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Blick nach Nordosten im Dreisamtal auf Stegen am 2.1.2010
Blick nach Nordosten über Schafe im Dreisamtal auf Stegen am 2.1.2010

 

Miteinander Stegen e.V.: 2. Bürgerforum am 23.11.2011

In Würde Altern trotz des demografischen Wandels
Stegen (de.) In den nächsten Jahren kommen aufgrund des demografischen Wandels gewaltige Herausforderungen auf unsere Gesellschaft zu. Der Anteil der Älteren an der Gesellschaft wird größer und die Menschen selbst werden immer älter. Sicherlich wird es Menschen geben, die sich auch mit 90 noch einer guten Gesundheit erfreuen können. Statistisch gesehen erhöht sich jedoch das Risiko, ein Pflegefall zu werden oder an Demenz zu erkranken mit dem Älterwerden. Die große Frage ist, wer sich angesichts des jetzt schon herrschenden Pflegenotstands in Zukunft um diese Menschen kümmern wird. „Miteinander Stegen e.V.“ wurde gegründet, weil seine Mitglieder erkannten, dass es heute schon Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind und hat deshalb versucht, ein ehrenamtliches Hilfsnetzwerk aufzubauen. Dieses Netzwerk ist wichtig und segensreich, aber die ehrenamtlichen Helfer stoßen immer wieder an ihre Grenzen. Nämlich da, wo, wie bei Demenz-Erkrankten, eine Rund-um-die-Uhr Betreuung nötig wird. „Miteinander Stegen“ organisierte im vergangenen Jahr ein Expertenforum, das sich aktiv und auf wissenschaftlicher Ebene mit dem demografischen Wandel und seinen Folgen auseinandersetzte, und suchte nach realisierten Projekten, die würdiges Altern und auch Sterben in einer Gemeinde ermöglichen. Nachdem diese Erkenntnisse der Bevölkerung auf einer Bürgerversammlung vorgestellt wurden, installierten sich mehrere Arbeitskreise, die intensiv an dieser Thematik mit unterschiedlichen Schwerpunkten weiterarbeiteten.

Nun soll ein weiteres Bürgerforum stattfinden. Dort wollen die Arbeitskreise ihre Ergebnisse vorstellen. Die Herangehensweise der Arbeitskreise war sehr offen gehalten, aber letztlich kristallisierten sich drei Großthemen mit deutlichem Handlungsbedarf heraus: Zum einen besteht die Notwendigkeit, die ambulante Betreuung weiter zu entwickeln und zu optimieren und zwar sowohl im ehrenamtlichen als auch im professionellen Bereich. Zum anderen wurde der Wunsch nach einem Mehrgenerationen-Quartier deutlich, einem Quartier, in dem Menschen aller Generationen füreinander einstehen und Hilfsbedürftigkeit durch die Wohngemeinschaft aufgefangen werden kann, einem Quartier aber auch, in dem eine Rund-um-die-Uhr-Pflege möglich sein soll.

Bei diesem Projekt erlaubten sich die Mitglieder der Arbeitskreise zu träumen: die Bauweise müsse konsequent ökologisch und barrierefrei sein, mit gemeinsamen Kultur- und Kreativräumen, Fitness- und Massageraum, Musikzimmer und Bibliothek ausgestattet. Manchmal braucht es solche Visionen, um Probleme und deren Lösungen wirklich in Angriff nehmen zu können. Und hier tut sich das dritte Handlungsfeld auf. Der Verein „Miteinander Stegen“ allein kann diese Träume nicht Wirklichkeit werden lassen. Dazu braucht es die Unterstützung der ganzen Bevölkerung Stegens. Das kommende Bürgerforum möchte dieses große Projekt „in Stegen in Würde alt werden und auch sterben können“ bekannt machen, damit es die Sache aller Bürger werden kann. „Wir wünschen uns, dass der Funke überspringt und die Bevölkerung die Notwendigkeit dieses Projektes erkennt und nachhaltig unterstützt!“ so Hansjörg Volk, Vorsitzender von „Miteinander Stegen“.
Die Bürgerversammlung findet statt am Mittwoch, den 23. November 2011, in Ökumenischen Zentrum in Stegen, Beginn: 19 Uhr.
16.11.2011, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

FSV Rot-Weiß Stegen spendet 500 Euro für BBZ-Spielplatz
 

Eine seit Jahren gepflegte gute Nachbarschaft ist dem FSV Rot-Weiß Stegen eine Spende von 500 Euro für die Spielplatzneubauten im Gelände des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte (BBZ) in Stegen wert. FSV-Vorsitzender Günter Fehr (l.) überreichte gemeinsam mit seinem Stellvertreter und Jugendleiter Klaus Blattmann (r.) den entsprechenden Scheck an die Kinder des BBZ-Kindergartens. „Wir können für Gymnastik und Jugendtraining die BBZ-Sporthalle nutzen“, freut sich Blattmann, und Fehr ergänzt: „Wenn unser Platz mal gesperrt ist, können wir auf dem Schulplatz trainieren.“ Und BBZ-Schüler, die am Wochenende daheim in Fußballmannschaften spielten, kämen unter der Woche gerne zum FSV-Training. BBZ-Direktor Hartmut Jacobs ist für die FSV-Spende sehr dankbar. Sie sei ein weiterer Baustein für den gerade im Bau befindlichen neuen Spielplatz. Rund 30.000 Euro kämen inzwischen aus Spenden zur Finanzierung des weit über 100.000 Euro teuren Spielplatzes. Und wenn der fertig sei, wäre der Kindergarten-Spielplatz an der Reihe. Auch der habe eine Sanierungskur dringend notwendig.

BBZ-Spendenkonto: Volksbank Freiburg, BLZ 680 900 00, Konto 23737000, Verwendungszweck „Auch Robert will spielen“.

  Foto: Gerhard Lück

27.7.2011, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

Schule online – Sicher im Netz: Schüler als Lehrer

Stegen (de.) Nach der neusten „Jim-Studie“ (Jugend, Information, Multi-Media) des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest verbringen 70 % der zwölf- bis neunzehnjährigen Jugendlichen die Hälfte ihrer Zeit im Internet damit, mit anderen zu kommunizieren. Sie nutzen dafür Chaträume oder soziale Netzwerke wie SchülerVZ und facebook. Für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer drängen sich hier aber auch Fragen auf: sind Chaträume und soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche geeignet? Was passiert mit den veröffentlichten Daten? Wie kann man sich gegen Belästigungen in Chaträumen schützen? Erwachsene haben auf diese Fragen oftmals keine Antworten und Kinder und Jugendliche gehen zu sorglos und naiv damit um. „Schule online – Sicher im Netz“ ist ein medienpädagogisches Konzept, das drei Zielgruppen anspricht: Eltern, Schüler Lehrer. Entwickelt wurde es von der Realschule Kirchzarten – dort wurde es auch schon durchgeführt - dem Kinder- und Jugendbüro Stegen, dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte in Stegen, der Elternarbeitsgruppe der Realschule und dem Jugendamt des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald. Von Sozialarbeiter Stefan Pohl und Referendarin Tatjana Steinbring wurde es sonderpädagogisch weiterentwickelt und kam in diesem Schuljahr am Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte in Stegen zum Einsatz. Für Hörgeschädigte haben die neuen Medien viele Vorteile: ihr Handicap tritt durch die Reduzierung der Kommunikation auf geschriebene Sprache in den Hintergrund. Außerdem sind die meisten Schüler am BBZ Internatsschüler. Übers Internet fällt der Kontakt zu Eltern, Geschwistern oder Freunden im Heimatort wesentlich leichter. Da das Internet für Hörgeschädigte eine hohe Bedeutung hat, ist es umso wichtiger frühzeitig auf Gefahren hinzuweisen und zu vermitteln, wie man sich sicher im Netz bewegen kann und sie zu einer bewussten und verantwortungsvollen Mediennutzung hinzuführen. Diese Inhalte wurden in den Klassen 8 und 9 im Rahmen des Unterrichts vermittelt. Aus diesen Klassen fanden sich elf Schüler und Schülerinnen, die sich zu Schülermentoren ausbilden ließen und in den kommenden Wochen in die fünften Klassen gehen und dort die erworbenen Kenntnisse weitergeben werden. Schüler unterrichten Schüler! Weitere Bausteine des Konzepts sind Informationsabende für Lehrer, Erzieher und interessierte Eltern.

Dagmar Engesser,7.4.2011, www.dreisamtaeler.de

 

Öffentliches Bürgerforum: „Miteinander in Stegen“

Wie leben im Alter? Stegen packt Zukunftsprobleme an

Unsere Gesellschaft ist einem gravierenden demografischen Wandel unterworfen, der sie vor enorme Herausforderungen stellen wird. Die Bevölkerung wird immer älter, während im Verhältnis dazu der Anteil der jüngeren Menschen immer mehr abnimmt. Ab etwa 75 Jahren nimmt das Risiko pflegebedürftig und vor allem dement zu werden zu. Wurde Pflegebedürftigkeit früher meist über die Familie aufgefangen, wohnen aufgrund der veränderten Familienstrukturen alte Menschen heute sehr oft alleine. Mehrgenerationen-Haushalte gibt es heute so gut wie nicht mehr und die Kinder leben meist nicht mehr am selben Ort wie ihre Eltern. Während die Pflegebedürftigkeit steigt, nimmt das informelle Pflegepotential ab. Familien, Nachbarn, Freunde sind zunehmend weniger in der Lage, Pflege zu übernehmen. Hinzu kommt der faktische Pflegenotstand: ausgebildetes Pflegepersonal ist rar. Viele Heime suchen heute schon händeringend qualifizierte Kräfte.

Während diese Problematik oft noch ein Tabuthema ist, bekommen diejenigen, die mit älteren Menschen arbeiten, sei es professionell, sei es ehrenamtlich, wie der Verein „Miteinander Stegen“, die Auswirkungen dieser Entwicklung schon heute zu spüren. Sie wissen, dass das nicht nur ein statistisches oder städtisches Problem ist. Es ist heute schon in Stegen angekommen und wird sich verstärken.

„Miteinander Stegen“, hat in Stegen ein ehrenamtlich organisiertes soziales Netzwerk aufgebaut, das hilfsbedürftigen Menschen Unterstützung bietet, angefangen von Fahrdiensten, Hilfen beim Einkaufen, im Haushalt im Garten, bis hin zu Behördengängen und vielem mehr und stellt fest, dass die Hilfen oft nicht ausreichen. Die Pater-Middendorf-Seniorenwohnanlage mit Gemeinschaftsräumen, Mittagstisch, sozialpädagogischer Betreuung und Beratung ist ein weiterer wichtiger Baustein, der ein würdiges Altern in Stegen ermöglicht, stößt jedoch an ihre Grenzen, wenn die Pflegebedürfigkeit zunimmt. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung oder Pflege ist dort nicht möglich. Tritt dieser Fall ein, muss der Bewohner aus Stegen wegziehen. Und das ist das, was sich die wenigsten Menschen wünschen. Denn eigentlich möchte jeder da alt werden und sterben, wo er sein Leben verbracht hat.

Auf Initiative des Vereins „Miteinander Stegen“ und mit Unterstützung der Gemeinde fand deshalb vergangene Woche ein Bürgerforum zu dieser Thematik statt. Vorgestellt wurden zwei ganz unterschiedliche Modelle, die schwer pflegebedürftigen und dementen Menschen ein würdiges Altern ermöglichen.

Im Stadtteil Vauban wurde im Sonnenhof ein integratives Wohnprojekt mit zwei Initiativen unter einem Dach realisiert. Neben der ARCHE, einem generationenübergreifenden Wohnprojekt mit barrierefreien Wohnungen, gibt es dort die  WOGE, in der zehn Menschen mit Demenz in einer Wohngruppe leben. Dieses Projekt haben letztlich zwei Frauen initiiert, die sich auf die Suche nach Unterstützern machten. Daraus entstand dann schließlich ein GmbH, die das Projekt dann finanzierte und realisierte.

Der Weg, den Eichstetten ging, war ein anderer. Von Anfang an zogen dort BürgerInnen und Kommune an einem Strang. Der Verein „Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.“ entstand 1998 aus einem Arbeitskreis, dem neben den Bürgern auch Bürgermeister, Gemeinderäte, Vertreter der Kirchen und Experten angehörten. Das erste Projekt war der „Schwanenhof“ als betreutes Wohnen und die Einrichtung einer Tages-Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz. Auch hier war die Erfahrung, dass diese Einrichtungen nicht ausreichten. Deshalb nahm der Verein die Einrichtung einer Pflegewohngruppe – den Adlergarten – in Angriff, in dem eine Rund-um-die-Uhr-Pflege möglich ist. Anders als im Vauban, ist die Gemeinde Eigentümerin der Immobilien von Schwanenhof und Adlergarten.

