Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Branchenbuch
 Bäcker und Konditoren
 

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Blick nach Norden über Huttingen im Markgräflerland am 20.11.2006
 

 

 

Frisch gebackener Bäckermeister Mike Steimle in Kirchzarten

Der „frisch gebackene“ Bäckermeister Mike Steimle vor seinem Backwaren-Schaufenster zum Thema „Schwarzwald“. Foto: Privat

Wer im Schwarzwald seine geliebte Heimat hat, findet dort auch jede Menge Anregungen, um mit Schwarzwälder Backwaren eine Jury zu überzeugen und ein eindrucksvolles Schaufenster zu erstellen. Mike Steimle, dem Junior der Kirchzartener Bäckerei-Konditorei Roland Steimle, ist das jetzt gelungen. Zum Abschluss seiner Meisterschule musste der 25-Jährige unter dem Thema Schwarzwald verschiedenste Backwaren nach selbst zusammengestellten Rezepten herstellen und damit dann ein eindrucksvolles Schaufenster dekorieren. Bei den ausgewählten Fotos standen sowohl die Umgebung von Kirchzarten als auch Steimles Freundin mit Bollenhut Pate. Jetzt kann sich Mike Steimle Bäckermeister und Betriebswirt nennen. Die stolzen Eltern Beate und Roland Steimle freuen sich, dass Mike nun viele neue Ideen wie z.B. einen Sauerteig nach alter Tradition in die heimische Backstube bringt. So erfolgreich wie die Meisterprüfung war die gesamte bisherige Ausbildung von Mike Steimle. Nach Hauptschule und Realschulabschluss machte er eine Ausbildung zum Bäcker im elterlichen Betrieb. Seinen Gesellenabschluss schaffte er als Innungsbester und wurde beim Landeswettbewerb Zweiter. Anschließend absolvierte Mike auch noch eine erfolgreiche Ausbildung zum Konditor.
Gerhard Lück, 21.12.2011, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Familiengeführte Handwerksbetriebe hören auf: Brüstle, Blust

Ofenfrische Brötchen und leckere Brotsorten sind das Aushängeschild von Joachim Brüstle. Seit drei Jahrzehnten ist sein Familienbetrieb für die Bevölkerung in Kappel eine willkommene Einkaufsmöglichkeit. Langfristig plant der Bäckermeister seine Backstube aufzugeben. Nach dem Umbau sollen Ferienwohnungen daraus werden. Auch die Bäckerei Blust im Stadtteil Mooswald hört wegen wegbrechender Umsatzzahlen auf.

Der genaue Zeitpunkt, zu dem die angestrebte "betriebliche Umstrukturierung" des alteingesessenen Familienunternehmens Brüstle in Kappel realisiert wird, steht noch nicht fest. "Nicht zum Dezember – aber irgendwann in den nächsten Jahren", sagt der Firmenchef. Offen bleiben sollen das Tagescafé und auch der kleine Laden. Die Gründe für seine Entscheidung sind vielfältig. Dass seine Kinder kein Interesse am Fortführen des Betriebs haben, gehört genauso dazu wie die gesundheitlichen Probleme von Joachim Brüstle, die das Stehen in der Backstube beeinträchtigen. Keinen Hehl macht Brüstle daraus, dass auch die sich verschärfende Konkurrenzsituation und das geänderte Kaufverhalten zu diesem Schritt geführt haben. Zu schaffen machen ihm Vollsortimenter in der Umgebung mit ihrem Angebot. "Heutzutage haben die wenigsten Kunden noch Zeit zum Einkaufen. Ich bin nicht gefrustet und hab mein Handwerk immer gern ausgeübt. Aber mit Anfang 50 ist es Zeit, den Tatsachen ins Auge zu schauen", so das Resümee des Bäckermeisters, der sich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken einer Betriebsaufgabe befasst hat. Im Ortschaftsrat wurde die geplante Nutzungsänderung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Maria Wehrle (CDU) wies darauf hin, dass die geplante Betriebsaufgabe der Bäckerei eine Verschlechterung der örtlichen Infrastruktur bedeutet. "Soviel wie möglich im Ort einkaufen", appellierte Martin Dold (SPD), um solch negativen Tendenzen entgegenzuwirken. Da auch andere Freiburger Ortsteile von ähnlichen Tendenzen betroffen sind, kündigte Ortsvorsteher Hermann Dittmers (CDU) ein Gespräch mit dem städtischen Planungsamt an.

Im Stadtteil Mooswald haben ähnliche Gründe dazu geführt, dass Katja und Walter Blust ihre Bäckerei mit angeschlossenem Tagescafé in den kommenden Tagen schließen. Die Entscheidung, das Familienunternehmen am 17. Juli nach mehr als 35 Jahren aufzugeben, ist dem Paar nicht leicht gefallen. "Dringend notwendige Modernisierungen hätte uns 400 000 Euro gekostet. Bei rückläufigen Umsätzen war dies nicht zu stemmen", so Katja Blust. Günstige Discounter wie Aldi und Lidl und eine zunehmende "Kaffee-To-Go-Mentalität" der Kundschaft hätten zu dieser Entscheidung geführt.

Den Abwärtstrend familiengeführter Bäckerei-Betriebe belegt auch die Statistik. Vor Jahrzehnten gab es noch 3500 Bäckereibetriebe in Südbaden. Heute sind es nur noch 1500. "Hätten wir weitergemacht, wäre es einer Selbstausbeutung gleichgekommen. Bei 40 Prozent Personalkosten können wir nicht mit Billiganbietern konkurrieren", so die nüchterne Analyse von Katja Blust.Verkauft wurde der Laden an die Großbäckerei Heitzmann aus Bad Krozingen. Mit mehr als 80 Niederlassungen zählt sie zu den größten Unternehmen ihrer Branche in der Region.
7.7.2011, Andreas Peikert



 

 

 

Ruf’s Holzofenbäckerei St. Peter: 110-jähriges Jubiläum am Muttertag

Beim „Backstuben-Brunch“ in der Holzofenbäckerei sind nicht nur Mütter willkommen
 Johannes Ruf, in vierter Generation „Chef vom Ganzen“, holt frisch gebackene Brote aus dem Holzofen. Foto: Gerhard Lück

