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Schniederlihof
Heimatmuseum am Schauinsland
 

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 Blick vom Schniederlihof nach Südwesten über Gegendrum auf Hofsgrund am 22.9.2007
Blick vom Schniederlihof nach Südwesten über Gegendrum auf Hofsgrund am 22.9.2007

 

Schniederlihof
 

Blick nach Osten über Hofsgrund zum Schniederlihof

Blick vom Bodenmattenhof nach Norden zum Schauinsland und Schniederlihof (rechts unten) am 23.10.2004

Tele-Blick vom Rainweg nach Norden zum Schniederlihof am 20.3.2006
Blick nach Osten über Hofsgrund zum Schniederlihof Blick vom Bodenmattenhof nach Norden zum Schauinsland und Schniederlihof (rechts unten) am 23.10.2004 Tele-Blick vom Rainweg nach Norden zum Schniederlihof am 20.3.2006
Blick nach Norden über den Dobelweiher zum Dobelhof und hoch zum Schniederlihof am 2.6.2006 Blick nach Norden über den Dobelweiher zum Dobelhof und hoch zum Schniederlihof am 5.12.2004 Tele-Blick vom Dobelweiher nach Norden zu Schniederlihof, Fallerhäusle und Erzkasten-Bergwerkseingang (oben) am 23.9.2007
Blick nach Norden über den Dobelweiher zum Dobelhof und hoch zum Schniederlihof am 2.6.2006
 
Blick nach Norden über den Dobelweiher zum Dobelhof und hoch zum Schniederlihof am 5.12.2004
 
Tele-Blick vom Dobelweiher nach Norden zu Schniederlihof, Fallerhäusle und Erzkasten-Bergwerkseingang (oben) am 23.9.2007
Blick nach Westen zum Schniederlihof (rechts) und s'Gegendrum (links) am 23.9.2007 Blick nach Westen zum Schniderlihof am 23.9.2007
Blick nach Westen zum Schniederlihof (rechts) und s'Gegendrum (links) am 23.9.2007 Eingang zu Ausschank/Küche vom Schniederlihof
 
Blick nach Westen zum Schniederlihof am 23.9.2007
 
Blick nach Nordwesten über den Rainweg zur Strasse nach Oberried hoch Fallerhäusle, Schniederlihof und Gegendrum (von rechts) am 9.9.2006 Blick nach Norden über den Dobelweiher zu Gegendrum-Hof, Schniederlihof und Dobelhof (von links) am 2.6.2006  
nach Nordwesten über den Rainweg zur Strasse nach Oberried hoch Fallerhäusle, Schniederlihof und Gegendrum (von rechts) am 9.9.2006 Blick nach Norden über den Dobelweiher zu Gegendrum-Hof, Schniederlihof und Dobelhof (von links) am 2.6.2006
 
 

Typisches Schwarzwaldhaus aus dem Jahre 1593, das bis 1966 bewirtschaftet wurde. Ein echtes Zeugnis Schwarzwälder Bauerntradition, in Führungen sachkundig erklärt. Das Amt für Denkmalspflege hat ihn instandgesetzt und zum Museum gemacht. Seit 1972 dient es im Besitz der Gemeinde Oberried als Bauernhausmuseum.