An dem Bürgerforum in Stegen nahmen etwa hundert Menschen teil. Dass Vielen das Thema unter den Nägeln brennt, wurde in der Diskussionsrunde deutlich. Welchen Weg Stegen einschlagen wird, ist noch offen. Klar ist jedoch, dass es des Engagements der ganzen Bevölkerung bedarf, der Verein „Miteinander Stegen“ alleine kann das nicht, betonte der Vorsitzende Hansjörg Volk. Ein nächster Schritt soll nun die Gründung eines Arbeitskreises sein. Das Ziel: die Schaffung von Strukturen, Netzwerken und Einrichtungen, die eine adäquate Versorgung erhöht pflegebedürftiger Menschen – und dazu gehört auch Demenz – ermöglichen.

Startschuss ist der 4. Mai 2011, um 19 Uhr im Vereinshaus in Stegen fallen. Wer interessiert ist, kann sich unter der Mail-Adresse info@miteinander-stegen.de melden.

Bürgermeister Kuster betonte, dass die Gemeinde hinter dem Engagement von „Miteinander Stegen“ steht, denn die Kommune alleine kann das Problem auch nicht lösen. Dass er offiziell bekannt gab, dass die Kommune Grundstücke in der Ortsmitte Stegens und in Eschbach in Reserve für genau solche Einrichtungen hat, zeigt, wie ernst auch die Gemeinde diese Problematik nimmt!

Dagmar Engesser,7.4.2011, www.dreisamtaeler.de

Seit 2007 gibt es den Verein „Miteinander in Stegen“. Gegründet wurde er, weil auch in einer kleinen, überschaubaren Gemeinde wie Stegen es vermehrt Menschen gibt, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Veränderte Familienstrukturen und erhöhte Mobilität haben zur Folge, dass älter werdende Menschen kein familiäres Netzwerk, das Hilfsbedürftigkeit auffangen könnte, mehr haben. „Miteinander in Stegen“ vermittelt deshalb ehrenamtliche Hilfsdienste in Haushalt und Garten, bei kleineren Reparaturen, bei Behördengängen oder Fahrdienste. Doch immer wieder stoßen die ehrenamtlich Tätigen auch an Grenzen. Diese Hilfsdienste reichen bei einer erhöhten Pflegebedürftigkeit nämlich nicht mehr aus. Ähnliche Erfahrungen macht auch die Sozialpädagogin und Leiterin der Seniorenanlage Pater-Middendorf, Heike Jäger. Seit über 10 Jahren gibt es dort 46 Wohnungen mit der Möglichkeit des betreuten Wohnens. Doch inzwischen reichen diese Kapazitäten aufgrund des demografischen Wandels nicht mehr aus. Der Bedarf ist wesentlich höher, so Jäger, was die lange Warteliste zeige. Das betreute Wohnen sei ein wichtiger Baustein, was Wohn-, Lebens- und Betreuungsformen im Alter angehe. Weitere Bausteine, wie Kurzzeitpflegeplätze oder Vollzeitpflegeplätze fehlten in Stegen jedoch gänzlich. Die ehrenamtlich Aktiven von „Miteinander in Stegen“ werden zunehmend mit diesen Defiziten konfrontiert und für sie ist klar, dass Handlungsbedarf besteht. Doch gleichzeitig wird dieses gesellschaftlich wichtige Thema gerne totgeschwiegen. Vergangenen Monat initiierte der Verein deshalb ein internes Experten-Hearing, bei dem neben Fachleuten auch Bürgermeister, Ortsvorsteher und Gemeinderäte anwesend waren. Damals wurde beschlossen, dieses Thema verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen und zu diskutieren. Die Bürgerschaft als Ganzes sei gefragt, um nach neuen Wohn- und Lebenskonzepten und auch Betreuungsformen im Alter zu suchen.
Als Folge des Expertenhearings findet nun a
m 29. März 2011, um 19 Uhr, in der Kageneckhalle in Stegen ein Bürgerforum zum Thema „Die Alterspyramide und der Generationenvertrag - bedrohliche Realität oder Entwicklungschance für unsere Gemeinde?“ statt. Das Bürgerforum will wissenschaftlich fundiert über die zu erwartende demografische Entwicklung informieren und erfolgreiche Lösungsversuche aus der Region vorstellen. „Ziel ist es“, so Hansjörg Volk, Vorsitzender des Vereins „Miteinander in Stegen e.V.“, „für unsere Gemeinde Stegen gemeinsam mit allen Bürgern ein Konzept zur Bewältigung dieser Herausforderung zu entwickeln; das Bürgerforum möchte den Startpunkt hierzu setzen.“ Bürgermeister Siegfried Kuster betont, dass die Gemeinde das Engagements des Vereins unterstützt und schätzt. Deshalb wird die Veranstaltung sowohl von der Gemeinde Stegen als auch vom Verein „Miteinander in Stegen“ gemeinsam organisiert

Dagmar Engesser, 24.3.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

Miteinander in Stegen e.V.: Wie leben im Alter?

Zusammen mit der Gemeinde lud vergangene Woche der Verein „Miteinander in Stegen“ zu einem Expertengespräch über das Älterwerden der Gesellschaft und die daraus resultierenden Herausforderungen ein. Eingeladen waren Vertreter des Gemeinderats, der Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Pflegedienste und Mitglieder des Vereins. Professor Dr. Thomas Klie, Jurist und Dozent an der Evangelischen Fachhochschule mit Forschungsschwerpunkt Geriatrie, legte dem Publikum die Problematik in nüchternen Zahlen dar: leben heute 63 pflegebedürftige Menschen in Stegen, so kann man im Jahr 2030 mit 118 rechnen. Davon werden mindestens 98 Personen von Demenz betroffen sein und eine Rundum-Betreuung benötigen. Der prognostizierte Bedarf an pflegerischen Dienstleistungen wird enorm steigen und aufgrund der demografischen Entwicklung sei ein verschärfter Pflegenotstand absehbar. Diese Zahlen und Fakten fordern, dass die Gemeinde sich mit der Thematik des Älterwerdens und zukünftiger Wohn- und Betreuungsformen im Alter auseinandersetzt. Hinzu kommt, dass institutionalisierte Pflegeeinrichtungen von den Menschen wenig akzeptiert werden und diese langfristig möglicherweise auch gar nicht mehr finanzierbar sein werden. Dass hier auch andere Wege möglich sind, veranschaulichten Franz Held, der die Wohnprojekte ARCHE und WOGE im Sonnenhof im Freiburger Stadtteil Vauban vorstellte, und Michael Szymnczak, der die Wohnkonzepte Schwanenhof und Adlergarten in Eichstetten skizzierte. Beide bieten barrierefreie Wohnungen für betreutes Wohnen an und da, wo diese Wohn- und Betreuungsform nicht mehr ausreicht, Wohngruppen für schwer Pflegebedürftige. Auch ist beiden gemeinsam, dass sie deinstitutionalisiert und kleinräumig sind und damit eine Betreuungsform bieten, von denen vor allem Demenzkranke profitierten. Im Eichstettener Adlergarten werden die Bewohner rund um die Uhr von Alltagsbegleiterinnen betreut. Dadurch sei der Fokus mehr auf „Leben“ und weniger auf „Pflege“ gerichtet, so Szymnczak. Zusätzlich ist ein beauftragter Pflegedienst für die pflegerischen Aufgaben anwesend. Das Eichstetter Projekt wurde von den Bürgern initiiert und realisiert und habe den Ort soziokulturell stark und nachhaltig verändert. Die Eichstetter identifizieren sich mit den beiden von ihnen geschaffenen Einrichtungen und sind stolz darauf, dass es möglich ist, seinen Lebensabend in Eichstetten würdig zu verbringen – und zwar bis zum Tod. Ein Umziehen in ein anonymes Pflegeheim an einem fremden Ort ist nicht mehr nötig. Alle Zuhörer zeigten sich beeindruckt von den Vorträgen und halten es für nötig, das Thema in breitere Bevölkerungsschichten zu tragen, denn, so ein Zuhörer, das Informationsdefizit sei gigantisch!

Franz Held (WOGE und ARCHE), Michael Szymnczak (Geschäftsführer der Sozialstation Nördlicher Breisgau), Dr. Peter Krimmel, (Arzt in Stegen), Siegfried Kuster (Bürgermeister von Stegen)

Bild: Dagmar Engesser

Dagmar Engesser, 24.2.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Gunter Mertznich spendet zum 70sten an Dorfhelferinnen Dreisamtal

Im Kreis der Mitarbeiter(innen) der Dorfhelferinnenstation Dreisamtal überreichte Gunter Mertznich (4.v.r.) eine Spende an die Einsatzleiterin Barbara Nordfeld (4.v.l.).

Foto: Privat

Der monatlichen Dienstbesprechung der Dorfhelferinnen der Station Dreisamtal stattete Gunter Mertznich, Ortsvorsteher von Stegen-Wittental, jetzt einen Besuch ab. Er hatte kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert und sich von seinen Gästen statt schöner Geschenke eine Spende für die Dorfhelferinnenstation gewünscht. So kamen 560 Euro zusammen, die er nun persönlich auf der Station übergab. „Das Geld können wir gut gebrauchen“, bedankte sich Einsatzleiterin Barbara Nordfeld im Namen aller Mitarbeiter. Immer wieder erlebten sie bei ihren Einsätzen in Familien, dass es am Nötigsten fehle – zum Beispiel sei nicht genug Geld fürs Essen vorhanden oder das Geld zur Reparatur der Waschmaschine sei nicht da. Gunter Mertznich ließ sich von den Dorfhelferinnen alles über die Aufgaben einer Dorfhelferin und Familienpflegerin erklären. Dabei hörte er, dass eine Familie durch eine Krankheit in Notsituationen komme, weil die Kinder und der Haushalt nicht mehr versorgt werden könnten oder eine Kur- oder Rehabilitationsmaßnahme anstehe. Wichtig sei allerdings die Bewilligung der Krankenkasse, bei deren Beantragung die Einsatzleitung den Familien gerne helfe. Mertznich konnte bei seinem Besuch fast das gesamte achtköpfige Team kennen lernen. Durch den Wegfall zweier Mitarbeiterinnen wegen Babypause und Stationswechsel bekam die Dorfhelferinnenstation Unterstützung durch Stefanie Pfaff, einer Familienpflegerin im Anerkennungsjahr und den Familienpfleger Gerrit Grocke. Gunter Mertznich hofft nun, dass seine Geschenkidee Nachahmer findet oder in der Vorweihnachtszeit Firmen die Arbeit der Dorfhelferinnen für Familien finanziell unterstützten.

Gerhard Lück, 24.11.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Förderkreis Offene Jugendarbeit Stegen: Vorstand neu
 

Neuer und alter Vorstand: Hintere Reihe von links nach rechts. Martin Stücker (2. Vorsitzender), Klaus Meister (Kassierer), Siegfried Thiel (Abgeordneter des Gemeinderats), Anke Fenning (1. Vorsitzende), Dieter Rinke (Ex-Vorstand), Juliane Kürner (Beirat), Klaus Kiesel (Ex-Vorstand), Thomas Maier (Beirat) Vorne: Stefan Pohl (Jugendreferent), Eugen Winter (Ex-Vorstand)

Stefan Pohl leistet in Stegen eine ganz hervorragende Jugendarbeit, konstatierte Dieter Rinke auf der Jahreshauptversammlung des Förderkreises Offene Jugendarbeit Stegen e.V. und Rinke ist einer, der es wissen muss: er ist Jugendsachbearbeiter bei der Polizei und war die letzten Jahre Vorsitzender des Förderkreises. Der Förderkreis Offene Jugendarbeit wurde 1998 als Selbstverwaltungsorgan des damaligen Jugendzentrums Pool gegründet, Mitglieder waren damals ausschließlich Jugendliche. Nachdem das alte Pool aufgelöst wurde und neue Räumlichkeiten im Haus der Vereine entstanden, gab sich der Förderkreis eine neue Struktur. Der Förderkreis ist heute ein Verein, der Träger der beiden Jugendräume JVA und Cafe Adventure ist und die Fachaufsicht über das Jugendreferat führt. Das bedeutet, dass Pohl als Jugendreferent dem Förderkreis regelmäßig Rechenschaft über seine Arbeit ablegt. Den Förderkreis als Selbstverwaltungsorgan gibt es nicht mehr, das ist heute die JVA als Aktiengesellschaft, die autonom agiert. Der Förderkreis hat im vergangen Jahr eine Vielzahl an Projekten angestoßen und durchgeführt: für die Gründungsphase der JVA Stegen AG beantragte der Verein erfolgreich Fördergelder bei der Jugendstiftung Baden-Württemberg, mit denen ein Billiardtisch und eine Registrierkasse angeschafft werden konnte. Außerdem wurden die im Vorstand der JVA ehrenamtlich agierenden Jugendlichen, die in einem starken Spannungsfeld stehen und Konflikte aushalten müssen, mit einer Schulung, zu der auch ein Selbstbehauptungskurs gehörte, auf ihre Aufgabe vorbereitet. 

