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Klöster und Klosteranlagen im Breisgau und Hochschwarzwald
  

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Ehemaliges Wilhelmitenkloster in Oberried am 8.10.2005 Blick nach Osten zum Kloster St.Lioba in Freiburg-Günterstal am 3.5.2006  
Kloster Oberried - mehr Blick nach Osten zum Kloster St.Lioba in Freiburg-Günterstal am 3.5.2006  

Adelhauer Kloster in der Altstadt von Freiburg - Geschichte

Kleinod mit mystischer Geschichte / Das Adelhauser Neukloster, in dem einst Dominikanerinnen lebten, beherbergt heute das Völkerkundemuseum

Den kriegerischen Ereignissen im 17. Jahrhundert verdankt Freiburg eines seiner reizvollsten barocken Bauwerke: das Kloster und die Kirche der Dominikanerinnen von Neu-Adelhausen blieb in seiner Struktur und mit großen Teilen seiner Ausstattung bis heute erhalten. Im Klausurgebäude befindet sich seit 1961 das Museum für Völkerkunde neben Werkstätten der städtischen Museen. Mit dem heutigen Beitrag setzen wir die Reihe zur Geschichte der einzelnen Freiburger Museumsgebäude fort.

Zu den bedeutendsten Freiburger Klöstern zählten die Niederlassungen der Dominikanerinnen im südlich der Stadt gelegenen Dorf Adelhausen. Im 13. Jahrhundert waren dort die Klöster Mariä Verkündigung (vor 1234), auf das der Name des Dorfes übertragen wurde, und Sankt Katharina (vor 1297) entstanden, in die vor allem Töchter des gehobenen Freiburger Bürgertums und des Adels aus der Stadt und dem Breisgau eintraten. Weitere Dominikanerinnenklöster entstanden innerhalb der Stadtmauern: Sankt Agnes (1264), Sankt Maria Magdalena oder Reuerinnen (1273) und Sankt Katharina auf dem Graben (1419).

In der Zeit der Mystik waren diese Frauenklöster Zentren der Suche nach dem unmittelbaren Gotteserlebnis durch Meditation und Versenkung. Eine zentrale Figur war zu Beginn des 14. Jahrhunderts die tatkräftige Priorin Adelhausens Anna von Munzingen, die am Beispiel von 36 Mitschwestern das visionäre Erleben von Leiden und Sterben Christi beschrieben hat. Die „Urbare“ (Güterverzeichnisse) von 1327 und 1423 belegen die Grundrechte des Klosters an zahlreichen Orten im Elsass und im Breisgau.

Die Eroberung durch die Franzosen bedeutete das Aus für Adelhausen
Bei der Einnahme Freiburgs durch die Schweden 1632 wurden die beiden Klöster in Adelhausen geplündert und gebrandschatzt. Das Agneskloster wurde bei der Schlacht im Sommer 1644 gesprengt und die Nonnen fanden in Adelhausen Zuflucht. Ebenso erging es den Reuerinnen, die sich mit dem Sankt-Kartharina-Kloster vereinigten. Die Eroberung Freiburgs 1677 durch Frankreich und der anschließende Festungsbau bedeuteten das endgültige Aus für das Dorf Adelhausen und die notdürftig wieder hergerichteten Klöster. Die Nonnen zogen in die Stadt und legten ihre Konvente zusammen. 1687 konnte der Tennenbacher Klosterhof in der Schneckenvorstadt erworben werden, die als einzige der mittelalterlichen Stadterweiterungen in die Festung einbezogen war. Durch einen Zuschuss Ludwigs XIV. konnte der Neubau nach Plänen des französischen Festungsingenieurs Jean La Douze rasch realisiert werden. Am 3. November 1687 erfolgte die Grundsteinlegung und schon im Oktober 1684 konnten die Schwestern das Klausurgebäude beziehen. Am 13. Mai 1699 konsekrierte der Konstanzer Weihbischof die Klosterkirche auf den Namen „Mariae Verkündigung und Sankt Katharina“. In Erinnerung an den Herkunftsort der beiden Hauptklöster nannte man das Kloster „Neu-Adelhausen“ oder „Adelhauser Neukloster“.

Der Hochaltar der Kirche von 1702 zeigt in seinem Figuren- und Bildprogramm die Patrone aller in Neu-Adelhausen vereinten Konvente. Den Raum prägt die große Empore, auf der die Nonnen den Gottesdienst verfolgten. Im Inneren des Klausurbereichs, der sich um einen schönen Innenhof gruppiert, blieben der Kapitelsaal und vor allem das schöne Refektorium (Speisesaal) mit ihren Stuckdecken erhalten. Das Refektorium beherrscht ein 1739 erneuerter Kachelofen aus dem Jahr 1693.