Ein Schwarzwaldhof wie im Bilderbuch: Dunkles Holz, von dem sich die Geranien der Blumenkästen und die rot-weiß karierten Gardinen der winzigen Fenster malerisch abheben. Das mit Holzschindeln gedeckte Dach zieht sich auf der Wetterseite bis tief zum Boden. Diese pfiffige und für Schwarzwaldhäuser typische Konstruktion schützt vor Sturmschäden und großen Schneelasten. Bis heute wurde keine bessere Bauweise für Gebäude erfunden, die dermaßen Wind und Wetter ausgesetzt sind. Der Schniederlihof aus dem 16. Jahrhundert ist ein so genanntes Einhaus, das unter dem großen Dach alles vereint: Menschen, Tiere und Erntegut, wenngleich in getrennten Räumen. Die Menschen hielten sich vor allem im Winter hauptsächlich in Küche und Stube auf. Alle anderen Räumen waren nicht beheizt. Daher war die "Kunscht" genannte Ofenbank ein begehrter Platz. Und sie war schon damals äußerst energiesparend, weil die Abwärme vom Küchenherd, in dem das Brot gebacken wurde, auch die Kunscht und damit die Menschen wärmte. Hans Schüssele, der auf Anfrage Familien und Gruppen durch den den Schniederlihof führt, garniert die historischen Fakten mit zahlreichen Anekdoten. Wie Holzschindeln gefertigt werden, zeigt er sogar in Echtzeit: Auf der kleinen Hobelbank lässt Schüssele die Späne stieben. Wer in der Räucherkammer Appetit auf Schinken und Wurst bekommt, kann nach der Führung im Hofladen Speck- und Schmalzbrote vespern. Bier und Würstchen gibt es auch, allerdings nicht vom Schniederlihof, sondern vom Metzger aus der Gemeinde. In der Hochsaison, wenn der Hof täglich geöffnet und die Räucherkammer permanent im Betrieb ist, gibt es auch Geräuchertes aus eigener Produktion.
Manuela Müller in der BZ vom 30.4.2004

Wohnstube als Mittelpunkt, in dem auch gearbeitet - geschnitzt und gestrickt -  wurde, mit  Herrgottswinkel und Kachelofen mit Kunscht.Schlafstube mit erstaunlich kurzem Doppelbett - früher war man eben noch kleiner.. Heubühne über dem Stall mit Schlitten und Fahrzeugen. Ochsenschädel auf dem First, um den Hof vor Krankheit und Blitzeinschlag zu bewahren.
 
Schniederlihof in Oberried-Hofgrund,

Öffnungszeiten:
Im Mai und Juni ist jeweils nur am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 12 bis 17.30 Uhr geöffnet. Im Juli und August ist täglich von 12 bis 17.30 Uhr offen, außer montags, da ist Ruhetag. Im September ist am Samstag und Sonntag von 12 bis 17.30 Uhr sowie am Dienstag und Donnerstag jeweils von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Im Oktober sind die Öffnungszeiten am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 12 bis 17.30 Uhr sowie Dienstag von 13.30 bis 17.30 Uhr. Die letzte Führung beginnt dann um 17 Uhr.

Seit Mai 2010 ist
Ludwig Lorenz der neue Verwalter des Heimatmuseums Schniederlihof
Tel 0170 – 3462672 (nicht während den Führungen) oder per E-Mail: museum-schniederlihof@t-online.de
Führungen auch: Stefan Lorenz sowie Mariele Loy

Literatur: Das Heft "Schniederlihof, Führung durch das Bauernmuseum Schniederlihof" von Hans Schüssele ist im Museum erhältlich.

Zufahrt zum Schniederlihof mit dem Pkw: Aus dem Dreisamtal über Oberried/Hofsgrund, aus dem Markgräflerland über Staufen, Münstertal und Stohrenstraße oder von Freiburg über die Schauinslandstraße jeweils bis zum Schauinsland-Parkplatz ganz oben bei der Bergstation der Schauinslandbahn. 
Oder auf großen Platz in Hofsgrund parken, hinauf zur Kirche gehen und auf dem ebenem Weg in 20 min zum Schniderlihof.
Noch besser mit der Schauinslandbahn: Mit der Freiburger Straßenbahn 4 bis zur Endhaltestelle nach Günterstal. Von dort mit dem Bus zur Talstation der Schauinslandbahn. Hoch mit der Seilbahn. Von der Bergstation per Pedes in einer Stunde zum Hof.