Für 2009, 2010 und 2011 hat der Verein das Projekt einer integrativen natur- und erlebnispädagogischen Freizeit auf den Weg gebracht und finanziell auf sichere Beine gestellt. Aufgrund des Zuschusses der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg in Höhe von 16.500,- Euro haben hier vor allem Kinder aus einkommensschwachen Familien die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Neben der „Bundestagswahl für Kinder und Jugendliche unter 18“ im September 2009 war der Förderkreis Offene Jugendarbeit Stegen e.V. auch an dem kürzlich abgeschlossenen Projekt „Hand in Hand durchs Internet“, einem kostenloser PC – Kurs von Jugendlichen für Senioren, maßgeblich beteiligt. Für die diesjährige Jahreshauptversammlung standen Neuwahlen an, da die bisherigen Vorstände nicht mehr kandidierten. Ohne Gegenstimmen  wurde Anke Fenning zur ersten Vorsitzenden gewählt. Sie ist in Stegen als Gemeinderätin bekannt, möchte dieses Amt jedoch nicht als Gemeinderätin, sondern als interessierte Bürgerin und betroffene Mutter, deren Söhne in der JVA eine zweite Heimat sehen, wahrnehmen. Ein Anliegen ist ihr auch, den Informationsfluss zwischen Gemeinderat und Förderkreis verbessern. Zweiter Vorsitzender ist Martin Stücker, Leiter der Grundschule des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte. Kassierer ist Klaus Meister. Als Beisitzer meldeten sich die Jugendlichen Juliane Kürner und Thomas Maier. Siegfried Thiel ist als Abgeordneter des Gemeinderats Mitglied des Vorstandes. Wer sich für die Arbeit des Förderkreises interessiert, Ideen einbringen und mitarbeiten möchte, kann sich jederzeit an Stefan Pohl wenden. Der Förderkreis freut sich auch über neue Mitglieder, die mit ihrem Mitgliedsbeitrag die Arbeit des Vereins unterstützen!
Infos bei: Stefan Pohl, Tel. 07661/ 3969-58 oder
mailto:jugendreferat@stegen.de

19.6.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

 

Stegen aktuell: Kunstrasen, Fotovoltaik, Werkrealschule, Ortsmitte

Dreisamtäler: Herr Kuster, wenn ich die Entwicklung in Stegen so anschaue, dann wurde im vergangenen Jahr in Stegen einiges bewegt. Zum Beispiel verfügt der FSV Rot-Weiß Stegen jetzt über einen Kunstrasenplatz.
Kuster
: Richtig, der bisherige Tennen-Fußballhartplatz wurde in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. Aber nicht nur das, es war eine komplette Generalsanierung der Sportanlage  „Zehn Jaucherten“. Ein ebenfalls mit Kunstrasen ausgestattetes Kleinspielfeld wurde angelegt, die Leichtathletikanlagen, die für den Schulsport wichtig sind, wurden saniert, eine Lagerhalle gebaut und die Entwässerung auf ökologisch sinnvolle Versickerung umgestellt. Wir sind froh, dass wir das im vergangenen Jahr abwickeln konnten. Das war der richtige Zeitpunkt. Dieses Jahr wäre eine solche Freiwilligkeitsleistung finanziell nicht zu stemmen gewesen.
Dreisamtäler: Was kostete denn die Maßnahme?
Kuster: Die Gesamtkosten beliefen sich auf 543.315,- Euro. Der Sportverein brachte davon 155.000,- Euro und 119.485,- kommen vom Badischen Sportbund. Nicht vergessen darf man die 1.300 Arbeitsstunden, die der FSV an Eigenleistungen einbrachte – umgerechnet sind das 14.300,- Euro gewesen. Das war ein enormes Vereinsengagement, ohne das die Sanierung sicherlich nicht möglich gewesen wäre.
Dreisamtäler: Die Sportanlage wird sehr rege genutzt! Immer wenn ich dort vorbeigehe, wird gespielt oder trainiert.
Kuster: Es werden über 300 Kinder fußballerisch aktiv betreut, viele kommen übrigens auch aus Zarten und anderen Nachbargemeinden.
Dreisamtäler: Sie haben kein Problem damit?
Zarten: Überhaupt nicht! Das ist ein Geben und ein Nehmen. Unser Jugendbetreuer und inzwischen sogar zweiter Vorsitzender kommt auch aus Zarten. Wir pflegen gut-nachbarschaftliche Beziehungen!

Dreisamtäler
: In Eschbach wurden Fotovoltaik- und Solaranlagen installiert.
Kuster: Mit der Mehrzweckhalle Eschbach, der Grundschule und dem Kindergartengebäude, in dem auch Wohnungen untergebracht sind, wurde ein kleiner Nahwärmeverbund installiert. Auf allen Dächern befinden sich Fotovoltaik- und Solaranlagen für Strom- und Warmwassererzeugung. Wir werden künftig die Heizungsanlage in den Sommermonaten total außer Betrieb nehmen können, da die Warmwasserversorgung der beiden Wohnungen und des Duschwassers in der Halle über die Solaranlagen laufen kann. Die Fotovoltaikanlagen der Gebäude erbringen im Jahr etwa 38.000 Kilowattstunden, damit kann der Bedarf von etwa dreizehn Einfamilienhäusern gedeckt werden. Für die energetische Sanierung des Kindergartens gab es Zuschüsse aus dem Konjunkturförderprogramm II des Bundes. Für die Fotovoltaikanlage der Mehrzweckhalle mussten wir einen Kredit aufnehmen. Aber diese Anlage rechnet sich; Zins und Tilgung werden erwirtschaftet.

Dreisamtäler
: Spürt Stegen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise?
Kuster: Die Krise ist auch in Stegen angekommen. Deshalb haben wir für diesen Haushalt nur drei wichtige Investitionsmaßnahmen geplant und zwar nach dem Grundsatz: keine Kreditaufnahme! Die erste Maßnahme ist der Bau des Geh- und Radweges mit Kreisverkehr entlang der L 127 und L 133. Dreisamtäler: Diese Maßnahme ist voll im Gange, verbunden mit Verkehrs-Einschränkungen.
Kuster: Das wird auch noch eine Weile so bleiben, voraussichtlich bis Ende August. Ziel ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit, auch durch zusätzliche Überquerungshilfen und einer beidseitigen Straßenbeleuchtung. Kostenträger der Baumaßnahme ist das Land Baden-Württemberg. Neue Wege gehen wir bei der Gestaltung des Kreisverkehrs, die einen städtebaulichen Akzent setzen soll. Derzeit läuft dafür ein Schülerwettbewerb im Rahmen des Kunstunterrichts der Klasse 12 des Kollegs St. Sebastian unter Leitung des dortigen Kunstlehrers Anton Fischer. Ich bin gespannt, welche Gestaltungs-Ideen junge Menschen entwickeln!

Dreisamtäler: Welches ist das zweite Projekt?
Kuster: Das ist die Erweiterung und Generalsanierung der Grund- und Hauptschule, die Teil der zukünftigen Werkrealschule Dreisamtal sein wird. Das Gebäude muss dringend saniert werden: das Dach des Gebäudes ist undicht und muss erneuert werden. Eine energetische und eine Schadstoffsanierung stehen an und Brandschutzauflagen müssen erfüllt werden. Desweiteren wird die WC-Anlage verlegt und erneuert, ein Behinderten-WC wird eingebaut. Außerdem wird es eine geringfügige Erweiterung um ein Klassenzimmer, ein Elternsprechzimmer und  ein Sekretariat geben. Mit den Bauarbeiten soll in den Sommerferien begonnen werden. Im Moment laufen die Ausschreibungen und die Zuschüsse sind gestellt. Wir hoffen, dass wir berücksichtigt werden.
Dreisamtäler: Wenn nicht?
Kuster: Dann greift Plan B, das heißt dass die Gesamtmaßnahme in mehrere Bauabschnitte unterteilt wird.
Dreisamtäler: Wie kommt die Werkrealschule bei der Bevölkerung an?
Kuster: Die neue Werkrealschule Dreisamtal mit Sitz in Kirchzarten und den Außenstellen Stegen und Buchenbach beginnt noch in diesem Jahr. Bedingung für eine Werkrealschule ist die Zweizügigkeit und das können weder Buchenbach noch Stegen erfüllen. Das Modell Dreisamtal ermöglicht, dass die bisherigen Schulstandorte erhalten bleiben und die vorhandenen baulichen Kapazitäten genutzt werden können.
Dreisamtäler: Ein alternatives Szenario wäre eine Werkrealschule in Kirchzarten ohne Außenstellen gewesen.
Kuster: Dort hätten die Kapazitäten aber nicht ausgereicht, bauliche Erweiterungen wären nötig gewesen. Es wurden mehrere Modelle diskutiert und letztlich war Konsens der Dreisamtalgemeinden, der Gemeinderäte und der Schulleiter, dass man sich dem neuen Modell nicht verschließt. Denn aufgrund stark rückgängiger Kinder- und Schülerzahlen wären die Hauptschulen in Buchenbach und Stegen in ihrem Bestand gefährdet gewesen. So bleiben die Schulstandorte erhalten, was ein Infrastrukturvorteil ist!
Dreisamtäler: Wie sieht das Modell konkret aus?
Kuster: Die Klassen 5, 6, 7 werden einzügig in Buchenbach und Stegen geführt, wobei Kirchzartener Schüler dann nach Stegen gehen werden und Oberrieder nach Buchenbach. Die Klassen 8, 9, 10 werden in Kirchzarten zweizügig geführt. Die Stegener müssen also ab Klasse 8 zukünftig fahren.
Dreisamtäler: Wie sieht es mit dem Schülertransport aus?
Kuster: Für Stegen dürfte das kein großes Problem sein, da aufgrund des Kollegs viele Verbindungen bereits existieren. Die Verbindung Oberried – Buchenbach ist etwas schwieriger. Das wird momentan geklärt.

Dreisamtäler: Jetzt fehlt noch die dritte Investitionsmaßnahme!
Kuster: Das ist die Neugestaltung der Ortsmitte. Die Antrag auf Aufnahme in das Landessanierungsprogramm ist gestellt und wir hoffen, dass wir 2010 oder spätestens 2011 in das Programm aufgenommen werden. Unabhängig davon laufen derzeit die Vorbereitungen für diese Maßnahme weiter.  Die Gesamtsanierung, bei der es um die Schaffung eines erkennbaren Zentrums, um Platzgestaltung und um mehr Verkehrssicherheit geht, wird sich über fünf bis sechs Jahre erstrecken.  Was als erstes in Angriff genommen wird, ist der Bau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Kirchzartener Straße / Ecke Weilerstraße. Träger dieser Maßnahme ist der Bauverein Breisgau e.G. mit Sitz in Freiburg, der auch das Dienstleistungszentrum und die Seniorenwohnanlage in Stegen erbaut hat. 
Dreisamtäler: Dafür muss das alte bestehende Gebäude, in dem Lebensmittelmarkt, Friseur und Bank untergebracht sind, abgerissen werden.
Kuster: Von Gemeindeseite aus steht das Angebot, dass wir den Geschäften die kleine Halle und den Bürgersaal als Ausweichräume für diese Übergangszeit, die ein bis eineinhalb Jahre dauern kann, zur Verfügung stellen. Denkbar sind auch Container-Lösungen. Wir wollen jedoch, dass die Geschäfte weiter betrieben werden können. Der Erhalt der Infrastruktur ist uns wichtig! Für eine zukünftige Nutzung des neuen Gebäudes gibt es auch schon Interessenten. Klar ist, dass der Lebensmittelmarkt dort wieder hin ziehen wird, ebenso wie die Volksbank und das Friseurgeschäft. Es gibt aber auch konkrete Anfragen aus dem Dienstleistungsbereich Logopädie und Physiotherapie.
Dreisamtäler: Herr Kuster, ich danke für dieses Gespräch!

23.5.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Staufermedaille für Sieglinde Zähringer

Ehemann Robert Zähringer, Sieglinde Zähringer , Regierungspräsident Julian Würtenberger, Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Dr. Ruprecht-Zwirner, Bürgermeister Siegfried Kuster (von links nach rechts)

Stegen (de.) Die Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg ist eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Bürger, die sich um das Land auf besondere Weise verdient gemacht haben. Sie wird nicht alle Tage vergeben und meistens kommen Persönlichkeiten in den Genuss der Verleihung, die sowieso schon im Rampenlicht stehen. Der Arzt Dr. Ruprecht-Zwirner regte beim Land nun die Verleihung der Staufer-Medaille an die Stegener Bürgerin Sieglinde Zähringer an. Durch Zufall stieß er auf ihren Lebenslauf und war dann der Meinung, dass auch „die Stillen im Lande“, die ungewöhnliche Leistungen erbringen, geehrt werden sollten. Der damalige Ministerpräsident, Günther Öttinger, folgte dieser Argumentation und veranlasste die Verleihung der Medaille durch den Regierungspräsidenten Julian Würtenberger, der die Laudatio in einer kleinen Feierstunde hielt.  