St. Peter (glü.) Was kann es für Mütter am Muttertag Schöneres geben, als die eigene Küche kalt zu lassen und von Mann und Kindern zum „Backstuben-Brunch“ in die Holzofenbäckerei von Johannes Ruf nach St. Peter eingeladen zu werden. Vielleicht haben die Rufs diesen Termin bewusst gewählt, denn seit 110 Jahren gibt es die Bäckerei Ruf in St. Peter und genauso lange hat sie sich als Familienbetrieb bewährt und profiliert. Es war vor 110 Jahren, als „de glei Beck“ – so wurde Gründervater Josef Ruf ob seiner nur 160 Zentimeter großen Statur im Dorf genannt – trotz der bereits zwei weiteren Bäckereien in St. Peter neben dem Gasthaus Kreuz an der Straße nach Eschbach eine dritte Bäckerei eröffnete. Nach Josef Ruf übernahm Sohn Stefan das Geschäft. Als er mit 58 Jahren allzu früh verstarb, führte zunächst Ehefrau Josefa die Bäckerei weiter. Mit nur 17 Jahren übernahm der gerade „frisch gebackene“ Bäckergeselle Josef Ruf den Laden, machte mit 21 seinen Meister. Großmutter Josefa starb 1998 als geliebte Großmutter und gute Seele der Familie mit 88 Jahren. 1967 heiratete Josef Ruf seine Anna und hatte mit ihr fünf Kinder – vier Mädel und einen Buben. Die Bäckerei in St. Peter erweiterte sich 1972 mit einem Edekaladen und bot dort ab 1979 zusätzlich eine Frischfleischabteilung an. Weitere Filialen kamen hinzu und 1994 übernahmen die Rufs den Ededa-Aktiv-Markt – ehemals „Gottlieb“ – in Kirchzarten. Nachfolger des nach wie vor gerade im Skilanglauf aktiven „Beckesepp“ Josef Ruf ist seit 2000 Sohn Johannes Ruf. Der gelernte Bäcker und Einzelhandelskaufmann erweiterte das Unternehmen u.a. mit einem Edekamarkt in Freiburg. Und schon seit zehn Jahren – bereits zweimal wurde in der Zeit erweitert – gibt es die Holzofenbäckerei Ruf im neuen Gewerbegebiet in St. Peter. Und genau darum geht es! Am 9. Mai 2010, am Muttertag, findet von 9 bis 15 Uhr in dieser Holzofenbäckerei im St. Petermer Gewerbegebiet ein Backstuben-Brunch mit buntem Rahmenprogramm statt. Für alle Mütter gibt es zur Begrüßung eine Rose. Speisen vom kalten und warmen Buffet sowie auserlesene Getränke können für das Pauschaleintrittsgeld „all inklusive“ genossen werden. Kinder backen „Muttertags-Herzen“ oder Brezeln oder malen. In der Backstube kann beim „Schaubacken“ zugesehen werden und „Alibaba“ schält mit einer Machete Obst vor aller Augen. „Eine sensationelle Schau“, prophezeit Johannes Ruf. Beim großen Gewinnspiel „Getreiderätsel" geht es um viele Getreidekörner. Wer sie alle richtig errät, kann ein Wochenende für zwei Personen im Europapark verbringen (1. Preis) oder erhält einen Einkaufsgutschein über 100 Euro (2. Preis) oder kann als 3. Preis einen Geschenkkorb aller beteiligten Firmen (siehe Anzeige) mitnehmen. Die Preise für einen schönen Muttertag am 9. Mai in der Holzofenbäckerei Ruf in St. Peter sind mehr als günstig: 10 Euro kostet die Tageskarte (all inklusive) im Vorverkauf und 12 Euro an der Tageskasse. Kids bis 17 Jahre haben freien Eintritt. Und dass mit den 110 Jahren bei Rufs noch lange nicht Schluss ist, beweist Johannes Ruf mit der Information, dass am 22. Juli in der Freiburger Kartäuser Straße beim Kreisel zur Fabrikstraße eine weitere Bäckerei mit Cafe eröffnet … .
Gerhard Lück, 7.5.2010, www.dreisamtaeler.de

 

Fegers Backstube - Schwerpunkt Zulieferbetrieb

Klaus Feger vor seiner Backstube - Bild Dr. Anja Lusch Vor Feger's  Backstube - Bild Dr. Anja Lusch

Endlich ist es soweit. Klaus Fegers Brötchen kommen am Wochenende wieder frisch auf den Tisch. Vor dem neu eröffneten Laden in der Alemannenstraße 58a bilden sich am Samstag und am Sonntag oft schon Warteschlangen. Wer die köstlichen Brötchen zum Frühstück haben möchte, der muss früh aufstehen, oder besser noch vorbestellen. Sonst steht er vor einer leeren Theke. Auch Brezeln, Kuchen und Pizzaweckle begeistern die Littenweilermer. Neben verschiedenen Kaffespezialitäten gibt es noch eine Auswahl an gekühlten Getränken, jedoch keinen Alkohol. "A Croissant and a Heißgetränk offers he to me" (DWB). Im Stehcafé findet man - anders als im überfüllten ICE - immer noch ein gemütliches Plätzchen. Keiner braucht in sein Handy plärren, denn hier trifft man immer jemanden aus der Nachbarschaft, mit dem man reden kann. Es gibt zehn Sitzplätze in der kleinen Gaststube. Der Schwerpunkt liegt jetzt auf dem Zulieferbetrieb. Nach zehn Jahren Café Caramel wurde es Zeit den Horizont zu wechseln, um andere Ausblicke zu haben. Der Cafébetrieb hat sich nicht mehr gerechnet. Jetzt hat Klaus Feger unglaublich nette Vermieter gefunden, die ihm den ehemaligen Obst- und Gemüseladen zu sehr guten Konditionen überlassen. Der Vermieter legte selbst Hand mit an beim Umbau. Wände wurden verputzt, neue Stromkabel für die vielen Öfen gelegt. Jetzt steht alles. Trotzdem können die Vermieter, die im selben Haus wohnen, manchmal nicht schlafen. Klaus backt derzeit Tag und Nacht. Manchmal geht es schon ab 1.00 Uhr los. Bleche klappern, die Maschinen brummen und bis der Laden öffnet, wird eine Schwarzwälder Kirschtorte nach der anderen in den Ofen geschoben. Der Kunde ist König. Wer bestellt, der wird beliefert und das termingerecht. Klaus Feger beliefert viele andere zufriedene Kunden mit seinen hausgemachten Backwaren. Bei ihm kommen keine Fertigmischungen in den Ofen, keine Backtreibmittel und keine Zusatzstoffe. Backen ohne chemische Keule, mit viel Liebe. Wer einen richtig entspannten Geburtstag feiern möchte, der kann sich seine Torte und die Quiche für die Gäste bestellen. Die eigene Küche bleibt kalt, das Geburtstagskind total entspannt, die Gäste sind glücklich. Auch die Reinhold-Schneider-Schule wird weiterhin mit frischen Pausenbrötchen versorgt. Es ist mehr ein Dienst an die Schüler, denn reich wird unser Bäcker damit nicht. Aber die Schüler bekommen eine günstige und gesunde Pausenmahlzeit. Das Bäckerteam braucht ab und an tatkräftige Unterstützung im Verkauf. Wer sich vorstellen kann mitzuhelfen, darf einfach vorbei kommen.   
17.8.2009, Dr. Anja Lusch, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Analog-Käse: Selberbacken - Großbäckereien