    
 

Führung durch das Bauernhaus-Museum

Hans Schüssele am Schniederlihof am 23.9.2007 Mariele Loy am Schniederlihof am 23.9.2007
Hans Schüssele am Schniederlihof am 23.9.2007 Mariele Loy am Schniederlihof am 23.9.2007 Die Kunst - Kunscht in der Stube
 
Blick aus der Stube vom Schniederlihof nach Südwesten Doppelbett im Schlafzimmer - schmal und kurz Schneeschuhe
 
Alter Kinderschlitten in der Scheune - präsentiert von Mariele Loy am 23.9.2007
Alter Kinderschlitten in der Scheune - präsentiert von Mariele Loy am 23.9.2007 Käsnäpfle für Hofsgrunder Käse aus Rohmilch Ochsenkopf im Giebel der Scheune vom Schniederlihof

Die interessanten Führungen werden geleitet von Hans Schüssele sowie Mariele Loy - ein lohnendes Erlebnis in die frühere Zeit auf dem Schniederlihof - zuletzt Frau Lorenz.

 

Spazierweg von der Hofsgrunder Kirche zum Schniederlihof
 
Blick nach Westen über den Rainweg zur Strasse nach Oberried hoch zum Schniederlihof am 9.9.2006 Blick vom Bodenmattenhof nach Norden zum Schauinsland und Schniederlihof (rechts unten) am 23.10.2004 Info-Häuschen von N.E.S.T kurz hinter der Hofsgrunder Kirche am 26.12.2006
(1) Blick nach Westen über den Rainweg zur Strasse nach Oberried hoch zum Schniederlihof am 9.9.2006 (2) Blick vom Bodenmattenhof nach Norden zum Schauinsland und Schniederlihof (rechts unten) am 23.10.2004 (3) Beobachtungspunkt von N.E.S.T kurz hinter der Hofsgrunder Kirche am 26.12.2006
 
Picknick bei 12 Grad plus kurz vor dem Schniederlihof am 26.12.2006 um 13 Uhr Blick nach Osten über den Schniederlihof (links) und das neblige St.Wilhelmer Tal zum Feldberg am 26.12.2006
(4) Blick nach Osten - Picknick bei 12 Grad plus kurz vor dem Schniederlihof am 26.12.2006 um 13 Uhr Blick nach Osten über den Schniederlihof (links) und das neblige St.Wilhelmer Tal zum Feldberg am 26.12.2006 (6) Alte Eiche mit Eberesche neben dem Schniederlihof am 26.12.2006
 
Blick nach Südosten übers neu mit Holzschindeln eingedeckte Dach des Schniderlihofs zum Feldberg  
(7) Blick nach Westen zur Eingangstür vom Schniderlihof am 26.12.2006 (8) Blick nach Südosten übers neu mit Holzschindeln eingedeckte Dach des Schniderlihofs zum Feldberg  
Blick nach Norden über die Keramikkachel von N.E.S.T beim Schniderlihof am 26.12.2006 Keramikkacheln im Beobachtungspunkt (3) von Schülern der Stohrenschule
(10) Blick nach Norden über die Keramikkachel von N.E.S.T beim Schniderlihof am 26.12.2006 (11) Keramikkacheln im Beobachtungspunkt (3) von Schülern der Stohrenschule (12) Am Weg - Pilze von N.E.S.T
 
 

Nur 100 m unterhalb der Kirche finden Sie einen großen Parkplatz in Hofsgrund. Die Bilder (1) und (2) zeigen den Wegverlauf: Von der Kirche gehts ca 100 m leicht ansteigend hoch, dann am Südhang des Schauinslands auf fast ebenem Weg zu einem Mini-Wäldchen, dann weiter in östlicher Richtung eben hinüber zum Schniderlihof. Kurz hinter der Kirche kommen wir zu einem mit Keramikkacheln veranschaulichten Beobachtungspunkt (3) des Projektes N.E.S.T. - Naturschutz Erlebnis Schauinsland Total. Weiter gehts mit Blick zum Feldberg zu einem kleinen Wäldchen und dann zum Abzweig "Hoch zum Schauinsland-Gipfel" (4) mit Picknick-Bank und Vogelbeeren - und das an Weihnachten! Der Hof ist winterfest geschlossen (7), vor der alten Eiche östlich des Hofes sitzen einige Spaziergänger und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Weit schweift der Blick - rüber nach Südosten zum Feldberg, runter zum nahen Dobelweiher oder nach Südwesten hin zu Hofsgrund.
26.12.2006