Die heute 69-jährige Sieglinde Zähringer, Mutter von elf Kindern, Oma und Uroma von 24 Enkeln und fünf Urenkeln, wuchs mit sechs Geschwistern auch schon in einer großen Familie auf und musste früh auf verschiedenen Bauernhöfen im Haushalt und Stall mitarbeiten, um das schmale, elterliche Einkommen aufzubessern. Mit fünfzehn Jahren wurde sie schwanger und heiratete trotz Widerstand der Eltern, aber mit Zustimmung des Jugendamtes den Vater des Kindes, den Waldarbeiter Wilhelm Rombach. Aus dieser Ehe gingen vier Söhne und sieben Töchter hervor. Ein schwerer Schicksalsschlag war der Tod ihres Mannes 1975. Mit 34 Jahren war sie alleinerziehende Mutter von elf Kindern, das jüngste Kind gerade mal zwei Jahre alt. „Bemerkenswert war, dass Frau Zähringer sich in dieser Situation nicht unterkriegen ließ! Sie suchte nach Lösungen und setzte sie in die Tat um!“, so Würtenberger. Sie bezog ein kleines Forsthaus bei St. Peter und betrieb dort eine kleine Landwirtschaft, um die Familie satt zu bekommen. Außerdem absolvierte sie beim Roten Kreuz eine Ausbildung zur Schwesternhelferin und begann dann in der Hegar-Klinik Nachtdienste zu übernehmen. Trotz dieser schwierigen Situation nahm sie nie Sozialhilfe in Anspruch, sondern  ergriff immer selbst die Initiativer, um sich und ihre Kinder durchzubringen. 1989 heiratete sie ihren zweiten Mann, Robert Zähringer, der drei Kinder mit in die Ehe brachte, die sie ebenfalls mit in die Familie integrierte. Auch heute noch ist die fast 70-Jährige Mittelpunkt ihrer Familie und strahlt nach wie vor große Lebenskraft aus. „Offensichtlich hält ihre große Familie sie jung!“ meinte Würtenberger.
Auch Dorothea Störr-Ritter wohnte der Feierstunde bei und würdigte als erste Frau des Landkreises ebenfalls die Lebensleistung Sieglinde Zähringers. „Sie haben einer neuen Generation ins Leben hinein geholfen, sie lebenstauglich gemacht. Das ist das wichtigste, was sie ihren Kindern mitgeben konnten“, betonte sie. Die bescheidenen Verhältnisse hätten es erforderlich gemacht, dass sie alle früh Verantwortung übernehmen und in Haushalt und Landwirtschaft tatkräftig mit anpacken mussten. Und so verwundere es nicht, dass alle ihre Kinder eine Ausbildung durchlaufen haben und mit beiden Füßen im Leben stehen. Der Landkreis habe viele Probleme damit, dass Menschen ihr Leben nicht mehr selbst in die Hand nehmen können, dass kleinste Anlässe sie aus der Bahn schmeißen. „Gäbe es mehr Menschen wie Sie, dann hätten wir viele Probleme weniger in unserer Gesellschaft“, so Störr-Ritter!“ Unter den Feiergästen war neben Bürgermeister Siegfried Kuster übrigens noch ein weiterer Bürgermeister anwesend, nämlich Rudolf Schuler, St. Peters Gemeindeoberhaupt von St. Peter und Schwiegersohn Sieglinde Zähringers. Mit dem früheren Bürgermeister St. Peters, Gottfried Rohrer, verbindet Sieglinde Zähringer übrigens zweierlei: sie wuchsen gemeinsam in der Scheurengasse in St. Peter auf und Rohrer ist ebenfalls Träger der Staufer-Medaille. Musikalisch gestaltet wurde die kleine Feier mit Saxophon-Einlagen ihrer beiden Enkel Alexandra Engesser und Janick Schuler.
28.4.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

Sommerferienprogramm Stegen 2010: Back to the Roots

Stegen (de.) Die integrative natur- und erlebnispädagogische Freizeit für hörgeschädigte und nicht-hörgeschädigte Kinder und Jugendliche war im vergangenen Jahr ein voller Erfolg und kam sowohl bei den Kindern als auch den Eltern sehr gut an. Deshalb bietet der Förderkreis Offene Jugendarbeit Stegen e.V. auch dieses Jahr wieder im Rahmen des Sommerferienprogramms des DRK/ Ortsverband Stegen diese integrative Freizeit an, bei der im letzten Jahr Familien mit geringem Einkommen bei der Auswahl der Teilnehmenden bevorzugt wurden. 2010 soll dem Konzept in der Form Rechnung getragen werden, dass die Eltern selbst bestimmen, wie viel sie für die Freizeit bezahlen können. Die Kosten für die Anreise ab dem Bahnhof Kirchzarten, 7 Tage Unterkunft, Verpflegung und Betreuung bewegen sich daher je nach Selbsteinschätzung der finanziellen Verhältnisse zwischen 50€ und 150€. Gefördert wird die Freizeit von der Stiftung Kinderland, die die Freizeit mit 16.500€ bezuschusst. Damit ermöglicht die Stiftung Kinderland, in den Sommerferien 2010 und 2011 eine integrative Freizeit anzubieten, die sich Familien mit geringem Einkommen leisten können. Die 7-tägige Freizeit wird durch qualifizierte Fachkräfte betreut, was der intensiven Zusammenarbeit des Förderkreises mit dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte Stegen, dem Kinder- und Jugendbüro Stegen und der „einfach-leben-Schule“ zu verdanken ist. Das Projekt findet in einer großen alten Schwarzwaldhütte auf knapp 1000 m Höhe, statt. Ein natur- und erlebnispädagogisches Konzept setzt bei den Kindern und Jugendlichen nachhaltige Impulse für eine positive Beziehung zu Natur und Umwelt. Die Teilnehmenden verbringen eine Woche zusammen auf einer Hütte mitten im Wald. In dieser kleinen Gemeinschaft ist jeder Einzelne wichtig, denn die Gruppe versorgt sich selbst, lebt von Vorräten und dem, was im Wald an Essbarem gefunden wird. Die Kinder und Jugendlichen sammeln und sägen Holz für das Feuer und arbeiten mit handbetriebenen Maschinen. Damit alles funktioniert, muss gut zusammengearbeitet werden und es ist erstaunlich, was man gemeinsam alles auf die Beine stellen kann! Die Freizeit findet statt vom 2. bis 8. August 2010

Weitere Informationen zur Freizeit:
Gudrun Janoschka,
Tel 07661/ 904776 oder Email guja@gmx.net
www.einfachlebenschule.de

Weitere Informationen zur Anmeldung:
Gemeinde Stegen / Kinder- und Jugendbüro,
Stefan Pohl, Tel 07661/ 3969 – 58 (nur zu den Sprechzeiten)
Email:
jugendreferat@stegen.de
Handy: 0160/ 8975192 (durchgehend erreichbar)

16.4.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Stegen ehrt erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler 2009

Stegen (de.) Die Gemeinde Stegen hat ein vielfältiges und lebendiges Vereinsleben. Vereine sind für eine Gemeinde wichtig, sie leisten Präventions- und Integrationsarbeit und lassen soziale Netzwerke entstehen. In Stegen gibt es eine Vielzahl an Vereinen, die intensive Jugendarbeit betreiben und zwar nicht nur im Breitensport, sondern auch im Leistungssport. Um dieses Engagement anzuerkennen, führt die Gemeinde Stegen jährlich eine Sportlerinnen- und Sportlerehrung durch. Sie zeichnet Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus, die durch konsequentes und diszipliniertes Training bei Bezirks-, Landes- oder sogar Weltmeisterschaften erfolgreich waren. Bürgermeister Siegfried Kuster wies aber auch darauf hin, dass hinter den erfolgreichen Sportlern auch engagierte Eltern und kompetente Trainer stehen. Für das Jahr 2009 konnte Stegen 34 Einzelsportler und 24 Einzelsportler in Mannschaften in der Mehrzweckhalle Eschbach ehren.
Darunter waren die zwei Samurei Tobias Rönicke (26 Jahre) und Adrian Kempf (35), die für den ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Arnis-Stockkampf geehrt wurden.
Jonathan Fuchs (18), Maren Ketterer(19), Johannes Seidel (17), Ivo Wißler (15) und Sonja Wißler (18) wurden für den Judoclub ausgezeichnet. Sie konnten vordere Plätze bei der German Open, bei der BW-Meisterschaft und der südbadischen Meisterschaft belegen.

Jasmin Rebmann (18) und Benjamin Stauder (22) waren im Radsport und Christian Hauser (32) und Daniel Buß (19) für den Bogenclub Dreisamtal auf den Landesmeisterschaften erfolgreich.

Max Scherer (45) von der Schachgemeinschaft Dreisamtal wurde Sieger bei der Badischen und bei der Bezirks-Einzelpokalmeisterschaft.

Allein 22 Ehrungen gingen an die Ringerabteilung des Sportvereins Eschbach. Der jüngste geehrte Sportler war mit sechs Jahren Janik Zipfel gefolgt von Fabio Di Feo und Mirko Zipfel, die beide vordere Plätze bei der südbadischen Meisterschaft in ihrer Altersklasse errangen.

Hervorzuheben sind natürlich die Leistungen der beiden Brüder Manuel (14) und Mario (17) Läufer. Manuel ist Deutscher Meister im Freistil und Mario Vizemeister im Griechisch-römischen Stil.

Weiter wurden ausgezeichnet: Jessica Dold (12), Manuel Dold (9), Martin Dold (23), Cindy Drescher (16), Daniel Faller (24), Felix Faller (16), Leo Fink (25), Adrian Herth (15), Philipp Ketterer (9), Tom Ketterer (11), Carina Läufer (11), Florian Läufer (10), Silas Rombach (9), Johannes Scherer (15), Nick Scherer (12), Tim Scherer (12), Jens Schweizer (9),.

Ebenfalls sehr erfolgreich ist der Tauziehclub Eschbachtal, der sich sowohl auf nationalem als auch internationalem Parkett bewegt. Mit ihren Coachs Gerhard Spitz und Manfred Hummel wurden folgende Sportler geehrt: Lukas Hug, Simon Hug, Melanie Reichenbach, Patrick Schwär, Marcel Vitt.

Mannschaft des Jahres, ermittelt über die Dezibel-Messung des Beifalls des Publikums, wurde die Tauziehtruppe, die in der Bundesliga den 7. Platz in der 640-kg-Klasse belegte: Christian Dold, Jürgen Grießbaum, Daniel Hummel, Sven Karpfinger, Florian Reichenbach, Matthias Stockburger, Patrick Schenk, Silvio Schillinger, Hannes Schwär, Maik Weber, Andreas Wehrle, Johannes Wehrle, Michael Wehrle und Philipp Wehrle. Sie erhielten den Wanderpokal, der von Pius Hug gestiftet wurde.

Einzelsportler des Jahres wurde Manuel Läufer. Da er den Pokal – gestiftet vom Lebensmittelmarkt nah und gut von Markus Strecker - schon zum dritten Mal erhielt, geht dieser jetzt in sein Eigentum über.

Die Sportlerehrung wurde musikalisch vom Musikverein Eschbach und tänzerisch von zwei Jazz-Dance-Gruppen von Daniela Fischer umrahmt.

Sportlerehrung Stegen 2/2010

Geehrte Sportlerinnen und Sportler. Rechts im Bild Ortsvorsteher Bernhard Schuler und Matthias Martin, Vorsitzender des SV Eschbach

 3.4.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

DRK Stegen freut sich über gute Jugendarbeit

Auf ein durchaus erfolgreiches Jahr 2009 konnte jetzt das Rote Kreuz Stegen in der Mitgliederversammlung Rückblick halten. Insbesondere die Entwicklung in der Jugendarbeit sorgte während der  Mitgliederversammlung für Beifall der Mitglieder und Gäste, darunter Bürgermeister Siegfried Kuster. Diese Arbeit hat jetzt Früchte getragen, erneut wechselten die jungen Aktiven jetzt in die Bereitschaft und sorgen so dafür, daß bei Einsätzen in der Dreisamtalgemeinde schnelle Hilfe für die Bevölkerung möglich ist. Damit nicht genug, die Bereitschaft zeigt sich insgesamt ebenfalls gut aufgestellt durch die stetige Weiterbildung. Bei den diversen Sanitätsdiensten leisteten 82 Helfer insgesamt 476 Stunden.
Vorsitzender Matthias Reinbold betonte vor der Versammlung, dass die Arbeit weiter intensiviert werden müsse um den Standard halten zu können, nicht zuletzt auch mit finanziellem Engagement. Dieses sei nötig für die tägliche Arbeit, aber ebenso für ein neues Fahrzeug des Ortsvereins, das nach knapp 20 Jahren "Lebensarbeitszeit" nun ausgewechselt werden müsse. Bei den Vorstandswahlen wurde indessen Matthias Reinbold ebenso im Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Joseph Ketterer, Kassierer Oliver Stenzel sowie die Beisitzerin Eva Pfändler und Bereitschaftsarzt Uwe Allgaier. Neu im Vorstand sind Schriftführerin Katja Tritschler, die Ralf Schlegel ablöst. Ebenso wurde neu als Beisitzerin Erika Rombach und Beisitzer Aelxander Jacobs für die kommenden vier Jahre gewählt. Heiko Klingele wird künftig den Vorstand als Beauftragter für Veranstaltungen und Projekte tatkräftig unterstützen, auch im Hinblick auf das 40-jährige Bestehen des Vereins 2011 und weitere geplante Feste oder neue Projekte des Ortsvereins. Die neue Ortsjugendleitung ist Isabella Maier und Friederike Schwarz.