Die Reformen Kaiser Josephs II. bedrohten das Kloster mit der Auflösung, durch die Aufnahme der Dominikanerinnen auf dem Graben und deren Klosterschule konnte der Bestand jedoch gesichert werden, sogar über die Zeit nach dem Übergang an Baden 1806 hinaus. Bis 1867 bestand das Neukloster als „Lehr- und Erziehungsinstitut Adelhausen“ mit zuletzt 600 Schülerinnen weiter. Mit der Auflösung wurden Grundbesitz und Sachwerte des Klosters in die „Schulstiftung Adelhausen“ überführt, deren Hauptzweck die Ausbildung der weiblichen Jugend blieb.
Alles von Peter Kalchthaler am 10.10.2005 auf www.bzol.de lesen


Die seit 1786 betriebene Schule, die 1811 in das staatliche „Weibliche Lehr- und Erziehungsinstitut“ umgewandelt wurde, hatte den Konvent vor der Aufhebung bewahren können.

Ein Erlass der Badischen Regierung von 1811 regelte das klösterliche Leben bis in alle Einzelheiten, von der Aufnahme neuer Schwestern über den Tagesplan bis hin zur Auswahl der Gebets- und Erbauungsbücher. An die Stelle der lebenslangen Gelübde trat eine Verpflichtung auf jeweils drei Jahre. Bis zu 600 Schülerinnen erhielten hier in verschiedenen Zügen eine Ausbildung, die neben Lesen, Rechnen, Schreiben auch Sprachunterricht – vor allem Französisch –, Zeichnen und Hauswirtschaft umfasste. Die angestammte barocke Klosteranlage wurde schließlich zu klein. Stadtbaumeister Jakob Straub entwarf das noch erhaltene neue Schulhaus, erbaut 1855/56 an der Gerberau. Die historische Aufnahme des Freiburger Photographen Gottlieb Theodor Hase zeigt diesen ältesten rein für diesen Zweck erstellten Schulbau Freiburgs in der fast ländlichen, noch von Gärten und niedrigen Scheunenbauten geprägten Vorstadt. Es ist ein dreigeschossiger Bau mit gekoppelten Fenstern und einem kräftigen Kranzgesims im für den späten Klassizismus typischen „Rundbogenstil”.

Als im Kern kirchliche Schule wurde sie von den Behörden argwöhnisch beobachtet. Der Machtkampf zwischen Kirche und Staat führte zum Ende des Klosterlebens in Neu-Adelhausen: Die nach dem Tod der letzten Priorin Bernharda Bilharz gewählte Nachfolgerin wurde vom Staat nicht anerkannt. Der staatlicherseits eingesetzten Vorsteherin versagte wiederum die erzbischöfliche Verwaltung die Bestätigung. Der Streit eskalierte und am 14.November 1867 erklärte das Staatsministerium die Klosterschule für aufgelöst. Der Besitz des Klosters wurde in die katholisch-weltliche „Adelhausen-Schulstiftung” überführt. Außer Gebäuden und Inventar zählte dazu auch der große, über Jahrhunderte gewachsene Bestand an wertvollen Kunstwerken, die heute als Leihgaben der noch bestehenden Adelhausenstiftung das Rückgrat der Sammlungen im Augustinermuseum bilden.

Die Klosterschule wurde von der Stadt als weltliche Schule für katholische, seit 1876 auch evangelische Mädchen weiter betrieben und aus den Erträgen der Stiftung unterhalten. Aus Mitteln der Adelhausenstiftung wurde Freiburgs erste höhere Mädchenschule in dem 1891 am Holzmarktplatz errichteten heutigen Goethegymnasium finanziert. 1903 entstand das Gebäude der Mädchen-Bürgerschule im Osten des Neuklosters an der Marienstraße, das bis 1983 schulisch genutzt wurde und heute das Museum für Neue Kunst beherbergt. Auf Initiative des Freiburger Zoologen Adolf Fritze hatte der Bürgerausschuss 1895 die Gründung eines Museums für Natur- und Völkerkunde beschlossen. Die in den folgenden Jahrzehnten an verschiedenen Orten präsentierten Sammlungen sollten neben dem 1923 eröffneten neuen Augustinermuseum einen eigenen Neubau erhalten, der jedoch nie realisiert wurde.

Bis 1925 war der Schulbetrieb endgültig aus dem Neukloster und dem alten Schulhaus verlegt worden, und das Hochbauamt prüfte deren Eignung als Museumsgebäude. Als erstes wurde 1931 das Naturkundemuseum in der alten Schule eröffnet. Die völkerkundliche Sammlung dagegen führte noch drei Jahrzehnte ein Schattendasein im Depot. Erst 1958/59 – nach dem Auszug des seit Ende des Zweiten Weltkrieges dort beheimateten städtischen Wohnungsamtes – konnte das Völkerkundemuseum endlich im Neukloster eingerichtet werden. Zu einer Tagung der „Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde“ im Oktober 1961 wurde es eröffnet.
Alles von Peter Kalchthaler am 31.10.2005 auf www.bzol.de lesen

 