 

Hofsgrund: Dobelweiher - Schniederlihof - Schauinslandgipfe- Bergstation - Schniederlihof

 
(1) (2) Blick vom Äußeren Berg zu s'Gegendrum und Hofsgrund (links) (3)
Blick nach Westen zu Schniederlihof (rechts) und s'Gegendrum (links) Blick vom Schniederlihof nach Süden zum Dobelweiher und Dobelhof (links) Blick nach Westen zum Schniederlihof im Gegendrum am 22.9.2007
(4) Blick nach Westen zu Schniederlihof (rechts) und s'Gegendrum (links) (5) Blick vom Schniederlihof nach Süden zum Dobelweiher und Dobelhof (links) (6) Blick nach Westen zum Schniederlihof im Gegendrum am 22.9.2007
(7) Blick nach Norden
 
  (9) Blick nach Norden unterhalb Sonnenobservatorium
Blick nach Süden oberhalb des Engländerdenkmals am 22.9.2007
(10)   (12) Blick nach Süden oberhalb des Engländerdenkmals am 22.9.2007
Blick nach Süden über Engländerdenkmal und St.Wilhelmer Tal zum Feldberg am 22.9.2007 Blick von "Kappler Wand" nach Westen zum Aussichtsturm auf dem Gipfel am 23.9.2007
  (14) Blick nach Süden übers Engländerdenkmal und St.Wilhelmer Tal zum Feldberg am 22.9.2007 Blick von "Kappler Wand" nach Westen zum Aussichtsturm auf dem Gipfel am 23.9.2007  
Blick nach Südwesten zu Bergstation (rechts), Belchen (hinten) und Hofsgrund (links) am 23.9.2007  
Blick nach Nordosten zum Eugen-Keidel-Turm auf dem Schauinslandgipfel am 22.9.2007 Blick nach Südwesten zu Bergstation (rechts), Belchen (hinten) und Hofsgrund (links) am 23.9.2007 in Arbeit
Blick nach Norden zum Stolleneingang am Schauinsland am 23.9.2007
Blick nach Norden zum Stolleneingang des Museumsbergwerks am Schauinsland am 23.9.2007    
Blick nach Nordosten zum Eugen-Keidel-Turm am 22.9.2007
     

Der Dobelweiher liegt am Ortseingang von Hofsgrund - von Oberried und Steinwasen kommend. Hier gibts einen Parkplatz sowie eine Bushaltestelle. Gegendrum ist ein kleiner Talkessel, der sich vom Dobelweiher nach Nordwesten bis zur Bergstation der Schauinslandbahn hochzieht. Schaut man vom Dobelweiher bzw. dem danebenliegenden Dobelhof nach Nordwesten (1), dann liegt rechts oben der Schniederlihof und links oben ein Bauernhof namens s'Gegendrum.
Unser Weg: Vorbei am Dobelhof hoch zum Schniederlihof. Weiter über den Äußeren Berg zum Wegweiser (9) und dem Engländerdenkmal (14). Dann hoch zum "Sonnenobservatorium", wo wie auf den Höhenweg treffen, der von der Rappenecker Hütte über den Schauinslandgipfel zur Bergstation führt. Wir folgen diesem Weg über "Kappler Wand" zum "Gipfel".