Vorsitzender Matthias Reinbold und sein Stellvertreter Joseph Ketterer konnten wieder zahlreiche Fördermitglieder ehren. Seit 25 Jahren unterstützen die Arbeit des Roten Kreuzes: Christiane Walter, Anna Koch, Angelika Tritschler, Inge Baumgärtner, Klara Aker, Hannelore Stahn, Ursula Link, Christa Strohmeier, Rosa Rohrer, Walburga Rehmann-Linden, Antje Knechtle, Edeltraud Geiger, Olga Kogler, Walter Schreyvogel, Gerd Walter, Horst Haak, Wolfgang Kullmer, Rolf Riemer, Rüdiger Behrensdorf, Hermann Heidegger, Gerhard Totschek, Lothar Riesterer, Leonhard Schneider, Siegfried Krieger, Helmut Krebs, Josef Rebmann, Joseph Pfändler, Karl Otto Frank, Rainer Haupt, Adolf Messer, Reinhold Schwarz, Bernhard Stoffel-Braun, Roland Freund, Willi Decker, Wolfgang Deimling. Eine besondere Ehrung erhielt Josef Hug für seine 40-jährige Mitgliedschaft als Fördermitglied.
Für fünfjährige aktive Mitarbeit im Roten Kreuz Stegen wurde Nadine Heizler ausgezeichnet. Seit bereits 30 Jahren sind Erika Rombach und Ralf Schlegel aktive Mitglieder im Ortsverein und wurden dafür geehrt. Walter Vogt übt die aktive Mitarbeit im Verein sogar schon seit 35 Jahren aus und Joseph Ketterer kann auf 40 Jahre aktive Mitarbeit im DRK Rückblick halten.
1.4.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Intergenerativer Computerkurs für Senioren in Stegen

Das Internet bestimmt zunehmend unseren Alltag. Ganz selbstverständlich werden Informationen abgerufen, Einkäufe getätigt, Bahn- oder Flug-Tickets gekauft. Behördengänge erübrigen sich, da mehr und mehr über’s Netz erledigt werden kann. Das Internet entwickelte sich zu einem wichtigen Kommunikationsmedium, ohne das eine gesellschaftliche Teilhabe erschwert wird, so beschreibt Dr. Claudia Hübner, Staatsrätin für Demografischen Wandel und für Senioren im Staatsministerium Baden-Württemberg die Wirklichkeit und weist darauf hin, dass es gerade auch für ältere Menschen von Bedeutung sei, den  Umgang mit Computer und Internet nicht zu scheuen. Weil aber oftmals große Hemmschwellen bestehen, bietet Stegen einen intergenerativen Computerkurs für Senioren an. Getragen wird dieses einmalige  Projekt von den Vereinen und Einrichtungen „Miteinander Stegen e.V.“, Förderverein für offene Jugendarbeit, Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte, Kinder- und Jugendbüro Stegen und Seniorenwohnanlage Pater Middendorf.  Der Kurs findet im integrativen Kinder- und Jugendcafé „Café Adventure“ im Haus der Vereine in Stegen statt. An vier Computern mit Internet-Zugang werden jeweils zwei Senioren von Jugendlichen betreut.

Das Kinder- und Jugendbüro hat die Jugendlichen, die zum Teil hörgeschädigt sind, vorab didaktisch und methodisch geschult. Der Kurs wird kostenlos angeboten, des Weiteren besteht ein kostenloser Fahrdienst für die Senioren. Dieser Kurs scheint einen echten Bedarf aufzugreifen, denn es kamen weit über zwanzig Anmeldungen zusammen. Aufgrund der begrenzten Computerkapazitäten können jedoch nur acht Senioren an diesem Kurs teilnehmen. Weitere Kurse sind deshalb in Planung.

Kinder- und Jugendbüro Stegen
Sprechzeiten:
Dienstag: 15.30 Uhr - 18.30 Uhr / Mittwoch: 8.00 Uhr - 12.00 Uhr, Tel 07661/ 3969-58
12.2.2010, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de


24-Stunden-Lauf des Kolleg St. Sebastian erbringt 12.601 Euro
 

Die Freiburger Straßenschule, vertreten durch Ingrid Götz (rechts); Cornelia Rüthlein, Leiterin der Janusz-Korczak-Schule (3.v.links) und Barbara Denz, Diözesan-Geschäftsführerin von In Via, konnten am Sebastiansfest eine Spende von 2100,20 Euro entgegennehmen, die Hälfte der Einnahmen des 24 Stunden-Laufes am Kolleg St. Sebastian.
Foto: Gisela Heizler-Ries

Im vergangenen Juli veranstaltete das Kolleg St. Sebastian in Stegen einen 24-Stunden-Lauf. Schüler der Mittel- und Oberstufe, Lehrer- und Elternteams waren begeistert dabei, und selbst der Schulleiter, Bernhard Moser, ist tapfer einige Runde mitgelaufen. 17.333 Runden wurden in diesen 24 Stunden zurückgelegt, was die Strecke von 6.933,20 km bedeutet. Auch ein heftiges Gewitter mitten in der Nacht schreckte die engagierten Läufer nicht ab und man verlegte den Spendenmarathon kurzerhand vorübergehend vom Sportplatz in die Halle. Nach 24 schweißtreibenden Stunden stand dann das fabelhafte Ergebnis von 12.601.- Euro und 20 Cent zu Buche. Mit diesem Geld soll nun ein Grünes Klassenzimmer am Kolleg errichtet werden, indem man bei angenehmen Temperaturen im Freien unterrichten kann. Doch bereits zu Beginn der Aktion stand fest, dass die Hälfte der Sponsorengelder an ausgewählte soziale Einrichtungen gespendet werden soll.
Anlässlich des Sebastian-Festes am vergangenen Freitag war es nun soweit, die Freiburger Straßenschule, die Janusz-Korczak-Schule und die Organisation In Via konnten einen Spendenscheck über jeweils 2100.- Euro und 20 Cent entgegen nehmen.
„Das ist für uns eine unglaubliche Summe“, sagte Ingrid Götz, Vertreterin der Freiburger Straßenschule „mit diesem Geld werden wir benachteiligten Kindern, die von zuhause aus nicht die Möglichkeit haben in Urlaub zu fahren, einen Zelturlaub ermöglichen. Außerdem wird unser Kunstprojekt „Galerie UpArt“ unterstützt. Hier können junge Menschen, die auf der Straße leben, ihre kreativen Ideen verwirklichen. Ein hervorragendes Instrumentarium, um die eigene Biographie aufzuarbeiten und die eigenen Persönlichkeit zu stärken.“
Auch für Cornelia Rüthlein, Leiterin der Janusz-Korczak-Schule, eine Einrichtung für schwer mehrfach behinderte Kinder, ist die Spende ein wichtiger Baustein für den geplanten Erweiterungsbau der Schule in der Goethestraße, der nur über Spendengelder realisiert werden kann. Für benachteiligte Jugendliche auf ihrem Übergangsweg von Schule in den Beruf setzt sich der Katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit In Via ein.  Diözesan-Geschäftsführerin Barbara Denz: „In Via unterstützt in der Erzdiözese Freiburg jährlich etwa 20.000 junge Menschen, die in Schulen, in Berufseinstiegs- und Integrationsmaßnahmen faire Chancen erhalten. In Via will mit seiner Arbeit jungen Menschen Hoffnung und Zukunftsperspektiven geben.“
Eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten
„Über ein Jahr liefen die Planungen für den 24 Stunden-Lauf“, so die beiden Initiatoren Bernhard Küstner und Stephan Seilnacht „die ganze Schulgemeinschaft, Lehrer, Eltern und Schüler sind dann engagiert und gemeinsam 24 Stunden für eine Sache unterwegs gewesen und haben auf diese Weise auch ganz neuen Kontakt zueinander geknüpft. Eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten“, so die beiden Lehrer. Und Elternbeiratsvorsitzende Barbara Buttgereit ergänzt „Durch diese Aktion sind auch zwischen den Eltern viele neue Freundschaften entstanden. Es hat unglaublich Spaß gemacht und auch die Begeisterung der Kinder hat mich sehr bewegt. Eine tolle Erfahrung für die Kollegs-Gemeinschaft. Solche Erlebnisse bleiben bei den Kindern und auch den Eltern für immer in Erinnerung. Natürlich sind Vokabeln und Matheformeln wichtig fürs Leben, doch solche Aktionen sind das, was den Geist einer Schule ausmacht.“
Gisela Heizler-Ries, 29.1.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Schafherde mit über 2500 Muttertieren im Neuschnee

Blick nach Nordwesten im Dreisamtal: Schäfer Jürgen Lange mit Fanny und Prinz am 2.1.2010
Blick nach Nordwesten im Dreisamtal: Schäfer Jürgen Lange mit Fanny und Prinz am 2.1.2010 Blick nach Norden im Dreisamtal zum Attental am  2.1.2010
 
Blick nach Nordosten im Dreisamtal nach Stegen und Zarten (rechts) am  2.1.2010
 
Blick nach Nordwesten im Dreisamtal: Schäfer Jürgen Lange mit Prinz am 2.1.2010
Blick nach Nordosten im Dreisamtal nach Stegen am  2.1.2010
 
Schafe im Dreisamtal am 2.1.2010
 
 
Blick nach Nordwesten im Dreisamtal: Schäfer Jürgen Lange mit Prinz am 2.1.2010

Jürgen Lange ist seit 20 Jahren Schäfer bei Norbert Schwarz in Freiburg-Kappel. Er stammt von der Insel Ummanz, einer kleinen Insel neben Rügen in Mecklenburg. Mit der über 2500 Muttertiere umfassenden Schafherde ist er am 2.1.2010 unterwegs von Stegen über Attental und Breitehof nach Ebnet. Ideales Winterwetter mit nur wenig Schnee, der leicht von den Schafen beiseite gescharrt werden kann. Aber: "Im Herbst wurde das Gras sehr spät zum letzten Mal gemäht, weshalb es nun sehr sehr kurz ist und den Tieren nicht so sehr viel bietet." Für 2010 wünscht sich der 54jährige Schäfer Jürgen Lange natürlich gutes Wetter und saftige Weiden - und eine Rücknahme der EU-Verordnung der Ohrmarken mit Chip: "Für über 2500 Muttertiere und die vielen jungen Lämmer die alten Doppel-Ohrmarken entfernen und durch neue Chip-Marken ersetzen, das ist aufwändig und teuer, nichts als Bürokratie."

EU fordert elektronische Ohrmarken mit Speicherchip
Die Ohrmarke enthält die gleichen Informationen, die schon aus der Tätowierung hervorgehen, macht aber viel zusätzliche Arbeit: Die gleichen Daten müssen zusätzlich ins Herdbuch eingetragen und schließlich alle paar Monate an die HIT-Datenbank gemeldet werden.  Seit 2006 muß jedes Schaf gemäß EU-Gesetz zwei Ohrmarken haben.
Ab 2009 sollen neue, elektronische Ohrmarken zur Pflicht werden. Sie sind mit einem Speicherchip ausgestattet, der sich mit einem Lesegerät auslesen lässt. Das Lesegerät kostet rund 700 Euro. Die neuen Ohrmarken drei bis vier Euro pro Tier. Die alten gibt es viel günstiger - für nur 70 Cent. Dabei spielt es für den Schäfer keine Rolle, ob er die Nummer von der konventionellen Ohrmarke abliest oder ob er das Lesegerät an den Chip hinhält. Vorteile? Keine, stattdessen enorme zusätzliche Kosten und einen großen bürokratischen Aufwand.

Zurück zur Tätowierung - der altbewährte Markierungsmethode
Früher wurden den Lämmern gleich nach der Geburt eine Nummer auf den Rücken gemalt. Diese wird dann ein paar Tage später auf ihr Ohr tätowiert. Anders als eine Ohrmarke, die herausgerissen werden kann, bleibt eine Tätowierung für immer erhalten und ist somit sicher.
Viele Schäfer würden die Schafe am liebsten nur tätowieren. Mit den Ohrmarken gibt es immer wieder Probleme, denn Schafohren sind viel feingliedriger als Rinderohren. Wenn eine Ohrmarke ins Ohr einwächst, muss sie wieder herausgezwickt werden. Wenn das Ohr verheilt, wird wieder eine neue Ohrmarke gesetzt - Tierquälerei.
Ekke, 2.1.2010

 

Klasse R8 des BBZ Stegen beim Pferde- und Spargelhof Dürrmeier

In der Rubrik "Enter" der Badischen Zeitung haben junge Autoren die Möglichkeit, mit ihrer Meinung, ihren Erlebnissen oder ihren Erfahrungen die Zeitung zu "entern". Heute schreibt die Klasse R8 des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen über den Besuch eines landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe von Freiburg, wo die Schüler mit dem Hofbesitzer sprachen und im Rahmen eines Zeitungsprojektes diese Reportage verfassten.