Scholastika Deck: Neue Aufgaben für Klöster

Scholastika Deck ist Priorin der Benediktinerinnen von der heiligen Lioba in Günterstal - und sieht neue Aufgaben für Klöster

Als Priorin ist Scholastika Deck nicht nur die "Chefin" von 93 Schwestern im Freiburger Mutterhaus der Benediktinerinnen von der heiligen Lioba, von denen die jüngste Novizin 31 und die älteste Schwester 94 Jahre alt ist. Sie ist auch die Ansprechpartnerin für 40 Schwestern, die in den Außenstationen der Kongregation leben, in Mannheim, Fulda und Petersberg zum Beispiel. Oder in der Heimschule Kloster Wald, dem katholischen Mädcheninternat rund 20 Kilometer nördlich vom Bodensee. Scholastika Deck hat dort erst unterrichtet und die Schule dann sechseinhalb Jahre lang geleitet. In Leitungsdingen ist sie erfahren. Ihren Weg hat sie sich immer gebahnt. Auch außerhalb des Klosters in Welten, in denen vor allem Männer das Sagen haben. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaft studierte sie Mathematik und Theologie auf Lehramt, promovierte in Theologie. Alles Fächer, die nach wie vor sehr stark von Männern geprägt seien, sagt die 46-Jährige. Und fügt hinzu: "Als Frau musst du eben immer einen Tick besser sein." Sie will Frauen stärken. Will ihnen das anbieten, was für sie die wichtigste Aufgabe der Klöster ist: Geistliche Zentren schaffen, Orte, an denen die Menschen finden, was sie sonst überall vergeblich suchen. Geborgenheit vor allem. Eine Alternative zum Alltag und seinem stumpfen "Rotieren, Konsumieren, Amüsieren". Die Angebote der "Weggemeinschaft St. Placidus" machen da bereits einen Anfang, bieten Besinnungs- und Meditationstage im Kloster an. Frauen, glaubt Scholastika Deck, brauchen das besonders. Weil sie erschöpft und mehrfach belastet sind. Ihr Vertrauen in die Kirche hätten viele längst verloren. Dabei würden sie dringend gebraucht. Denn dass es Frauen leichter fällt, sich einzufühlen, zwischen verschiedenen Welten zu übersetzen und damit zum Beispiel die Kluft zwischen Kirche und Welt zu überwinden - das steht für sie schon lange fest.
Kontakt zur Weggemeinschaft St. Placidus: [TEL] 0761/2909724, www.kloster.st.lioba.de.vu 
Ganzen Text vom 23.3.2004 auf www.bzol.de lesen

 

Karmelitinnen in Kirchzarten-Dietenbach

Der Orden der Brüder und Schwestern unserer lieben Frau vom Berge Karmel hat seinen Ursprung im heutigen Israel. Um1150 entschieden sich dort Kreuzfahrer für ein kontemplatives Leben in der Tradition des Propheten Elija. Im16. Jahrhundert reformierten Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz den Orden. Teresa schuf einen „gemeinsamen Tisch" ohne Standesunterschiede, die Priorin wird bis heute in geheimer Wahl vom Konvent bestimmt. Der Karmel St.Therese in Kirchzarten entstand 1928. Die schlichten Gebäude, in denen die 13 Schwestern leben, wurden in den 0er Jahren erbaut. Während dort seit zehn Jahren immer mehr Laien „Stille Zeiten" absolvieren, hat auch dieser Orden Nachwuchssorgen: Der Altersdurchschnitt der Schwestern liegt bei 63 Jahren, Novizinnen gibt es derzeit keine.

Fürbitten in der Kapelle des Kloster Karmel am 23.4.2007
Fürbitten in der Kapelle des Kloster Karmel am 23.4.2007    
Reliquienschrein der Hl. Therese im Kloster Dietenbach am 23.4.2007 Blick nach Süden zur Kapelle des Kloster Karmel in Dietenbach am 23.4.2007
Reliquienschrein der Hl. Therese im Kloster in Dietenbach am 23.4.2007   Blick nach Süden zur Kapelle des Kloster Karmel in Dietenbach am 23.4.2007

Schwesterngemeinschaft des Kloster Karmel St. Therese Kirchzarten
Tel 07661/988060,
www.karmelitinnen-kirchzarten.de

karmelitinnen-kirchzarten@t-online.de 
Hl. Messe täglich 7.45 Uhr, sonntags 9.00 Uhr
Fertigung von Kerzen auf Bestellung

Auszeit im Kloster der Karmelitinnen bei Kirchzarten >Kloster1 (27.12.2011)
Kapelle im Karmelitinnenkloster: Läuten ist hier Handarbeit >Dietenbach1 (18.12.2009)
Kirchzarten-Dietenbach: Kloster Karmel St.Therese >Kloster1 (21.4.2007)

 

Links

Kloster-ABC von Pater Anselm Grün
http://www.einfachlebenbrief.de/klosterleben.html

 

©  www.freiburg-schwarzwald.de , Kontakt,  Update 27.12.11