Heimatmuseum Schniederlihof am Schauinsland

Der Schniederlihof in Hofsgrund zeigt als Heimatmuseum, wie früher die Menschen in der kargen Bergwelt des Schauinslands lebten

Wer bereits den Hansmeyerhof, das neue Heimatmuseum in Buchenbach besichtigt hat, wird hier interessante Vergleiche anstellen können. Denn der Schniederlihof ist ein wesentlich kleinerer Bauernhof, der sich in seiner Bauweise ganz an die Umgebung anpasst, an das steile Gelände und an die Witterungsverhältnisse, die oft viel Sturm und Massen an Schnee bringen. Wie die Bauern sich schon vor hunderten von Jahren auf diese Situation einstellten, ist an dem kleinen Schmuckstück in Hofsgrund zu sehen.

Um zum Schniederlihof zu gelangen, schlagen wir zwei Möglichkeiten vor: Wir können eine kleine Wanderung an der Bergstation Schauinsland beginnen. Von dort sind es zwei Kilometer gut markierten Wegs, zunächst leicht ansteigend in Richtung Besucherbergwerk, dann aber steil bergab in einer guten halben Stunde zu dem Bauernhof. Wir genießen eine herrliche Fernsicht auf den Feldberg und wir können uns ein Bild davon machen, wie schwierig die Arbeit auf den steilen Weiden und Matten einst war. Für den Rückweg wählen wir den fast ebenen Weg ins Dorf Hofsgrund und steigen dann wieder hinauf zur Bergstation. Die andere Möglichkeit: Wir parken auf dem großen Platz in Hofsgrund , wandern hinauf zur Kirche und auf dann fast ebenem Weg in 20 Minuten hinüber zu dem Bauernhaus. Dieses schmiegt sich an den Hang, es ist zum Teil sogar in diesen hineingebaut. Es unterscheidet sich in drei wesentlichen Merkmalen von den anderen Hausformen im Schwarzwald: Es liegt immer firstparallel am Berg, unter dem riesigen Dach beherbergt das Haus die Wohn-, Vieh und Wirtschaftsräume und die Eingänge sind nach der Schönwetterseite gerichtet, in diesem Fall gen Osten. Meisten wird man vor dem Hof von Hans Schüssele und dessen Frau begrüßt. Sie kommen immer von Freiburg-St.Georgen heraufgefahren, um alles in Ordnung zu halten und den Besuchern bei Führungen, die etwa 45 Minuten dauern, das Haus und die Lebensart der früheren Bewohner zu erklären. Auch Albert Wiessler aus Hofsgrund betreut das kleine Heimatmuseum, das der Gemeinde Oberried gehört.