Dieter Dürrmeier arbeitet als Bauer. Er betreibt einen Pferdehof mit rund 50 Pferden und baut auch Wein und Spargel an. Warum wurde der Pferdehof gegründet? Auf diese Frage antwortete Herr Dürrmeier: "Vor einigen Jahren ging es unserem Betrieb schlecht, weil erstens der Osten dazukam, zweitens wir auch sehr wenig Anbauflächen haben und drittens wegen der Globalisierung des Weltmarktes." Die Pferde auf dem Hof werden von etwa 80 Leuten geritten. Uns interessierte, welche Pferdeallergien es denn auf dem Hof gibt. Darauf antwortete Herr Dürrmeier: " Auf meinem Hof gibt es ein paar Pferde, die Stauballergien haben; es gab auch mal ein Pferd, das praktisch gegen alle Gräser allergisch war." Gefragt, weshalb er keine Turniere veranstaltet, sagte er, dass man dazu einen Verein bräuchte. Außerdem sei es viel Arbeit mit der Vor- und Nachbereitung. Er findet es so gut, wie es ist. Was bei der Pferdepflege zu beachten ist: Pferde soll man mit Vorsicht behandeln, weil sie unberechenbar sind. "In erster Linie ist ein Pferd immer noch ein Tier, und dann muss man sich täglich um das Pferd kümmern und seine Bedürfnisse", sagte Herr Dürrmeier. Auf die Frage, wie viele Mitarbeiter er habe, überlegte er kurz, bevor er antwortete: "In der Spargelernte habe ich zwölf Mitarbeiter, dann noch ich und meine Frau. Wie viele man insgesamt braucht, hängt von der Betriebsgröße ab. Wir haben vier Hektar und brauchen um die zehn Mitarbeiter." Da kam die Frage auf, wie viel Spargel er im Jahr verkaufe. "20 Tonnen", meinte Herr Dürrmeier, und grinste über die verdutzten Gesichter. Er meinte, auch er hätte einen regelrecht kleinen Betrieb: "Ich baue nur auf vier Hektar an. Manche haben 300 Hektar, aber das ist halt richtig industriell ... "
Was muss man beim Thema Spargel beachten? Dass der Spargel eine gute Qualität haben und auch ganz frisch sein sollte. Außerdem muss man immer das Feld kontrollieren, damit es gute Qualität liefert. Auf die berechtigte Frage, ob man Spargel selber anbauen kann, antwortete Herr Dürrmeier: "Man braucht schon ein paar Meter Platz - für 1 kg Spargel benötigt man mindestens ein 5 bis 10 Meter langes Beet". Ein Pfund Spargel bei Herrn Dürrmeier in der ersten Klasse kostet 6,50 bis 7 Euro, die zweite und dritte Klasse sind billiger, zwischen 5 und 5,5 bis zu 4 Euro runter. Die Hauptarbeit des Landwirtes ist hauptsächlich die Büroarbeit. Das kann auf die Dauer richtig nervig sein. Herr Dürrmeier berichtete, "dass diese Büroarbeit eigentlich nicht zur Arbeit zählt”, dass der Staat ihn aber richtig kontrolliert, so dass er alles, was er tut, dokumentieren muss. Da gibt es sogenannte Qualitätssicherungsfirmen: Wenn er zum Beispiel Spargel an eine Genossenschaft verkauft, dann muss das zu verfolgen sein, wo der herkommt. Es müssen sogenannte Qualitätsstandards eingehalten werden. Er sagt, dass er auch das dokumentieren muss. Selbst bei Pflanzenschutzmitteln muss er nachweisen, wie viel er von ihnen benutzt hat. "Auf Dauer kann das ziemlich viel Arbeit machen." Außerdem helfe er auch noch mit auf dem Hof mit, bei den Pferden. Die Kommunikation zwischen seinen Arbeitern und ihm läuft sehr gut. Er berichtete, dass er polnische Arbeiter hat, die schon fast 20 Jahre auf seinem Hof mitarbeiten. "Wie schaffen Sie die ganze Arbeit, ohne gestresst zu sein?", interessierte uns natürlich nun. Herr Dürrmeier meinte, wenn einem die Arbeit Freude macht, dann kommt es nicht wie Stress vor. Er hat wenig Ferien und war seit zwei Jahren nicht mehr weg. Eigentlich wollten seine Frau und er dieses Jahr schon wegfahren, konnten aber letztendlich nicht richtig von dem Hof loslassen. Nun planen sie einen Urlaub für 2010 – den ersten seit drei Jahren.
16.11.2009, Klasse R8 am BBZ

Dürrmeier - Spargelhof und Pferdehof in FR-Opfingen >Pferde

 

Drei Mädchen reiten auf ihren Kälbchen - Reitturnier

Drei Mädchen in Stegen haben eine neues Hobby entdeckt: Sie pflegen nicht nur Kälber auf dem Hof, sie reiten auch mit ihnen aus und trainieren für ein eigenes Turnier.

Die drei jungen Amazonen (von links) Marina, Sarah und Sabrina mit ihren ungewöhnlichen Reittieren in Stegen
Foto: Monika Rombach

Fußgänger, Rad-, Motorrad- und Autofahrer reiben sich bei ihrem Anblick die Augen und halten bildlich fest, was sie kaum glauben können: Drei Mädchen auf den Rücken dreier Kälbern reiten über die Matte längs der Straße. Sarahs (9 Jahre), Marinas (8) und Sabrinas (10) ganze Aufmerksamkeit gilt dem vierbeinigen Rotbunten-Nachwuchs, es sind "Lusi" (sechs Monate), "Luzi" (sieben Monate) und "Sina" (fast 12 Monate), wollen die ungleichen sechs doch am nächsten Tag auf dem Reitplatz zeigen, was sie können. "Die Idee habe ich von meiner Cousine vom Gallihof in Unteribental", erzählt Sarah vom Reckenhof in Stegen. Das ist knapp ein Jahr her, damals suchte sie sich im elterlichen Viehstall gleich das kleine Rotbunten-Kalb "Sina" aus und führte es von nun an jeden Tag am Strick spazieren. Sina gewöhnte sich an den Hof, seine Menschen und Tiere, selbst an den Hofhund, an das selbst gebastelte Halfter und auch daran, dass sich Sarah auf sie draufschwang. Im Frühjahr galt es, den kleinen Bach zu überspringen und auf Zügeleinsatz zu laufen. Sarahs Eifer steckte ihre Freundinnen Marina und Sabrina an, bald durchliefen zwei weitere Kälbchen solch eine ungewöhnliche "Schulung". Zu dritt ging es "ins Gelände" auf den eigenen Koppeln. "Alle haben ihren Spaß daran", freuen sich die Mütter, Tanja Rombach und Diana Schuster, "Kinder und Tiere sehen sich täglich. Sie lernen die Landwirtschaft dadurch schätzen und interessieren sich für aktuelle Themen."
Lange Regentage ohne Reiten finden alle sechs nicht toll, dafür schwärmen die Mädchen von ihrem ersten Ausritt nach Oberbirken. Einen Klingelstreich wollten sie dabei einem Cousin spielen! Geheim blieb er nicht, eins der Reittiere hinterließ seine "Visitenkarte" auf dem Trottoir. Sogar ein eigenes Reitturnier veranstalteten die Kinder, inklusive bronzenem Abzeichen und Preisen. Noch im Herbst soll das silberne folgen, weswegen Sina, Lusi, Luzi, Sarah, Marina und Sabrina derzeit viel auf dem hofeigenen Reitplatz trainieren: über am Boden liegende Cavaletti-Stangen reiten, im Slalom um rote Hütchen herum, im Trab durch die Bahn, gelegentlich unter ungeforderten Sprüngen. Zur Belohnung der Kälber geht es dann auf die Wiese und bei Hitze zum Abspritzen. Nie vernachlässigen die drei "Beauty" und "Wellness" ihrer vierbeinigen Freizeitpartnerinnen, wobei – nur einmal – Mamas bestes Shampoo in Einsatz war. "Lange Haare" zwischen den Hörneransätzen halten Gummis als "Zöpfle" zusammen, es wird gestriegelt und gebürstet, bis alles glänzt. Demnächst backen alle aus Mais, Soja, Schrot, Bananen, Äpfeln und Karotten einen Kuchen – für Sinas ersten Geburtstag am 30. August.
Monika Rombach, 27.8.2009

 

Ferienprogramm des DRK Stegen mit über 30 Veranstaltungen

Keine Sommerpause gönnen sich die Mitglieder des Roten Kreuzes in Stegen. Sie haben vielmehr in den vergangenen Wochen intensiv das Ferienprogramm 2009 vom 17. August bis 13.September für Stegen vorbereitet. Dieses bietet erneut wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen mit verschiedenen Partnern, Unternehmen und Vereinen sowie Organisationen. Insgesamt gibt es über 30 Termine für Kinder und Jugendliche in diesem Jahr. Schirmherr ist erneut Stegens Bürgermeister Siegfried Kuster.

Das Programm sieht Veranstaltungen mit und ohne Anmeldung vor. Deshalb ist es wichtig, die Informationsbroschüren mitzunehmen, die unter anderem bei der Sparkasse Stegen, der Volksbank Stegen, in Geschäften und der Gemeindeverwaltung Stegen erhältlich sind und ausführliche Erläuterungen enthalten. Neu in diesem Jahr wird ein Abschlussgrillen für die Teilnehmer des Ferienprogrammes sein. Neben Angeboten in der Natur und Landwirtschaft wurde auch für sportliche Betätigung gesorgt. Dazu kommen mehrere Veranstaltungen mit dem Roten Kreuz oder der Feuerwehr sowie Besichtigungen von Unternehmen. Alle Informationen gibt es online unter www.ferienprogramm-stegen.de
27.7.2009, DRK Stegen

 

10 Jahre Seniorenwohnanlage „Pater Middendorf“

Caritas-Kreisvorstand Bernhard Scherer und Bauverein-Vorstand Reinhard Disch (v.l.) zogen nach zehn Jahren eine positive Bilanz von der Seniorenwohnanlage „Pater Middendorf“ in Stegen.

Foto: Gerhard Lück

Stegen (glü.) Als in den 80er Jahren immer mehr Altenheime zugunsten der notwendig werdenden Altenpflegeheime geschlossen wurden, entstanden als alternative Wohnform für „rüstige alte Menschen“ allerorts „Betreute Seniorenwohnanlagen“. Auch in Stegens Neubaugebiet bekamen mit der Seniorenwohnanlage „Pater Middendorf“ Senioren aus dem Dreisamtal die Gelegenheit, in einer eigenen Wohnung selbständig zu leben und dennoch die Sicherheit einer möglichen Betreuung zu genießen. Zehn Jahre ist es jetzt her, dass am Stockacker 46 Wohnungen mit einem oder zwei Zimmern zwischen 45 und 72 Quadratmetern groß entstanden. 22 Wohnungen waren öffentlich gefördert und konnten nur an Berechtigte vermietet werden, 24 Wohnungen sind freifinanziert als Eigentumswohnungen. Die Vermietung erfolgt über den Bauverein Freiburg, der auch in fünf anderen Wohnanlagen beste Erfahrungen macht. Im Haus befindet sich eine Begegnungsstätte mit großem teilbarem Saal, Küche, Freiterrasse und Behinderten-WC. In jeder Wohnung ist ein Hausnotrufgerät installiert. Während sich der Bauverein Freiburg um alle Belange kümmert, die mit dem Gebäude und den Wohnungen zu tun haben, ist der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald seit Beginn für die Betreuung der älteren Menschen zuständig. Caritas-Kreisvorstand Bernhard Scherer und Bauvereins-Vorstand Reinhard Disch zogen im Pressegespräch eine positive Bilanz der zehnjährigen Zusammenarbeit. Ziel sei es, so Bernhard Scherer, dass die Bewohner(innen) so lange wie möglich selbständig in ihren Wohnungen leben können. Die Caritas hat mit allen einen Betreuungsvertrag abgeschlossen. Zwei Mitarbeiterinnen der Caritas sind in Stegen für die individuelle Beratung zuständig, sie organisieren die Rufbereitschaft rund um die Uhr, vermitteln notwendige Hilfen, organisieren Angebote in der Begegnungsstätte und kümmern sich um den offenen Mittagstisch und die Kaffeenachmittage in der Cafeteria. Unterstützt werden sie durch ehrenamtliche Helfer(innen). In der Seniorenwohnanlage hat auch der Verein „Miteinander Stegen“ sein Büro und steht Bewohnern helfend zur Seite. Die im Haus befindliche Physiotherapiepraxis erspart manch weiten Weg. Am vergangenen Sonntag nutzten viele Interessierte bei einem „Tag der offenen Tür“ die Gelegenheit, einen Blick „hinter die Kulissen“ der Wohnanlage zu werfen.
17.7.2009, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