Herr Arneggers Vorschlag zur Abhilfe gegen Schinken- und Käse-Imitate – Zitat: "Die Pizza selbermachen? Wer macht denn so einen Wahnsinnsvorschlag?" – trifft leider daneben! Den Analog-Käse gibt es ohne Warnhinweis in Tüten verpackt im Supermarkt zu kaufen, er bedeutet Gefahr gerade für Leute, die ihre Pizzen selbermachen. Dagegen sind Fertigpizzen aus dem Tiefkühlfach bei den meisten Herstellern garantiert mit echtem Käse und echtem Schinken belegt (einfach Zutatenliste studieren). Niklas Arnegger gehört wohl auch zu denen, die glauben, kleine Bäckereien machten noch gute, ehrliche, gesunde Ware, während Großbäckereien eher industriellen Mampf produzierten. In Wirklichkeit können es sich viele kleine Bäckereien gar nicht mehr leisten, jeden Tag Sauerteig anzusetzen, sondern sie kaufen sich chemische Backtriebmittel, Farben, Mundgefühl und Geschmack in Kanistern und schaffen mit diesen Zutaten ein auf Dauer unbekömmliches Brot-Imitat. Großbäckereien dagegen können sich das Ansetzen echten Sauerteigs noch leisten und echtes Brot herstellen. Das hätten Sie nicht gedacht, was?  
BZ-Leserbrief vom 11.7.2009  Alfred Brehm, Au
ggen

Bäckerei Steimle mit Titel „Sozial engagiert 2009“ geehrt

Urkunde von Caritas und Wirtschaftsminister für soziale Verantwortung und gesellschaftliches Engagement

Roland und Beate Steimle erhielten aus den Händen von Wirtschaftsminister Ernst Pfister (v.l.) die Urkunde mit dem Titel „Sozial engagiert 2009“.
Foto: Gerhard Lück

Insgesamt 180 mittelständige Unternehmen aus ganz Baden-Württemberg beteiligten sich in diesem Jahr an dem von der Caritas Baden-Württemberg und dem Wirtschaftsministerium ausgeschriebenen „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg“. Der zum dritten Mal ausgelobte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ und würdigt das freiwillige soziale Engagement kleiner und mittlerer Unternehmen. Die Teilnehmer des Wettbewerbs hätten bewiesen, „dass unternehmerische Notwendigkeiten und gesellschaftliches Engagement keine Widersprüche, sondern im Gegenteil gut zueinander passen“, so Wirtschaftsminister Ernst Pfister vor einigen Tagen beim Festakt im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. Moderiert wurde die Veranstaltung von der ZDF-Sportstudio-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein.
Unter den 180 Bewerbern für die in drei Kategorien verteilten Preise war auch die Freiburger Bäckerei Steimle, die in Kirchzarten in der Freiburger Straße eine Filiale betreibt. Beworben hatte sie sich, weil sie verschiedene soziale Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, Pflasterstub) mit Sachspenden oder Unternehmensressourcen unterstützt und immer wieder Backwaren an soziale Einrichtungen abgibt. Außerdem führt die Bäckerei Steimle berufsvorbereitende Infoveranstaltungen für Schüler durch und bietet Praktikumsplätze an. Wenn Steimles auch nicht zu den drei ersten Preisträgern gehörten, erhielten sie dennoch wie alle beteiligten Firmen von der Caritas und Wirtschaftsminister Pfister eine Urkunde mit dem Text: „Die Caritas und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg verleihen der Bäckerei-Konditorei Steimle im Rahmen des Mittelstandspreises für soziale Verantwortung den Titel SOZIAL ENGAGIERT 2009 und danken für das gesellschaftliche Engagement.“ Aus dem Dreisamtal war mit dem Hofgut Himmelreich übrigens noch ein zweites Unternehmen unter den Teilnehmern am Mittelstandspreis 2009. Auch dort dürfte jetzt eine weitere Urkunde hängen.
Gerhard Lück, 25.6.2009, www.dreisamtaeler.de

 

Seit 30 Jahren gibt es den „jungen Reiß-Beck“

Reiß-Beck – Bäckerei & Café

In der großen Backstube von „Reiß-Becks“ werden die Brote noch von Hand gemacht – auch die Seelen, die Florian Zabler und Kai Ackermann (v.l.) hier aus dem großen Teigberg formen.

Ingrid Reiß gab vor einem Jahr ihren Betrieb in die Hände der nächsten Generation: Björn Reinbold und Michaela Reiß (v.l.).
 Fotos: Gerhard Lück

Das Bäckerei-Unternehmen schaut aber auf eine über hundert Jahre alte Familientradition zurück – Im Sommer „Tag der offenen Tür“

„Wir sind Lebensmittelgenusshandwerker!“ behaupten Michaela Reiß und ihr Lebensgefährte Björn Reinbold stolz, wenn Sie über ihre Firma „Reiß-Beck – Bäckerei & Café“ sprechen. Sie sind seit einem Jahr die dritte Inhabergeneration eines Unternehmens, das in seinen Ursprüngen auf eine über hundert Jahre alte Tradition zurückblicken kann. Schließlich liegen die Wurzeln des Familienunternehmens im Betrieb der Urgroßeltern. Die betrieben in der Talvogtei neben einer Mühle und der Landwirtschaft auch eine Bäckerei. In diesem Jahr nun feiern die „jungen Reiß-Becks“ das „Dreißigjährige“ neuerer Geschichte. Und die begann, als Ingrid Reiß mit ihrem Mann Lothar, der vor einigen Jahren viel zu früh verstarb, 1979 mit der Bäckerei aus der Talvogtei nach Stegen zogen und der Erfolgszug der „Brotkörble“ mit dem Laden in Kirchzartens Fußgängerzone begann. Die ersten Verkaufsfilialen in Freiburg kamen bald hinzu. Als auch die Stegener Bäckerei zu klein wurde, bauten die Reiß-Becks 1992 im Kirchzartener Industriegebiet Nord die „rosarote Backkiste“, in der noch heute rund 20 Bäcker und Konditoren ein riesiges Angebot an Brot- und Kuchenbackwaren herstellen. Hier ist auch die Schaltzentrale des inzwischen 106 Mitarbeiter(innen) umfassenden Unternehmens.