Der Schniederlihof wurde vor mehr als 400 Jahren im Jahr 1993 erbaut und 1766 erweitert. Es ist noch gar nicht so lange her, dass hier Menschen wohnten. Als im Jahr 1906 der Schniederlibauer Hermann Lorenz starb, lebten auf dem Hof seine vier Söhne Pius, Roman, Severin und Wilhelm sowie sein Tochter Antonia. Ende Juli 1914 übernahm Roman den Hof mit der Verpflichtung, seinen Geschwistern, solange sie im ledigen Stand sind, unentgeltlich das Wohnrecht zu gewähren. Nach dem Tod von Roman im Jahre 1957 wurde Walfried Lorenz neuer Besitzer. Antonia starb im Februar 1965, sie hatte zusammen mit Walfried, als letzte der fünf Geschwister, den Hof bewirtschaftet. Durch einen Unfall kam der erst 33-jährige Walfried 1966 ums Leben. Dann stand der Hof einige Jahr leer, bis er von der Gemeinde Oberried gekauft und 1972 zum Heimatmuseum gemacht wurde. All diesen letzten Hofbewohnern begegnen wir in der Guten Stube, wo Hans Schüssele eine Reihe von Fotografien aufgehängt hat und zu jedem Bild etwas zu erzählen weiß. Die Gute Stube ist nicht gerade groß, aber recht heimelig, und sie bot genügend Platz für die Bewohner. Auf dem Tisch steht eine Petroleumlampe neben einem aufgeschlagenen Gebetbuch und die Brille daneben lässt vermuten, dass Antonia gerade mal nach draußen gegangen ist. Alles ist so liebevoll eingerichtet, dass man sich kaum wie in einem Museum fühlt. Von Hans Schüssele erfahren wir, wie die früheren Erbauer und Bewohner dieser Höfe versuchten, ihren Wohn- und Arbeitsbereich hinsichtlich Witterung und Energieverbrauch zu optimieren, wie man heute sagen würde. Ein riesiges Dach stülpt sich über sämtliche Wohn- und Arbeitsräume, im Westen, der dem Sturm zugewandten Seite, ist es bis auf den Boden gezogen, ebenso zur Hangseite. Die Fenster der Stube sind klein gehalten, die Räume sind niedrig, um die Wärme besser zu halten. Selbst bei der Anlage des Kuhstalls wurde an Energiesparen gedacht, denn dieser liegt unmittelbar neben der Schlafkammer, hat ebenfall eine niedrige Decke und gibt Wärme ab. In der Guten Stube fällt ein prächtiger Kachelofen ins Auge mit einer "Kunscht", einer beheizbaren Sitzfläche. Die zentrale Feuerstelle ist in der Rauchkuchi, von wo aus der Kachelofen beheizt wurde, von dem auch noch ein Teil in die Schlafstube reicht. Der Hof hat noch nicht all zu lange einen Kamin. Früher zog der Rauch durch Fugen und Ritzen ins Dach ab, und räucherte dabei noch Speck und Würste. Auch heute schließt Hans Schüssele öfters die Klappe zum Kamin, um den Rauch wieder durchs Haus ziehen zu lassen. Nicht nur, um den Besuchern eine Eindruck früherer Lebensweise zu vermitteln, sondern auch, um mit dem Rauch das Holzwerk zu imprägnieren und zu schützen. Was man bei einem Rundgang durch das Bauernhofmuseum alles sehen kann, möge der Leser bei einem Besuch auf dem Schauinsland selbst erfahren. Nach dem Rundgang kann man übrigens auch vespern, geräucherte Würstle zum Beispiel.

Kompletten Beitrag von Karlheinz Scherfling vom 14.9.2006 bitte auf www.badische-zeitung.de lesen


Früher war das Leben auf einem Bergbauernhof sehr mühsam

Heute kann man sich kaum noch vorstellen, wie schwierig das Leben früher auf einem Bergbauernhof war. Im Bauernhausmuseum Schniederlihof in Hofsgrund erklärt Hans Schüssele Lebens- und Arbeitsweise in früheren Zeiten. Schneiden heißt im Alemannischen schniede und ein Schniedesel ist ein hölzernes Gerät, auf dem man sitzen und einen Holzscheit vor sich einklemmen kann, um daraus eine Dachschindel zu schneiden. Ein solcher Schniedesel ist in der Werkstatt des Bauernhausmuseums Schniederlihof in Hofsgrund zu sehen. Bei Führungen setzt sich der Museumsleiter Hans Schüssele jedes Mal auf den Schniedesel und zeigt den Besucherinnen und Besuchern, wie wohl schon einst Wolf Schneller an einem solchen Schniedesel gearbeitet hat. Wolf Schneller hatte den kleinen Bauernhof im Jahr 1593 errichtet, als typisches Schauinslandhaus, dicht an den Berg geschmiegt, den First parallel zur Hanglinie, mit tief herabgezogenem Walmdach und mit Räumen für Mensch und Tier. Rund 36 000 Schindeln waren für das Dach nötig, erzählt Hans Schüssele. Bis vor wenigen Jahren war der Schniederlihof noch mit solchen von Hand geschnittenen Holzschindeln gedeckt. Nach einem verheerenden Hagelunwetter musste das Dach jedoch komplett neu eingedeckt werden, wozu dann industriell hergestellte, gesägte Schindeln benutzt wurden. Wolf Schneller und auch die späteren Hofbesitzer – der letzte Bauer war der 1966 verstorbene Waldfried Lorenz – hatten sich allesamt auf das Schindelschneiden verstanden. Dazu spalteten sie zunächst Abschnitte von Tannen- oder Fichtenstämmen in der gewünschten Länge so in dreieckige Scheite wie man auch einen Kuchen aufschneiden würde. Diese Scheite wurden weiter zerkleinert und letztlich mit dem Hobelmesser auf dem Schniedesel fein bearbeitet. Hierzu wurden die Scheite in den Schniedesel eingeklemmt, und zwar über einen Hebel, der mit dem Fuß betätigt wurde.