Integratives Sportfest am 30.6. am BBZ

Am 30.06.2009 wurde das neu gestaltete Sportgelände des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte Stegen (BBZ) offiziell an die Schülerinnen und Schüler übergeben. Die Kosten für die Neugestaltung des Sportgeländes, der Kantine des BBZ und eines Wohnheims belaufen sich auf fünf Millionen Euro und für weitere Renovierungsarbeiten werden noch 2,5 Millionen Euro zu Verfügung stehen. Zusammen durchschnitten der Schulleiter Hartmut Jacobs, ein Vertreter des Amts für Vermögen und Bau Baden-Württemberg und Peter Rombach, als Stellvertreter für den Bürgermeister Kuster, das blaue Band, während mehr als 500 Kinder freudig zuschauten. Damit begann das integrative Sportfest, mit dem die Übergabe gefeiert wurde. Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse aus dem BBZ, der GHS Stegen, der Grundschule Eschbach, der Zardunaschule Zarten und aus Klassen von Schulen in Weil am Rhein und Singen nahmen unter der Leitung von 120 Helferinnen und Helfern an dem Sportfest teil, bei dem sportliche und spielerische Aktivitäten zusammen und in durchmischten Gruppen bestritten werden konnten. Der Schulleiter Jacobs und der stellvertretene Bürgermeister Rombach bedankten sich in ihren Reden, die von einem Dolmetscher synchron in Gebärdensprache übersetzt wurden,  bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und wünschen den Schülern viel Spaß und Erfolg mit dem neuen Sport-, Basketball- und Beachvolleyballplatz.
Moana Engesser, 13.7.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Ikarus und Christa aus Kirchzarten jetzt in Stegen

Alle drei Storchenkinder im Horst auf dem Turm der Herz-Jesu-Kirche Stegen sind zwischen viereinhalb und fünf Wochen alt, wohlauf und tragen ihre ganz persönliche Kennung. Wieder auf festem Boden angelangt, bestätigte dies Gottfried Nauwerck den unten Wartenden nach seiner persönlichen Inaugenscheinnahme des Nachwuchses in luftiger Höhe. Wenige Minuten zuvor war er in seinem Overall verpackt aus der Dachluke gestiegen, hatte sich vorschriftsmäßig am Horstrand gesichert und die kleinen Großvögel zu deren Sicherheit mit einem Sack bedeckt. Mit behutsamem Griff zog er zwei zu sich und beringte sie. Dank verlängerten Arms per Spazierstock erreichte er auch das dritte. Dann Sack weg, zurück durch die Luke, hinab auf den Boden, mit Blick auf das besorgt um seinen Horst kreisende Storchenelternpaar. Über 50 Jahre steht Gottfried Nauwerck in ehrenamtlichem Dienst zugunsten der Storchenerfassung in unterschiedlichen Bezirken. Gern beantwortete er die Fragen vom Leiter der Seelsorgeeinheit nördliches Dreisamtal, Pater Roman Brud, Pfarrsekretärin Erika Gremmelspacher und Gemeindereferentin Andrea Vitallowitz-Beyer. Ikarus und Christa heißen die 2009 erstmals in Stegen beheimateten Storcheneltern. Nach dem Verlust ihrer gesamten Brut 2008 im Horst der St.-Gallus-Kirche Kirchzarten suchten sie trauernd nach einer neuen Bleibe. Beim letztjährigen großen Pfarrfest der Herz-Jesu-Gemeinde sah man sie erstmals gemeinsam auf dem Turm "probesitzen" und hörte sie laut klappernd ihre "Zufriedenheit" darüber äußern. Auf zehn bis 15 Lebensjahre schätzt man Ikarus, der nacheinander mit seinen drei Frauen (Agathe, Babette, nun Christa) rund 15 Jungstörche in Kirchzarten aufzog. Störchin Christa sei fünf Jahre jung, sagte Gottfried Nauwerck. Es ist ein internationaler Zuzug, wie sich aus Fragen von Gisela und Michael Stix aus Stegen herausstellte. Mit Feldstecher, viel Ruhe und Zeit fand das vogelkundlich begeisterte Ehepaar die Kennzeichnungen der gefiederten "Neubürger" heraus. Ikarus Kennnummer P 2491 weist ihn als "Franzosen" aus, die Antwort nach seinem Geburtsort in der Pariser Zentrale steht derzeit noch aus. Christa, seine fünf Jahre junge Auserwählte, stammt aus der Schweiz (Kennung: SA 361), sie geht möglicherweise auf die Nachzucht marokkanischer Abstammung jener Wiederansiedlung von Störchen 1948 im Dorf Altreu bei Solothurn zurück. Ihre gemeinsamen Jungen tragen nun die deutschen Registriernummern, A 9570, A 9571, A 9572 vom 10. Juni 2009. Ein Storchengelege, zumeist vier Eier, im Horst garantiert noch keinen Nachwuchs, die Brutzeit beginnt erst ab dem zweiten Ei, nach dem Schlüpfen sondern die Eltern zugunsten der kräftigen das schwächste Störchle aus; so auch in Stegen, nach Auskunft eines zufällig vorbeikommenden Passanten. Nicht Getreide- und Maisanbau, sondern Wiesengelände, das mindestens zweimal im Jahr gemäht wird, sichert die Nahrung der Brut, "davon findet sich hier noch viel", freut sich Nauwerck. Und die Geduld der Altstörche, ihre Jungen umsichtig aufzuziehen. Nach acht Wochen verlassen diese erstmals den Schutz des tiefen Nestbodens zum ersten Flugversuch, wobei das stärkste beginnt und die Nächstgeborenen in Abständen, jeweils bis zu zwei Wochen, folgen. Auch gute Ratschläge brachte Gottfried Nauwerck mit, wann und wie das verlassene Nest 2010 für den Neubezug vorzubereiten sei. Dann eilte er von dannen, hinüber nach Gundelfingen, auch dort wartet Nachwuchs auf die Beringung.
16.6.2009, Monika Rombach

Storchenparadies Berlachen in Stegen 8/2009 - Bild: Monika Rombach Storchenparadies Berlachen in Stegen 17/8/2009 - Bild: Monika Rombach

Storchenparadies Berlachen: Bis zu 30 Störche finden derzeit auf den grünen Matten schon ihre Nahrung. Darunter Ikarus, seine neue Frau und seine drei im Storchenhorst auf der Herz Jesu-Kirche Stegen geschlüpften Jungen. Gestern Abend 17.8.2009 mischten sich diese Drei mutig unter eine weidende Viehherde unseres Nachbarn Landwirt Peter Blattmann. Verstört über diese unvermutete Annäherung schnaubte eine wiederkäuende Mutterkuh zunächst, dann noch einmal sehr aufgeregt, schließlich sprang sie auf, um die gefiederten "Ein",/"Auf?"-Dringlinge von ihrem Nachwuchs zu verscheuchen. Erscheinungen des Klimawandels? Afrika lässt grüßen - Vögel "reiten" künftig auf Kühen?
18.8.2009, Monika Rombach

 

38. Pfingstsportfest des FSV Stegen mit über 200 Ehrenamtlichen

Ein tolles Team, von denen sich einige eigens Urlaub nehmen, ist für den Zeltaufbau verantwortlich: Fabian Riesterer, Manuel Hättich, Edwin Birkenmeier, Christian Rebmann, Dominic Birkenmeier und Ewald Mäder (v.l.).

Foto: Gerhard Lück

Während viele Menschen die Pfingstferien nutzen, um bei günstigen Vorsaisonpreisen bereits ihren Sommerurlaub zu genießen, gibt es für über 200 ehrenamtliche Frauen und Männer des FSV Stegen so etwas wie eine „Urlaubssperre“. Sie engagieren sich vom 29. Mai bis zum 1. Juni wieder beim inzwischen 38. Pfingstsportfest. Mit dabei sind dann sogar welche wie Edwin Birkenmeier oder Ewald Mäder, die nehmen im Umfeld des Sportfestes Urlaub, damit sie sich ehrenamtlich beispielsweise um den Zeltaufbau kümmern können. Klar, dass der FSV-Vorsitzende Günter Fehr für die beiden und die anderen 198 gute Worte des Dankes und der Anerkennung bereit hat.

Der Sport beim Pfingstsportfest!
Der Sport während des Pfingstsportfestes lässt sich so auf den Punkt bringen: Insgesamt 30 Stunden Fußball an vier Tagen, insgesamt über 160 Spiele, insgesamt 68 Mannschaften! Am morgigen Freitag geht es um 17 Uhr mit dem 27. AH „Williy-Bertsch-Gedächtnisturnier“ los. Zehn Mannschaften treten gegeneinander auf dem Kleinspielfeld an. Titelverteidiger ist die Spielvereinigung aus Buchenbach. Sportlich geht es am Samstag, dem 30. Mai um 10 Uhr mit dem 19. Turnier der Betriebs- und Freizeitmannschaften weiter. 24 Teams haben hier gemeldet. Das Team von „timeout“ ist Titelverteidiger. Den Pfingstsonntag eröffnen um 10:30 Uhr 14 Mannschaften beim 33. Turnier der örtlichen Vereine. Dabei will der Musikverein Buchenbach seinen Titel verteidigen.  

Ab 10:30 Uhr treffen beim 19. Frauenturnier zehn Vereine aufeinander. Die Damen des SV Titisee I treten als wiederholte Titelverteidigerinnen an. Den Abschluss machen traditionell am Pfingstmontag ab 10 Uhr die Aktiven. Nach dem erfolgreichen „Probelauf“ im letzten Jahr kommt es zum „2. Dreisamtäler Mixed-Generations-Cup“. Hier treffen jetzt zehn Aktive- bzw. A-Junioren-Mannschaften auf dem Kleinfeld aufeinander und kämpfen um den Kageneck-Wanderpokal, den im letzten Jahr die Sportfreunde Oberried für ein Jahr mit nach Hause nahmen.

Die Musik und Party beim Pfingstsportfest!
Seit Jahren gehören die Abende des Stegener Pfingstsportfestes der Musik. Bekannte Bands der Region geben ihr Stelldichein und laden zum Tanz. Am Freitagabend heißt es ab 21 Uhr „Der besondere Abend mit der Band“. Zur Party im großen Festzelt spielt zum zweiten Mal in Stegen die Top-Band „Lancelot“. Diese Band ist seit fast zwanzig Jahren eine der bekanntesten Adressen im Pop-Rock-Cover-Bereich Deutschlands. Im Februar 2007 wurde die Band mit neuen Musikern besetzt und hat seit 2008 mit Nicole eine neue Sängerin – das Geheimrezept in Punkto Stimme und Stimmung, sagen die Kenner.
Am Samstagabend ist bei der XXL-Party ab 21 Uhr die Partypowerband „Radspitz“ zu Gast. Sie gehört seit Jahren zu den angesagtesten Coverbands im deutschsprachigen Raum. Mit perfektem Programmmix begeistern die Jungs um Sängerin Julia die Massen. Ähnliche Lobeshymnen gehen den Musikern des Sonntagabends voraus. Um 21 Uhr heizen die „Wilde(n) Engel“ das Festzelt ein und bringen Livemusik und Partyfeeling pur. 2008 erhielten die „Wilden Engel“ die Auszeichnung „Beste Partyband“. Klar, dass alle drei Bands neben der Musik auch jede Menge Show mit viel Medieneinsatz auf die Bühne bringen.

Der Genuss für Gaumen und Magen beim Pfingstsportfest!
Sport macht hungrig und durstig. Und Party machen auch! Deshalb wird das Speisen- und Getränkeangebot von den vielen tausend Besuchern des Pfingstsportfestes seit Jahren hochgeschätzt. Die Speisekarte fängt mit Käse-, Schinken- oder Speckweckle an und hört mit dem Sonntagsmenü „Rindergulasch mit Spätzle und Salat“ für 7,80 Euro auf. Und ganz neu im Angebot ist in diesem Jahr der „deutsche Döner“, das „Brutzelfleisch im Fladenbrot mit Knoblauchsoße“ – wahlweise auch mit Pommes! Die Getränkekarte bietet wieder die tollsten Biere, Weine, Schnäpse oder natürlich auch viele gute alkoholfreie Flüssigkeiten an, die von der Fürstenberg-Brauerei und der Willi-Metzger-Weinkellerei zu bekommen sind. Am Bierbrunnen gibt’s Weizen vom Fass, am Georg-Thoma’s-Gartenhägler-Stand den Gartenhägler und die Beerenweine sowie das Badische Rose vom Fass. Eine große Kaffee- und Kuchentheke ergänzen das genüssliche Pfingstsportfestangebot.

Und dann gibt es noch mehr zum Pfingst-Sport-Fest! In Kürze noch ein paar weitere Hinweise: Die Feuerwehr regelt die Parkplatzordnung. Das DRK ist „rund-um-die-Uhr“ im Einsatz. (Danke!) Die Jugendabteilung bietet wieder Torwandschießen und den Eisstand an. Taxen stehen immer bereit. Die Polizei auch! Der Erlös geht in die Jugendarbeit und das Großprojekt Kunstrasenplatz! Und was ganz wichtig ist, formuliert der FSV-Vorsitzende Günter Fehr auch für dieses Jahr so: „Liebe Stegener Mitbürger, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es Pfingsten wieder etwas lauter ist. Wir brauchen als Verein, der sich allein um 300 Kinder und Jugendliche kümmert, die Einnahmen des Pfingstsportfestes. Am besten kommen Sie einfach zu uns und feiern vier Tage lang mit uns. Danke für ihr Verständnis.“ Und Ewald Mäder und Björn Ehler, die Leiter des 40 Mitglieder starken ORGA-Teams, schließen sich diesen Worten gerne an. Unter www.pfingstsportfest.com  oder www.fsv-stegen.de  ist all das nachzulesen, was hier bei uns keinen Platz mehr fand!