Vor einem Jahr entstand im ehemaligen Ratscafe am Eingang der Kirchzartener Fußgängerzone die zwölfte Niederlassung von „Reiß-Beck – Bäckerei & Cafe“, wie sich die Filialen jetzt nennen. Mit dem Jahresbeginn 2008 übernahm auch die dritte Generation von „Reiß-Becks“ das Zepter des Unternehmens. Tochter Michaela Reiß, studierte Betriebswirtin, übernahm gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Betriebswirt Björn Reinbold, das Bäckereiunternehmen. Das Jubiläumsjahr sehen die beiden Jungunternehmer auch als ein „Danke schön“ für die jahrelange Treue vieler Kunden. Und so wird es im Laufe des Jahres immer an jedem 9. eines Monats Sonderangebote unter dem Slogan „Preise wie vor 30 Jahren“ geben. Und im Sommer sollen die Kunden bei einem „Tag der offenen Tür“ Gelegenheit erhalten, sich den Bäckerei-Handwerksbetrieb auch mal von innen anzuschauen. Schließlich hat der moderne Betrieb auch eine Menge an neuer umweltfreundlicher Technologien wie z.B. Wärmerückgewinnung zu bieten. Stolz sind Martina Reiß, die im vergangenen Jahr noch ihre Bäcker-Meisterinnenprüfung mit Bravour schaffte, und Björn Reinbold, dass sie trotz der Größe des Unternehmens nach wie vor ein Handwerksbetrieb sind. Alles wird frisch mit Produkten aus der Region und zum Teil noch alten Familienrezepten hergestellt. Und dass „Reiß-Beck“ zurzeit fünfzehn Auszubildende in den Berufen Bäcker, Konditor und Fachverkäufer beschäftigt, passt wunderbar in die Jahrzehnte lange Familientradition als „Lebensmittelgenusshandwerker“. Gute Infos gibt es auch unter www.reiss-becks.de im Internet. Der „Dreisamtäler“ gratuliert zum Jubiläum.

8. binationaler Brotmarkt in Müllheim: Freundschaft zu Mulhouse

Eine ungeahnte Vielfalt an Backwaren präsentierten gestern zum achten Mal die Bäcker aus dem Markgräflerland mit ihren französischen Kollegen aus Mulhouse beim Brotmarkt. Landesinnungsmeister Walter Augenstein betonte gestern bei der Eröffnung auf dem Markgräfler Platz die Einzigartigkeit dieses Marktes am Oberrhein. "Der Brotmarkt ist die gelebte deutsch-französische Freundschaft" , betonte bei der Eröffnung Bürgermeister René Lohs. Von einer Tradition des Miteinanders sprach der badische Landesinnungsobermeister Walter Augenstein. Dabei unterstrich der oberste Bäcker Badens die Einmaligkeit des binationalen Brotmarktes. Auf das Jubiläumsjahr Müllheims und die große Vergangenheit des Bäckerhandwerks ging Cheforganisator und Obermeister der Müllheimer Bäckerinnung, Martin Magnus, ein. Während die Stadt ihre erste urkundliche Erwähnung feiert, könne auch das Bäckerhandwerk ihren 580. Geburtstag feiern. Ein Waldbrief aus dem Jahr 1558, der die Besitzverhältnisse der großen Waldgebiete rund um den Blauen festlegte, bezog sich auf einen ähnlichen Vertrag aus dem Jahr 1428. In diesem Dokument wurde den Bäckern die Deckung ihres Holzbedarfs zur Feuerung ihrer Öfen zugesichert, zitierte Magnus. Daraus schloss er, dass es viele Bäcker im damaligen Dorf Müllheim gab. Der Müllheimer Obermeister grenzte das traditionelle Bäckerhandwerk von Backshops ab. Mit Vielfalt wollen die Bäcker einer Geschmacksverarmung entgegen wirken und auf das wertvolle Kulturgut Brot hinweisen. Dabei verwies Martin Magnus auf die vielen Qualitätsauszeichnungen, die die heimischen Betriebe bei den Brotprüfungen erhalten. Als einen Frevel bezeichnete der Obermeister den Einsatz von Getreide zur Gewinnung von Bio-Treibstoffen angesichts vieler Regionen auf dem Erdball, wo Menschen Hunger leiden und Brot nach wie vor ein Luxusgut sei. Mit dem Brotmarkt verbunden ist auch der "Tag des Butterbrotes" . Wie nahrhaft, abwechslungsreich und wohlschmeckend eine Schnitte sein kann, zeigten Schüler der Hauswirtschaftlichen Schule in Müllheim. Nach der Eröffnung scharten sich die Kunden um die lange Tafel, auf der die unterschiedlichsten Brote und Backwaren präsentiert wurden. Nachdem im vergangenen Jahr die Verkaufsstände unerwartet schnell ausverkauft waren, brachten die Bäcker aus dem Markgräflerland und dem benachbarten Elsass eine größere Menge mit. Musikalisch eingestimmt wurden die Besucher und Käufer vom Chor der Bäckermeister aus dem elsässischen Mulhouse.
mps, 12.9.2008, BZ

 

 

Großbäckerei K & U in Neuenburg beschäftigt 4000 Menschen

Die K & U-Bäckerei-Gruppe ist der viertgrößter Bäckerei-Filialbetrieb in Deutschland. Die 100 -prozentige Edeka-Tochter wurde 1986 gegründet. Der Umsatz beträgt mehr als 200 Millionen Euro. Die Backbetriebe sind in Neuenburg, Mannheim, Reutlingen und Hilzingen.

