländlicher Raum der Wettbewerb betreut wird, einig. "Der Wettbewerb eignet sich bestens, um aktiven Dörfern von Zeit zu Zeit eine Standortbestimmung von außen und frische Impulse zu geben", weiß Dierks aus Erfahrung. Dies  geschieht in ausführlichen Exposes, welche die drei Ortsverwaltungen in Kürze erhalten.
1.8.2008, Landratsamt BH

 

Pfarrkirche St. Michael - Fresken von Carl Philipp Schilling

Denkmäler zu besichtigen, kann ja so viel Spaß machen. Vor allem dann, wenn man sie von einer Frau wie Brigitte Winterhalter gezeigt bekommt. Die Tunslerin weiß die Geschichten hinter der Geschichte. So fiel auch ihre Führung durch die Pfarrkirche St. Michael in ihrem Heimatdorf kurzweilig und amüsant aus.

Winterhalter führte am Sonntag Besucher durch das Gotteshaus, darunter zwei Elsässer aus der Gemeinde Blodelsheim. Sie berichteten Winterhalter, dass Mitte des 19. Jahrhunderts viele katholische Badener, darunter auch Tunsler, in ihrer Gemeinde zur Messe gingen. Es war die Zeit, als sich im so genannten Kulturkampf der Konflikt zwischen der katholischen Bevölkerungsmehrheit in Baden und dem protestantischen Herrscherhaus in Karlsruhe abzuzeichnen begann. Daher wichen wohl viele Katholiken ins nahe Frankreich aus. Außerdem war unter den Besuchern die Enkelin von Carl Philipp Schilling, der ab 1892 den Kirchenraum von St. Michael mit dekorativen Mustern und Wandfresken ausmalen ließ. Dafür, und weil die damalige Gestaltung bis heute im Original erhalten geblieben ist, gilt die Kirche als herausragend in der Region. Schilling wird zu den bedeutendsten Kirchenmalern im süddeutschen Raum gerechnet.
Die Kirche selbst wurde zwischen 1851 und 1854 erbaut, im neugotischen Stil, der, so Brigitte Winterhalter, damals sehr beliebt war. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts, bis zur Säkularisation, gehörte Tunsel zum Kloster St. Trudpert. "Wir waren der wichtigste Außenposten, weil von Tunsel der Wein fürs Kloster stammte", sagte die Führerin. Winterhalter erklärte rund 30 Besuchern, welche Heiligen die Plastiken im Kirchenschiff darstellen und warum sie so dargestellt werden. Niemand weiß mehr, wie das Innere der Kirche vor 1892, dem Beginn der Arbeiten Schillings, ausgesehen hat. Der brachte nicht nur Ornamente und Fresken an Wänden und Decken an, sondern ließ auch die Fenster bunt ausmalen. Die Decke des Hauptschiffes zieren Bildnisse der vier Evangelisten, während der Altarraum mit Szenen aus dem Neuen Testament dekoriert ist. Schillings Arbeiten sind so gut erhalten, weil es den Tunslern Anfang der 90er Jahre gelungen ist, beim Erzbischöflichen Ordinariat Gelder zur Restaurierung lockerzumachen. Auch das nahm man aus Winterhalters Führung mit nach Hause: Wenn Tunsler sich einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, ruhen sie nicht, bis sie es erreicht haben.

12.9.2007, BZ

 

Demographische Entwicklung von Tunsel

Im Ortschaftsrat sprach Bürgermeister Ekkehardt Meroth über die demographische Entwicklung des Ortsteiles Tunsel mit seinen etwa 1600 Einwohnern. Sein Anliegen ist es, die Identität der Ortsteile zu bewahren.

Eine gute Infrastruktur sei in Tunsel bis jetzt noch gewährleistet. Wichtige Einrichtungen wie Rathaus, Grundschule, Kindergarten, Turn- und Festhalle seien d in gutem Zustand, so der Bürgermeister. Auch bestünden Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. In 15 Vereinen und Vereinigungen gebe es ein harmonischen Zusammenwirken und somit den Erhalt des dörflichen Charakters. Hier stünde vor allem die Jugendförderung an erster Stelle. Die nach unten zeigende Kurve der Geburten mache sich nach den Worten Meroths aber auch in Tunsel bemerkbar. So sei die Geburtenzahl von 28 im Jahr 1999 auf 15 im Jahr 2005 zurückgegangen. Dies habe wiederum Auswirkungen vor allem auf Kindergarten Grundschule. Im viergruppigen Kindergarten musste bereits eine Gruppe geschlossen werden. Zur Zeit werde die Einrichtung von etwa 60 Kindern besucht. Um den heutigen Bedürfnissen nachzukommen, gebe es flexible Öffnungszeiten, auch Kinder unter drei Jahren werden aufgenommen.
Drastisch sei der Einschnitt in der Grundschule. So werden in diesem Jahr nur zehn Kinder eingeschult, im nächsten Jahr sind es wieder 16, doch die Tendenz zeige nach unten. Um dem entgegenzuwirken, müssten in Tunsel dringend neue Baugebiete ausgewiesen werden, die den Zuzug junger Familien mit Kindern möglich machen. In Bearbeitung seien die Erweiterung im Gewann Pfohlacker und auf den Schrennen, eventuell auch in Schmidhofen. Der Ortschaftsrat müsse das Tempo vorgeben. Größere Gewerbe sollten keine angesiedelt werden, die Arbeitsmöglichkeiten im Bereich Bad Krozingen und Umgebung seien als gut zu bewerten, so der Bürgermeister vor dem Ortschaftsrat.
Brigitte Winterhalter , 10.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

Cammerer-Hof

Bauernhof mit Agriforum-Verkaufsläden in Bad Krozingen, Badenweiler-Schweighof und Neuenburg.
Martin Cammerer,
Eisenbahnstraße 1, 79189 Bad Krozingen--Tunsel, Tel 07633 3797
www.bauernhof-cammerer.de , info@bauernhof-cammerer.de
www.agriforum.eu

Gänse von Martin Cammerer - ohne Stopfleber und Federnrupfen >Tunsel (21.12.2008)
LEA-Mittelstandspreis soziale Verantwortung für Agriforum von Cammerer >Tunsel (20.8.2008)
Dorfladen in Schweighof mit Cammerer-Hof aus Tunsel als Betreiber >Badenweiler1 (21.11.07)

 

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