Hans Schüssele schenkt Einblick in eine längst untergegangene Welt. Nach heutigen Maßstäben muss das Leben auf einem solchen Schwarzwaldhof früher unvorstellbar mühsam gewesen sein. Die Bauern betrieben in erster Linie Selbstversorgerwirtschaft. Einnahmen erzielten sie nur mit dem Verkauf von Holz, Butter oder Käse. Geld benötigten sie, um Stoff zu kaufen, um sich Schuhe anfertigen zu lassen oder um Getreide zu erwerben. Denn in einer Höhe von etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel ist Ackerbau nicht möglich. Von Wolf Schneller ist überliefert, dass er auf seinem "abgesteckten Kohlplatz" am Erzschelbacher Berg ein Wohnhaus errichtete und dafür eine jährliche Abgabe von zehn Schilling an die vorderösterreichische Bezirksregierung bezahlt habe. Schneller war also ein Köhler und doch auch Landwirt, denn die Viehhaltung war existenzielle Lebensgrundlage. Fünf oder sechs Kühe hatten Platz in dem kleinen niedrigen Stall, dazu kamen Kälber, Hühner und zwei Schweine, die im Jahr gemästet wurden. Der Viehstall schließt unmittelbar an die Schlafkammer des Bauern und seiner Frau an, öffnet sich an der Bergseite zum Brunnenschopf, der sich zur Ostseite (Giebelseite des Hauses) hin zur Werkstatt erweitert, wo Hans Schüssele vorführt, wie der Schniedesel funktioniert. Von der Werkstatt geht es in die Küche, die ebenso wie die Schlafkammer, die Stube, der Stall und das Heulager sowie der Brunnenschopf und die Werkstatt unverändert seit 1593 besteht und vom Rauch geschwärzt ist. Von der Küche aus wurden der Backofen befeuert, der den Kachelofen in der Stube und im Schlafzimmer wärmt, und einen gemauerten Herd zum Kochen, der seine Wärme in die sogenannte Kunst in der Stube schickt. Die Kunst diente als wärmende Sitzbank und dank einer Öffnung als Platz, um Speisen warm zu halten oder um das Chriesesteisäckli, das Kirschsteinsäckchen, im Winter zu erhitzen, das die Menschen im Bett wie eine Wärmflasche nutzten. Alle Arbeiten im Haushalt und in der Landwirtschaft wurden von Hand verrichtet und auf dem Schniederlihof sehr wahrscheinlich noch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg, denn wie wollte man wohl an den steilen Hängen an der Ostseite des Schauinslands einen Traktor fahren. Waldfried Lorenz war der letzte Bauer. Er verstarb 1966 unverheiratet und kinderlos an den Folgen eines Unfalls. Vier Jahre später erwarb die Gemeinde Hofsgrund den Hof und machte daraus ein Museum. Hans Schüssele verwaltet den Hof. Der Schniederlihof hat seinen Namen übrigens von einem Bauern, der um 1800 hier lebte. Trudpert Schneider wurde von den Hofsgrundern de Schnieder genannt, und weil er ein sehr kleiner Mann war, wurde daraus ’s Schniederli und aus seinem Anwesen der Schniederlihof.
Silvia Faller, 18.8.2009

 

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Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

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