In einer kleinen Backstube an der Freiburger Kaiser-Joseph-Straße startete 1986 ein Unternehmen, das heute zu den führenden in der Branche zählt. Die Großbäckerei K & U unterhält im Südwesten Deutschlands mehr als 650 Filialen. Gesteuert wird es von der Zentrale in Neuenburg. Als Edeka Südwest 1992 die Geschäftsanteile der Bäckerei-Gruppe übernahm, die bis dahin durch Zukäufe wuchs, kam der große Schub. Seitdem sei sie geradezu "explodiert" , sagt Geschäftsführer Wolfgang Valentini. Er ist der Mann, der von Anfang an nicht nur die Geschäfte führt, sondern auch die Philosophie des Hauses geprägt hat. Sein Credo: hohe Qualität und handwerkliche Vielfalt. Die Rohstoffe würden sorgfältig ausgewählt, aus der Region bezogen — die Milchprodukte zum Beispiel von der Breisgaumilch. Biobrote und -brötchen werden gebacken. Hier gibt es eine Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft Hohenloher Höfe. Um Backkunst und industrielle Produktion miteinander zu vereinbaren, werde moderne Technik bedacht eingesetzt. Gebacken werde mit der Strahlungshitze beheizter Platten, ähnlich dem Prinzip des Holzofens, die Abwärme für die Raumheizung und Wassererwärmung genutzt. 40 Prozent der Waren würden in den Filialen als Teigrohlinge frisch in den Ofen geschoben. Den Teigen würden 18 bis 20 Stunden eingeräumt, um sich zu entfalten. Die überwiegend verwendeten Natursauerteige seien selbst gezogen, Backmittel würden möglichst und Jodsalz ganz vermieden. "Die Kunden wollen selbst entscheiden, welche Medikamente sie zu sich nehmen" , sagt Wolfgang Valentini.
In Neuenburg werden täglich 150 000 Brötchen und 40 000 Brote für die Versorgung eines Gebietes im Umkreis von etwa 200 Kilometern geformt. Zwetschgen und Erdbeeren bezieht das Unternehmen von Landwirten der Umgebung. Das Unternehmen legte 1999 seine Backbetriebe Freiburg und Rheinfelden im Neuenburger Industriegebiet zusammen. Hier kann der Betrieb nachts laufen, hier hat er auf einem 28 000 Quadratmeter großen Grundstück die Möglichkeit sich auszudehnen. Dies ist für das ständig wachsende Unternehmen mit einem Umsatz von 65 Millionen Euro am Standort wichtig. Die Arbeitsplätze bei K & U — in Neuenburg 220 und insgesamt 4000 an der Zahl — sind gefragt. Das dem Verband der Großbäckereien angeschlossene Unternehmen zahlt Tariflöhne. Die Zahl der 270 Auszubildenden soll noch gesteigert werden. Auch hier geht die Firma ihren eigenen Weg: mit eigenen Berufsschulklassen und eigenen Ausbildern. Dieses Sondermodell, sagt Valentini, sei bundesweit viel beachtet. Der Betrieb setzt auf Fachleute und — mit Blick auf die Kundinnen — auf weibliches Personal. Die Führungskräfte seien zu 80 Prozent Frauen. Den Führungsanspruch in der Branche unterstreicht das Haus mit dem Empfang von Besuchern aus aller Welt. In der Bäckerwelt habe sich Neuenburg auf diese Weise in USA, China, Australien und zuletzt in Weißrussland einen Namen gemacht. Wolfgang Valentini verlässt zum Ende des Jahres K & U um in den Ruhestand zu gehen. Um seinen Nachfolger Detlev Weiler in die Geschäfte einzuführen, arbeiten beide bereits seit Jahresbeginn zusammen. Der neue Mann ist Naturwissenschaftler und wuchs in einem Bäckereibetrieb in Gernsbach auf.
Gabriele Babeck-Reinsch , 28.3.2008, www.badische-zeitung.de


 

 

 

Immer mehr Backmischungen

Zum Bericht "Hartes Brot für Freiburger Bäcker" über das Bäckersterben und die Konkurrenz durch Selbstbedienungsbäcker (BZ vom 16. Februar).

Viele von den alt eingesessenen Bäckereibetrieben haben sich die wirtschaftlich schlechte Lage und die Konkurrenz der Billigketten selber zuzuschreiben. Wenn immer mehr Backmischungssäcke aufgerissen werden und Halbfertigprodukte verarbeitet werden, und man sich wundert, dass bestimmte Spezialbrote oder die Käsesahne von Flensburg bis zum Bodensee gleich schmecken, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Leute gleich beim Billigbäcker kaufen! Man muss in Freiburg lange suchen bis man noch eine ordentliche Laugenbrezel oder ein gutes Plunderteilchen bekommt. Nur die Betriebe, welche sich mit wirklichem Herzen der Backkunst verschreiben, werden auf Dauer wirtschaftlich überleben.

BZ-Leserbrief vom 22.2.2008 von Ralf Fees, Freiburg


 

Reiß-Beck im Ratscafe - Generationswechsel - Azubis gesucht

Aus der Mitte von Kirchzartens Fußgängerzone an den Beginn – Viele gute Wünsche beim Eröffnungsfest zum Generationswechsel – Noch Azubis gesucht!

Kirchzarten (glü.) Eigentlich wäre das neue „Reiß-Beck – Bäckerei & Cafe“ im ehemaligen Ratscafe am Eingang der Kirchzartener Fußgängerzone die dreizehnte Filiale des alteingesessenen Bäckereiunternehmens. Da jedoch am Abend vor der Neueröffnung die erste Reiß-Beck-Filiale, das 1977 gegründete „Brotkörble“ im Innerort, seine Türen für immer schloss, bleibt es – vorerst – bei zwölf Reiß-Beck-Filialen. Im Beisein von vielen Menschen aus Politik und Wirtschaft, aber auch ganz vielen Freunden, feierte am vergangenen Donnerstagabend die dritte „Reiß-Beck“-Generation die neue Filiale und die Übernahme des elterlichen Betriebs. Und so blickte zu Beginn des Festes Seniorchefin Ingrid Reiß zurück. Mit ihrem Mann Lothar Reiß, der vor einigen Jahren viel zu früh verstarb, hatte sie 1977 aus der Bäckerei in der Talvogtei kommend das „Brotkörble“ als ersten eigenen Bäckerladen eröffnet und den Weg in die Selbständigkeit gewagt. 1979 verlagerten sie die Bäckerei aus der Talvogtei, wo Lothar Reiß’s Eltern jahrzehntelang gebacken hatten, nach Stegen. Die ersten Verkaufsfilialen in Freiburg kamen hinzu. Als auch die Stegener Bäckerei zu klein wurde, entstand 1992 im Kirchzartener Industriegebiet Nord die „rosarote Backkiste“, in der noch heute rund 20 Bäcker und Konditoren ein riesiges Angebot an Brot- und Kuchenbackwaren herstellen. Hier ist auch die Schaltzentrale des inzwischen 106 Mitarbeiter(innen) umfassenden Unternehmens. Seit dem Jahresbeginn 2008 hat nun die dritte Generation von „Reiß-Becks“ das Zepter des Unternehmens in die Hand genommen. Tochter Michaela Reiß, studierte Betriebswirtin, übernahm gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Björn Reinbold das Bäckereiunternehmen. Inzwischen gehört zu fast jeder Reiß-Beck-Filiale auch ein Cafe mit unterschiedlichem Angebot. Der Generationswechsel macht sich auch in einem Bild deutlich. So wie Ingrid und Lothar Reiß mit dem „Brotkörble“ den Schritt in die Selbständigkeit wagten, ist die Übernahme und der Umbau des Ratscafes für Michaela Reiß und Partner Björn Reinbold ebenfalls der erste Schritt in eine hoffnungsvolle Selbständigkeit als Unternehmer. Bürgermeister-Stellvertreter Franz Kromer erinnerte in seinem Grußwort der Gemeinde Kirchzarten an die Anfänge der Bäckerei Reiß in der Talvogtei und an Lothars Vater, der gerne von sich sagte: „Ich bin der Meister aller Meister.“ Kromer unterstrich, dass die Gemeinde froh sei, dass sich nach der Schließung des Ratscafes wieder ein Betrieb mit viel Kundenverkehr angesiedelt habe: „Das belebt den Innerort!“ Er wies in diesem Zusammenhang auf die von der Gemeinde begonnene Initiative zur Belebung des Innerorts hin. Mit einer Grünpflanze wünschte Franz Kromer den Jungunternehmern viel wirtschaftlichen Erfolg. Den guten Wünschen schlossen sich Winfried Föhrenbacher für den Kirchzartener Gewerbeverein und der Obermeister der Bäckerinnung, Hermann Aichele, an. Beide freuten sich, dass es gelungen sei, die nächste Generation für den Familienbetrieb zu begeistern. Aichele meinte: „Das ist eine gute Lebensentscheidung für das Bäckerhandwerk.“