Verstärkte Polizeipräsenz beim Pfingstsportfest – Totales Alkoholverbot auf Parkplätzen
Im Vorfeld des 38. Pfingstsportfestes gab es wieder intensive Gespräche zwischen Veranstalter und Polizei. Mit einem vereinbarten Sicherheits- und Kontrollkonzept soll vor allem dem übermäßigen Alkoholkonsum begegnet werden. Am Eingang, im Gelände – auch auf den Parkplätzen – und an den Getränkeausgabestellen wird es strenge Alterskontrollen geben. Gegen Randalierer und Betrunkene werde z.B. mit „Platzverweisen“ rigoros vorgegangen, heißt es von den FSV-Verantwortlichen. Mit verstärkten Kontrollen auch im Umfeld des Festgeländes will die Polizei das als „Vorglühen“ bezeichnete Alkoholtrinken außerhalb des Festes eindämmen. Veranstalter hoffen mit den verschärften Kontrollen auch die Lärmbelästigungen und Sachbeschädigungen in Grenzen zu halten. Die Staus im Eingangsbereich, ausgelöst durch die Toilettenanlage außerhalb des Geländes, wird es nicht mehr geben, da der Kassenbereich außerhalb vom Festgelände stehen wird, während sich die Toiletten innerhalb des Festgelände befinden.
Gerhard Lück. 9.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

 

Ehrung von Sportlerinnen und Sportlern in Stegen

Sportlerehrung in Stegen März 2009 Sportlerehrung in Stegen März 2009 - Bild Dagmar Engesser

Sport fördert die Gesundheit und das soziales Miteinander. Die Arbeit der Sportvereine ist oftmals präventive Jugend- und Sozialarbeit. In Vereinen sind Jugendliche gut aufgehoben, in ein Netzwerk eingebunden und gelangen nicht so schnell auf die schiefe Bahn. Im Bewusstsein der Bedeutung des Sports und zur Anerkennung sportlicher Leistungen ehrt die Gemeinde Stegen deshalb alljährlich erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. Vergangene Woche fand die Ehrung für das Jahr 2008 statt. Geehrt wurden 35 Einzelsportlerinnen und Sportler und vierzehn Mannschaften mit ihren Coachs und Betreuern in der gut besuchten Kageneckhalle in Stegen. An diesem Abend wurde deutlich, welch gute Arbeit der Sportverein Eschbach leistet, denn allein aus seiner Unterabteilung der Ringer konnte Bürgermeister Siegfried Kuster 25 Urkunden an Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 22 Jahren, die auf Bezirks- oder südbadischen Meisterschaften  erste und zweite Plätze belegen konnten, vergeben. Erfolgreich waren auch die Stegener Judokas mit neun Ehrungen. Für den Bogenclub Dreisamtal wurde Christian Hauser geehrt, der 2008 Landesmeister wurde. Kuster konnte auch Urkunden an das Ehepaar Katrin und Olaf Hill übergeben, die in den Disziplinen Triathlon / Cross-Triathlon / Duathlon bei den Deutschen Meisterschaften jeweils erste, zweite und dritte Plätze belegen konnten. Aus dem Tauziehclub Eschbachtal e.V. wurden zwölf Mannschaften, die an der Südbadischen Jugendliga, der Deutschen Meisterschaft und der Weltmeisterschaft in Schweden teilgenommen hatten, geehrt. Jedem Sportler wurde mit viel Beifall des Publikums von Bürgermeister Siegfried Kuster persönlich eine Urkunde überreicht. Der Beifall war wichtig, denn mit ihm wurde der Sportler und die Mannschaft des Jahres ermittelt. Verbunden mit der Wahl zum Sportler des Jahres ist auch die Überreichung eines Wanderpokals.

Den lautesten Applaus erhielt der dreizehnjährige Manuel Läufer, dem als amtierender Landesmeister im Ringen der Wanderpokal dann nicht wirklich überreicht werden konnte. Denn üblicherweise wird der Pokal, da es ja ein Wanderpokal ist, vom Sportler des Jahres des Vorjahres überreicht – aber Manuel war auch 2008 Sportler des Jahres. „Beim dritten Mal kannst du ihn dann behalten“, meinte Siegfried Kuster. Mannschaft des Jahres wurden die Tauzieher Daniel Hummel, Tobias Riesterer und Michael Wehrle mit ihrem Coach Gerhard Spitz. Sie errangen als Mannschaftsteilnehmer der Nationalmannschaft Jugend bei der Weltmeisterschaft in Schweden den 4. Platz. Gewürdigt wurden auch die Leistungen des DRK. Das Jugendrotkreuz und die Bereitschaft nahmen erfolgreich an Kreistreffen und Landesentscheid teil. Kuster betonte, dass die Gemeinde stolz auf ihr Rotes Kreuz sei, dass in Stegen überaus engagiert arbeite, bei Einsätzen in Notfällen zuverlässig zur Stelle sei und aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken sei.
12.4.2009, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

 

Wendelin Duda sammelt Märchen und Sagen aus Baden

"Es ist die Zeit des Märchenerzählens", sagte Ortsvorsteher Bernhard Schuler, als er in der Eschbacher Festhalle im Rahmen der Erwachsenenbildung einen Abend mit Sagen vor einem zahlreichen Publikum eröffnete. In unserer Zeit, die so nüchtern ist, dürfte das Interesse an Sagen, so meint man, eigentlich nicht mehr so groß sein wie in der fernen Vergangenheit. Was ist so spannend an Sagen? Was sagen uns Sagen noch heute?

Über den Sinn folgender Geschichte sind wissenschaftliche Abhandlungen geschrieben worden: Auf der Matte nahe dem Giersbergwald begegnete einst einem Hirtenbub ein "uraltes Weiblein". Er neckte es und sie, die eine Hexe war, rächte sich an ihm fürchterlich. Sagen wie diese wurden dem Sammler stets mündlich überliefert, insbesondere in der Zeit der Romantik, also in der Zeit zwischen dem ausgehenden 18. und dem frühen 19. Jahrhundert. Auf die Frage nach dem "Wozu" antwortete einst der Dichter Novalis, "um dem Endlichen einen unendlichen Sinn zu geben". Sagen, meist aus der Zeit des Mittelalters, sind Geschichten über phantastische Ereignisse, oftmals mit realem Hintergrund, "und dafür interessieren sich die Leute schon", meint einer, der es wissen muss, der Stegener Sagensammler in seinem Antiquariat am Dorfplatz, Wendelin Duda. Seit 2003 sammelte er mit wachsender Leidenschaft systematisch badische Sagen. "Ohne Idealismus geht da natürlich gar nichts", meint er und fügt hinzu: "Geplant war das alles überhaupt nicht".

Was dabei herauskam, kann sich sehen lassen: die umfangreichste regionale Sagensammlung aller Zeiten. Sie umfasst 46 Bände mit fast 3000 Sagen, gedruckt und illustriert mit fast 2000 Zeichnungen auf über 5000 Buchseiten. Damit hat die badische Sagenkultur mit ihren lebendig wirkenden Geschichten einen Ort: Stegen.

An der Eschbacher Veranstaltung nahmen Interessierte aus der mittleren und der älteren Generation teil. Was sie zusammenführte, das war die Freude am Vergangenen, insbesondere am Geschichtlichen ihrer engeren Heimat. Walburga Rehmann-Linden, Daniela Dietz, Daniela Schwär und Ulrike Zipfel trugen jüngere und ältere Sagen aus dem Dreisamtal und seiner Umgebung im Dialekt und hochdeutsch vor. Hierin wimmelte es nur so von übernatürlichen Wesen wie Geister, Elfen und Kobolde; Pflanzen und Tiere nahmen menschliche Züge an; es ging um viele menschliche Leidenschaften wie Geiz, Frömmigkeit, kriminelle Energie, um Belohnung und Bestrafung – also wie im richtigen Leben, möchte man meinen.
In den Sagen sind Feen immer weiblich: In den Geschichten über Hexen und ihre Bestrafung spiegelten sich dramatische Gesellschaftsereignisse von damals wider. Nur eine Gestalt fehlte, wie humorvoll festgestellt wurde: eine männliche Fee. In den Sagen sind Feen stets weiblich, die guten wie die bösen.
Man mag heute über die Naivität unserer Altvorderen lächeln, aber vielleicht lächelt man in hundert Jahren über uns, weil uns Sagen immer noch etwas sagen, denn noch heute spukt in den Köpfen von Dreisamtälern das Weiblein vom Giersbergwald, so dass – wie in den "Sagen des Dreisamtals" zu lesen ist – "alljährlich nach der "Fasnet die Brigitti-Hex’ als Strohpuppe zur Gaudi von allen verbrannt wird".
Ulrich Kluge, Buchenbach, 10.2.2009

 

Sebastiansfest: Soziale Verantwortung, Glaubensfragen

"Besonderen Wert legen wir auf die Erziehung zu sozialer Verantwortung und Einsatzbereitschaft", heißt es im Schulprofil des Kollegs St. Sebastian in Stegen. Was heißt das im Klartext? Mit welchen Mitteln und anhand welcher Beispiele arbeiten die Pädagogen am Kolleg, dem man von außen nicht ansieht, was in den Klassenzimmern an jedem einzelnen Schultag geschieht. Wer es wissen wollte, dem bot das Patrozinium, "Sebastiansfest" genannt, Gelegenheit dazu.

Das vom Lehrerkollegium bestimmte Themenangebot entsprach dem jeweiligen Bildungs- und Interessenniveau der Klassen 5 bis 13. Der Schauspieler und Regisseur Horst Dinges bot den Jüngeren "Das kalte Herz" nach Wilhelm Hauff dar. Über 80 Schüler verfolgten aufmerksam die beeindruckenden Ausführungen des Zeitzeugen Felix Rottberger. Über ihre Erfahrungen während ihrer Auslandsaufenthalte in den USA, Neuseeland, Australien und Frankreich berichteten vier Schüler ihren zahlreichen Mitschülern. Der spezialisierte Therapeut Jörg Stumböck und zwei ehemals Betroffene berichteten über die Praxis des Drogenentzugs in einer Fachklinik. Aus ihren Erfahrungen im "Freiwilligen Sozialen Jahr" und als Missionare auf Zeit berichteten Steffen Guttmann über die Lage in Südafrika sowie Lukas Schmitt und Johannes Reichart über die Situation in ihren südamerikanischen Einsatzorten. Poetisch ging es mit den Rezitationen und Gesängen mit Burkhard Engel über die Liebe in allen ihren emotionalen Schattierungen zu. Mehrere hundert Schüler von der ersten bis zur letzten Gymnasialstufe füllten schon morgens die Herz-Jesu-Kirche. Pater Roman Brud erinnerte an den heiligen Namenspatron der Schule, den römischen Gardeoffizier Sebastian, der im dritten Jahrhundert für seinen christlichen Glauben in den Tod ging. Dementsprechend standen Tugenden wie Überzeugung und Standfestigkeit im Mittelpunkt der Predigt. Die professionelle Chor- und Orchesterbegleitung aus der Schülerschaft gaben der Messe einen besonders feierlichen Charakter. Zwei ältere Schüler griffen in einem öffentlichen Zwiegespräch das Thema Gottvertrauen und Zweifel auf: Ein konstruierter Dialog gewiss, aber inhaltlich durchaus zeitgemäß. Nach der Messe verteilten sich die Schüler diszipliniert, ohne dass die Lehrer dirigierend eingreifen mussten, auf verschiedene Räume, in denen die Referenten, Erzähler und Rezitatoren sie erwarteten.
Die weit auseinander liegenden Themen verband die Frage nach der ganzen Spannbreite menschlicher Leidenschaften: Liebe – Fürsorge – Versagen – Hass – Zerstörung. Allein über Goethes Liebesbegriff "Ich bin bei Dir, Du seiest auch noch so ferne, Du bist mir nah!", ließ sich untereinander diskutieren, ebenso wie über die zerstörende Kraft der Drogen und die selbstlosen Bemühungen, armen Indios ein Dach über dem Kopf zu errichten. In allem blieb an diesem besonderen Schultag die Theorie vom Verhältnis der Menschen zueinander nicht grau.
Zu besonderen Anlässen wie dem Sebastiansfest ruht der Schulunterricht, ohne dass das Kolleg seine Erziehungspflicht einen Tag lang vernachlässigt. Das Patrozinium hält nicht nur die Erinnerung an den Namenspatron wach, sondern erneuert die Gültigkeit seiner Ideale in der Gegenwart. Das Sebastiansfest ist dieser Mission gerecht geworden; es hat das Schulprofil bestätigt und geschärft.
Ulrich Kluge, 27.1.2009


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