Von den neuen Räumlichkeiten mit der langen Theke, dem dort integrierten Kochfeld für kleine warme Mahlzeiten, von der separaten Lounge mit Ledersesseln und der zweckmäßigen Inneneinrichtung konnten sich die vielen Gäste dann selbst überzeugen. Björn Reinbold hofft derweil, dass „Kirchzarten bereit ist für ein SB-Cafe“. Schließlich schlage sich die Selbstbedienung auch im Preis nieder. So kostet der Cappuccino beispielsweise am neusten italienischen Kaffeehalbautomaten gekocht nur 1,65 Euro. Und auch sonst hält der neue Bäckereiladen mit Cafe viele gute Angebote bereit. Bis Ostern gibt es z.B. viele Sonderangebote, so genannte „Eröffnungs-Reißer“. Übrigens: Wer von den kommenden Hauptschulabgängern noch einen Ausbildungsplatz als Bäcker, Konditor oder Bäckerei-Fachverkäufer sucht, sollte unbedingt bei „Reiß-Beck“ nachfragen. Die suchen zu ihren derzeit acht Azubis weitere Auszubildende.
Gerhard Lück, 15.2.2008, www.dreisamtaeler.de

 

 

Brot als Kulturgut würdigen: Bäckerinnung tagt in Müllheim

"Getreide zur Herstellung von Benzin und Heizöl zu verwenden ist nicht gut und kann von den Bäckern nicht kritiklos hingenommen werden", sagte Obermeister Martin Magnus in der Herbstversammlung der Bäckerinnung Hüllheim, zu der Innungsmitglieder und Gäste in das Hotel "Bauer" eingeladen waren. Es sei höchste Zeit, den Wert von Nahrungsmitteln wieder mehr zu erkennen.

Die Zweckentfremdung von Getreide habe eine explosionsartige Verteuerung von Mehl zur Folge gehabt. Dadurch sei auch das Brot für die Kunden teurer geworden, da die Bäcker zumindest einen Teil der Mehrkosten an die Verbraucher weitergeben müssten. Freude habe das bei den Kunden nicht ausgelöst, wie man von den Verkäuferinnen und vom Verkaufspersonal wisse. Doch noch viel höher müsse man die Wiederentdeckung des Kulturgutes Brot einstufen. Durch ihre Öffentlichkeitsarbeit leisteten die Bäcker dazu ihren Beitrag. "Unsere Aufgabe ist es, die Kunden ordentlich mit Qualität zu bedienen und vor allen Dingen auch gut zu beraten. Das können wir besser als viele andere" , sagte Magnus. Das geschehe in den Handwerksbäckereien und sichere diesen ihre Existenz in einem harten Wettbewerb. Die erfolgreichste Veranstaltung in diesem Jahr sei zum wiederholten Male der deutsch-französische Brotmarkt in Müllheim gewesen. "Schon zur Mittagszeit waren wir ausverkauft und die Betriebe mussten noch Waren nachholen" , berichtete der Obermeister, der sich bei den elsässischen Kollegen bedankte, die mit ihrem Angebot zur Vielfalt des Marktes beigetragen haben. Ute Sagebiel-Hannich, die Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes Baden, informierte über aktuelle Fachthemen. Wilhelm Jung und Werner Eiche, die Fachlehrer an der Gewerbeschule Lörrach, die auch von den Lehrlingen im Bezirk Müllheim besucht wird, berichteten aus dem Unterricht. Als ihre wichtigste Aufgabe nannten sie einen guten Schulabschluss für die Bäcker und Verkäuferinnen, an dem auch die Lehrbetriebe interessiert sein müssten. Zum Abschluss der Versammlung führte Bäckermeister Oswald Ebner einen Film über den Besuch der Innung Müllheim bei den befreundeten Kollegen in der Bretagne vor.
Wolfgang Grosholz , 23.11.2007, BZ

 

Drei neue Brotspezialitäten aus dem Kaiserstuhl

Landwirte, ein Müller und Bäckereien aus der Region bringen ein Vulkanbrot, Vulkanstangen und Vulkanbrocken auf den Markt

Rechtzeitig zum Weinfest am kommenden Wochenende werden 3 neue Brotspezialitäten aus dem Kaiserstuhl präsentiert.  Diana Pretzell, Geschäftsführerin von "Plenum Naturgarten Kaiserstuhl" , die Landwirtinnen Iris Kiss und Lydia Schächtele, der Müller Joseph Löffel und die Kaiserstühler Bäcker Jürgen Michelbach aus Breisach, Erwin und Annemarie Barleon aus Bötzingen sowie Bernd Sedelmeier aus Oberrotweil stellten gemeinsam ihre neuen Produkte vor. Unter der Marke "Kaiserlich genießen" wurde bereits vor einem Jahr das Vulkanbrot angeboten, nun gibt es 3 weitere Sorten: ein dunkleres Vulkanbrot mit 50 Prozent Roggenanteil in der bekannt markanten Vulkanform, Vulkanstangen mit Weizenschrot und Vulkanbrocken als Wecken.
Unter dem Motto "Wir pflegen und wir erhalten das Gute und Ursprüngliche" gibt es verschiedene Vorgaben. So wird das Getreide von Kaiserstühler Landwirten ohne Gentechnik und ohne Wachstumsregler erzeugt. Außerdem werden die Äcker von so genannten Blühstreifen gesäumt. Der Müller garantiert eine schonende Verarbeitung bei bis zu 16 Mahldurchgängen und eine einwandfreie Lagerung. Außer Mehl und Weizenschrot, Sauerteig, Hefe, Wasser und Salz dürfen die Bäcker nichts hinzufügen. Durch die 24-stündige Lagerung des Teigs und die lange Gärung erhält das Brot einen kräftigen, würzigen Geschmack und eine lange Haltbarkeit.
"Was passt besser zu Kaiserstühler Weinen als Kaiserstühler Brot aus Traditionsbetrieben?" , fragte Diana Pretzell. Die offizielle Vorstellung der neuen Produkte erfolgt am kommenden Sonntag auf dem Breisacher Weinfest, hier können die Gäste die neuen Brote kostenlos probieren oder auch kaufen.
29.8.2007. Naturgarten Kaiserstuhl

 

 

Ruf’s Holzofenbäckerei im Treff in Kirchzarten eingeweiht

Kirchzarten (glü.) Nur wenige Wochen reichten aus, um den ehemaligen Penny-Markt am Eingang zur Kirchzartener Fußgängerzone in einen schmucken „Treff-Discount“ zu verwandeln. Zahlreiche Handwerker legten Hand an und halfen mit, dass am vergangenen Donnerstag ein großes neues Ladenlokal von den „Treff-Kunden“ erobert werden konnte. Am Abend zuvor hatten die Ladenbetreiber zahlreiche Gäste zu einem Umtrunk und erster Besichtigung eingeladen. Klaus Rohrer, Verkaufsleiter von „Treff-Discount“, einer Edeka-Tochter, dankte bei seiner Begrüßung vor allem der Vermieterfamilie Rombach, die bei den Planungen sehr einfach und unkompliziert verhandelt hätten. Er dankte den beteiligten Firmen, die eine so schnelle Eröffnung möglich gemacht hätten. Für „Treff-Discount“ sei der neue Standort sehr wichtig: „Wir versprechen uns hier mehr als am alten Platz in der Freiburger Straße.“ Die Kaufkraft Kirchzartens habe sich immer mehr Richtung Bahnhofstraße verlagert. Rohrer erinnerte daran, dass der „Treff“ noch eine Errungenschaft der ehemaligen „Gottlieb-Märkte“ gewesen sei. Kirchzarten hätte in den 70er-Jahren zu den ersten „Treff’s“ im Land gehört. Inzwischen betreibe die Edeka weitere 153 „Treff-Discount“-Läden. Dank der Erweiterung um 200 Quadratmeter habe man jetzt den Frische-Artikel-Bereich mit Molkerei-, Fleisch- und Tiefkühlprodukten wesentlich erweitern können.

Klaus Rohrer freute sich auch, dass mit der Holzofenbäckerei Ruf ein bodenständiger Backwarenshop im Eingangsbereich errichtet wurde. Dessen Inhaber Johannes Ruf zeigte sich bei seiner Ansprache stolz über den Backwarenshop und den schmucken Sitzcafe-Bereich. Im Sommer würde man noch vor dem Ladenlokal einige Stühle und Tische für eine kurze Kaffee- und Kuchenpause bereitstellen. Für die Holzofenbäckerei Ruf entstand im „Treff“ die sechste Filiale. Neben dem Stammhaus in St. Peter und jetzt im „Treff“ können die vielfältigen Backwaren noch im Edeka-Ruf am Markplatz in Kirchzarten sowie in Freiburg in der Nägeleseestraße und der Kartäuserstraße sowie in Oberried gekauft werden. Wunderschön gestaltet präsentiert sich im „Treff“-Eingangsbereich der Backshop mit einem gemütlichen Sitzcafe-Bereich zum Verzehr eines leckeren Frühstücks oder kleiner Snacks. Ruf’s Backwaren sind zu den Treff-Öffnungszeiten von 8 bis 20 Uhr zu erwerben. Einen Sonntagsverkauf gibt es nicht, der ist nur im Edeka-Ruf am Marktplatz möglich. Die Glückwünsche des Gewerbevereins zur Neueröffnung überbrachte dessen Vorsitzender Winfried Föhrenbacher. „Hier ist im Innerort etwas gelungen“, so der Metzgereibesitzer, „das für die Infrastruktur sehr wichtig ist. Sie haben einen Meilenstein gesetzt.“ Bei Johannes Ruf bedankte sich außerdem für dessen Engagement im Gewerbeverein, was diesen Verein in vergangenen schweren Zeiten gerettet habe. Hermann Aichele, der Obermeister der Bäckerinnung Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald, war voll des Lobes ob des gelungenen Backshops. „Das Haus Treff lebt von diesem tollen Backladen“, schmunzelte der oberste Bäckermeister der Region und überreichte der Seniorchefin des Hauses Ruf einen Blumenstrauß.
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Gerhard Lück, 15.2.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Holzofenbrot vom Oberen Gipf-Hof in Münstertal

Ob "Gipf" die sprachliche Kurzform von "Gipfel" ist, das lässt sich nur vermuten. Fakt ist, dass das Gewann "Gipf" zum Ortsteil Spielweg im oberen Münstertal gehört und aus zwei Bauerngehöften besteht — dem Unter Gipf (Nummer 1) und dem Ober Gipf (Nummer 2). Vom Spielweg aus sind beide Höfe über eine asphaltierte Zufahrt nach ein bis zwei Kilometern erreichbar. Hier oben im Oberen Gipf in etwa 700 Metern Höhe lebt und arbeitet Ulrich Riesterer mit Ehefrau Marina.

Die beiden haben den Hof vor 20 Jahren von Josef und Maria Gutmann, den Eltern der Ehefrau, übernommen und von der unrentablen Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung umgestellt. Mit etwa einem Dutzend Kühen und Rindern bewirtschaften sie an steilem Hanggelände rund 19 Hektar Wiesen, Weide und Wald, womit sich die Riesterers weitgehend als Natur- und Landschaftspfleger verstehen. Seit 1990 bewohnt das Ehepaar Ulrich und Marina Riesterer mit seinen drei Kindern das Leibgedinghaus in unmittelbarerer Nachbarschaft des elterlichen Hofes. Leben kann eine Familie von der Höhenlandwirtschaft schon längst nicht mehr. Sein Brot verdiente sich Ulrich Riesterer im ganz wörtlichen Sinne als Bäcker bei der vormaligen Bäckerei Klein im Ortsteil Neuhäuser und dann fast 25 Jahre lang in der Produktion der Schokoladenherstellung. Mit dem Jahr 2005 wagte sich Ulrich Riesterer mit seiner Ehefrau, einer gelernten Lebensmittelverkäuferin, in die Selbstständigkeit. Schon immer wurde auf dem Hof im Kachelofen Brot für den eigenen Hausgebrauch gebacken. Daraus entstand die Idee, in einem größeren Holzbackofen auch Brot zum Verkauf zu backen. Ohne jegliche elektrische Energie werden die Schamottsteine täglich mehrmals mit trockenem, naturbelassenem Tannenholz aus dem eigenen Wald und aus örtlichen Sägereien aufgeheizt. Nach dem Ausräumen der Holzglut werden die handgeformten Teiglinge mit dem langen Buchenholzschießer in den Ofen "eingeschossen" , wo sie bei fallender Backtemperatur von zirka 280 bis 250 Grad ausgebacken werden und dabei die knusprig-herzhafte Kruste mit dem einzigartigen Holzofengeschmack erhalten.

Für einen Backvorgang (vom Anfeuern bis zum fertigen Brot) rechnet Bäcker Riesterer mit drei bis vier Stunden. Für jede neue Bestückung des Holzofens muss neu angefeuert werden. Bei Ulrich Riesterer darf der Vorteig mehrere Stunden ruhen, so kann auf künstliche Backzutaten oder chemische Triebmittel verzichtet werden. Im Sortiment hat Bäcker Riesterer Roggenbrot, Dinkel-Vollkorn-Brot, Bauern- und 6-Korn-Brot sowie Hefegebäck, so genannte Schokinis und Rosinis, in jeweils verschiedenen Formen und Gewichtsgrößen (zwischen 300 und 1000 Gramm). Das Getreide bezieht Riesterer aus einer regionalen Mühle. Außer Holzofenbrot stellt Bäcker Riesterer auch Steinbackofen-Brot her. Dieser mit Schamotte-Stein ausgekleidete Backofen backt nach dem gleichen Prinzip wie der Holzofen, wird jedoch elektrisch beheizt. Wer Riesterers Backstube auf dem Gipfhof kennen lernen will, kann dies an den Backtagen tun (Mittwoch, Freitag und Samstag).
Manfred Lange, 22.1.2007, www.badische-zeitung.de 

 

 

Langsames Backen - Slow baking auch in Denzlingen 

Seit 2003 gibt es eine Initiative für handwerkliches Backen "slow baking" — In Denzlingen backt Michael Dick nach deren Regeln

Denzlingen. Traditionell gilt Deutschland als Land des guten Brotes, mit einer unüberschaubaren Vielfalt, gefertigt von Handwerksbetrieben nach alter Tradition. In vielen Betrieben fußt die Vielfalt auf Fertigmischungen und tief gefrorenen Teiglingen. Solche Produkte kommen bei Michael Dick aus Denzlingen nicht in die Backstube. Er backt nach eigenen Rezepturen und seit zwei Jahren nach den Prinzipien des 2003 im nordrhein-westfälischen Winterberg gegründeten Vereins "slow baking" .

Ein Blick am frühen Morgen über die Schulter des Bäckers. Um es gleich vorneweg zu sagen: Die Denzlinger Bäcker arbeiten nicht langsamer als ihre Berufskollegen andernorts. Aber sie lassen Hefe- und Sauerteig mehr Zeit zum Gehen, als es allgemein üblich ist. Zeit, und zwar viel Zeit, ist nach Einschätzung Michael Dicks die Voraussetzung für eine gute Brotqualität. Denn wenn ein Hefeteig mehrere Stunden oder über Nacht geht, dann könne die Stärke langsam quellen. "Das fertige Gebäck bleibt lange frisch und saftig" , erklärt der Bäcker. Diese als langsam bezeichnete Teigführung startet Michael Dick dann, wenn die ersten Brote im Ofen sind. Gegen halb fünf werden beispielsweise der Sauerteig für das Roggenbrot und der Vorteig für die Brezeln für den nächsten Tag angesetzt. Zu diesem Zeitpunkt stehen die Bäcker schon anderthalb Stunden in der Backstube, haben Brote geformt sowie Croissant-, Blätter- und Plunderteig angefertigt. Sie arbeiten schnell, jedoch vollkommen unaufgeregt. Zehn Minuten vor fünf holt Michael Dick das Weißbrot aus dem Ofen und schiebt dann Misch-, Krusten- und Vierjahreszeitenbrote nach. Die Brötchen und süßen Teilchen backen in einem so genannten Stikkenofen, und zwar ausgelegt auf einem mehrgeschossigen fahrbaren Ständer. Gegen Mittag schaltet Michael Dick die Öfen aus. In Eimern und in den Schüsseln der Rührmaschinen ruhen dann die Vorteige, in einem Kühlraum die Schnecken, Nuss- und Quarktaschen aus Süßteig, der eine ebenso zeitaufwändige Prozedur erfährt. Für die Backeigenschaften von Weizenmehl ist der Eiweißgehalt entscheidend. Aus den Proteinen bildet sich beim Kneten ein elastisches Netz, das Klebereiweiß. Sobald ein Teig genug Kleber entwickelt hat, klebt der Teig nach außen kaum mehr und weist eine glatte Oberfläche auf. Das Klebergerüst hält Luftblasen im Teig, erstarrt beim Backen, gibt so dem Backwerk seine Struktur und bindet das Wasser. Ein starkes Klebergerüst sorgt für ein großes Volumen und stabile Hefeteige, was sich durch eine langsame Teigführung verstärken lässt. Michael Dick hält nichts davon, zwischen kleinen und großen Betrieben zu polarisieren. "Ein Filialunternehmen kann genauso gutes Brot wie eine kleine Dorfbäckerei anbieten. Es kommt auf die Teigführung an" , sagt er. Brote aus schnelltriebigen Teigen seien daran erkennbar, dass ihre Krume, das ist das Innere eines Brotes, rasch trocken wird. Mehr als 300 Betriebe aus Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und aus der Schweiz gehören dem Verein "slow baking" bereits an. In Südbaden sind es neben der Bäckerei Dick die Vörstetter Dorfbäckerei Ritter und die Bäckerei Kirschner aus Müllheim. Betriebe, die nach den Richtlinien eines der Öko-Verbände Brot herstellen, sind mit der langsamen Teigführung ebenfalls vertraut. Michael Dick war vor zwei Jahren darauf aufmerksam geworden. "Das Programm hat zu unserem Betrieb gepasst. Wir waren sowieso dabei, die Fertigungsverfahren umzustellen" , erzählt er. Schon als er 1994 die Bäckerei von seinem Vater übernommen hatte, war ihm klar: "Ich kann nur bestehen, wenn ich eine Qualität anbiete, die man nicht in den Backshops findet." Von manchen Berufskollegen sieht sich Michael Dick belächelt. "Der Zeitaufwand ist schon größer und man muss qualifizierte Bäcker beschäftigen" , sagt er. Eine Zertifizierung durch "Slow baking" strebt er jedoch nicht an. "Es gibt so viele Qualitätssiegel für Lebensmittel, ich lasse meine Produkte für sich selbst sprechen" , sagt er. Die Rückmeldung seiner Kunden bestätigt ihn, und ebenso die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter in Backstube und Ladengeschäft.
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ilvia Faller, 5.12.2006, www.badische-zeitung.de

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